Karolcia2a
Hallo Frau Hoehl, ich habe eine 13 Wochen alte Tochter, die von anfangs an sehr gut und lange geschlafen hat. Sie ist ohne Probleme im Auto, im Kinderwagen, stillend oder auch auf dem Arm eingeschlafen. Es war meistens so, dass wenn ich sie gestillt, oder auch mit ihr auf dem Arm gekuschelt habe, habe sie noch halb wach in ihres Bettchen hingelegt und sie hat dort ruhig geschlafen. Jetzt, seit 4 Tagen, ist es komplett anders geworden und ich frage mich woran kann es liegen. Es hat sich bei uns nichts geändert. Meine Tochter findet unglaublich schwer in den Schlaf. Sie möchte ständig an die Brust, aber nur nuckeln. Sie verschluckt sich ständig und schreit. Im Auto braucht sie sehr lange um einzuschlafen und bei jedem anhalten weint sie sofort. Spazieren gehen ist es auch nicht einfach. In der Trage wollte sie nie getragen werden und in dem Kinderwagen will sie auch nicht liegen, sondern nur getragen werden. Da ich noch eine 3 jährige Tochter habe und wir meistens zusammen spazieren gehen, ist es unmöglich. Ich weiß nicht was da pls passiert ist. Kennen sie so eine plötzliche Veränderungen und haben für mich eventuell paar Tipps wir ich da reagieren soll?
Hallo, etwa jedes Lebensquartal kommt es zu grundlegenden Veränderungen im Schlafverhalten. Manche Beraten reden in diesem Zusammenhang von Schlafregression. Ich mag diesen Ausdruck nicht, denn eine Regression ist eine Rückentwicklung. In Wirklichkeit liegt die Ursache der Schlafstörung jedocher eher in einer Weiterentwicklung. Ihr kleines Kind hat jetzt den Blick geweitet, sieht mehr, erlebt mehr und muss auch mehr verarbeiten. Möglicherweise macht es bereits erste Versuche mobil zu werden z.B. zu drehen. In diesen Phasen ist es ganz wichtig, das Kind gut zu beobachten: Was tut sich gerade? Was braucht das Kind? Gerade, wenn Sie jetzt 2 Kinder haben ist es natürlich schwieriger sich auf den Rhythmus des Kleinen einzustellen und es kommt zu Missverständnissen, weil die Ruhephasen erst zu spät beginnen und das Kind bereits überreizt ist, was unbedingt zu vermeiden wäre. Im Alter Ihres Kindes sollten Wachphasen, die länger sind als 1,5 STunden unbedingt vermieden werden. Wenn es nicht anders möglich ist, und sie mit dem Kinderwagen unterwegs sind, dann hilft es manchmal das Kind wenige Minuten bäuchlings in den Kinderwagen zu legen, bis sie froh ist, wenn sie wieder in die für sie weniger anstrengende Rückenlage zu kommen. Bei der Trage ist es oft hilfreich, diese recht hoch zu binden, dass das Kind die Möglichkeit hat, Ihnen über die Schulter zu schauen und sich dann wieder anlehnen zu können, wenn es zu viele neue Eindrücke waren. Liebe Grüße, Mechthild Hoehl