Elternforum Rund um die Erziehung

Wie weit darf sich die Oma einmischen?

Wie weit darf sich die Oma einmischen?

Tanja1508

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Hallo zusammen, wir haben derzeit massiv Probleme mit unsrer Oma. Das geht sogar soweit, dass die Situation so angespannt ist, dass wir als Mama und Papa ständig Angst haben müssen, dass Oma was sagt und wir uns bei jedem Satz Gedanken machen, ob das nun die Oma dazu animieren könnte, sich wieder einzumischen. Die Oma wohnt im gleichen Haus, man verbringt also oft Zeit miteinander und das eine oder andre bekommt man natürlich auch so mit, wenn man nicht in der gleichen Wohnung sitzt. Die Oma misch sich ständig in unsere Erziehung ein. So oft kommen Sätze wie: Ihr müsst dies und das und jenes tun, meint ihr nicht, das war zu hart? Mehr Geduld, Kinder funktionieren nicht, Dein Mann spricht nicht ordentlich mit den Kindern....blablablabla Wir können es nicht mehr hören.... Das ging sogar soweit, dass wir einen gemeinsam geplanten Urlaub abgesagt haben, weil wir einfach keine Lust hatten, quasi auf Dynamitboden unsren Urlaub zu verbringen und jedesmal Angst zu haben, dass die Oma was sagen könnte. Unsre Kinder werden nicht misshandelt oder dergleichen, aber man bekommt hier ein derart schlechtes Gewissen gemacht, dass ich K.... könnte! Mein Mann u. ich sind uns einig...aber die Oma bringt ständig Unruhe rein. Wie seht ihr das? Wie weit darf sich eine Oma einmischen?


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Tanja1508

Kann dich da total verstehen. Das Problem hatten wir mit unseren Eltern auch, obwohl die nicht mit uns im Haus wohnen. Meiner Mutter sagte ich irgendwann klipp und klar dass sie das bitte sein lassen soll. Wenn ich Hilfe benötige oder Tips dann frage ich. Natürlich darf sie mir mal auch ungefragt Tips geben, aber sich nicht einmischen. Mein Schwiegervater war da noch etwas krasser. Da gab es sogar mal heftigen Streit weil wir das nicht mehr ertragen haben. Meine Mutter sagte da mal was, was bei der früheren Generation normal war, heute allerdings nicht mehr und das verstehen die Omas und Opas leider nicht. Und zwar sagte sie mir mal das es früher völlig normal war dass die Eltern, Omas und Opas sich oft eingemischt haben bzw. ständig Tips gaben und man selber durfte nie etwas dagegen sagen, sondern musste das hinnehmen. Leider ist das bei vielen immer noch so verankert und sie verstehen nicht das die Zeiten sich ändern und heute einiges anders ist. Ich habe meiner Mutter dann erklärt das es früher auch normal war mit 18 das erste Kind zu bekommen und dass man damals in diesem Alter noch keine Erfahrungen im Leben hatte und da war es natürlich normal wenn die Eltern sich einmischten. Heute bekommen die meisten ihre Kinder mit 25 oder 30. In diesem Alter hat man schon sehr viele Erfahrungen sammeln können, in Zeiten des Internets und Fernsehens erfährt man heut zu Tage so vieles, da ist man absolut nicht mehr Ahnungslos. Das habe ich versucht meiner Mutter so zu erklären und sie hatte es zum Glück eingesehen. Versucht mal eurer Oma das vielleicht so ähnlich erklären. Sagt ihr dass ihr ja sehr dankbar für ihre Tips seid. Aber das ihr nun alt genug seid und ihr eine eigene Familie habt und dass ihr das selber lernen und machen müsst. Das was sie kennt oder machte, muss nicht bedeuten das es für euch auch zutrifft. Sie sollte sich etwas zurück halten und euch machen lassen. Und wenn ihr gar nicht klar kommen solltet, das ihr dann sehr gerne zu ihr kommen möchtet und ihren Rat hören werdet. Omas verstehen das leider nicht wirklich und leider kann man da wirklich nichts dagegen tun. Sie sind eine völlig andere Generation. Aber vielleicht könnt ihr der Oma das irgendwie alles erklären.


Strudelteigteilchen

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Antwort auf Beitrag von Tanja1508

Hat schon mal jemand gesagt, wie Ihr ihre Einmischung findet? Was hat sie gesagt, als Ihr den Urlaub abgesagt habt? Habt Ihr ihr den Grund ehrlich genannt?


danny81

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Antwort auf Beitrag von Strudelteigteilchen

Also bei uns haben es die Mutter und Schwiegermutter auch versucht, Oma selbst (also Uroma) gibt es nur eine... die sich nicht einmischt. Es muss jeder selber wissen. Mit der Schwiegermutter hatte ich ne Zeitlang ärger, da diese meiner Tochter einfach Schmelzflocken (Tochter damals 3 Monate) fütterte ohne mich zu fragen (nur ein Beispiel) und so was geht ja gar nicht... "Ja damals hatte es auch nicht geschadet" !!! Was sollen solche Aussagen. Das meine Tochter aber die Säuglingsmilch bekam war ihr völlig egal (die in der Tasche verpackt war)... Die arme Maus bekam Gott sei Dank kein Bauchweh, aber das war so unverantwortlich. Dann sind auch noch einige andere Sachen passiert, wo wir den Kontakt erstmal ab brachen und seitdem war Ruhe LG


Tanja1508

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Antwort auf Beitrag von Strudelteigteilchen

Hallo, ja, wir haben es ihr schon mehrfach gesagt, dass es nicht in Ordnung ist, sich ständig einzumischen. Aber wir haben das Gefühl, dass ihr das völlig wurscht ist. Im Gegenteil... es fühlt sich eher so an, als ob sie so lange darauf pocht, bis wir aufgeben und es tatsächlich nach ihrer Nase machen. Hört sich jetzt irgendwie so an, als ob die Oma schon 80 wäre...weit gefehlt...es handelt sich um meine Mutter....56 Jahre alt...blutjung eigentlich...so als Oma... Und sie selbst hat sich früher IMMER und STÄNDIG aufgeregt über Ihre Mutter, also meine Oma, wenn die sich mal freundlich dazu bewogen gefühlt hat, etwas anzumerken. Da ist meine Mutter fast geplatzt....an das Gezeter kann ich mich heute noch sowas von gut erinnern...daher für mich umso unverständlicher, dass sie es nicht besser macht...im Gegenteil...doppelt so schlimm!


Strudelteigteilchen

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Antwort auf Beitrag von Tanja1508

Sachverhalte sind IMMER subjektiv und jeweils anders, wenn man auf der anderen Seite steht. Meine Mutter hat immer geflucht, weil meine Oma ihr Hörgerät nicht getragen hat - jetzt trägt sie ihres auch nicht. Ich bin mal gespannt, ob ich meines trage - wir sprechen uns in 20 Jahren wieder *lach*. Love it or leave it, würde ich sagen. Ich halte es für extrem unwahrscheinlich, daß Ihr die Oma ändert - Ihr seht ja selber, daß es nicht klappt. Deswegen müßt Ihr halt einen Weg finden, damit umzugehen, sonst reibt Ihr Euch in dem Konflikt auf. Weghören bzw. stur lächeln und winken wäre eine Option, aber damit tu Ihr Euch, so scheint es mir, etwas schwer. Dann bleibt im Grunde nur noch wegziehen.


danny81

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Antwort auf Beitrag von Tanja1508

Manchmal ist es auch so, dass Mütter bei ihren Enkelkindern auch einiges besser machen wollen als sie bei den eigenen Kindern geschafft/gemacht und vergessen dabei, wieviel Handlungsfreiheit sie haben. Einige Zeit hab ich Mutter und Schwiegermutter echt gemieden, weil es echt zu weit ging. Nur weil ich früh Mutter (damals 20 und 22) geworden bin, heißt es ja nicht, dass ich es schlechter weiß, kann usw .. Dieses Gefühl haben mir beide mit ihren einmischen aber dann auch vermittelt ... Was ja so keine Absicht, aber nervig war... LG


kanja

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Antwort auf Beitrag von Tanja1508

wohnt ihr im selben Haus? Das birgt ganz oft Konfliktpotential


Tanja1508

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Antwort auf Beitrag von kanja

naja...ich sag mal die Frage warum stellt sich hier für mich nicht mehr...wir sind erst kürzlich eingezogen, haben das Haus übernommen, komplett umgebaut. Von daher nicht diskutierbar.


kanja

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Antwort auf Beitrag von Tanja1508

Dann müsst ihr euch für die nächsten 30 Jahre eine Strategie überlegen, wie ihr miteinander umgehen könnt. Freundlich, aber bestimmt sagen, was euch wichtig ist.


Strudelteigteilchen

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Antwort auf Beitrag von Tanja1508

Tja, dann werdet Ihr das mit dem Durchsetzen wohl mal üben müssen.


Baerchie90

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Antwort auf Beitrag von Tanja1508

Ich würde es wohl mit einem klärenden Gespräch versuchen, in dem ihr ganz offen sagt, wie belastend es für euch ist. Dass sie euch das Gefühl vermittelt "schlechte Eltern" zu sein. Das ist ja sicherlich nicht die Absicht der Oma. Wir haben auch keine Lust auf ungebetene Ratschläge und diskutieren da nicht mehr (wie anfangs) groß rum. Wenn uns also mal wieder (egal von wem) geraten wird unseren Sohn schreien zu lassen, gibt es einfach ein "ich weiß, dass das damals gerne geraten wurde und heute leider immer noch teilweise geraten wird, aber wir machen es eben anders." Oder: "Das ist ja schön, wir machen es aber anders, solange wir damit gut zurecht kommen." "Mehr Geduld", "ordentlich mit den Kindern reden" & "Kinder funktionieren nicht" finde ich jetzt allerdings nicht schlimm als Ratschlag.


Tanja1508

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Antwort auf Beitrag von Baerchie90

das stimmt, der Ratschlag an sich ist sicher nicht schlimm, das wollte ich damit auch nicht sagen. Das sollte ja keine Wertung des Gesagten darstellen, es geht vielmehr darum, dass ich das nicht 5x pro Woche hören will, weil selbst wenn sie da vielleicht nichts schlimmes sagt, transportiert es uns doch: Ihr seid schlechte Eltern, macht es doch gefälligst mal anders, ich hab es doch schon 100x gesagt. So in etwa jedenfalls.


mf4

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Antwort auf Beitrag von Tanja1508

Ich bin eine Oma, die sich nicht einmisch... allerdings sitze ich auch nicht täglich bei den Eltern rum oder halte mein Ihr an deren Tür. Müsst ihr unbedingt zusammen wohnen? Ich würde so nicht leben wollen. Wie weit darf sie? Sie darf, wenn wirklich gravierende Fehler gemacht werden, die dem Kind schaden. Da sollte sie sogar. Sonst kann sie raten falls erwünscht aber mehr steht ihr nicht zu.


Badefrosch

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Antwort auf Beitrag von Tanja1508

Da gibt es eine einfache Lösung. Zieht in eure eigene Wohnung! Ich würde niemals mit Eltern und Schwiegereltern zusammen wohnen wollen. Mindesten 2 Strassen dazwischen besser noch 5 bis 10 km. Sollte man sie zur Betreuung benötigen, solle man dies schnellstens ändern. Man kann Ihnen einem Tag zugestehen, mehr nicht. Höchstens im Notfall. Die Erziehung findet bei den Eltern statt, das Verwöhnprogramm bei den Großeltern. Eine Einmischung verbitte ich mit mir mit den Worten: Du hast mich / deinen Sohn erzogen, was dir wunderbar gelungen ist, aber dieser Job ist für dich nun beendet. Such dir ein Hobby oder Freunde zum Bingo spielen.


kanja

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Antwort auf Beitrag von Badefrosch

Ich finde, wenn man das Haus "übernimmt", inkl. Oma, die im Haus wohnt, sollte man sich das gut überlegen. Die Oma war bestimmt schon immer so und wird sich vermutlich auch nicht mehr grundlegend ändern. Noch dazu wenn die Oma noch so jung ist, wird das vermutlich eine lange Zeit werden, die man gemeinsam verbringt, da sollte man schon ein gutes Miteinander pflegen.


Kacenka

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Antwort auf Beitrag von Tanja1508

das mit den 3 Generationen unter einem Dach wird zu Unrecht überall so idealisiert, oft bedeutet es unnötigen Stress. Es mag positive Beispiele geben, aber dazu gehört dann Vernunft auf allen Seiten der Beteiligten. Ich sehe das bei meinem Mann und seinen Eltern und Grosseltern. Die haben 30 Jahre so gewohnt, die Oma KANN sich gar nicht ändern, weil ihr die Einsicht fehlt und meine Schwiegermutter wie auch alle anderen Familienmitglieder ist dermassen neurotisiert in dieser Situation dass es ein Wunder ist, dass sie noch keinen Infarkt hatte(n). Früher hatte man keine Wahl, da waren die Wohnverhältnisse beengt usw. aber harmonisch muss es deswegen noch lange nicht gewesen sein. Heute muss man sich das nicht mehr antun. Dann lieber den Stress mit dem Babysittersuchen hin und wieder, das sind nur ein paar Jahre und dann wird es einfacher... Und eben bescheidenere Wohnverhältnisse ohne Haus und Garten. Omas kommen auch so auf ihre Kosten, aber sie haben den Erziehungsauftrag nicht, das Kind hat dann Urlaub und die Eltern auch - da mische ICH mich dann nicht gross ein, erkläre nur die Rahmenbedingungen :-)


allia1607

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Antwort auf Beitrag von Tanja1508

Meine Schwiegermutter hat es auch schon versucht... ^^ Am nervigsten fand ich die Diskussionen über das Familienbett. Ständig musste ich mir anhören, dass meine Tochter ja nie selbstständig werden würde, sie würde ein totales Mutterkind werden und aus dem Bett würden wir sie auch nicht mehr herausbekommen... Irgendwann ging ich dazu über nur noch mit "wir werden sehen" zu antworten. Die stundenlangen Erklärungen über die Vorteile des Familienbettes sind einfach so verpufft. Das ständig und immer wieder vortragen zu müssen wurde mir zu doof. xD Naja, als meine Tochter dann mit knapp 2 Jahren ihr Zimmer bekam (Wir hatten Schimmelprobleme, daher hat es etwas länger gedauert als geplant), WOLLTE sie von sich aus nicht mehr bei uns schlafen. Von heute auf morgen. Das Gesicht meiner Schwiegermutter in dem Moment als sie es mitbekommen hatte zu sehen, hat mich für einges entschädigt. :D Mit dem Stillen war es ähnlich, da gabs auch Gemurre ihrerseits weil ich länger als 6 Monate gestillt hatte, 14 um genau zu sein, dann wollte meine Tochter nicht mehr. Und nein, sie ist kein Mamakind, momentan ist der Papa der Hit. Sie wird im Januar 4. Weiter im Text, seitdem die Oma so nun hautnah erlebt hat, dass ich doch nicht so ganz unrecht habe was meine Tochter angeht, hält sie die Füße glücklicherweise still. Generell darf sie allerdings auch viel was andere Mütter nicht erlauben würden. Auf dem Fest z.B. lässt sie die Kleine auch 10 Mal hintereinander Karusell fahren, ich wünsche ihr dann nur viel Spass in 10 Jahren wenn die diskutiererei los geht, weil die Kleine es nicht verstehen wird, warum sie auf einmal nicht mehr so oft fahren darf. Dasselbe beim Einkaufen, sie bekommt jeden Mist von ihr gekauft, ist ihre Sache, was sowas angeht lasse ich sie machen. Süßigkeiten bekommt meine Tochter eh wie sie möchte (sie nimmt von sich aus nicht mehr als eine kleine Handvoll am Tag). Das Einzige was ich meiner Schwiegermutter klipp und klar gesagt habe ist, dass sie die Kleine nicht mehr sehen wird, wenn ich mitbekomme, dass sie unsere Autorität untergräbt. So Sachen wie, wir sagen zu etwas nein und sie fängt im Beisein des Kindes an zu diskutieren warum und wieso und weshalb nicht und am Besten noch, dass sie es bei ihr ja machen/haben dürfe. Dann wäre der Ofen definitiv aus. ^^ Generell würde ich ihr sagen, dass sie Dinge gern anders machen darf wie ihr es tut, Kinder können da sehr gut unterscheiden was sie bei Oma dürfen und was Zuhause/bei euch. Auf Diskussionen im Beisein des Kindes würde ich mich gar nicht einlassen, wenn ihr eine Entscheidung trefft, muss das auch sie akzeptieren, tut sie es nicht, würde ich sie knallhart stehen lassen, mir das Kind schnappen und in meine Wohnung gehen. Solche Dinge kann man besprechen, wenn der Zwerg im Bett liegt und schläft. Und dann schadet es nicht, sich mal mit der Oma auseinander zu setzen, ihr habt ja schließlich auch Gründe dafür warum und weshalb ihr etwas tut wie ihr es tut. Erklärt es ihr und macht ihr klar, dass das euer Weg ist, wenn sie die Aufsicht über euer Kind hat, kann/darf sie manches anders machen, aber halt auch keine grundlegenden Dinge. Unterhaltet euch mal in Ruhe, immerhin ist sie die Oma und sie liebt euer Kind mit Sicherheit auch und möchte ihm und euch bestimmt nichts böses. :) Ihr findest bestimmt einen Kompromiss der für alle ok ist. :)