Guten Tag Frau Schuster,
ich mache mir Sorgen um meinen fast fünfjährigen Sohn.
Er ist ein fröhlicher Junge, der gern draußen rumtobt und auf dem Spielplatz zu anderen schnell Kontakt findet. Er klettert auf Bäume und springt aus einiger Höhe sicher runter und ist dabei völlig angstfrei.
Anders ist er, wenn es darum geht, alleine zu anderen Kindern zu gehen, mit anderen im Auto mitzufahren oder ein Spiel mitzumachen, was er noch nicht kennt. Das lehnt er erstmal ab. Habe ich ihn dann erstmal dazu überredet, allein bei einem Freund zu bleiben, kommt er mir dann fröhlich beim Abholen entgegen und hatte lt. Aussage der anderen Mütter nicht einmal nach mir gefragt. Am nächsten Tag gibts aber wieder die selbe Diskussion.
Wenn alle Kinder beim Kindergeburtstag Topfschlagen spielen, so macht er das nicht.
Im Kindergarten dürfen alle Kinder reihrum ein Lied aussuchen - wenn er dran ist, möchte er keins aussuchen.
Bei einer Vorführung der Kinder hatten sich alle verkleidet, nur er nicht.
Der andere Punkt ist seine Weinerlichkeit, wenn Kleinigkeiten schief gehen.
Wenn er nicht den Trinkbecher in seiner Wunschfarbe bekommt, wenn er kurz Fernsehen darf und der Fernseher zu leise ist oder wenn seine kleine Schwester im etwas wegnimmt, weint er jämmerlich los. Manchmal wird aus dem Weinen dann auch Wut.
Ich möchte meinen Sohn ja unterstützen, aber mich nervt seine negative Einstellung und das merkt er sicher auch.
Haben Sie einen Tipp?
Viele Grüße
Ricarda
Mitglied inaktiv - 18.01.2011, 08:28
Antwort auf:
fast 5jähriger Sohn ist ängstlich und lehnt alles Neue ab
Hallo Ricarda
Ihr Sohn scheint noch ein recht schwach ausgeprägtes Selbstwertgefühl zu haben.
Bitte heben Sie sein Können immer mal wieder auch vor anderen Personen lobend hervor.
Ermutigen Sie ihn zu kleineren "Aufträgen", indem Sie ihm bestätigen, dass Sie wissen: er kann es.
Wecken Sie seinen Ehrgeiz etwas zu tun, wie z.B. sich zu verkleiden, indem Sie Fragen an ihn stellen: "Meinst du, du schaffst es schon mit 5 Jahren, den Kleinen zu zeigen, wie man sich verkleidet?"
Damit er mehr Selbstvertrauen erhält, kann er im Kiga vielleicht der Beschützer, bzw. Pate eines jüngeren, schwächeren Kindes werden.
Beginnt er wegen einer unerheblichen Angelegenheit zu weinen, bestätigen Sie ihm, dass das Weinen ihm ganz bestimmt nicht weiterhelfen kann und überlegen Sie mit ihm gemeinsam eine jeweilige Konfliktlösung: der Fernseher wird lauter gestellt; das nächste Mal darf er sich selbst seinen Trinkbecher in Wunschfarbe holen; seiner Schwester kann er ein alternatives Spielzeug anbieten oder sich mit ihr abwechseln usw.
Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?
von
Christiane Schuster
am 18.01.2011
Antwort auf:
fast 5jähriger Sohn ist ängstlich und lehnt alles Neue ab
Hallo Frau Schuster,
vielen Dank für Ihre Hinweise! Das schwache Selbstwertgefühl scheint wirklich die Ursache zu sein.
Seit Januar geht unsere fast 3jährige Tochter ebenfalls in den Kindergarten. Beide Kinder sind in einer Gruppe. Unsere Tochter ist sehr aufgeschlossen, bleibt allein bei anderen Kindern zum Spielen und ist somit das ganze Gegenteil von unserem Sohn.
Wir hatten ihn gebeten, sich um sie zu kümmern und aufzupassen, dass niemand seine kleine Schwester ärgert. Das wollte er auch tun.
Nach ein paar Kindergarten-Tagen hat er jedoch "gestanden", dass er, wenn die anderen "doofe Sophie" rufen, mitmacht. Ich glaube, er war darüber auch nicht froh.
Also würde es wahrscheinlich nicht klappen, dass er sich als Beschützer für ein anderes Kind stark macht.
Wenn unsere beiden Kinder ein bisschen vom Verhalten des anderen lernen könnten, wäre das perfekt...
Ich wünsche Ihnen eine schönen Tag!
Viele Grüße
Ricarda
Mitglied inaktiv - 19.01.2011, 07:38