Möchte nicht in den Kindergarten

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: Möchte nicht in den Kindergarten

Guten Abend. Unser Sohn, 4 Jahre, möchte einfach nicht in den Kindergarten gehen.  Mit 2.5 Jahre hat er in der Kinderkrippe angefangen. Er hat damals schon manchmal gejammert, aber ist dennoch gegangen und es hat ihm Spaß gemacht.  Mit 3 kam er dann in die 'große Gruppe'. Jedoch leider in eine andere als seine ganzen Freunde, mit denen wir uns nachmittags öfters treffen. Er hat oft gefragt warum er nicht zu seinen Freunden darf. Aber auch mehrmalige Gespräche mit der Leitung haben diesbezüglich nichts gebracht. Mittlerweile hat er anscheinend kapituliert und meint er möchte nicht mehr in die andere Gruppe. Seine Gruppe ist grundsätzlich eine ganz nette und ruhige und auch die Pädagogin ist sehr toll. Aber er ist bis jetzt nicht wirklich gerne hingegangen. Dazu kommt, dass er aufgrund von Corona und Lockdowns im letzten Jahr vielleicht insgesamt 3 Monate in den Kindergarten gegangen ist. Diese 3 Monate waren der pure Stress für mich! Jeden Tag musste ich aufs neue mit ihm diskutieren. Er schrie, brüllte, weinte vom Aufstehen bis zur Kindergartentür. Mehrmals standen wir ewig vor der Türe und er wollte einfach nicht hineingehen und ist vor der Pädagogin davon gelaufen. Am Ende hat er nicht einmal mehr gefrühstückt, weil er meinte er müsste dann nicht gehen.  Laut den Pädagogen weinte er max. 10 min. - wenn ich es überhaupt geschafft habe in zu 'übergeben'. Danach ist er laut ihnen in die Gruppe integriert. Einmal versteckte ich mich um zu lauschen und es war katastrophal - Ca eine Viertelstunde schrie er nach mir! Da ich zurzeit mit dem Geschwisterkind zu Hause bin, habe ich ihn dann wieder zu Hause gelassen und wir haben die Zeit sehr genossen.  Nun wollten wir es mit dem neuen Semester wieder versuchen. Heute weinte und brüllte er wie nie zuvor. Wir schafften es nicht einmal ihm die Schuhe anzuziehen!  Meine Mutter meint ich wäre zu lasch und hätte ihn auch im letzten Jahr durchgehend geben sollen.  Eine Freundin meint, dass er mir was vorspielt und mich so 'um den Finger wickelt'.  Die Pädagogen meinen ich sollte es nun endlich einmal 'durchziehen' und ihn notfalls weinen lassen. Wenn wir es jetzt nicht machen, dann schieben wir das 'Problem' nur auf. Ich weiss einfach nicht mehr was wir machen können. Wir haben schon stundenlang mit ihm darüber gesprochen und gefragt warum er nicht gehen möchte. Nichts hilft. Ich bringe es jedoch nicht übers Herz ihn hin zu geben wenn er sich so wehrt. Vielen Dank und Liebe Grüße 

von Barbara1000 am 15.02.2021, 22:23



Antwort auf: Möchte nicht in den Kindergarten

Liebe Barbara1000, manche Kinder tun sich schwer in der Fremdbetreuung bzw. mit der Trennung von ihrer engsten Bezugsperson. Nach anfänglichen Umgewöhnungsproblemen von Krippe in die Kindergartengruppe hat er dann erfahren, dass es auch die Möglichkeit gibt, zu Hause zu bleiben. Ihr Sohn kann mit seinen vier Jahren noch nicht beantworten, warum er nicht in den Kindergarten gehen möchte. Im Kindergarten wird es ihm sicherlich grundsätzlich gut gefallen. Er mag sich nur nicht trennen. Es ist wichtig, dass Sie dahinter stehen, dass Ihr Sohn den Kindergarten besucht. Sie schreiben, dass auch Sie die Zeit gemeinsam zu Hause genossen haben. Das klingt ein wenig, als wenn auch Sie ein wenig schwanken. Wenn Sie sich dafür entscheiden, dass Ihr Sohn ab jetzt kontinuierlich in den Kindergarten geht, sollten Sie ihn spüren lassen, dass es ihr Entschluss ist und dass es genauso richtig ist. Sie können mit Ihrem Sohn morgens besprechen, was Sie am Nachmittag gemeinsam machen. So kann Ihr Sohn sich auf das Wiedersehen freuen. Die Kinder freuen sich schon über kleine Dinge, wie z.B., dass ein bestimmtes Buch vorgelesen wird u.ä.. Besteht die Möglichkeit, dass der Papa, die Oma oder eine andere vertraute Person Ihren Sohn in den Kindergarten bringt? Oftmals wird es dann für das Kind leichter sich zu trennen. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 16.02.2021



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