Frage im Expertenforum Babypflege an Katrin Simon:

Klammern + Baby weggeben

Katrin Simon

 Katrin Simon
Kinderkrankenschwester, Pflege- und Heilpädagogin

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Frage: Klammern + Baby weggeben

Mitglied inaktiv

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Hallo Katrin, ist vielleicht nicht ganz dein Gebiet, aber vielleicht kannst du mir wieder so toll helfen. Viele Familienmitgliedern (eigenltich nur die von meinem Mann) kritisieren mich ständig, dass ich klammern tu, eigen bin etc. Ich empfinde es eigentlich gar nicht so. Warum soll ích meine jetzt 6 Monate alte Tochter den halben Tag zu Schwiegereltern bringen, wenn nichts anliegt? Wie schon in einer der vorherigen Frage zu lesen war, schläft sie super und ist einfach lieb und pflegeleicht. Woanders geschlafen hat sie daher auch noch nicht. Jetzt mache ich mir Gedanken, ob ich ihr ggf. schade (wegen später) mit meinem Verhalten/Denken. Meine Kleine sieht meine Eltern eigentlich täglich und Schwiegereltern ca. 1-2x in der Woche. Selten bleibt sie dann mal für eine Stunde alleine bei denen. Klammer ich wirklich, entstehen große Nachteile oder muss ich sie öfters abgeben?? (Fällt mir ehrlich gesagt, wirklich schwer) Wie wichtig ist das Kennenlernen der Umgebung bei den Omas und Opas? Vielleicht bin ich auch etwas "stur" wegen diesem ständigen Genörgel und Kritisieren. Hättest du oder jdm. anderer ein Feedback für mich? Danke, Gruß Catrin


Katrin Simon

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Liebe Catrin, meine Vorrednerinnen sprechen mir aus der Seele und ich kann mich ihnen kompromisslos anschließen; auch als Mutter :-). Allerdings mein Tipp aus der Praxis: es ist dennoch gut ( wenn Ihr dazu bereit seid), den Aufenthalt bei den Omas und auch mal das Übernachten woanders zu üben. Nicht immer gibt es Ereignisse, die hervorsehbar sind und eine Betreuung Eures Kindes fordern. Dann wäre es gut, wenn Ihr Euer Kind entspannt in anderen Händen wißt. Auch wenn Ihr irgendwann an ein zweites Kind denkt, ist es gut die Fremdbetreuung früh genug anzugehen, damit Eure älteste nicht das Gefühl bekommt "abgeschoben" zu sein bzw. mit dem Woanderssein auch noch zu kämpfen hat, wenn noch ein Geschwisterchen die erste Geige spielt. Viele Grüße von Katrin und genieße die Zeit mit DEINEM Baby!


Mitglied inaktiv

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Hallo, Mal ehlich. Keiner MUSS sein Kind weggeben. Ich habe meine Tochter auch nicht ihren Großeltern überlassen, als sie nicht bereit dazu war. Ähm, ich war auch nicht dazu bereit. Es gibt nach dem ersten Lebensjahr so unendlich viele Möglichkeiten für Großeltern sich einzubringen, wenn die Loslösung beginnt. Ich finde nicht, dass eine Mutter automatisch klammert, wenn sie ihr KInd nicht den halben Tag weggibt. Babies sind schließlich keine Spielzeuge, sondern Menschen. Meine Tochter hat lautstark protestiert als sie 6 Monate war und irgendeiner, der micht nach Mama roch sie in seine gierigen Hände nahmund versuchte sie abzuküssen. NEin, ich finde, man muss als Mutter seinem Instink und dem des KIndes so weit vertrauen. Einen halben Tag nicht bei der primären Bezugsperson zu sein ist für ein so kleines Würmchen schon eine Belastungsprobe. Nein, du bist die Mutter. Und wenn auch du noch nicht für eine Trennung bereit bist, dann äußere dies und steh dazu. Allerdings ist es so, dass du keinen Unterschied zwischen deinen Eltern und den deines Mannes machen darfst. Lässt du doch mal dein KInd bei deiner Mutter, ist es mehr als fair, wenn auch die andere Oma zu "ihren Rechten" kommt. Das schürt sonst böses Blut. Puh, ich in grad froh, dass die Großeltern meiner Tochter (gibt nur noch die Eltern ihres Papas) nicht so oft auf der Matte standen. Täglich eine Oma oder jedes Wochenende die anderen. Da würde ich streiken. NAch dem ersten Lebensjahr beginnt die Phase der Loslösung. Über einen anderen Menschen, meist der Papa, beginnt das Kind sich aus der Dyade mit der Mutter zu lösen. Da werden auch die Großeltern interessant. Auch die Loslösung ist noch mal umden 16.Lebensmonat von einem Rückschritt in Mutters Arme geprägt. Solche "Fremdelzeiten" darf man nicht ignorieren und das Kind zwingen sich an andere "zu gewöhnen". Solche Sprüche kommen ziemlich häufig von älteren Personen. Dein Kind zeigt dir schon, wenn es bereit ist bei anderen zu bleiben. Suse.


Mitglied inaktiv

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Hallo Catrin, lass Dir nur nichts einreden. Bei mir waren es meine eigenen Eltern, die sich "Sorgen gemacht" haben, da ich ich nicht sofort wieder arbeiten gehen wollte. Ich habe mein Kind die ersten sieben Monate überhaupt bei niemandem alleine gelassen (außer bei meinem Mann). Dann erst bin ich stundenweise wieder arbeiten gegangen, was für mich purer Stress war. Heute ist er zweieinhalb und geht total gerne zu seinen Großeltern, einmal in der Woche, einfach nur so zum Spaß. Meine Schwiegermutter redet zwar auch immer davon, dass sie dann auf ihn aufpassen will, aber sie meint (dann, wenn er größer ist). Mein Sohn hat noch nie woanders übernachtet und ich finde das völlig ok. Letztendlich verhilft ihm das zu Stabilität, dass er sich total auf seine Familie verlassen kann. Im übrigen liebt er seine Großeltern und ich lasse ihn auch bewusst für einige Stunden da. Die Zeit geht so schnell um, das zumindestens sagen einem alle-und schon wenn sie im Kindergarten oder spätestens in der Schule sind und ihre eigene, kleine Welt mit ihren Freunden aufbauen ändert sich das Zusammenleben schlagartig. Ich genieße die Zeit mit meinen Kinder sehr und unternehme mit ihnen einiges (einfach 'mal in den Zoo) nehme da auch bewusst keinen mit oder treffe mich mit anderen Müttern, damit ich mich ihrem Rhythmus anpassen kann. Lass Dir nichts einreden-wenn Du es Dir leisten kannst viel mit Deinem Kind zusammenzusein ist es das Schönste was euch passieren kann... Liebe Grüße, swany


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