Hanuta1893
Liebe Frau Hoehl, Unser Sohn (3J 2 M) schläft zur Zeit sehr schlecht. Längere Zeit zuverlässig durchgeschlafen hat er eigentlich noch nie, 1x pro Nacht wachte er in letzter Zeit meist auf, (mein Mann schläft nachts bei ihm), aber er schlief zumindest schnell wieder ein, auch wenn er insgesamt gesehen ein sehr unruhiger Schläfer ist und sich viel rumwälzt. Unser Sohn steht ca. um 6:15 Uhr auf, macht 1h Mittagsschlaf von 12:30-13:30 und geht gegen 19:30/20 Uhr ins Bett. Vor 3 Monaten kam er in den Kindergarten, davor war er ein Jahr in der Krippe und seit 4 Wochen hat er keinen Schnuller mehr. Außerdem ist er mitten in der Autonomiephase. Zuerst dachten wir, dass er ohne Schnuller sicherlich besser schlafen würde. Jetzt ist es aber so, dass er seitdem sehr unruhig schläft, ca. 3-4x pro Woche mehrmals ab 0 Uhr nachts aufwacht und einfordert, dass jemand kommt. Wenn dann jemand da ist, schreit er hysterisch los, schlägt um sich und sagt, dass wir gehen sollen. Wenn wir dann den Raum verlassen, weint er, dass wir dableiben sollen. Er lässt sich erst nach ca. 15-20 Minuten beruhigen. Allerdings kann es eben mehrmals pro Nacht vorkommen. Haben Sie eine Idee, was das sein könnte? Die extremen „Wutanfälle“ nachts mit aggressivem Verhalten machen uns ein wenig Sorgen. Wie sollen wir uns verhalten? Einerseits will er, dass wir bei ihm sind und gleichzeitig schickt er uns weg. Ist er ggf. doch noch nicht so weit den Schnuller abzugeben (wobei es erstaunlich gut geklappt hat) und sollten ihn ihm wieder geben? Liebe Grüße und vielen Dank, Hanna Jones
Hallo Hanna, für Ihr Kind kamen mehrere größere Entwicklungsschritte gleichzeitig. In den größeren Kindergartengruppen wird er sicherlich auch mehr mit schwierigeren Verhaltensweisen anderer Kinder und entsprechend auch mal schimpfend eingreifenden Erzieherinnen konfrontiert. Dieses wirbelt bei vielen Kindern in diesem Alter das Weltbild durcheinander. Wenn sie am Tage alle unangenehmen Gefühle verdrängen, kommen diese in der Nacht wieder hoch. Zudem ist der Schnuller als Regulationshilfe weggefallen. Was können Sie tun? Sie sollten Ihr Kind gut beobachten, ob es eine andere Regulationshilfe hat, z.B. Kuscheltier o.ä., falls nicht, sollten Sie so etwas installieren. Dieses kann auch ein "Held" sein, der dem Kind vertraut ist (z.B. Feuerwehrmann Sam o.ä.) und es vor bösen Träumen in der Nacht schützt. So sehr Kinder in dieser "magischen" Phase manchmal an Monster und Gespenster glauben, so sehr glauben sie auch an gute Zauber, daher sollten Sie Beschützerzaubergegenstände nutzen, um Ihrem Kind das Gefühl von Sicherheit zu geben. Bearbeiten Sie Sorgen und Belastungen weit vor dem Schlafen gehen. Erlauben Sie Ihrem Kind hierbei auch alle Emotionen, die sich in der Kita aufgestaut haben, herauszulassen. Seit Generationen liest man mit Kindern in diesem Alter Märchen, die uns heute als erwachsenen Personen brutal anmuten, aber sie haben klare Muster: Es gibt Gut und Böse und das Gute gewinnt am Ende. Wenn Ihr Kind also derzeit in der Kita das Thema "Gut und Böse" entdeckt, hilft es dem Kind in dem Zutrauen, dass das Böse nicht Überhand gewinnen kann. Das können die klassischen Märchen sein, die sie mit Ihrem Kind lesen, oder modernere Geschichten, die auch Schwierigkeiten aufzeigen, die am Ende immer gut ausgehen (ggf. mit Helden s.o.). Dann sollte diese Verunsicherung eine Phase sein, die in ein paar Wochen vorbei geht. liebe Grüße, Mechthild Hoehl
Karolcia2a
Hallo. Ich bin zwar keine Experte, aber eure Geschichte kommt mir so bekannt vor. Meine Tochter hat zwar keinen Schnuller genommen, aber wann ich sie von jetzt auf gleich abstillen müsste (sie hat nachts sehr oft Brust gesucht um zu nuckeln) war bei uns genauso wie bei euch.... extreme Wutanfälle nachts, einerseits wollte sie uns, aber gleichzeitig weggeschickt. Sie war damals 2 Jahre und 2 Monate alt und diese nächtliche Wutanfälle haben 2-3 Monate gedauert.