Frage im Expertenforum Babypflege an Katrin Simon:

alkohol in hustensaft

Katrin Simon

 Katrin Simon
Kinderkrankenschwester, Pflege- und Heilpädagogin

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Frage: alkohol in hustensaft

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Hallo! Hab mal gleich 2 Fragen: Mein Kleiner (8 Monate) hat wieder mal Husten. Hab ihm einen homoöpathischen Hustensaft (Monapax Saft für Säuglinge ab 6Monaten) in der Apotheke geholt (wurde mir sehr empfohlen, Prospan hat nicht so gut geholfen). Davon soll er 3 mal tgl. einen halben Teelöffel nehmen. Der Saft enthält allerdings 3,9 % Alkohol. Ist das in Ordnung für ihn? Und die 2 Frage: wie lange muß ich seine Fläschchen noch sterilisieren? Wollen nämlich bald in Urlaub und da ist es schon kompliziert. Vielen Dank schon mal im Voraus und viele Grüße


Katrin Simon

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Liebe Zuckerschnute, leider ist es, je nachdem wen Du fragst, sehr unterschiedlich, was die Bewertung des Alkoholgehaltes in Kindermedikamenten anbegeht. Natürlich wird die Pharmaindustrie eine Schädlichkeit für Kinder verneinen, wogegen echte Kritiker ganz sicher diese befürworten. Ich persönlich habe eine sehr gemischte Meinung, da ich durch meine Berufspraxis noch nie die Erfahrung gemacht habe, dass alkoholhaltige Medikamente "ECHTE" Schädigungen bei Kindern hervorgerufen haben. Weder dass Urintests, noch die Blutkontrollen auf Leber- und Nierenwerte so erhöht waren, dass der Grund auf die Zuführung alkohlhaltiger Medikamente zurückzuführen war. Aber wie gesagt, dies sind meine persönlichen Erfahrungswerte. Ist das Kind gesund und trinkt ausreichend, dann sehe ich kein Problem in den handelsüblichen und für Kinder zugelassenen Medikamenten. Ist es aber vermeidbar, würde ich aber dennoch immer eine "gesündere" Alternative suchen- Voraussetzung, die Wirksamkeit des Arzneimittels ist die selbe. Aus dem deutschen Ärzteblatt habe ich Dir einen Artikel zum Thema kopiert: Steinhorst, Dietrich Alkohol in Medikamenten: Kinderschutz auch bei Arzneimitteln Deutsches Ärzteblatt 93, Ausgabe 11 vom 15.03.1996, Seite A-703 / B-573 / C-539 VARIA: Wirtschaft - Aus Unternehmen Die meisten Eltern wünschen sich risikoarme oder gar risikolose Arzneimittel. Deshalb sind natürliche, pflanzliche oder homöopathische Arzneimittel in der Pädiatrie sehr verbreitet. Um so erstaunlicher, daß immer noch eine Anzahl von häufig verschriebenen Arzneimitteln für Kinder einen Alkoholgehalt bis zu 47 Prozent haben. Wie Prof. Berthold Koletzko (Uni-Kinderklinik München) auf einer Pressekonferenz der Sanofi Winthrop/Plato sagte, sind in der "Roten Liste" 1995 zehn alkoholhaltige Präparate aufgeführt, die überwiegend Säuglingen und Kindern verschrieben werden. Alkohol kann aber schon in kleinen Mengen Säuglingen und Kindern schaden, weil der junge Organismus darauf weit sensibler reagiert als Erwachsene. Die alkoholische Wirkung ist aufgrund der höheren Durchgängigkeit der Blut-Hirn-Schranke größer, gleichzeitig ist das alkohol-abbauende Enzymsystem noch nicht ausgereift, so Koletzko. Da Eltern eher "etwas mehr" von einer natürlichen Arznei geben, wenn ihr Säugling zum Beispiel heftig hustet, steigt bei den kleinen Patienten auch der Blutalkoholgehalt an – Werte von bis zu 0,4 Promille können so erreicht werden, wenn eine Tagesdosis auf einmal gegeben wird. Ebenso kann Alkohol in größeren Mengen bei Säuglingen zu Hypoglykämien führen. Deshalb sollten Medikamente für Kinder bis zu sechs Jahren möglichst keinen oder – wie in den USA gesetzlich festgelegt – maximal 0,5 Prozent Alkohol enthalten. Nach Koletzko sollten die Ärzte auf die Verordnung alkoholhaltiger Arzneimittel für Kinder verzichten, zumal alkoholfreie Medikamente als Alternative zur Verfügung stehen. Auch der Deutsche Kinderschutzbund schließt sich dieser Forderung an. Die von der Sanofi-Tochter Plato Plantorgan ins Leben gerufene Initiative "Alkoholfreie Medikamente für Kinder" will erreichen, daß an Kinder unter sechs Jahren nur alkoholfreie Medikamente abgegeben werden und daß auch für ältere Kinder alkoholfreie oder -arme Arzneimittel zur Verfügung stehen. Weiterhin fordert die Initiative, daß alkoholhaltige Arzneimittel deutlicher als bisher gekennzeichnet werden. Dietrich Steinhorst Demnach ist der Hustensaft für Deinen kleinen Mann in Ordnung und Du kannst ihn bei konsequent richtiger Dosierung entsprechend verabreichen. Die Flaschensterilisation kannst Du ab sofort einstellen. Reinige die Flaschen wie bisher gut aus und dann können sie in die Spülmaschine bzw. per Hand heiss ausgewaschen werden. Sauger und Nuckel eh mit der Hand gut auswaschen; diese verdrecken in der Maschine eher mehr, als dass sie gesäubert werden. Einen schönen Urlaub und gute Besserung wünscht Katrin


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