cw23
Sehr geehrte Frau Simon, ich beschäftige mich derzeit sehr mit der Freisetzung von Schadstoffen aus Kunststoffflaschen (PP), die möglicherweise durch das Befüllen von Babyflaschen mit heißem Wasser freigesetzt werden. Ich habe es bisher (seit der Geburt) so gehandhabt, dass ich frisch abgekochtes/heißes Wasser in die Babyflasche (MAM Anti Colic) gegeben habe. Diese habe ich dann bis zur nächsten Mahlzeit zum Abkühlen stehen lassen (jeweils ca. 3 Stunden am Tag und am Abend eine Flasche über Nacht für den nächsten Morgen), aufgefüllt mit wieder frisch abgekochtem Wasser, um die passende Temperatur zu erzielen und habe dann das Milchpulver reingegeben. Ich habe mir keine weiteren Gedanken gemacht, weil mir das damals so empfohlen wurde. Nun mache ich mir aber doch Sorgen nachdem ich einiges recherchiert habe. Ich habe bereits beim Hersteller nachgefragt, ob von den Flaschen/dem Material eine Gefahr in Form von freigesetzten Schadstoffen ausgehen kann, wenn man heißes Wasser in die Kunststoffflaschen gibt. Hier wurde mir die Auskunft erteilt, dass man dies aufgrund der Verbrühungsgefahr nicht tun sollte und weil sich eventuell das Bodenventil heben kann. Ich habe jetzt auf Glasflaschen umgestellt. Habe aber dennoch große Sorge, dass ich unserem Kind (5 Monate) durch die Zubereitungsweise der Fläschchen geschadet habe. Für Ihre Einschätzung wäre ich Ihnen sehr dankbar!
Liebe cw23 Vielen Dank für Ihren wertvollen Beitrag, der ein Thema anspricht, welches sicher viele Mütter beschäftigt. Kunsstoff ist grundsätzlich ein Material, welches, so wie es beschrieben ist, künstlich hergestellt ist und damit nicht einem natürlichen oder organischen Material entspricht, was in der Regel auch organisch abbaubar ist. Gerade bei Babyflaschen sollte man davon ausgehen, dass der chemische Prozess, den der Kontakt mit Milchpulver, Säuren ( bei Säften) und heißem Wasser beim Befüllen der Flaschen, keine gesundheitlichen Bestandteile ablöst, die dem Baby schaden könnten. Der Hersteller sollte alle Eventualitäten der Anwendung von Babyflaschen geprüft haben, um diese sorglos in den Umlauf zu bringen und damit keine gesundheiltichen Risiken für Säuglinge/Kleinkinder zu erzielen. Denn dies wäre nicht nur für die Kinder ein gravierender schädigender Aspekt, sondern letztendlich auch für den Hersteller. Ihre kritische Auseinandersetzung mit diesem Thema ist absolut berechtigt. Da ich keine Chemikerin bin, kann ich leider den Prozess der Ablösung von Schadstoffen (z.B. Weichmachern) nicht erläutern und freue mich, dass eine Expertin aus den Userreihen diese fachliche Information an Sie weitergeben konnte. Des weiteren kann Ihnen die Verbraucherzentrale, in fast jeder Stadt vertreten, eine Auskunft, geben. Um wirklich jegliches Restrisiko auszuschließen, ist die Umstellung auf Glasflaschen, die gesündeste und nachhaltigste Alternative. Auch im Zuge der weiteren Entwicklung Ihres Kindes können Sie mit Glasgefäßen weiterarbeiten. Anfänglich ist das Trinken aus kleinen "Schnapsgläsern" gut, da diese dickwandig sind und das Glas nicht ausgebissen wird. Später kann man auf Espressogläser wechseln, dann auf "normale" dickwandige Gläser. Für unterwegs sind "Emilflaschen" mit Schutzpolster und einer Trinktülle, die man auch verschließen kann, eine tolle Alternative zu Kunsstofflaschen. Ich bin mir aber sicher, dass Sie sich keine Sorgen machen müssen ,dass Ihr Kind gesundheitliche Spätfolgen aufgrund der Plastikflaschen haben wird. Vielmehr bleibt zu überlegen, ob Sie präventiv bereits schon Ideen entwickeln können, Kunsstoff aus dem Bereich der Lebensmittelzubereitung auszuschließen, falls Sie dies nicht schon längst tun :). Sie haben besonnen auf Ihre eigene Einschätzung und Recherche reagiert, und DIE und einzige Alternative für Ihr Kind gefunden und eingesetzt und damit alles getan, was Sie tun können :)). Liebe Grüße und bis bald, Katrin
Niobe78
Liebe cw23, ich antworte auch mal, da ich da gewissermaßen vom Fach bin. Polypropylen (PP) ist physiologisch absolut unbedenklich und wird deshalb auch standardmäßig in der Lebensmittel- und pharmazeutischen Industrie eingesetzt. Bei der Herstellung von derartigen PP-Flaschen werden keine Weichmacher eingesetzt und PP kann (im Gegensatz zu z.B. Polystyrol) keine giftigen Einsatzstoffe aus der Polymerherstellung. Es ist außerdem recht hitzestabil und kann dauerhaft bei Temperaturen bis 100 Grad (also kochendes Wasser) eingesetzt werden, ohne dass es zu Materialermüdung kommt oder schädliche Stoffe freigesetzt werden. Die Babyflaschen dürfen ja auch idR ausgekocht bzw. dampfsterilisiert werden. Auf meiner Medela-Flasche befindet sich auch der Hinweis, dass diese bis 110 Grad verwendet werden darf. Also keine Sorge, alles ist gut!
cw23
Hallo Niobe78, vielen lieben Dank, dass Sie sich für mein Posting Zeit genommen haben. Das hat mich etwas beruhigt. Mich beschäftigt das Thema total und ich mache mir richtige Vorwürfe.
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