Lilali12345
Hallo, das Thema schlafen begleitet und schon sehr lange. Unsere Tochter ist es schon immer sehr schwer gefallen einzuschlafen und loszulassen. Ich habe sie immer in den Schlaf gestillt weil das die Möglichkeit war das sie einschläft. Als sie kleiner war ist sie auch manchmal in der Trage eingeschlafen dies war aber eher eine Ausnahme. Sie hat lieber die Umgebung erkundet und war aktiv. Das Einschlafstillen war auch einfach sehr praktisch für uns, leider konnte dadurch nur ich sie ins Bett bringen. Dies war auch völlig in Ordnung für mich, mit der Zeit merke ich jedoch dass ich mehr Zeit für mich brauche und möchte das mein Mann sie auch ins Bett bringen kann und ich Abend auch Mal weg gehen kann. Ich habe dies mit ihr besprochen und ich habe bei ihrem Mittagschlaf begonnen sie nicht mehr in den Schlaf zu stillen. Gefühle hab ich begleitet und für sie war es auch okay. Nur leider schläft sie einfach nicht ein. Wenn sie den Mittagschlaf ausfallen lässt ist sie natürlich Abends total übermüdet und kaputt und weint ganz arg wenn sie die Brust nicht bekommt da sie ja auch total erschöpft vom Tag ist. Ich hab schon versucht ihr Bedürfnis nach Nähe ihr anderweitig zu geben oder sie in die trage zu nehmen. Leider keine Chance bis ich sie wieder gestillt habe. Nun habe ich das räumliche abstillen probiert sie in einem anderen Raum gestillt und dann kurz vor dem Einschlafen abzudocken und ins Bett zu legen. Klappt leider auch nicht mit vielen Tränen und sehr verzweifeltem Kind.Ich bin mit meinem Latein am Ende. Was kann ich tun? Vielen Dank &Liebe Grüße
Guten Abend, Bevor über das Schlafen sprechen, möchte ich bemerken, dass am Tage ja auch zur Genüge Situationen entstehen, indenen es nicht nach dem Willen des Kindes gehen kann. Frustration und instrumentelles Schreien ist die Folge als ganz normale Reaktion eines 2 Jährigen Kindes. Das sind jeweils gute Übungsmöglichkeiten zum Trösten, zum "guten Zureden" und zum "NEIN in der Verbindung". Am Tage ist es halt leichter, da nach dem - Gefühl fühlen - aushalten-benennen- begleiten auch mit Ablenkung und aus der Situation nehmen, reagiert werden kann. Das geht im Schlafkontext nicht so leicht, da Ruhe und Entspannung zum Einschlafen nötig ist. Aber das "gute Zureden" und eine Trostkultur sollten Sie unbedingt miteinander üben. Ihre Tochter hat das Einschlafen fest mit Trinken verknüpt, sie wird daran ruhig und schlafbereit. Sie kennt kaum Alternativen, daher steuert sie Sie und sagt ihnen durch ihr Schreien, dass sie das so gewöhnt ist und das weiter so haben möchte. Der Ausweg aus diesem Dilemma sind eigenregulative Fähigkeiten, sie kann schrittweise lernen selbstständiger Ein- und Durchzuschlafen. Allerdings müssten Sie die Möglichkeit dazu schaffen, dass ihre Tochter neue Strategien entdecken und einüben kann. Bester Tipp dazu: schrittweise Wegdrehen und Wegschlafen... Was braucht es dazu? 1. Kuscheltier nicht nur ins Bett legen, sondern proaktiv tagsüber in Tröste- und Beruhigungssituationen mit Wohlgefühl und emotionaler Bedeutung aufladen (dauert Wochen bis Monate) 2. Das Stillen vom Einschlafen trennen. Nicht nur Minuten, sondern klar zb 30 min vor dem Schlafen noch Stillen, aber dann schläft die Brust. Eine hochgeschlossene Klamotte verdeutlicht ihre Entschlossenheit. Brustkneten würde ich nicht zulassen, sonst werden Sie als Kuscheltier genutzt und das eigentliche Übergangsobjekt hat keine Chance gegenüber der interaktiven Mutter. 3. Also sich selber nicht als besseres Kuscheltier zu Verfügung stellen. Das heißt, Sie drehen sich nach einer schönen, wohligen Herzenszeit (sprechen, singen, schmusen, Wohlgefühl) und Verabschiedung um, Sie liegen weiterhin neben ihrer Tochter, aber sind weggedreht und im "Fake-Schlaf". Warum? Weil eine schlafende Mama nicht co-reguliert und die Tochter sich um den Einschlafjob schrittweise selber kümmern kann. (Maria Montessori: "Hilf deinem Kind es selbst zu tun") Natürlich werden sie sich immer wieder hindrehen, gut zureden, trösten und wieder wegschlafen. Dazu ist Klarheit notwendig und auch das Aushalten des Unmuts, ohne in die Eskalation zu geraten. Droht Eskalation, würde ich nicht zur Belohnung stillen, sondern mit ihr aufstehen, ins Bad gehen Tränen trocknen, Gesícht waschen.. etc., denn Sie erinnern sich "die Brust schläft ja" ...leider, leider kann man grad nicht ändern. 4. Damit Ihr Kind wirklich schlafbereit wird, würde ich keine wilden Sachen mehr kurz vor dem Schlafen machen! Spiele haben ihren Platz in der SPIELZEIT nach dem frühen Abendessen (ESSENSZEIT). Danach könnten Sie im Wohnzimmer im Hellen und im Sitzen stillen. Dann kommt WICKELZEIT und nach dem Bettfertigmachen gibt es eine ausführliche BILDERBUCHZEIT, welche sehr viel mehr geeignet ist als Einschlafstillen, danach wird das Licht gelöscht und es beginnt HERZENSZEIT: singen, kuscheln, wiegen, schmusen aber nicht mehr stillen (das war ja schon) notfalls etwas umhertragen dann wieder hinlegen, gut zureden, singen, dann verabschieden und umdrehen und schnarchen denn es beginnt die SCHLAFENSZEIT. Das wird nicht einfach beim ersten Mal, es hängt von Ihrer Haltung ab, wie schnell Ihre Tochter etwas Neues lernt. Solange Sie diesbzgl. noch ambivalent sind, wird es wahrscheinlich gar nicht klappen, denn Kinder spüren die Überzeugung ihrer Eltern. Auf jeden Fall kann ich Ihnen versichern, dass jeder Mensch in kleinen Schritten lernen kann, sein Verhalten zu verändern. Es braucht dazu Klarheit, Empathie, Verständnis, Trost, das gute Zureden und Langmut. Ich wünsche Ihnen alles Gute dabei. Herzliche Grüße Daniela Dotzauer
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