Frage im Expertenforum Babypflege an Katrin Simon:

Wäre es möglich, dass meine Tochter an ADHS leidet?

Katrin Simon

 Katrin Simon
Kinderkrankenschwester, Pflege- und Heilpädagogin

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Frage: Wäre es möglich, dass meine Tochter an ADHS leidet?

Mamajuni16

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Hallo! ich habe eine Frage bezüglich meiner Tochter, diese wird in 3 Monaten 3. Ich weiß, sie können mir keine Ferndiagnose liefern, aber vielleicht zumindest eine Einschätzung. Schon seit mehreren Monaten fällt mir auf, dass sie fast immer extrem unruhig und aufgedreht ist, kaum ruhig sitzen bleiben kann, egal, ob beim Spielen, essen o.ä. Ermahnungen helfen nicht weiter, es kommt mir wirklich vor, als kann sie einfach nicht ruhig sitzen, nicht, dass sie es einfach nicht will. Selbst beim Anziehen der Jacke zB, scheint sie garnicht still halten zu können, hüpft hoch und runter oder dreht sich, es ist jedes Mal ein Kampf, bis sie angezogen ist, Zähne geputzt hat, o.ä. (das sind jetzt nur ein paar Beispiele, die Liste ließe sich noch endlos weiter führen) Was mir dabei besonders auffällt: Sie wirkt dann immer sehr angestrengt, so als wären diese ständigen Bewegungen ein "Zwang". Was mir auch auffällt ist, dass sie sehr laut ist, auch das scheint sie garnicht abstellen zu können und immer, wenn ich versuche, sie "zu beruhigen" hab ich das Gefühl, sie hört mich garnicht, ich dringe garnicht zu ihr durch, egal, wie ich es versuche. Drinnen mit ihr etwas zu spielen ist fast unmöglich, sie ist immer in Bewegung, springt über die Couch oder Stühle, Bank etc, ihre Spielsachen wie Lego, Puppen, Gesellschaftsspiele usw, wirft sie allenfalls durch die Gegend Ich war bereits mehrmals bei einer Erziehungsberatung, habe mich wirklich mehrere Wochen konsequent an deren Ratschläge gehalten, es hilft alles nicht oder nur sehr kurzweilig, die Frau dort scheint selbst nicht mehr zu wissen, wie sie mir noch helfen kann. Ich habe mittlerweile nicht mehr das Gefühl, dass es trotz ist, sondern, dass sie wirklich nicht anders kann. Auch mit anderen Kindern spielt sie nicht anständig, sehr oft fängt sie nach kurzer Zeit an, andere zu kneifen, zu kitzeln, zu schubsen, ein Kind, dass uns früher oft besucht hat, hat mittlerweile sogar Angst vor ihr. Wenn ich ihr eine Auszeit verordne, sie für ein paar Minuten auf einen Stuhl setze, schreit sie extrem laut und rutscht unruhig hin und her, auch das hilft nichts, sobald sie aufstehen darf, benimmt sie sich genau wie vorher. Könnten Sie mir eine Einschätzung geben, kann das wirklich noch eine "normale Trotzphase" sein, oder könnte tatsächlich eine Störung dahinter stecken? Und was könnte ich tun, um diese Situation zu verbessern bzw meiner Tochter zu helfen? Danke


Katrin Simon

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Liebe Mamajuni16, Sie haben ein " Bauchgefühl".... Ihre Intuition sagt: irgendetwas scheint nicht zu stimmen. Zudem Sie sich innerhalb einer Beratung befinden und die möglichen Lösungen nicht helfen. Daher rate ich Ihnen weiterzugehen: - sprechen Sie mit Ihrem Kinderarzt die Problematik durch und lassen sich bitte einen Termin/ Überweisung zu einem Kinderpsychologen geben. Dieser kann sich ein Bild von Ihrer kleinen machen und fachlich gezielt eine Einschätzung geben. - auch kann parallel oder zuvor eine ergotherapeutische Einschätzung sinnvoll sein. Ggf.sucht Ihre Tochter nach Wahrnehmungsreizen- um sich selbst zu spüren. Ein kleiner " Motor", der ununterbrochen läuft.... Diese Ruhelosigkeit erschöpft natürlich, strengt an... treibt aber auch wieder an, weil Ihre Tochter in Ruhe sich selbst nicht mehr ausreichend wahrnimmt....ein Kreislauf! Haben Sie und Ihre kleine im Rahmen von Schwangerschaft und Geburt eine kompliziertere Geschichte zu berichten? Stress, Komplikationen etc.? Dies können nachhaltig Gründe für das Verhalten der kleinen sein. Eine ergotherapeutische Behandlung, mit Ideen für den Alltag und der "richtigen" Ansprache des Kindes kann Ihnen u.U. Hilfe geben. Ergänzend kann auch eine kinesiologische Ablösung von Spannungsmomenten gut sein. Ausgebildete Kinesiologen können helfen, dass erlebtes, welches körperliche Spannungen erzeugt und damit eine Überreaktion, in Fluss gerät und dem Menschen ermöglicht wieder in Ruhe zu kommen. Schauen Sie, ob diese Methode für Sie etwas sein könnte. Andernfalls rate ich zu den obigen Möglichkeiten und denke sehr, dass Sie dieses im Verstehen des Verhaltens Ihrer Tochter weiterbringen wird :)). Bis bald und liebe Grüße von Katrin


Mitglied inaktiv

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Schau mal was der Kindergarten sagt - sofern sie schon in einem ist. Und schau mal ob es bei euch vor Ort eine Frühföderungsstelle gibt. Dort kann man evtl mal eine Einschätzung der Lage machen. Das muss nicht mal ADHS sein, es kann vieles sein, oder eben auch nichts. Aber die sind in solchen Einrichtungen weit mehr auf Kinder spezialisiert also irgendwelche "Beratungsstellen".


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