Frage im Expertenforum Babyschlaf an Mechthild Hoehl:

Babyschlaf

Mechthild Hoehl

 Mechthild Hoehl
Familien-Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin (FGKiKP), familien­orientierter Baby­schlaf­coach, Marte-Meo-Therapeutin
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Frage: Babyschlaf

Murmeltier2020

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Hallo....ich hoffe Sie können mir helfen und haben einen Tipp, wie ich meinen Sohn zum schlafen animieren kann. Mittlerweile bin ich ganz schön verzweifelt und am Ende meiner Kräfte... Er wird im Januar ein Jahr und bekommt eigentlich alle Mahlzeiten als feste Nahrung. Abends stille ich ihn nochmal um ihn einzuschläfern, denn bisher waren alle Versuche ihn im Bett zum Schlafen zu bekommen oder durch rumtragen und schaukeln total erfolglos. Er schreit sich dabei so in Rage, dass an schlafen überhaupt nicht mehr zu denken ist. Damit hätte ich grundsätzlich auch kein Problem, allerdings brauche ich dann mehrere Versuche um ihn ins Bett ablegen zu können und dann wird er auch fast stündlich wach. Selbst wenn ich ihn mit im Elternbett schlafen lasse, ändert es nichts. Er will im Prinzip die ganze Nacht Dauer-Nuckeln. Einen nuckel oder die Flasche lehnt er grundsätzlich ab, auch hier habe ich schon zig Varianten und Hersteller ausprobiert. Ich erwarte ja nicht das er durchschläft, aber ich denke schon das ein einjähriges Kind wenigstens ein paar Stunden schaffen sollte. Außerdem sind es für mich, abgesehen vom Schlafmangel unerträgliche Schmerzen da die Brust durch das Dauer-nuckeln wund ist bzw er mit seinen Zähnen ständig reinbeißt. Am liebsten würde ich langsam abstillen, aber dann habe ich ja überhaupt kein Mittel mehr für etwas Ruhe.  Ansonsten ist er entwicklungsmäßig voll im Rahmen und auch gesundheitlich wurde nichts festgestellt. Beim Osteopathen waren wir auch schon. Ich hoffe Sie haben noch einen Tipp für uns


M. Hoehl

M. Hoehl

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Hallo, das ist wirklich eine belastende Situation, die Sie da schildern. Sie haben für Ihren Sohn eine "Schlafassoziation" geschaffen, die das Thema Schlaf zwingend mit dem Thema Stillen verknüft, so dass Kinder Kind bislang nicht ohne Brust einschlafen kann und damit auch nicht weiterschlafen kann, wenn er in der Nacht regelmäßig erwacht. Das nächtlich Dauernuckeln ist jedoch nicht nur für Sie anstrengend, auch Ihr Kind würde gern länger und entspannter schlafen können. Da Ihr Kind ernährungsphysiologisch gar keine Milch mehr  in der Nacht benötigt, müssen Sie ihn auch nicht an eine Flasche gewöhnen. Am besten Sie beginnen beim Tagschlaf damit Ihr Kind von der Brust zu entwöhnen. Tagsüber können Kinder leichter lernen und der Mama-Akku ist noch voller. Wenn Sie Ihr Kind zum Mittagsschlaf bringen, dann ersetzen Sie das Stillen durch Körperkontakt ohne Brustangebot, sanftes Streicheln lässt ebenfalls das Bindungshormon Oxytozin fließen. Selbstverständlich wird das Kind erst einmal Schwierigkeiten haben in den Schlaf zu finden, weil es das bislang anders gewohnt war.  Begleiten Sie Ihr Kind hierbei mit Liebe und Präsenz, aber seien Sie so klar in ihrem Auftreten, wie Sie es sein können, wenn Sie Ihr davon abhalten den bereits aufgestellten Tannenbaum umzuwerfen. In diesem Alter muss man häufiger Kindern auch Wünsche verwehren und Sie auf einen anderen "Pfad" bringen. In anderen Situationen wird Ihnen dieses sicherlich gelingen, ohne dass die Bindung darunter  leidet. Seien Sie beim Schlafen genauso präsent.  


Murmeltier2020

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Danke für die Antwort. Tagsüber funktioniert es ohne stillen....da schaukel ich ihn im Arm und er schläft nach ein paar Minuten ein. Nur abends bzw nachts will uns das nicht gelingen...er schreit und steigert sich rein bis er hustet, spätestens dann Knicke ich ein und gebe ihm doch wieder die Brust.


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