Frage: Einschlafbegleitung wird immer schwieriger

MartinaAnna

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Guten Tag, unser Sohn kommt mit sehr wenig Schlaf aus. Er ist 22 Monate alt, schläft abends meist gegen 20:15 ein, steht um 5:30 auf und schläft tagsüber ungefähr von 11-12:00 meist. Die Einschlafbegleitung wird immer länger und schwieriger. Je müder er ist, desto einfacher, aber jetzt ist er schon so gut an diesen extrem frühen Mittagsschlaf gewöhnt, dass er abends um 20:00 noch wild herumturnt. Dunkler Raum, Musik, wiegen, Geschichte flüstern... hilft alles nix. (Rituale davor gibt es eh auch mit Einschmieren, Gute Nacht Geschichten etc) aber auch wenn er dabei "runterkommt" - kurz danach is er schon wieder überdreht). Ich denke, wir könnten ihn locker bis 21:00 wach lassen, aber da will ich dann selbst schon schlafen und ich brauch doch auch kurz mal Zeit abends zum Runterkommen, hab tagsüber null Unterstützung , somit keine Pause. Die Trage hilft manchmal, aber wird nimmer ewig gehen, er hat schon 10kg Is das noch normal so wie es läuft bei uns? Liebe Grüße  Martina


M. Hoehl

M. Hoehl

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Hallo Martina, Ihr Kind schläft in der Summe für sein Alter zu wenig und es  wäre keine gute Idee, den Nachtschlaf noch später zu starten, das Gegenteil ist der Fall: Die Tatsache, dass Ihr Kind schlecht zur Ruhe findet liegt daran, dass er bereits seit Mittag schon zu lang wach ist und durch Übermüdung überdreht. Verschieben Sie daher lieber den Mittagsschlaf mit eine Stunde (evtl. in Halbstundenschritten) nach hinten, versuchen Sie den Mittagsschlaf zu verlängern, indem Sie Ihr Kind nach dem ersten Erwachen ggf. noch mit ein wenig Kuscheln in eine weitere Schlafphase gleiten lassen. Beginnend mit einem Abendessen gegen 18:00 Uhr lassen SIe den Tag langsam und vor allem LANGWEILIG ausklingen, so dass Ihr Kind nicht das Gefühl hat noch etwas zu verpassen. Nach dem Abendessen gibt es eine liebevolle Körperpflege, ruhiges Spiel, Buch schauen, Kuscheln und ein fest definiertes Ende, wo das Kind im Bett liegen sollte und Sie maximal auf der Bettkante sitzen. Wenn es Ihnen sehr schwer fällt, können Sie auch eine online- 1-1 Schlafberatung buchen, wo wir schauen, was vielleicht Ihr Kind vom Schlaf abhält und ggf. auch Ihnen diese Entspannung und Ruhe zu vermitteln. LG, Mechthidl Hoehl


MartinaAnna

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Vielen lieben Dank für Ihre Antwort !! Er braucht aber tatsächlich so wenig. Früher ließen wir ihn ja später schlafen , aber es ging dann irgendwann gar nimmer abends. Je früher er aufwacht, desto eher geht es noch abends. Also zB wenn er um 12:00 aufwacht, brauchen wir abends 1 Stunde. Wenn er um 12:30 aufwacht , 2 Stunden. Langweiligen Abend würden wir gerne versuchen, aber er bleibt ja nicht liegen. Egal wie langweilig wir sind, der Kleine springt rum.  Darf ich noch was fragen : deutet das auf Neurodivergenz oder ADHS hin?   Liebe Grüße  Martina


M. Hoehl

M. Hoehl

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Hallo Martina, mit Übermüdung schläft man vielleicht schneller ein, aber nicht entspannter. Die Tatsache, dass Ihr Kind am Abend so aufdreht, deutet eher auf Übermüdung hin. Man kann bei jedem gesunden Menschen auch Symptome von ADHS oder ADS durch Schlafentzug erzeugen. Wenn Ihr Kind aber begründete Zeichen von Neurodivergenz zeigt (ggf. auch schon Fälle in der Verwandtschaft bekannt), sollten Sie hier fachliche Hilfe in einem sozialpädiatrischen Zentrum in Anspruch nehmen. Bei manchen neurologischen Auffälligkeiten kann in Ausnahmefällen auch schon im Kindesalter zusätzlich die Gabe von Melatonin für einen entspannten Schlaf notwendig sein. Dieses sollte aber immer fachärztlich begleitet sein und eine gute Diagnostik vorraus gehen. Vermutlich geht Ihr Kind noch nicht in eine Kita, sonst könnten Sie dort das Personal auch mal befragen, die Ihr Kind gut im Vergleich zu Gleichaltrigen Kindern erleben. Liebe Grüße, Mechthild Hoehl


MartinaAnna

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Danke , dass Sie mir nochmal geantwortet haben! Ansonsten ist unser Sohn überhaupt nicht auffällig ! Extrem energiegeladen und anhänglich, aber kontaktfreudig, spielt fröhlich , ahmt mit Puppen Alltagssituationen nach und spürt seine und fremde Emotionen sehr gut. Sein Cousin hat Asperger, also familiäre Vorbelastung gibt es schon. Die letzten 3 Abende hab ich es im Zimmer ganz finster gemacht , da ist er schneller zur Ruhe gekommen. Wenn er nachts nun von 19:30 - 06:00 schläft und tagsüber von 11:15-12:15, ist das immer noch zu wenig für 22 Monate? Liebe Grüße  Martina 


M. Hoehl

M. Hoehl

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Hallo Martina, die Gesamtschlafdauer ist am unteren Rand der Normalverteilung. Wenn Ihr Kind im Wachzustand nicht übermäßig knatschig oder auffälig ist, dann ist es vielleicht ausreichend. Schön, dass Sie mit der Reizreduktion erreichen konnten, dass Ihr Sohn nun schneller zur Ruhe kommt. Die helleren Tagstunden unterstützen jetzt auch den Tag-Nachtrhythmus. Hoffen wir, dass uns die Sonne ein paar freundliche Tage am Stück beschert. Liebe Grüße, Mechthild Hoehl


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