Mitglied inaktiv
hab ich meinen persönlich Alptraum erlebt. Gegen halb zwei ist Jan nach draußen zum Spielen gegangen. Ich war noch mit Kim und deren Hausaufgaben beschäftigt. Ich hörte draußen die Kinder und auch Jan. Gegen kurz vor zwei bin ich dann raus, weil ich Jan etwas fragen wollte. Er war nicht zu finden. Da schickte ich Lukas los, um ihn zu suchen. Der fand ihn nicht. Dabei hab ich mir noch nicht viel gedacht, denn in dieser Spielstraßensiedlung spielen viele Kinder und es kann immer mal vorkommen, dass die Kinder zu einem anderen reingehen. Sie sollen zwar Bescheid sagen, aber das klappt nicht immer. Es kam noch etwas dazwischen. Meine Mutter kam, um Kim abzuholen. Es war dann kurz nach 2 Uhr, als ich wiederum anfing, Jan zu suchen. Mittlerweile machte ich mir Gedanken. Er hätte Bescheid sagen sollen. So, den Rest kürze ich ab. Wir suchten ihn über zwei Stunden lang. Alle Nachbarn, bei denen wir anklingelten, um nach Jan zu fragen, kamen irgendann zu uns. Im Laufe der Zeit suchten dann viele Nachbarn, viele Eltern der Kinder, die wir angerufen hatten, um zu fragen, ob er dort sei. Gegen 16 Uhr waren wir mit den Nerven am Ende und haben die Polizei angerufen. Die kamen auch prompt und es waren da schon einige weitere Streifenwagen unterwegs, um das Kind zu suchen. Keiner der vielen Kinder hier auf der Spielstraße hatte ihn überhaupt gesehen, seit er um halb zwei nach draußen ging. Das allein war schon sehr ungewöhnlich. Mein Mann und die anderen Helfer waren alle unterwegs, um das Kind zu suchen. Ich war allein zuhause, denn einer sollte hier bleiben. Je mehr Zeit verging, desto mehr hat mich die Angst zerfressen. Leider gab es hier in den letzten beiden Wochen zwei konkrete Vorfälle, wo ein und derselbe Mann auf dem Schulweg Kinder ansprach und sie zum Einsteigen aufgefordert hatte. Es stand hier groß in der Zeitung, wir bekamen alle Info- und Warnzettel von der Schule und Anfang Februar ist eine Infoveranstaltung in der Schule der Jungs von der Poliziei dazu. Mein Kopfkino könnt ihr euch sicher vorstellen. Nun, zum guten Schluss wurde Jan gefunden. Er war grade zehn Meter Luftlinie von hier entfernt bei einem Nachbarmädchen. Lukas war dort und hat nach ihm gesucht, da war er aber noch nicht dort. Ich selbst hatte zweimal dort angerufen, aber es nahm keiner ab. So ging ich davon aus, es sei keiner dort zuhause. Aber zwei Mädchen, die von der Polizei angesprochen wurden wegen Jan, hatten ihn wohl gesehen, wie er dort geklingelt hat. So fanden die Beamten ihn dort gegen 17 Uhr und brachten ihn mit Streifenwagen nach Hause. Das Gefühlschaos, dass ich heute nachmittag durchgemacht habe, hängt mir immer noch nach. Ich bin fix und alle. Unser Sohn jedenfalls wird hoffentlich daraus etwas gelernt haben, nämlich Bescheid zu sagen, wenn er irgendwo reingeht. Es ging ihm sichtlich nahe, mit Streifenwagen nach Hause zu kommen und in Tränen aufgelöste Eltern vorzufinden. Was für ein Tag! Gruß zerdatschte Silke
Oh Du arme Silke, das sind die schlimmsten Dinge im Elternleben, finde ich. Unser Matildchen musste vor ein paar Monaten auch unbedingt mal zeigen, dass sie "Das Weltwissen der 7jährigen" verinnerlicht hat - sie ist mit einer gerade 4jährigen meinr Mutter abgehauen - und erst 2 Stunden später wieder aufgetaucht. Ich habe davon zum Glück erst erfahren, als sie wieder da waren (übrigens hat sie ganz toll den Weg weg und wieder zurück gefunden, hat mich irgendwie auch stolz gemacht) - sonst wäre ich gestorben vor Angst..... Wahrscheinlich zitterst Du immer noch? Auch wenns blöd klingt, mir helfen so Erlebnisse manchmal, um mich zu besinnen, wer und was wirklich wichtig im Leben ist - und wer und was eben nicht. Diese Urängste reduzieren uns auf eine kurze Zeit auf das Wichtigste, auf die Sorgen um unsere Brut - und hin und wieder tut das gut. lg Maren
Oh je, Silke was für ein Alptraum. Da vergehen Minuten wie Stunden. Ich erinnere mich noch gut als meine kleine Schwester verschwunden war und wir sie dann bei der Polizei abholen konnten. Zum Glück ist alles gut ausgegangen. Kann mir noch gar nicht vorstellen wie das ist wenn meine Zwerge mal alleine losziehen *schwitz*. LG Melanie
Ohje ... ... na das war sicher ein furchtbar schrecklicher tag für euch und sicherlich auch für die anderen beiden geschwister die das ja komplett mitbekommen haben. Ich weiss zwar nicht wie ihr euch gefühlt habt als eltern aber kann mir ziemlich gut vorstellen wie sich jan im streifenwagen gefühlt hatt. Als ich 9 war bin ich nach der schule mit zu einem schulfreund gegangen. Eigentlich müsste ich bescheid sagen wollte aber nur kurz die babykatzen anschauen. naja die mama des jungen meinte dann ich kann zum essen bleiben sie würde meine mama anrufen und bescheid geben. Ob sie angerufen hatt weiss ich nicht. jedenfalls lief meine mama schon amok rief die polizei und so wie bei euch eben. Als ich irgendwann nach 17 uhr nach hause ging fuhr ein streifenwagen vorbei. der hielt dann und einer der polizisten klärte mich auf und wollte das ich einsteige damit sie mich nach hause fahren können. Nein eingestiegen bin ich nicht könnten ja verbrecher sein die sich verkleidet haben. jedenfalls ging einer der beamten ein ganzes stück nach meinem wunsch hinter mir her und ich eben zu fuss. Der andere fuhr vor und sagte bescheid mann war meine mama glücklich und ich verstand das alles nicht fremde männer meine mama meine tante mein papa alle wieder so glücklich. Ich hoffe es geht euch allen jetzt wieder besser. Und der kleine jan hatt daraus gelernt doch lieber wieder bescheid zu sagen. lg
Ich kann dich gut verstehen. Am ersten Mai im letzten Jahr waren wir auf dem Tigerentenrennen in Kassel in der Aue. Es war auch richtig voll und gutes Wetter. Jonas hat gequengelt ich dreh mich zu ihm und in dem Moment war Nils weg. Es hat für mich eine Ewigkeit gedauert und viel Panik ihn zu finden. Es waren da so viele Menschen und er ja erst 2,5 Jahre alt. Diese Minuten waren der Horror für mich. Ich kann mir gut vorstellen wie es Dir ging und hoffe mit Dir das so etwas nie wieder vorkommt.
Silke, das ist glaub ich echt der Albtraum aller Eltern. Immerhin ists gut ausgegangen, aber ich tipp mal, du hast heute ein paar graue Haare bekommen, oder? Aber wenigstens ein gutes Gefühl, dass die ganze Nachbarschaft suchen geholfen hat. Nun brauchst du erstmal ein Entspanungstrunk für die Nerven, oder? Prost! Ich hoffe, deinem SOhn war es eine Lehre ! MuckelsMama
Ich hab vorhin eine Kopfschmerztablette eingepfiffen, weil mein Kopf so dröhnte vom vielen Heulen. Aber nach einem gepflegten Radler wäre mir schon gewesen, schon allein, um das Gedankenkarusell auszuschalten. Es war wirklich sehr schlimm heute nachmittag gewesen. Wieviel Ängste aus einem doch hochkommen können.......und wie sehr sie einen umhauen.....
ach du Grüne Neune...ich glaub ich wäre auch durchgedreht...mein damals 3jähriger Zwilling hat ein andres Elternpaar mit uns verwechselt udn ist mitgelaufen das in belantis..da weiß man gar nicht mehr wo unten und oben ist...trotzdem habt ihr nochmal riesenschwein gehabt hätte auch anders ausgehn können..und für den Jungen Mann wirds ne heilsame Lehre gewesen sein..hoffe du hast ne großen schluck sekt getrunken und kannst doch ein bissell ruhig schlafen die nacht lg britt
Oh Gott, ich kann mit vorstellen, dass ihr vor Angst fast umgekommen seid! Schrecklich! Zum Glück ist nichts passiert!!! LG, Celeste
Danke fürs Teilen.
Wir haben den normalen Alltag wieder, aber ich kann euch sagen, in mir hat sich etwas verändert. Ich bin immer noch sehr dünnhäutig und empfindlich nahe am Wasser gebaut.
Ach du Schreck, ich glaub da wär mein gesamtes cooles Selbstständigkeitsgebäude zusammen gefallen. Wahnsinn, wie gehts dir jetzt nach einer Nacht drüber schlafen? Was sagt Jan selbst dazu? Ich drück dich gaaaaaaaaaaaaaanz fest, es tut mir wahnsinng leid. Ändert das nun was in deinem Verhalten, meinst du, dass du nun eher Angst hast, oder vorsichtiger bist? lg britt
Britt, er hat schon mitbekommen, dass er sich falsch verhalten hat und welche Folgen das hatte. Das hat sicher Auswirkungen auf sein Verhalten - JETZT. Aber ich bin ja nicht erst seit heute Mutter. Ich weiß auch, das wird wieder nachlassen. Sein Fehler war auch kein schlimmer Fehler für ein Kind in diesem Alter. Das passiert einfach. Da mache ich ihm keinerlei Vorwürfe. Er ist zur Zeit schon etwas ruhiger, etwas anhänglicher. Wir haben in Ruhe über alles geredet und er hat eine Menge daraus gelernt. Ich leider auch. Ich hab gelernt, wie viele verborgene Ängste in uns schlummern, die wir im Alltag nicht raus lassen und welche Streiche dir die eigene Fantasie spielen kann. Ich musste ja ein Foto raussuchen für die Polizei. Ich kann das Foto zur Zeit nicht ansehen. Denn als ich es den Polizisten gab, hatte ich den Gedanken im Kopf, ob das das letzte ist, was ich je von meinem Sohn sehen werde.........ein Foto. *grusel*