mowgli4
Hallo, ich bin alleinerziehende Mama von 3 Kindern, das Kleinste ist knapp 6 Monate, ein High Need Baby. Die ersten Monate hat sie zumindest ab und an mal 3 Stunden am Stück geschlafen, seit 1 Monat kommt sie zu jeder geschlagenen Stunde, beim Zahnen vor ein paar Tagen ist sie bis 2 Uhr jede Viertelstunde wach geworden. Tagsüber schläft sie max 30 Minuten am Stück, wacht beim kleinsten Geräusch auf und lässt sich so gut wie nicht mehr ablegen. Im Auto und Kinderwagen nur Geschrei. Einkaufen geht nur mit ihr auf dem Arm...Federwiege wird nur noch angebrüllt. Die Trage liebt sie, aber nur zum Einschlafen, sobald sie wach wird gibt es auch da Gebrüll. Ich kann nicht mehr. Ich gebe mein Bestes, versuche allen gerecht zu werden und gehe dabei jeden Tag mehr kaputt. Meinen Anspruch auf Perfektion habe ich schon lange aufgegeben, Haushaltshilfe wurde von der KK abgelehnt. Beim Wellcomeprojekt stehe ich auf der Warteliste. Irgendwie muss das doch zu schaffen sein, wenn die Kleine mich nur endlich mal wieder schlafen lassen würde. Bin für jeden Tipp sehr dankbar.
Hallo, mit drei Kindern allein erziehend zu sein ist eine stramme Leistung und fordert sehr viel Kraft. Wenn Ihr jüngstes Kind dann auch noch sehr anspruchsvoll ist, sollten Sie alle Hilfen annehmen, die Ihnen angeboten werden, ob für den Haushalt, bei der (ergänzenden) Betreuung der älteren oder des jüngeren Kindes und natürlich ggf. auch aufsuchende Beratungsangebote. Denn mit so einer großen Belastung befinden Sie sich irgendwann in einer Stressspirale, d.h. Ihre Kinder, vor allem das Baby fordert Sie so, dass Sie nicht mehr entspannen können, aber Ihr sensibles Baby reagiert intuitiv auf die Anspannung und kommt erst Recht nicht zur Ruhe. Vielleicht sollten Sie mal in Ihrem Landkreis schauen, ob Sie "Frühe Hilfen" bekommen können. Wenn Sie mich unter info@kindergesundheit-trier.de anschreiben, kann ich für Sie recherchieren, ob wir ggf. bereits in Ihrem Landkreis Kolleginnen im "familienorientierten Babyschlafcoaching" ausgebildet haben. Dieser Ansatz schaut gut auf das Kind, um zu schauen, was das Kind benötigt, um überhaupt zur Ruhe zu kommen, zeigt Ihnen als Mama erste Feinzeichen des Babys bevor es zu einer Überreizung kommt und zeigt Ihnen Strategien, wie Sie es trotzdem schaffen können, das Kind auch mal entspannt ablegen zu können. Wir schauen aber auch gleichzeitig auf die Familien, was hier benötigt wird um das allgemeine Stresslevel zu reduzieren. Eine Haushaltshilfe von der Krankenkasse bekommt man nur mit einer eigenen Diagnose, z.B. wenn Ihnen Ihr Frauenarzt bereits ein "Burn out" bescheinigen würde. Wenn Ihr Kind sehr anspruchsvoll ist, kann man in Einzelfällen ein zeitlich befristeten Pflegegrad bekommen, so dass Sie über das sogenannte "Entlastungsbudget" ebenfalls haushaltsunterstützende Leistungen einkaufen können. Vorab kann ich Ihnen schon einmal sagen, dass es bei diesen "aufgeweckten" Kindern sehr wichtig ist, bereits auf diskrete Überforderungszeichen zu achten und die nächsten Schlafphasen viel früher als erwartet einzuläuten. Kuscheln sie Ihr Kind im Arm herunter, verzichten Sie auf hektische Bewegungen, wiegen Sie Ihr Kind allenfalls sanft bis es einschläft und legen es drei Minuten nach der Muskelerschlaffung über die Seite rollend ins Bettchen, halten die Hände noch einmal auf das Baby bis es wieder ruhig atmet. Ihr Kind benötigt aktuell 3-4 Tagschläfchen, eines davon sollte länger als 30 Minuten dauern. Versuchen Sie Ihr Kind mit Körperkontakt in eine weitere Schlafphase gleiten zu lassen, falls es knatschig erwacht. Wie gesagt, melden Sie sich gern per Mail, dann können wir in geschützem Rahmen überlegen, was an Ihrem Wohnort an weiteren Hilfen für Ihre Situation möglich ist. Liebe Grüße, Mechthild Hoehl