Frage im Expertenforum Babypflege an Katrin Simon:

Schlafprobleme

Katrin Simon

 Katrin Simon
Kinderkrankenschwester, Pflege- und Heilpädagogin

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Frage: Schlafprobleme

Mitglied inaktiv

Liebe Katrin! Wir haben zur Zeit mehrere Schlafprobleme mit unseren beiden Kindern. 1. Der Große (2Jahre 8Monate) macht keinen Mittagsschlaf mehr und schläft nachts nur noch in meinem Bett (Das ist für uns in Ordnung. Papa ist ins Kinderzimmer umgezogen, arbeitet aber unter der Woche ohnehin auswärts). Was die Nachtruhe mehrmals pro Nacht stört, ist dass er aufwacht und ich nach seiner Schmusepuppe suchen muss, die irgendwo im Bett verlorengegangen ist. Dabei wird die Kleine auch immer wach und weint dann lange. 2. Wenn er dann manchmal um 4 Uhr nachts aufwacht und nach seiner Puppe fahndet, stellt er fest, dass er eigentlich gar nicht mehr müde ist, aufstehen und spielen will. Es folgen dann ewige Diskussionen, die mir die letzten Kräfte rauben. Ich möchte ihn um diese Zeit nicht allein irgendwo in der Wohnung spielen lassen, weil ich Angst habe, einzuschlafen und er längere Zeit unbeaufsichtigt ist. Meistens sind wir dann alle ein paar Stunden wach, bis er merkt, dass er eigentlich doch noch schlafen will. Aber da ist die Nacht dann schon vorbei :-( 3. Meine kleine Tochter (8 Monate) schläft tagsüber meistens gar nicht. Ich stille sie nach dem Mittagessen immer und sie schläft dabei ein (sie ist um diese Zeit auch todmüde und müsste eigentlich schlafen). Sobald der große Bruder aber ein Geräusch von sich gibt (obwohl er versucht, leise zu sein), ist sie wieder hellwach. Oder ich schaffe es, sie schlafend ins Bett zu legen, und sie schlägt spätestens nach 2 Minuten die Augen wieder auf und weint. Mit mir zusammen würde sie Mittagsschlaf machen, aber ich kann mich leider nicht mit ihr zusammen hinlegen, da ja ihr Bruder nicht mehr schläft. So bin ich mittags nur am Rumrennen zwischen dem einen und dem anderen und es tut mir so leid, dass ich die Mittagszeit nicht nutzen kann, um mit meinem Sohn mal alleine zu spielen. 4. Abends wacht meine Tochter nach dem Zubettgehen (sie hat ein eigenes Bett in meinem Schlafzimmer) nach spätestens 5 Minuten wieder auf und weint herzzerreißend. Ich schaffe es nie, sie in ihrem Bett zu beruhigen, nehme sie daher heraus und trage sie umher. Dann lege ich sie wieder hin und das Ganze beginnt nach wenigen Minuten wieder. So verbringe ich den Abend, trage sie herum, hetze zwischendurch herum, um noch ein paar Dinge zu erledigen. Ich komme kaum dazu, mir die Zähne zu putzen usw., da sie ständig weint. Sobald ich ins Bett gehe und sie dann zu mir nehme, schläft sie friedlich. Leider kann ich sie nicht von vornherein in mein Bett legen, da ja der große Bruder schon drin liegt und ich Angst habe, sie bekommt die Decke über. Ich habe seit ca. 1 Woche kaum mehr als 1-2 Stunden geschlafen (auch wenn sie beide schlafen, liege ich so eingekeilt zwischen ihnen, dass ich nicht zur Ruhe komme und Verspannungen habe) und merke, dass ich tagsüber ungeduldiger bin als ich sein will. Es fehlt mir, nicht mal abends einen Moment zur Entspannung zu haben. Unter der Woche arbeitet mein Mann auswärts, deshalb kann er da nicht nach den Kleinen sehen. Ich weiß wirklich nicht, was ich tun kann, um die Situation zu ändern, aber ich finde sie unmöglich für uns alle. Weißt du ein paar Tipps? Ich wäre dir sehr dankbar dafür! Liebe Grüße Ursula-Luisa


Katrin Simon

Katrin Simon

Liebe Ursula-Luisa, ich bin beeindruckt, dass Du Dich noch so sachlich ausdrücken kannst, denn ich habe den Eindruck, Du brauchst wirklich ganz dringend Hilfe!!!! Um alles ganz kurz zu fassen, kann ich Dir eine Schlaf- und Schreiberatung vor Ort empfehlen. Gib mir Deine PLZ und ich werde Dir eine Institution nennen, die Dir helfen oder Dich weitervermitteln kann. Der Vorteil: es ist eine persönliche Betreuung und Deine Kinder werden vor Ort auch kennengelernt. Für alle Veränderungen brauchst Du aber unbedingt die Unterstützung Deines Mannes!! Er muss sich Urlaub nehmen oder Ihr müsst so lang noch durchhalten, bis er Frei bekommt. Denn- eine Veränderung braucht seine Zeit, Kontinuität und Nerven. Dein Mann ist aus dem Geschehen momentan so gut wie raus. Er kann mit Sicherheit unruhige Situationen besser aushalten bzw. kann durch seine Anwesenheit neuen Gewohnheiten mehr Ausdruck geben, da Dein dreijähriger sicher versucht zu "verhandeln". Habt Ihr Verwandte in der Gegend? Könntest Du Dir eine Tagesmutter nehmen? Such Dir "fremde" Hilfe, damit DU!!!! Dich z.B. mittags ein wenig ausruhen kannst und gewappnet bist für den Alltag mit den beiden. Keine Scheu! Es ist KEINE Schwäche, wenn man sein Kind einfach mal in andere Hände, unbedingt ausserhalb der Wohnung gibt, und Dinge tut, die man selbst braucht!! Die Tipps meiner Vorrednerin sind auch meine. Ich würde versuchen, den kleinen Racker an sein Bett in seinem Zimmer zu gewöhnen. Das Einschlafen ist ein Muss, wenn er nachts dann rüberkommen sollte, o.k. Dieses Procedere wird anstrengend, ist aber nötig. Damit Du einen Fahrplan hast, lies bitte "Jedes Kind kann schlafen lernen". Dieses Buch kann Dir eine Orientierung geben, wie man eine Umgewöhnung hinbekommt. Ihr könnt Abwandlungen vornehmen; das Prinzip sollte aber das gleiche bleiben. Und- bitte nur dann, wenn Dein Mann zu Hause ist. Oder aber- Dein Sohn schläft einfach im Gitterbettchen Deiner Tochter und die kleine in Deinem Bett!!! Warum nicht tauschen? Habe bitte keine Angst vor Überwärmung o.ä. Schläft Deine kleine im Schlafsack, die Matratze ist hart genug und das Zimmer kühl, so könnt Ihr wunderbar gemeinsam schlafen. Vielleicht verliert sich die Schmusepuppe des kleinen im kleineren Bettchen auch nicht so schnell. Vielleicht wäre es auch günstig, wenn Ihr ein Nachtlicht installiert. Dann wacht die kleine u.U. nicht so schnell auf. Könnte es helfen, wenn der kleine um 4.00 Uhr nicht mehr müde ist, ihn einfach in sein/ein Gitterbettchen zu setzen? Dort darf er dann wach sein, aber leise. Damit Du beruhigter bis, dass er nicht durch die Wohnung geistert, sperre die Schlafzimmertür ab. Für die Mittagszeit rate ich Dir: stille Deine Tochter im Liegen in Deinem Bett. So kannst Du Dich vorsichtig herausschleichen und die kleine Maus liegt im warmen Bett mit Mamas Geruch. Überwache Deiner Tochter mit einem Babyphone. Schließt alle Türen und macht es Euch in einem Zimmer bequem. Du legst Dich samt Babyphone auf eine Matratze vor die Tür des Kinderzimmers ( Junior kann so nicht entwischen) und der kleine Mann kann spielen und Du Dich ausruhen. Sucht Euch gemeinsam ein ruhiges Spiel oder Buchvorlesen o.ä. . Vielleicht mag der kleine auch mit Dir eine Cassette hören o.ä. Ich kann mir denken, dass er unbedingt eine Pause nötig hat. Schläft Deine kleine Maus nicht; vielleicht reicht es ihr ja schon, wenn sie Deine Nähe im Kinderzimmer hat. Hast Du schon mal ein Tragetuch probiert? Andernfalls finde ich auch die Idee sehr gut, nach draussen zu gehen. Die kleine kann im Kinderwagen schlafen, der große toben und Du hast vielleicht Möglichkeit einfach mal durchzuatmen. Versuche das abendliche Stillen im Liegen. Ich könnte mir vorstellen, dass dies hilfreich ist, damit die kleine einschläft. Und Du kannst währenddessen verschnaufen. Gib Deiner Tochter ein getragenes T-Shirt von Dir zum Kuscheln. wärme das Bettchen mit einem Kirschkernkissen an... Ahme quasi Deine Nähe so nach. Liebe Ursula-Luise, ich hoffe, es sind ein paar Anhaltspunkte dabei. Vielleicht hilft es Dir, wenn Du Dir einfach mal einen schriftlichen Plan machst und versuchst eine neue Struktur so besser zu überschauen. Viele Grüße von Katrin und bis bald!


Mitglied inaktiv

Hallo. Ihr Armen. Das klingt echt grauenvoll. Ich würde versuchen euren Sohn daran zu gewöhnen in seinem Bett zu schlafen. Er ist jetzt fast drei. Auch wenn euch das nicht so stört, eurer Tochter tut ihr sicherlich keinen Gefallen. Vielleicht klappt es, wenn ihr zu Beginn euren Sohn nach dem Einschlafen in sein Bett bringt. Und wenn er nachts aufwacht, würde ich ihn ohne große Diskussion sofort zurück in sein Bett bringen. Er muss doch lernen, das auch andere Bedürfniss haben, nicht nur er. Deine Tochter würde ich trotzdem in ihrem Bett schlafen legen. Du kannst sie ja danach mit in dein Bett nehmen. Aber so lernt sie wenigstens in ihrem Bett einzuschlafen. Mittags wüsste ich mir nur den Rat, die Kleine in den KiWa zu legen und mit beiden raus zu gehen. Der Junge powert sich aus und die Kleine kann schlafen. Wünsche euch viel Nerven und Glück. Wird bestimmt anstrengend.


Mitglied inaktiv

Danke für die Tipps von Euch beiden und das Verständnis. Ich habe inzwischen auch mit dem Kinderarzt über unsere Schlafsituation gesprochen und von ihm eine Adresse erhalten, an die ich mich wenden kann. Vielen lieben Dank für Dein Angebot, Katrin. Abends hat sich die Situation ein wenig entschärft, da ich in den letzten Tagen nach dem Einschlafstillen noch ungefähr eine Stunde bei meiner Tochter geblieben bin, bis sie wirklich tief geschlafen hat und dann nicht mehr aufgewacht ist (sogar bis zum Stillen um 4 Uhr). Mittagsschlaf im Tragetuch ist eine gute Idee, da sie gerne darin ist und wenn sie müde ist, auch immer sofort darin einschläft. Daran habe ich auch schon gedacht, nur hätte ich bisher lieber gehabt, wenn sie ihren Mittagsschlaf im Schlafzimmer gemacht hätte, um meinem Sohn das Gefühl zu geben, mal wirklich ganz alleine mit ihm zu sein. Nochmals lieben Dank, die vielen Anregungen haben mir sehr geholfen! Ursula-Luisa


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