Rund um die Erziehung

Rund um die Erziehung

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von Glitzerblümchen am 10.04.2023, 4:33 Uhr

Wutanfälle

Liebe Mamis und Papis.
Ich bitte nur um Kommentare von Betroffenen oder Menschen die in diesen Bereich arbeiten. Anderweitige kluge Ratschläge oder Beurteilungen kann ich gerade wirklich nicht gebrauchen.

Mein Sohn 2 Jahre hat extreme Wutanfälle.Er war schon ab der Geburt kein Anfängerbaby und ist vom Charakter eher sensibel und impulsiv. Ist eher schnell überreizt. Schon mit 1 gab es ordentliche Wutanfälle die wir stets begleitet haben und es ging vorbei. Letzten Sommer gab es dann nochmal eine Phase. Die ging auch schnell vorbei.
Nun ist der kleine Mann großer Bruder geworden ( der Bruder ist jetzt 8. Wochen alt) und es hat sich einiges geändert . Desweiteren bekommt er bei jeder Gelegenheit die heftigsten Wutanfälle u. A mit auf den Boden werfen, Kopf auf den Boden hauen oder langes lautes Kreischen. Ich habe danach heftige Ohrenschmerzen.
Er kommt
Ich bekomme seine Wutanfälle nicht immer richtig begleitet (wenn der Kleine gefüttert oder gewickelt wird)
Mein Sohn kreischt ohne Pause in einer nicht erträglichen Lautstärke, zittert und je nachdem wird sich auf den Boden geworfen und noch den Kopf angehauen.
Es ist jede "Kleinigkeit" und jedes Nein was ihn in diese Sitation bringt.
Zuletzt im Zoo hatten wir das 3x, sodass ich abends nur noch geheult habe weil es mich so sehr belastet und es so viel Energie kostet. Ich habe schon regelrecht Angst mit ihm was zu unternehmen, weil ich weiß was passieren könnte und es draußen noch schwieriger ist ais der Situation raus zu kommen. Ungefährlich ist auch nicht, wenn er sich auf den Boden wirft.
Im Freundeskreis hat niemand Erfahrungen mit solchen krassen Anfällen und ich fühle mich als Fan von hätten wir totale versagt.

Hat jemand Erfahrung mit sehr heftigen Wutausbrüchen bei den Kids? Hilft eventuell eine Familientherapie oder ein Kinder Psychologe? Wie bekommen wir das am besten begleitet und wieder in den Griff? Es tut mir im Herzen weh ihm so zu sehen und wir leiden als Eltern in vielerlei Hinsicht.

 
16 Antworten:

Re: Wutanfälle

Antwort von Cika am 10.04.2023, 5:25 Uhr

Hallo , euer Dilemma ist gar nicht so selten , wie ihr vielleicht gerade denkt . Und es gibt dazu auch keine Schuldzuweisungen . Jedes Kind ist in seiner Verarbeitung , Entwicklung und im Charakter anders . Das eine eher ruhig und ausgeglichen, das andere sehr impulsiv .

Ich weiß nicht wie das Begleiten solcher Wutanfälle in der Vergangenheit ausgesehen hat . Ohne Vorwürfe zu machen . Der Weg scheint jedoch nicht die Lösung gewesen zu sein , da euer Kind gelernt hat , Wutanfälle bringen Aufmerksamkeit .

Kurz vor dem Anfall entsteht beim Kind innerlich eine Anstauung von nicht regulierbaren Gefühlen. Im Ausbruch selbst ist er in seiner Wut so hinein gesteigert , dass kein „ gut Zureden „ greift .
Tatsächlich ist es so , das man da wenig Möglichkeiten hat . Das ausharren , bis der Anfall vorbei ist oder KIT ( Körperinteraktionstraining )
Wie du schreibst ist euer Leidensweg sehr groß .

Ich empfehle dir daher als erstes den Weg zum Kinderarzt. Er hat die Möglichkeit euch ein Rezept auf ( Verhaltebsauffälkigkeiten , Körperregulationsstörungen ) auszustellen . Damit könntet ihr beim Kinderpsychologen / Verhaltenstherapeuten Hilfe einholen. Es gibt auch Ergotherapiepraxen die nach dem IntraActPlus Konzept nach Dr Fritz Jansen arbeiten . Ich habe selbst die Ausbildung . Das wäre auch ein sehr guter therapeutischer Ansatz , weil dort genau die Problematik mit den Eltern zusammen bearbeitet wird .

Ich wünsche euch alles Gute !

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Wutanfälle

Antwort von kia-ora am 11.04.2023, 7:04 Uhr

Ich habe 4 Kinder und "Nummer 3" hat solche Wutanfälle. Es liegt also am Charakter und nicht an der Erziehung. Das vorab und auch zu deiner Entlastung. Du nimmst das, glaube ich, sehr persönlich.

Als Ratgeber finde ich Jesper Jul ganz gut. Hast du da schon was gelesen?

Ich begleite die Wutanfälle nicht - so wie du. Das dauert einfach zu lange (20-40 Minuten oder länger sind hier Standard) und ich finde es auch nicht richtig, wenn das Kind in dem Moment so viel Aufmerksamkeit bekommt. Ich biete immer so alle 5-10 Minuten meine Umarmung an und versuche zu reden. Am Anfang werde ich oft wütend weggeschickt, aber irgendwann kommt der Punkt und das Kind ist bereit.

K3 weiß inzwischen sehr genau, dass Wutanfälle keinen Erfolg bringen. Da gibt es nicht das geforderte Spielzeug oder was auch immer der Grund war. Ein Nein ist und bleibt ein Nein. Natürlich gerne mit Erklärung und Gespräch. Aber nicht mit Verhandlungen!!

Du kannst versuchen Hilfe von außen zu bekommen. Mir ist es nicht gelungen. Als ich der Beratungsstelle Nr. 1 am Telefon erzählt habe, welche Situationen einen Wutanfall triggern, hat die Frau herzlich gelacht. Es sind eben auch viele Kleinigkeiten. Beratungsstelle Nr2, 3 und 4 waren auch völlig ohne Erfolg.

Kind ist inzwischen 7 und Einkaufen ist und bleibt anstrengend. Letzte Woche im Reitsportgeschäft wollte ich Sachen fürs Pony kaufen. Kind wollte Spielzeug für 30 Euro. Das gab also wieder Stress, Diskussionen, Tränen und Mitleid von der Kassiererin. Aber na ja, immerhin wirft sich das Kind in dem Alter nicht mehr wütend auf den Boden für 30 Minuten. :))

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Wutanfälle

Antwort von Caot am 11.04.2023, 8:37 Uhr

Ich persönlich finde, dass solche Extreme immer von Fachkundigen begutachtet werden sollten. Dazu benötigst Du eine ÜW zu einem Kinder- und Jugendpsychiater. Die schauen woran es liege n könnte.

Wutanfälle gehören dazu. Für mich klingt deine Schilderung aber definitiv a) zu früh und b) behindert es Euch im Umgang mit den Kindern. Und spätestens hier würde ich mir Fachkompetenz dazu holen. Ich bin mir nicht sicher, ob hier „lesen eines Buches“ ausreicht.

Besprich Dich mit deinem Kinderarzt. Bedenke, Wartezeiten sind lang. Abmelden, für den Fall dass sich das reguliert, kann man immer noch.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Wutanfälle

Antwort von Jorinde17 am 13.04.2023, 16:16 Uhr

Hallo,

hier kommen zwei Dinge zusammen: Alle Kinder sind in diesem Alter ihren Impulsen noch sehr ausgeliefert. Sie haben wenig Frustrationstoleranz und wenig Impulskontrolle, können ihre Gefühle also kaum steuern. Und manche Kinder haben dazu ein eher wildes Temperament, was die Impulsivität und auch die Konflikte mit den Eltern extrem steigern kann.

Forscher haben in den letzten Jahren zunehmend beobachtet, dass die „Wildheit“ eines Kindes stark genetisch geprägt ist. Sie ist kein Ergebnis von Erziehung, und sie kann durch Erziehung leider oft auch nicht in kurzer Zeit gebremst oder harmonisiert werden. Bei vielen Kindern beruhigt sich das Problem von selbst. Bei manchen hält es bis ins Vorschul- oder Schulalter an. Erst hier besteht „offiziell“ ein Problem, Fachleute nennen diese Kinder wegen ihrer fehlenden Impulskontrolle dann „unterkontrollierte Kinder“.
Aber das gilt für deinen Sohn noch lange nicht, und du musst eher nicht davon ausgehen, dass sein Verhalten so bleibt, das ist eher selten.

Allerdings wurde - unabhängig vom Alter des Kindes - von den Forschern auch beobachtet: Eltern solcher „wilder“ Kinder haben ein sehr viel höheres Risiko, aggressiv (verbal oder auch tätlich) zu reagieren, auch wenn sie das gar nicht wollen. Impulsive Kinder locken bei ihren Eltern leicht Verhaltensweisen hervor, die diese mit ihren Erziehungsidealen nicht vereinbaren können, wie ständige Gereiztheit, Wut und Aggression. Weil das Kind sie viel stärker fordert und triggert als sanfte Kinder anderer Eltern. Dieselben Eltern, die bei einem pflegeleichten Kind die geduldigsten Eltern wären, können bei einem frustrations-intoleranten Kind völlig andere Eltern sein, ohne dass sie etwas dafür könnten.

Das aber ist der Grund, warum betroffenen Eltern empfohlen wird, irgendwann mit dem Kind zum Kinderpsychologen zu gehen. Nicht, weil mit dem Kind etwas nicht stimmen würde. Sondern weil man als Eltern eines solchen Kindes Gefahr läuft, schädlich zu reagieren. Schädlich fürs Kind und auch für sich selbst, weil man an seinen Idealen eines liebevollen Erziehungsstils scheitert, was sehr frustriert.

Es ist im Moment aber wirklich zu früh für einen Kinderpsychologen. Der käme eher ins Spiel, wenn dein Sohn auch mit fünf bis sechs Jahren oder länger dieses Verhalten zeigt, was wie gesagt nicht sehr wahrscheinlich ist. Im Moment ist die Situation eher ein Thema für eine Erziehungsberatung.

Kostenlose Beratung bieten die Caritas, die Diakonie oder der Kinderschutzbund an. Auch ein Sozialpädiatrisches Zentrum (SPZ) ist eine perfekte Anlaufstelle. Hier arbeiten überall Kinderpsychologen, die wertvolle Tipps für den Umgang mit einem solchen Kind im Alltag geben können. Und sie freuen sich, wenn man kommt, denn dafür sind sie da. Ihre Erfahrung gibt Beruhigung, Gelassenheit und wertvolle Hilfe im Alltag, die das Problem oft rasch entschärft. Einfach mal einen Beratungstermin geben lassen.

LG

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Wutanfälle

Antwort von Emmi67 am 19.04.2023, 18:04 Uhr

Ich hatte ein Kind mit sehr heftigen Wutanfällen, auch noch in deutlich höherem Alter als deins. Allerdings hatte er, als er älter wurde, die Wutanfälle nur noch zu Hause und nicht mehr in der Öffentlichkeit (und auch nicht in Schule oder Kindergarten). Mein Umgang damit: Im Wutanfall ignorieren, wenn ich von so etwas Ohrenschmerzen bekommen hätte, wäre ich in ein anderes Zimmer gegangen. Danach bei Bedarf trösten oder je nach Alter auch Sprechen über die Situation. Immer wieder angemessenen Umgang mit Wut thematisieren, z.B. in ein Kissen hauen, Boxsack oder ähnliches. Und auch Vermeiden von Anlässen, im Zweifelsfall eher mal nachgeben. Beispiel: Ich schalte im Flur das Licht aus, Kind kommt und fängt schon an zu quengeln, weil es selbst das Licht ausmachen wollte. Früher hätte ich dann gesagt "Licht ist jetzt aus und fertig", nun mache ich das Licht kommentarlos wieder an und lasse das Kind ausknipsen wie gewünscht. Oder Kind will bei 2 Grad draußen keine Jacke anziehen. Ja, dann halt nicht. Meine Reaktion: OK, ich nehme deine Jacke mit und du sagst Bescheid, falls du frierst. Wenn man mal nachdenkt, gibt es nur ganz wenige Dinge, bei denen ein Kampf nötig ist. Letztens habe ich im Zoo eine Mutter beobachtet, die einen Machtkampf von über einen halbem Stunde mit ihrem Kind ausgefochten hat, weil es nicht in den Buggy wollte, um zu schlafen. Warum macht man sowas?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Wutanfälle

Antwort von kirshinka am 20.04.2023, 9:34 Uhr

Meine Mutter erzählte mir, dass ich als Kind solche Anfälle gehabt hätte - mitten auf der Straße (bzw. Gehsteig) auf den Boden.
Sie ging - sehr langsam - weiter und irgendwann kam ich nach.
Nicht der richtige Weg, aber neben dem Kind hocken zu bleiben, bis es fertig ist, ist auch nicht die Lösung. Liefert Aufmerksamkeit an der falschen Stelle.
Ich denke, auch deine eigene Angespanntheit belastet. Versuch das lockerer zu nehmen - es ist vollkommen egal was die Nachbarin oder die Kassiererin denken - lass es passieren, wie eine Welle, die auch wieder abebbt.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Wutanfälle

Antwort von Jomol am 20.04.2023, 9:39 Uhr

Du bist nicht allein. Unsere Große hatte ab knapp 2 Jahren ziemliche Wutanfälle, besonders beim Nachhausekommen. Meine Begleitung beim die Treppe nicht hochlaufenwollenden Kind war, mich mit einem Buch danebenzusetzen. Das hat dann doch relativ zügig geholfen, nachdem sie zu "betteln", doch endlich mitzugehen völlig abprallte.
Was ich gelernt habe? Ein gewisser Egoismus meinerseits half oft. Zu viel Theater draußen? = kein Zoo. Kein Kind nimmt Schaden, wenn es nicht in den Zoo darf. Manche Dinge sind unvermeidlich. Einkaufen musste ich mit Kindern. Aber irgendwelche Extras eben nicht. Und es half, sich zu überlegen, was man durchsetzen muss und was eben nicht. Es spart Kraft, nicht jeden Kampf zu führen- da gab es das Beispiel mit dem Lichtschalter. Bei uns wurde es mit 2 3/4 deutlich besser, aber die nächste Phase kommt dann auch wieder. Derzeit ist die Große 11 und alles ist im Rahmen, sie ist ein tolles und sehr liebes Kind. Die Kleine (8) ist dafür ziemlich in Hochform, was Wutanfälle betrifft, allerdings fast nur zu Hause. Dazwischen ist sie genauso ein tolles Kind. Wir sind aber abgehärteter und entspannter. Man lernt an seinen Aufgaben...

Ich finde den Tipp mit der Erziehungsberatung sehr sinnvoll. Mit denen kannst Du reden und einige Sachen werden einem schon selbst klarer, während man sie erzählt.

Grüße und halt die Ohren steif,
Jomol

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Wutanfälle

Antwort von KatjaJ am 22.04.2023, 22:12 Uhr

Ich kann dich gut verstehen!
Ich habe 4 Kinder, und Nummer 4 besaß mit 1 bis 2 Jahren auch die Fähigkeit, scheinbar aus dem Nichts heraus Schreianfälle zu bekommen, bei denen sich mit Worten oder Trösten nichts regulieren ließ. Selbst als ich vorgewarnt war konnte ich nicht präventiv dafür sorgen, dass solche Situationen nicht entstehen.
Ich habe dann zunächst versucht, das Kind in sein Zimmer zu bringen mit der Ansage: „ich bin vor der Tür, wenn du dich beruhigt hast, komm zu mir, dann nehme ich dich in den Arm. Ich komme auch hin und wieder nach dir gucken.“ Das führte entweder zu a) Kind rannte sofort wieder aus dem Zimmer und schrie und zerrte an meinem Hosenbein oder schlug auf meine Beine ein, schrie dabei aber weiter, oder b) Kind haute seinen Kopf oder andere Körperteile irgendwo drauf, warf sich auf den Fußboden und verletzte sich selbst, so dass die Zimmer-Version nicht funktionierte. Übrigens: Mein Kind verhielt sich nur zu Hause so, nicht in der Krippe!
Ich habe dann zu folgender etwas unkonventioneller Methode gegriffen, rein aus Schutz für das Kind und mich gleichermaßen: Ich habe den Wutzwerg im Kindersitz festgeschnallt, der im Flur stand. Dies rein zum Selbstschutz, damit es zu keiner Verletzung kommt. Dann habe ich erklärt: „Ich würde dir gern helfen, aber du zeigst mir gerade, dass ich dir keine Hilfe bin. Ich muss jetzt einmal durchatmen, weil mich dein Schreien hilflos macht, denn ich bin sehr in Sorge um dich. Ich setze mich kurz ins Wohnzimmer, und gleich komme ich wieder. Vielleicht möchtest du dann getröstet werden.“
Und so habe wir es etwa ein Jahr gemacht. Die Häufigkeit der Anfälle hat abgenommen, vor allem, weil das Kind mit spätestens 1,5 Jahren sich auch verbal schon ausdrücken konnte. Ich weiß bis heute nicht, was die Auslöser waren, aber für mich war es wichtig, aus der Situation zu gehen, um nicht selbst zu schreien oder so - das ist ja Stress pur, wenn man sieht, dass das Kind hilflos und unglücklich ist und man kann nicht helfen!
Mein Kind ist heute 8 Jahre alt, völlig normal entwickelt, mit gutem Sozialverhalten und sehr intelligent. Es hat nie einen Therapeuten benötigt. Ich glaube, ihm fehlte nur das Sprachvermögen, und das hat es extrem frustriert…

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Wutanfälle

Antwort von Ruto am 23.04.2023, 13:10 Uhr

Hier wurden schon viele wichtige Dinge geschrieben. Was noch keiner erwähnt hat, aber für mich der erste Punkt war, der ins Auge gesprungen ist: Dein Kind ist gerade erst Bruder geworden. Ein Baby wirft schon Erwachsene aus dem Alltag raus. Für Kleinkinder mit ohnehin schon fehlender Impulskontrolle ist das ein krasser Einschnitt. 8 Wochen sind da wirklich nichts.
Jeder Kinderpsychologe würde das Verhalten genau darauf zurückführen (und auf den ohnehin sensiblen, nicht einfachen Charakter) und euch raten, euch in Geduld zu üben und ein Fels in der Brandung für ihn zu bleiben/werden.
Wenn ihr merkt, dass ihr überfordert seid, ist es trotzdem euer gutes Recht (und irgendwie auch Pflicht), euch Hilfe zu suchen. Möglich wären dazu als erste Ansprechpartner der Kinderarzt (mit evtl Überweisung in eine Schreiambulanz oder ins SPZ) oder eine Erziehungsberatungsstelle (dort sind alle Berater u.a. systemische Therapeuten/Familientherapeuten). In beiden Fällen wird es darum gehen, wie ihr es schafft, in keine Negativspirale zu geraten, in der ihr negativ auf das extrem trotzende Kind reagiert (und dieses umgekehrt immer extremer wütet).

Ein paar praktische Tipps (und alle sind nicht einfach umzusetzen): Ruhig bleiben, Durchatmen und bis 10 zählen (bevor ihr reagiert, um eben ruhiger zu reagieren), andere Menschen ausblenden, vorausschauend handeln (d.h. aktuell vielleicht nicht in den Zoo gehen, wenn es nicht sein muss), großen Bruder vielleicht in alltägliche Tätigkeiten mit dem neuen Geschwisterchen einbeziehen und letzten Endes die Zuversicht, dass ihr die Phase wieder gut meistern werdet und euer Sohn ruhiger wird.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Zur Erziehungsberatung kann man einfach so gehen,

Antwort von Jomol am 23.04.2023, 13:24 Uhr

eine Überweisung braucht man nicht. Auch hilfreich können die "Frühen Hilfen" sein. Gibt es überall, einfach googeln.
Grüße,
Jomol

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Zur Erziehungsberatung kann man einfach so gehen,

Antwort von Ruto am 25.04.2023, 19:22 Uhr

Wo ist die Zusatzinfo zu meiner Antwort? Nochmal lesen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Wutanfälle

Antwort von Mugi0303 am 07.05.2023, 15:44 Uhr

Ja leider wir beim mittleren Sohn. Mit ca. 1,5 fing es an. Aber Gott sei Dank war es am schlimmsten daheim, unterwegs relativ selten so schlimm.
Daheim haben wir ihn dann immer in sein Zimmer getan. Er musste sich austoben, nichts anderes hat geholfen. Wenn man versucht hat ihn mit ansprechen o. ä. Da raus zu holen, wurde es nur schlimmer.

Besser wurde es merklich mit ca. 3,5. Kurz zuvor hatten wir auch eine Familientherapie in Erwägung gezogen, waren aber nur 2 Mal zum Gespräch dort, weil es dann eben von allein merklich besser wurde.
Die Wutanfälle wurden weniger intensiv, aber man musste ihn noch bis so Ende der Grundschule manchmal mit samthandschuhen anfassen. Auch jetzt kann er ne ganze Weile nachtragend sein, wenn ihm was nicht passt.

Aber er ist jetzt echt verträglich, ein toller junger Mann geworden, der sich aber auch nix gefallen lässt. Er ist jetzt 15.

Sein letzter großer Wutanfall war mit 10, da hat er mit nackten Fuß die Glastür zum Zimmer seines Bruders eingetreten. Ich glaube das war die Heilung von solchen großen Anfällen.

Eurer ist erst 2, aber die Zeit läuft für euch, es würd irgendwann besser. Wenn ihr zeitnah an eine Therapie kommt, die euch hilft mit dem ganzen umzugehen, dann würde ich das machen.

Ich muss sagen, wenn er der erste gewesen wäre, hätte ich niemals so schnell noch ein Kind bekommen. Unser großer war einfach zu händeln, daher haben wir da auch nur 2 Jahre Abstand.
Zum dritten haben wir dann einen Abstand von 5,5 Jahren, weil der mittlere soo schwierig war.

Mugi

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Du hast völlig recht. Vielen Dank!!!

Antwort von Jomol am 10.05.2023, 13:20 Uhr

Habe Deine freundliche Anordnung befolgt, vielen Dank, Du hattest recht. Ich hatte die kinderärztliche Überweisung auch auf die Erziehungsberatung bezogen. Mein Fehler.
Grüße,
Jomol

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Wutanfälle

Antwort von Wunderwerk 23 am 12.05.2023, 11:00 Uhr

Liebe Mami,

Wutausbrüche bei einem 2 jährigen sind etwas "normales", denn Kinder in dem Alter haben noch nicht die Gehirnreife ihre Impulse zu kontrollieren. Zudem ist der emotionale Bereich im Gehirn deutlich weiter ausgereift, so dass die Kinder Emotionen sehr heftig wahrnehmen. Wut ist oftmals ein Ausdruck von Überforderung, denn all die Eindrücke, das Erlebte und Gefühlte muss verarbeitet werden. Hier kann Wut ein Ventil sein und das Entscheidende ist, wie wird der Wut begegnet. Lehne ich als Mama oder Papa die Wut ab, macht sie mich womöglich selber wütend, dann kann es das Kind stark verunsichern und wir bewegen uns in einer stetigen Spirale aus Wut und Überforderung. Nehmen wir unser Kind in seiner Wut liebevoll an und bewerten nicht, dann wird dein Kind lernen mit wachsender Reife mit der Wut umzugehen. Gerade so große Veränderungen wie die Geburt eines Geschwisterkindes können das Kind stark überfordern, denn neben der Umstellung kommen oftmals große Ängste hinzu. Hier gilt es sehr behutsam zu sein und viel Verständnis aufzubringen. Dennoch kannst Du durch Stabilität, Sicherheit, ein klar gesetzten und beständigen Rahmen, viel Raum für Bedürfnisse (auch die eigenen) die Wutanfälle minimieren und für mehr Stabilität und Harmonie im Familienalltag sorgen.

Schau doch gerne mal auf meiner Homepage vorbei, hier biete ich ein Coachingprogramm für Eltern an, welches gezielt auf diese Themen abgestimmt ist. www.wunderwerk.online

Liebe Grüße Nathalie

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

WERBUNG ist verboten. owt

Antwort von Jomol am 12.05.2023, 12:56 Uhr

.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Wutanfälle

Antwort von lolorossi am 21.05.2023, 23:58 Uhr

Ich war wohl auch so, bin aber nicht hinterher gekommen auch wenn ich meine Mutter nicht mehr gesehen habe.
Ich erinnere mich an spätere wutausbrüche meinerseits.
Meine Eltern hatten eine Engels Geduld haben Mir aber mlareGrenzen gezeigt. Ich glaube aber, dass ein Psychologe Mir geholfen hätte in solchen Situation mit Mir selbst klar zu kommen.
Also Hilfe einholen kann nie schaden denke ich.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Ähnliche Fragen

Ähnliche Beiträge im Forum Rund um die Erziehung:

Sandwichkind - nur Wutanfälle -

Hallo Zusammen, wir haben 3 Kinder. Der Große ist 7, die mittlere wird jetzt 4 Jahre alt und der Kleinste ist 4 Monate alt. Wir haben mit unserer Tochter große Probleme, da Sie enorm viel schreit wenn Sie wütend ist! Vorab, ich weiß, dass es nicht ungewöhnlich ist und Sie ...

von Ja1986 12.06.2022

Frage und Antworten lesen

Stichwort: Wutanfälle

Wutanfälle

Hallo! ich wollte euch mal um Rat bitten, weil ich nicht weiß, ob ich richtig handle... Mein Sohn ist im Jänner 2 geworden. Er ist vom Reden her noch nicht so weit, er spricht zweiwortsätze die meisten Worte sind allerdings sehr undeutlich. Das ärgert ihn natürlich, weil ...

von Ascot 06.06.2022

Frage und Antworten lesen

Stichwort: Wutanfälle

Sohn hat furchtbare Wutanfälle

Hallo, mein Sohn ist jetzt zwei Jahre alt. Bisher war er sehr unkompliziert und pflegeleicht. Aber seit kurzem hat er furchtbare Wutanfälle. Die kommen mehr oder weniger aus heiterem Himmel, egal wo wir gerade gehen oder stehen. Auch mal mitten auf der Straße oder im Supermarkt ...

von wildbluete 23.05.2019

Frage und Antworten lesen

Stichwort: Wutanfälle

Wutanfälle fast zweijähriger 😕

Hallo, jetzt schreibe ich hier doch mal rein. Meine kleine ist knapp 23 Monate alt und seit neustem hat sie „Spinnereien“.. Beispiel von heute: Wir waren in einem Museum. Sie wollte offensichtlich noch dort bleiben, aber dieses wollte schließen. Wir sind also runter ...

von xBekki 28.12.2018

Frage und Antworten lesen

Stichwort: Wutanfälle

Wutanfälle / Aggression

Guten Tag, wir hatten vor kurzem Einschulung und gestern sollte ich mein Kind aus der Schule abholen, weil es einen Wutanfall gab ohne sich wieder zu beruhigen. Nun sind seitens der Lehrerin schon Begriffe wie Psychologe und Erziehungshilfe gefallen.. Tja heute noch ein ...

von Giusy2012 05.09.2018

Frage und Antworten lesen

Stichwort: Wutanfälle

Wutanfälle und er hört einfach nicht...

Hallo zusammen, ich bin Forums Neuling und erhoffe mir einen Rat von euch! Ich habe zwei Kinder, Sohn 22 Monate und Tochter 3 Monate. Das zusammenleben der beiden klappt super, keine Eifersucht oder so. Heute geht es um den großen. Wenn es nicht genau so läuft wie er ...

von catita 14.06.2017

Frage und Antworten lesen

Stichwort: Wutanfälle

Wutanfälle mit 5 Monaten normal?

Guten Tag, meine Tochter ist jetzt 21 Wochen alt und ich stelle immer öfter fest, dass Sie regelrechte Wutanfälle bekommt, wenn Sie etwas gerade so nicht möchte z. bsp. auf den Arm, bei Müdigkeit, das Spiel oder das Spielzeug u.s.w. das äußert sich folgendermaßen: Sie reißt ...

von JessicaEmily 21.05.2017

Frage und Antworten lesen

Stichwort: Wutanfälle

Umgehen mit Wutanfällen (aus Müdigkeit) - Vorsicht lang

Liebe alle, ich lese meistens nur still mit, aber heute hätte ich gerne einmal eine Einschätzung von denjenigen, die vielleicht eine ähnliche Situation kennen: Wir haben einen dreijährigen Sohn, der schon als sehr kleines Kind immer mal wieder Wutanfälle hatte, z.B. wenn ...

von Krümelmama78 21.10.2016

Frage und Antworten lesen

Stichwort: Wutanfälle

ADHS Wutanfälle!

Hallo! Unsere Tochter 7 Jahre hat ADHS es wurde bei einer Psychologin getestet. Da sie aber ein Jahr zum Schulkindergarten ging brauchte sie noch keine Medikamente ,aber seit das neue Schuljahr angefangen hat kommt sie mit einer Wut und Aggression nach Hause und Hausaufgaben ...

von Susi 13 30.09.2015

Frage und Antworten lesen

Stichwort: Wutanfälle

Trotzphase und Wutanfälle bei 2,5 Jährigen

Hallo! Mein Sohn (2 1/2) ist im Moment wieder in einer ausgeprägten Trotzphase. Wenn etwas nicht nach seinen Willen geht haut er, zwickt, beißt oder tritt und wirft teilweise mit Gegenständen. Ich hab es versucht wenn er zwickt oder beißt "Nein" zu sagen und aus dem Raum zu ...

von Yvi_86 24.08.2015

Frage und Antworten lesen

Stichwort: Wutanfälle

Die letzten 10 Beiträge
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.