Frage im Expertenforum Babyschlaf an Dr. med. Daniela Dotzauer:

Kind, 16 Monate, nachts zwei Stunden wach

Dr. med. Daniela Dotzauer

Dr. med. Daniela Dotzauer
Ärztin, Integrative Eltern-Säuglings-/Kleinkind­beraterin

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Frage: Kind, 16 Monate, nachts zwei Stunden wach

Zitronensorbet

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Sehr geehrte Frau Dr. Dotzauer,  vielen Dank für die Möglichkeit, in diesem Forum eine Frage zu stellen. Unser Sohn ist fast 16 Monate alt und seit zwei Monaten haben wir immer wieder Nächte, in denen er nachts bis zu zwei Stunden wach ist - zwischenzeitlich haben sicher die Zähne gedrückt (er hat bereits 14) oder er war erkältet, aber es gibt auch immer wieder Nächte, in denen der Grund nicht klar erkennbar ist.  Auch innerhalb der letzten Woche gab es mehrere Nächte, in denen er anderthalb bis zwei Stunden wach war. Er schläft bei uns im Familienbett und nachdem er eine Flasche getrunken hat, kuschle ich ihn in den Schlaf. Wenn er aufwacht, findet er die gleiche Situation vor - er bekommt noch eine Milch (~ 230 ml) und ich (oder mein Mann) kuscheln ihn wieder ein. Wir sind dabei ganz ruhig. Er ist auch sichtlich müde, macht die Augen zu und verhält sich ruhig, aber er scheint nicht in den Schlaf zu finden, da er sich immer wieder bewegt, was wiederrum uns vom Schlafen abhält. Oftmals benötigt er dann nach zwei Stunden eine weitere Milch und schläft dann ein, wobei er diese in den letzten Tagen nicht eingefordert hat. Tagsüber schläft er zumeist von 11:30-13:30 bin der Federwiege und er schläft abends von 20-6 Uhr, wobei er die Wachzeit dann nach hinten schiebt, also manchmal auch bis 8 Uhr schläft. Hätten Sie vielleicht einen Tipp, wie wir alle wieder ruhigere Nächte finden? Könnte es vielleicht auch sein, dass er tagsüber zu viel schläft? Zu wenig Schlaf würde ich eher ausschließen. Vielen Dank! Zitronensorbet


Dr. Dotzauer

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Guten Abend, 1. Die Federwiege am Tag unbedingt abgewöhnen!. Er muss lernen dass Betten ruhig sind und nicht auf und ab federn, wie in der Nacht. Das ist auch sein Problem in der Nacht, wenn der Schlafdruck sinkt, weil er sich immer mehr ausschläft, vermisst er den gewohnten Bewegungsimpuls und bleibt wach, trinkt MIlch, wird gewickelt und die Nacht wird zum Tag.  2. Eigenregulative Strategien ermöglichen durch Kuscheltier angewöhnen tagsüber außerhalb des Bettes  in Tröste- und Beruhigungssituationen. 3. Die Flasche außerhalb des Bettes geben zB auf der Wickelöablage und nicht daran runterkommenlassen. Mit 16 Monaten sollten Sie die nächtlichen Milchflaschen komplett abgewöhnen (schrittweise). Ruhigwerden kann auch anders erlent werden. Z.B. durch längeres Bilderbuch anschauen und "runterkuscheln" außerhalb des Bettes. 4. Beim Hinlegen ins Familiebett, nur so viel helfen wie nötig und so wenig wie möglich. Am besten wegdrehen und schnarchen und ihm so Eigenregulation ermöglichen. Wird etwas dauern, ist aber wichtig. 5. Nachts nur kurz sozial rückversichern und ansonsten lieber selber schnarchen und den Wachzustand eher ignorieren und nicht mit überbordenden Wiedereinschlafbemühungen, das Kind wachhalten. 6. Morgens den fehlenden Nachtschlaf nicht nachschlafen lassen, sondern wecken! 7. @Tagschlaflänge: 2 Std. Tagschlaf ist absolut angemessen und altersentsprechend. Nicht kürzen! Nicht zu spät schlafen lassen. 8. Die Federwiege in diesem Alter ist ein großes Problem, sie verhindert altersentsprechendes Ein- und Weiterschlafverhalten. Das Weiterschlafen muss Bewegungs unabhängig und Nahrungs unabhängig und vorallem selbstständig erlernt werden. Selbstständig aber nicht alleine! Wie ? natürlich mit elterlicher Co-Regulation, die sich an das Alter anpasst. Alles Gute dabei! Herzliche Grüße Daniela Dotzauer  


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