Mutter trägt Mädchen auf dem Rücken

© Adobe Stock, Alena Ozerova


Babys Entwicklung
im 2. Lebensjahr
mit 13 bis 24 Monaten


So bleibe ich gesund - 18. Monat

Bewegung macht fit und sorgt für gute Laune

"Kind, nun gib doch mal fünf Minuten Ruhe!" Ist auch Ihnen dieser Stoßseufzer schon entwischt? Kleinkinder sind halt so richtig wuselig. Sie freuen sich an ihrer ständig wachsenden Mobilität und wollen mächtig was erleben. Vor allem aber zeigt ihre angeborene Bewegungsfreude, wie wichtig das Laufen, Krabbeln, Hopsen oder Klettern für die Entwicklung Ihres Kindes ist. Ganz von selbst trainiert es dadurch seine Muskeln, bekommt jede Menge Sinnesreize, verbessert ununterbrochen seine Geschicklichkeit und Koordinationsfähigkeit. Außerdem hilft viel Bewegung, Haltungsschäden und Übergewicht vorzubeugen. Bieten Sie Ihrem Kind also ruhig so viel Bewegungsfreiheit und -anreiz, wie irgend möglich:

  • Falls Ihr Kleines schon ein eigenes Kinderzimmer hat: Bitte nicht ganz und gar mit Möbeln vollstellen. Selbst der schönste Schrank bedeutet einem Kind nichts. Viel Bodenfreiheit dagegen macht die Kleinen glücklich. Auch Tisch und Stuhl braucht Ihr Kind noch nicht. Stattdessen ist eine weiche Matratze am Boden toll: Darauf lassen sich Purzelbäume und wilde Sprünge üben. Auch dicke, weiche Spielkissen oder -würfel sind herrlich zum Werfen, Herumschieben, Stapeln und Drüberkrabbeln.
  • Regelmäßige Spielplatzbesuche sind natürlich klasse. Aber auch in der eigenen Wohnung können kleine Kinder richtig in Schwung kommen. Die Kleinen krabbeln z.B. gerne unter Dingen hindurch oder über ein Hindernis hinweg. Locken Sie Ihr Kind doch mal, unter dem Tisch durchzukriechen, indem Sie einen Ball vorwegrollen, ein Auto oder einen Waggon der Spielzeugeisenbahn vor ihm herschieben. Oder rücken Sie die Sessel zu einem Tunnel zusammen. Sehr beliebt sind auch Fangspiele, bei denen es darum geht, Mama oder Papa zu kriegen, die auf allen Vieren entwischen wollen. Oder Sie bauen aus großen Kissen und Kartons einen Hindernis- und Entdeckungsparcours.
  • Bälle bringen immer Schwung ins Spiel. Kleine Exemplare eignen sich zum Zurollen (mit Händen und Füßen - und warum nicht auch mal auf allen Vieren mit dem Kopf?) oder für erste Wurfübungen. An großen Gymnastikbällen arbeiten sich kleine Kinder oft mit Begeisterung ab. Sie können Ihr Kind auch bäuchlings drauf legen, es an den Knöcheln oder Handgelenken fassen und mit dem Ball sanft hin und her bewegen. Das ist schön und trainiert unter anderem den Gleichgewichtssinn.

    Lassen Sie Ihr Kleines ruhig mal mit Luftballons spielen. Die schweben so schön und flitzen nicht so flott wie Bälle. Außerdem richten sie in der Wohnung weniger Schaden an. Ihr Kind sollte mit den Ballons aber nicht alleine bleiben: Kleine Kinder können ersticken, wenn Sie leere Ballons oder Ballonfetzen in den Mund stecken und aus Versehen einatmen.

  • Schaukeln ist schlichtweg herrlich. Wenn es geht, sollten Sie Ihrem Kleinen in der Wohnung oder im Garten eine Schaukel gönnen. Wichtig ist, dass Ihr Kind nicht nach hinten vom Sitz stürzen kann. Doch muss die Schaukel nicht rundum geschlossen sein: Tatendurstige Kinder versuchen herauszuklettern und können dabei stürzen. Schauen Sie sich in Katalogen und im Fachhandel um. Es gibt heute eine riesige Auswahl von Schaukeln, die schon im Kleinkindalter sicher sind und noch lange danach gute Dienste leisten.

    Sie sind nicht der Typ, der vor Turn- und Tobe-Ideen überquillt? Beim Mutter-und-Kind-Turnen oder in ähnlichen Gruppen bekommen Sie reichlich Anregung. Fragen Sie mal beim nächsten Sportverein, einem Mütterzentrum oder in der Kirchengemeinde nach, was im Angebot ist.

Täglich an die frische Luft

Bestimmt haben Sie es auch schon erlebt: Wenn Sie den ganzen Tag über mit Ihrem anderthalbjährigen Quirl in der Wohnung hocken, herrscht spätestens am Nachmittag dicke Luft. Das allein wäre Grund genug, jeden Tag ins Freie zu gehen. Noch viel wichtiger ist aber, dass Bewegung an der frischen Luft der Gesundheit gut tut. Stoffwechsel und Kreislauf kommen in Schwung, Wärme- und Kältereize regen die Abwehrkräfte an.

Richtig angezogen kann Ihr Kleines bei jedem Wetter raus. Kinderärzte betonen das immer wieder. Keine Angst, eine Erkältung bekommt ihr Kind nicht, weil es draußen kalt oder nass ist. Sondern weil gerade im Winterhalbjahr mehr Menschen als sonst in schlecht belüfteten Räumen zusammensitzen. Ein Grund mehr, sich durch regelmäßige Spaziergänge etwas abzuhärten. Natürlich sollten Sie sich auch selbst wetterfest anziehen: Kleine Kinder stehen oft minutenlang wie angewurzelt herum. Da wird Ihnen leicht kalt. Die wichtigsten Tipps, damit Ihre Spaziergänge schön werden:

  • An heißen Tagen nicht in der Mittagszeit rausgehen. Dann sind die Hitze und die Intensität der hautschädigenden Sonnenstrahlen am größten. Lieber den frühen Vor- oder späteren Nachmittag für Spaziergänge und Spielplatzbesuche wählen. Denken Sie an den richtigen Sonnenschutz. Wie die Ozonprognose aussieht, erfahren Sie in den Sommermonaten auf den Ozon-Sonderseiten des Umweltbundesamtes.
  • Wenn es regnet, mummeln Sie Ihr Kleines am besten von Kopf bis Fuß in wasserfeste Kleidung: Kinder lieben es, in Pfützen herum zu tapsen. Ein paar dicke Socken oder flauschige Einlegsohlen halten die Füße auch in Gummistiefeln warm. Besonders praktisch sind übrigens Gummistiefel mit herausnehmbarem Innenfutter. An kühlen Regentagen schützten wasserdichte Fäustlinge die Hände. Den Kinderwagen/Buggy halten Sie durch eine Plastikhülle mit Guckloch (Baby-Fachhandel) trocken.
  • Es ist richtig kalt? Dann braucht ihr Kind warme Stiefel, einen Schneeanzug und dicke Fäustlinge. Legen Sie in den Wagen/Buggy ein Fell oder eine dicke Lage Zeitung, das schützt gegen Kälte von unten. Ein dicker Fußsack ist zwar schön warm, aber nicht mehr recht praktisch, wenn Ihr Kind schon läuft. Ihm jedes Mal die Stiefel auszuziehen, wenn es in den Wagen will, ist ein zu großer Umstand. Nehmen Sie am besten eine warme Decke und ein großes altes Handtuch mit: Das Tuch wickeln Sie um die Stiefel, wenn Ihr Kind wieder im Wagen sitzt. Dann können Sie, falls nötig, auch die Beine mit einer Decke einmummeln. Sobald Ihr Kind unbeweglich dasitzt oder gar einschläft, kühlen seine Füße trotz der Stiefel leicht aus. Falls es schneit, den Wagen durch eine Plastikhülle vor Nässe schützen.

    Tipp: Vor dem Start das Gesicht Ihres Kleinen mit einer fetthaltigen Babycreme (z. B. Wind-und Wetter-Cremes) einreiben. Das schützt die zarte Haut vor Frostbiss. Verwenden Sie keine Feuchtigkeitscreme!

  • Faustregel, damit Ihr Kleines weder schwitzt noch friert: Setzen Sie auf Schichtlook. Trägt Ihr Kind unter seiner Jacke, seinem Schnee- oder Regenanzug mehrere leichte und lockere Schichten Kleidung, können Sie ihm nach Bedarf etwas aus- und wieder anziehen. Das ist z. B. wichtig, wenn Sie mit ihm aus der Kälte kommend in ein Geschäft gehen, Bus oder U-Bahn fahren. Dann ist es besser, sie pellen mindestens eine Schicht ab oder machen wenigstens ein paar Knöpfe auf. Sonst schwitzt Ihr Kleines und friert hinterher im Freien. Insgesamt sollten alle Sachen immer so lässig sitzen, dass sie die Bewegungsfreiheit Ihres Kindes nicht einschränken.
  • Falls Sie Ihr Kind in einer Kraxe auf dem Rücken tragen oder es im Fahrradsitz transportieren: Denken Sie daran, dass es so Hitze, Nässe und Kälte stark ausgesetzt ist. Entsprechend sollten Sie keine langen Touren planen bzw. sehr viele Pausen machen.


Bei allgemeinen Fragen zur Gesundheit Ihres Kindes können Sie sich an das Forum von Kinderarzt Dr. Busse wenden.

Zuletzt überarbeitet: Februar 2017

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