Elternforum Rund um die Erziehung

Plötzlicher Trennungsschmerz im Kindergarten

Plötzlicher Trennungsschmerz im Kindergarten

211281

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Mein Sohn wird im Sommer 5 Jahre und will seid einer Woche nicht mehr in den Kindergarten gehen.Ihn gefällt es dort,aber am morgen ist er so richtig traurig und will bei mir bleiben,klammert sich an mich und weint. Er sagt er hat soviel Traurigkeit im Bauch drin und vermisst mich einfach so sehr.Wenn ich weg bin passt alles und er sagt auch dass es cool ist.Es sind einige für mich kleine Sachen vorgefallen,aber für ihn dürften sie sehr gross gewesen sein.Wir haben auch schon drüber geredet,geredet, geredet,aber nichts hilft wirklich. Wir wissen einfach nicht weiter,daheim lassen oder weiterhin hinbringen?Er geht eh nur das Minimum,also 3 Stunden am Tag.


kuddelmuddel

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Antwort auf Beitrag von 211281

ich denke, mit 5 jahren kann man "da durch". wie du ja sagst, kann er seine gefühle artikulieren, du kannst ihm spiegeln, dass traurig sein und vermissen total okay und richtig ist - was hat er denn für eine idee, das besser aushalten zu können? vielleicht könnt ihr gemeinsam eine lösung finden, die NICHT zuhause lassen beinhaltet? denn in der schule ist zuhause bleiben auch nicht drin, und das ist ja schon bald und du kannst mit ihm besprechen, welche lösungen es für die vorfälle geben kann, die ja für ihn sehr groß sind - das würde ich ernstnehmen. dennoch ist "eine verpflichtung/einen termin ernstnehmen" für mich auch eine fähigkeit, die kinder erlernen sollten, und nicht beim ersten stolperstein einknicken also lieber lösungsorientiert und im "überwindungsmodus" denken statt schutzorientiert und im "wattepackmodus" - so stärkst du das kind darin, verantwortung für sich zu übernehmen , statt rein in der opferrolle der situation und den gefühlen zu entfliehen - das stärkt die resilienz geh mit ihm ins gespräch und sprich mit dem kita-personal über die gefühlslage des kindes und bitte um pädagogische unterstützung, vor allem in der ankommenssituation -und zwar mehr als nur "nimm das heulende kind, mama geht jetzt" konkret fällt mir ein sorgenpüppchen für zuhause und oder die kita ein, ein gemeinsames ritual beim bringen, dass die trauer würdigt, aber auch weniger werden lässt oder auch einfach nur ablenkt (ich habe lange mit meinem großen morgens das immer gleiche puzzle in der kita gemacht - dann durfte ich gehen)... und natürlich auch die erziehenden mit im boot, die die aktuellen erschwernisse für das kind anerkennen. LG


Bela66

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Hallo, oje, das macht Herzbluten, ich kann das verstehen. Meine Kinder hatten den Trennungsschmerz zum Glück nur in den Monaten nach dem Kiga-Start, später dann nicht mehr. Aber trotzdem, das Gefühl ist dasselbe - fürs Kind und auch für die Mutter. Weißt du, alle Kinder realisieren ja irgendwann, dass der Kiga gar keine freiwillige Spaßveranstaltung ist. Sondern dass sie da jeden Tag hinmüssen, ob sie nun gerade Lust haben oder nicht. Ihnen geht auf, dass es eine Pflicht ist. Und die kann ganz schön weh tun, wenn man gerade eine Phase hat, in der man lieber bei der Mama wäre. Manchmal ist das so, wenn die Mutter schwanger ist oder man jüngere Geschwister hat, die bei der Mama bleiben dürfen, während man selbst in den Kiga muss. Manchmal ist die Stimmung zwischen Mama und Papa gerade nicht so gut. Auch das verunsichert Kinder, und sie werden dann anhänglicher. Vielleicht trifft eines davon ja auch bei euch zu. Wenn nicht, würde ich nicht zuviel in die Sache hinein interpretieren. Kinder dürfen einfach Phasen haben, wo sie trennungsempfindlich sind. Das muss keine äußeren Ursachen haben. Die Frage ist natürlich, wie geht man damit um. Also, in unserem Kiga war es nicht erlaubt, sein Kind nur sporadisch hinzubringen, weil dann die Gefahr besteht, dass die Gruppe sich nicht homogen zusammenfindet, wenn ständig nur die Hälfte der Kinder da wäre. Klar ist Kiga keine Pflicht, aber der Kiga hat hier Hausrecht. Es ist also gar nicht sicher, wie das in eurer Einrichtung gehandhabt wird. Du könntest ja mal mit den Erzieherinnen darüber reden, deinen Sohn vielleicht momentan öfters mal nicht hinzubringen, und schauen, wie sie reagieren. Wenn dein Sohn so traurig ist, würde ich zumindest fragen. Ich bin immer dafür, die Gefühle der Kinder wichtig zu nehmen. Und ich finde es großartig, wie toll dein Sohn seine Gefühle schon artikulieren kann („Traurigkeit im Bauch“). Das sollte man nicht übergehen oder ignorieren, sondern hier - zumindest vorübergehend - einen Kompromiss finden. So dass er erlebt, dass seine Gefühle wichtig sind und sich etwas ändert. LG


Mörchen17

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Bei uns (Kind fünf Jahre) ist das mit dem Trennungsschmerz auch so. Er geht dann immer mit einer Erzieherin noch ans Fenster und winkt mir nach, wenn ich draußen bin, und anschließend ist alles super, dann marschiert er freudestrahlend in den Gruppenraum. Vielleicht besprecht Ihr mit den Erziehern auch mal, ob so ein Abschiedsritual machbar ist.