Frage im Expertenforum Babyschlaf an Mechthild Hoehl:

Abendroutine

Mechthild Hoehl

 Mechthild Hoehl
Familien-Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin (FGKiKP), familien­orientierter Baby­schlaf­coach, Marte-Meo-Therapeutin
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Frage: Abendroutine

AnneMarie0506

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Hallo liebe Experten,  Mein Sohn, 6 Monate alt, wird voll gestillt, auch zum ins Bett gehen. Dies ist kein Problem für uns, wir genießen die Zeit, es ist entspannt und er schläft nach dem ablegen auch weiter. Mein Problem ist eher der Zeitraum davor. Er macht sein letztes Tagesschläfchen ca zwischen 16 und 17 Uhr. Hiernach ist er jeden Tag (egal wie die Nacht oder der Tag war) sehr schwer zu beschäftigen bzw zufrieden zu stellen. Er reibt sich nicht auffällig die Augen oder gähnt aber seine Laune ist nicht wirklich toll, zumindest nur kurz. Wir versuchen vor dem zu Bett gehen ca 1,5 h - 2 h wach zu bleiben (ich zwinge ihn aber nicht, sollte er deutlichere Müdigkeitsanzeichen zeigen). Das ins Bett gehen ist aber dann nur noch mit Geschrei verbunden. Ich würde mir wünschen entspannt mein Kind umzuziehen, ohne Hektik ihn einzucremen und ins Schlafzimmer zu gehen. Hier müssen wir uns dann immer sputen damit er sich nicht ins Rage schreit. Machen wir ihn allerdings schon "früher" Bett fertig, dann sitze ich teilweise 2 h mit ihm dort, Stille ihn bis er satt ist und versuche dann ihn müde zu singen, zu schaukeln etc, was dann aber sehr sehr lange dauert obwohl er dann schon über 2 h wach ist.   Haben Sie einen Tipp für eine Zwischenlösung? 


M. Hoehl

M. Hoehl

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wenn Ihr Kind direkt nach dem letzten Tagschlaf knatschig aufwacht, dann  hätte er diese Tagschlafphase wahrscheinlich gern verlängert, Schauen Sie ob Sie Ihr Kind mit Handauflegen, Position verändern, unaufgeregte Sch-Laute vielleicht noch eine kurze Schlafphase anhängen können. Es sind allerdings viele Kinder am Abend knatschig und müsssen am Abend von Ihren vielen Tageseindrücken "erzählen", das kann leider auch mit Quengeln  einhergehen, vor allem dann, wenn die Eindrücke recht viele waren, Ihr Kind gerade in einem Entwicklungsschub steckt und wenn es tendenziell schon übermüdet ist. Sie dürfen Weinen mit Liebe begleiten, nehmen Sie Ihr Kind auf den Arm oder geben Sie ihm liebevollen Körperkontakt im Bett. Allein lassen sollten Sie das Kind nie, wenn es weint. Sie sollten verhindert, das Kind sich komplett einschreit und in Stress gerät, dann kommt es gar nicht mehr zur Ruhe. In diesem Fall ändern Sie die Körperposition des Kindes, reden ihm liebevoll zu, singen ihm etwas vor oder summen sie, streicheln oder massieren es sanft, dass es weiß, dass Sie da  sind und sie es durch die Lernsituation begleiten. Üblicherweise dauert so ein "Spannung rauslassen" - Quengeln in Stunden maximal so lang, wie ihr Kind in Jahren alt ist, also maximal  30 Minuten begleitetes Quengeln können gefühlt lang sein, aber vielleicht benötigt Ihr Kind diese Zeit Ihnen von seinen Sorgen, Aufregungen, Anspannungen zu "erzählen". Bringen Sie das Kind rechtzeitig bereits bei den ersten Müdigkeitsanzeichen zur Ruhe. Die Zeiten, die das Kind schreit, hätte es doch besser schon geschlafen. Liebe Grüße, Mechthild Hoehl  


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