Frage im Expertenforum Babyschlaf an Margit Holtschlag:

23 Monate altes Kind mit Schlafproblemen von Geburt an

Margit Holtschlag

 Margit Holtschlag
Fachkinder­krankenschwester und Ausbilderin zum Familien­orientierten Baby­schlaf­coaching, Kursleitung Baby­massage
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Frage: 23 Monate altes Kind mit Schlafproblemen von Geburt an

Sisi2507

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Hallo, Ich habe eine Frage, die uns schon seit 23 Monaten beschäftigt. Inzwischen ist meine Tochter 23 Monate alt und ein sehr temperamentvolles und aktives Kind. Seit Anfang an hat sie Probleme mit dem Schlafen. Die ersten drei Monate war sie ein "Schreikind" und am Tage meistens bis zu 12 Std am Stück wach - die meiste Zeit am schreien und weinen (wahrscheinlich aus Müdigkeit), sie hat aber schnell die Nacht durchgeschlafen und wurde wenn dann nur maximal 1 bis 2 mal die Nacht wach - das ist noch immer so, meistens schläft sie aber die Nacht mittlerweile durch. Anfangs hat sie eine Stunde gebraucht um Abends einzuschlafen, dies war manchmal schon sehr anstrengend. Mittlerweile benötigt sie Abends 1,5 bis 2,5  Std zum einschlafen und Mittags 0,5-1,5 Std und manchmal schafft sie es trotz Müdigkeit Mittags überhaupt nicht einzuschlafen. Wir haben schon probiert andere Rituale einzuführen, die Zubettgeh-Zeiten immer wieder verändert, mit Körperkontakt - ohne Körperkontakt und inzwischen haben wir auch einen Myhummy. Bevor sie ins Bett geht ist sie sichtlich müde, doch sobald sie im Bett liegt geht es richtig los; sie schreit, weint, zieht sich den Schlafsack aus, stellt sich hin, wirft ihre Schnullis aus dem Bett, brabbelt vor sich hin, etc. . Den Raum zu verlassen ist bis zum einschlafen undenkbar - meistens schläft mein Mann noch vor ihr ein. Doch langsam ist es sehr kräftezehrend jeden Abend von 20 bis 22/22.30 unsere Tochter ins Bett zu bringen.  Wir haben noch eine jüngere Tochter (8 Monate), die nur 15 bis 30min zum einschlafen benötigt, obwohl wir beide von Anfang an immer genau gleich ins Bett bringen.  Unsere große Maus ist sehr temperamentvoll, aber begreift Dinge auch sehr schnell. Motorisch und kognitiv ist sie weiter als Gleichaltrige, im Sozialverhalten hat sie jedoch noch einige Baustellen. Sie kann sich toll selbstständig Beschäftigen und das schon fast von Anfang an, ist Offen für Neues, sehr selbstbewusst, wild, testet stark ihre Grenzen aus, im Umgang mit anderen Kindern neigt sie dazu diese zu hauen oder deren Aufmerksamkeit durch schubsen usw zu bekommen - da sie noch nicht kommunizieren kann. Andererseits kann sie aber sehr sanft und liebevoll sein zu anderen Kindern - besonders gegenüber ihrer kleinen Schwester ist sie sehr fürsorglich. Selbstverständlich habe ich schon über ein Besuch im SPZ nachgedacht, doch durch meine Arbeit (Erzieherin) weiß ich, dass die meisten U3 Kinder abgelehnt bzw vertröstet werden. Unser Kinderarzt erklärte uns, dass es Kinder gibt die viel Schlaf benötigen und Kinder die sehr wenig benötigen, aber im Durchschnitt 2 Std zum einschlafen und das täglich finde ich ziemlich viel. Wenn sie jedoch eingeschlafen ist und Nachts einmal wach wird schläft sie nachdem sie ein bisschen getrunken hat innerhalb kürzester Zeit wieder ein. Wenn wir den Mittagsschlaf weglassen, braucht sie Abends zwar nur etwa 60min zum einschlafen, ist aber den ganzen Tag über sehr schlecht drauf und viel am weinen und nachts wacht sie dann häufiger auf.  Haben Sie eventuell noch einen Tipp für uns? Ich bedanke mich schon einmal im Voraus bei Ihnen. Mfg


M. Holtschlag

M. Holtschlag

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Liebe Sisi, ich denke, dass das Problem so komplex ist, dass ich auf jeden Fall eine Schlafberatung (einstündige Telefonberatung) durch uns empfehlen würde. Um so länger man wartet, um so mehr wird sich das Problem kognitiv manifestieren. Schlafprobleme betreffen häufig sehr wache und leistungsstarke Kinder. Doch gerade diese Kinder brauchen diesbezüglich ein wenig Be-Hütung. Ich würde die Kleine auf jeden Fall Mittags noch schlafen lassen und statt dessen erst einmal gucken, was man in der Interaktion und auch in der Kommunikation am Tage verändern kann. Ausserdem ist es wichtig, noch mal genau auf den Umgang mit den Krisen am Tag zu gucken. Abends sollte sie schon ab 17.00 Uhr nur noch ruhige Dinge machen. Ich würde auch vorschlagen, eine Massage fest ins Abendritual zu etablieren. Die Kleine möchte auch gerne früher einschlafen, sie weiss es nur noch nicht. Das Einschlafen dauert in der Regel 20-30 Minuten, 2 Stunden sind definitv zu viel und belasten alle Familienmitgleider zu stark. Wenn Sie noch mal genau auf die einzelnen Punkte gucken möchten, würde ich vor einem möglichen SPZ-Besuch erst einmal  Telefonberatung empfehlen. Die Kontaktdaten finden Sie auf dem Schlafprotokoll. Für eine pauschale Antwort hier spielen da einfach zu viele Faktoren mit. Ich wünsche Ihnen langweilige Abende und ganz viele Geduld mit der Kleinen, herzliche Grüße und vielleicht bis bald, Margit Holtschlag    


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