Rund um die Erziehung

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Geschrieben von Jorinde17 am 13.04.2023, 16:16 Uhr

Wutanfälle

Hallo,

hier kommen zwei Dinge zusammen: Alle Kinder sind in diesem Alter ihren Impulsen noch sehr ausgeliefert. Sie haben wenig Frustrationstoleranz und wenig Impulskontrolle, können ihre Gefühle also kaum steuern. Und manche Kinder haben dazu ein eher wildes Temperament, was die Impulsivität und auch die Konflikte mit den Eltern extrem steigern kann.

Forscher haben in den letzten Jahren zunehmend beobachtet, dass die „Wildheit“ eines Kindes stark genetisch geprägt ist. Sie ist kein Ergebnis von Erziehung, und sie kann durch Erziehung leider oft auch nicht in kurzer Zeit gebremst oder harmonisiert werden. Bei vielen Kindern beruhigt sich das Problem von selbst. Bei manchen hält es bis ins Vorschul- oder Schulalter an. Erst hier besteht „offiziell“ ein Problem, Fachleute nennen diese Kinder wegen ihrer fehlenden Impulskontrolle dann „unterkontrollierte Kinder“.
Aber das gilt für deinen Sohn noch lange nicht, und du musst eher nicht davon ausgehen, dass sein Verhalten so bleibt, das ist eher selten.

Allerdings wurde - unabhängig vom Alter des Kindes - von den Forschern auch beobachtet: Eltern solcher „wilder“ Kinder haben ein sehr viel höheres Risiko, aggressiv (verbal oder auch tätlich) zu reagieren, auch wenn sie das gar nicht wollen. Impulsive Kinder locken bei ihren Eltern leicht Verhaltensweisen hervor, die diese mit ihren Erziehungsidealen nicht vereinbaren können, wie ständige Gereiztheit, Wut und Aggression. Weil das Kind sie viel stärker fordert und triggert als sanfte Kinder anderer Eltern. Dieselben Eltern, die bei einem pflegeleichten Kind die geduldigsten Eltern wären, können bei einem frustrations-intoleranten Kind völlig andere Eltern sein, ohne dass sie etwas dafür könnten.

Das aber ist der Grund, warum betroffenen Eltern empfohlen wird, irgendwann mit dem Kind zum Kinderpsychologen zu gehen. Nicht, weil mit dem Kind etwas nicht stimmen würde. Sondern weil man als Eltern eines solchen Kindes Gefahr läuft, schädlich zu reagieren. Schädlich fürs Kind und auch für sich selbst, weil man an seinen Idealen eines liebevollen Erziehungsstils scheitert, was sehr frustriert.

Es ist im Moment aber wirklich zu früh für einen Kinderpsychologen. Der käme eher ins Spiel, wenn dein Sohn auch mit fünf bis sechs Jahren oder länger dieses Verhalten zeigt, was wie gesagt nicht sehr wahrscheinlich ist. Im Moment ist die Situation eher ein Thema für eine Erziehungsberatung.

Kostenlose Beratung bieten die Caritas, die Diakonie oder der Kinderschutzbund an. Auch ein Sozialpädiatrisches Zentrum (SPZ) ist eine perfekte Anlaufstelle. Hier arbeiten überall Kinderpsychologen, die wertvolle Tipps für den Umgang mit einem solchen Kind im Alltag geben können. Und sie freuen sich, wenn man kommt, denn dafür sind sie da. Ihre Erfahrung gibt Beruhigung, Gelassenheit und wertvolle Hilfe im Alltag, die das Problem oft rasch entschärft. Einfach mal einen Beratungstermin geben lassen.

LG

 
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