Liebe Katrin, mal eine doofe Frage: Warum sollte man Babys täglich Hände und Gesicht waschen? Geht es dabei nur um Dreck und Keime oder mehr?
Ich habe das bei meinem Baby nie gemacht, auch nicht im Krabbelalter oder beim Zahnen, wo ständig die Fingerchen im Mund waren. Und das obwohl der Boden bei uns immer sehr dreckig ist, weil Tiere und Nachbarskinder rein und rausgehen, also auch Straßenschuhe (die wurden auch gerne abgelutscht), und ich nur selten putze.
Ausser 1 mal die Woche baden mit klarem Wasser habe ich nichts gemacht, auch kein eincremen. Und das Baden war auch mehr ein „kurz nass machen“ als waschen.
Vermutlich schlagen jetzt alle entsetzt die Hände überm Kopf zusammen, aber mein Baby war im gesamten ersten Jahr nicht 1 mal krank und hatte nie Ausschlag.
Vermutlich hat mein Baby leider auch Schadstoffe abbekommen (durch die Straßenschuhe, wir leben in der Stadt), aber dem Immunsystem scheint es unterm Strich gut getan zu haben. Oder hatten wir einfach Glück?
Wenn ich bei anderen sehe wie sie morgens und abends ihre Babys waschen und eincremen, ihnen täglich frische Bodys anziehen, sich selbst jedes Mal die Hände waschen vor Baby anfassen ... Denke ich mir nur: warum der ganze Aufwand? Mein Baby ist robuster und gesünder. Aber es ist bisher mein einziges Kind, vielleicht auch nur ein glücklicher Zufall. Ich weiß es nicht.
Entschuldigung für den langen Text !!!
Mitglied inaktiv - 18.12.2019, 21:28
Antwort auf:
Babys Hände waschen
Liebe Sandraxyz
Jeder Mensch hat eine andere optische, aber auch empfundene, Vorstellung von "sauber" und "dreckig", was man meist als hygienisch oder unhygienisch definiert. Ein sichtbarer Schmutz ist nicht zwingend unhygienischer, als der Verlgeich mit einer optischen Sauberkeit.
Heisst: es kommt immer auf das sog. Keimmilieu an, mit dem man in Kontakt ist. Dieses kann sich sehrwohl auch unsichtbar auf vermeintlich sauberen Flächen ausbreiten.
Wenn Du Dein Kind von Anang an ohne große Hygieneprävention z.B. das Händewaschen
in seine Aussenwelt adaptiert hast, so hat sich sein Immunsystem unmittelbar darauf eingestellt. Da es DEIN Kind ist und Du es durch Deine mütterliche Intuition, bereits in der Schwangerschaft, so umsorgt hast, wie Du es für richtig empfindest, hat sich Dein Kind auch an Deine Haltung von Hygiene angepasst.
Du hast die Erfahrung gemacht, dass es Deinem Kind nicht schadet, da es nie krank wurde und damit hat sich Euer ganz persönliche " Hygienestandard" manifestiert.
Hätte es irgendeinen gesundheitlichen Grund gegeben, der sich auf einen speziellen Hygienepunkt hätte beziehen müssen- entweder rückwirkend oder auch präventiv- so hätte sich hier und da ggf. eine Veränderung einstellen (müssen).
Fazit: ich rate grundsätzlich von einer übertriebenen Hygiene ab. Dh. keine Hygienspüler, Desinfektionsseifen, Flächenbehandlungen usw.
Das Händewaschen nach dem Heimkommen vom Spielplatz, der Krippe, Kinderarzt usw. halte ich jedoche für unumgänglich, um Fremdkeime nicht in das häusliche Umfeld zu bringen und weil es meineserachtens für ein Wohlbefinden beiträgt.
Aus der Perspektive eines Kindes gesehen...., es steckt die Hände in den Mund, die im Vorfeld Dinge berührt haben, die jemand mit schmutzigen Händen angefasst hat ( nicht jeder Mensch wäscht sich die Hände nach dem Toilettengang usw.). Desweiteren haben die kleinen Hände des eigenen Kindes auch innigen Körperkontakt mit einem selbst als Mutter....
Das Baden reicht nach Bedarf :). Meistens ein bis zweimal in der Woche.
Liebe Grüße von Katrin
von
Katrin Simon
am 21.12.2019
Antwort auf:
Babys Hände waschen
Hallo,
ich hoffe, ich darf Dir auch antworten.
Offensichtlich hast Du Deinem Kind nicht geschadet, so wie die anderen Mütter auch nicht.
Ich glaube, dass das eben die ganze Bandbreite an Sauberkeit abdeckt: Von sehr lockerem bis zu sehr strikten Umgang - und beides schadet (erstmal) nicht.
Viele Grüße
von
Mamamaike
am 19.12.2019, 07:41