BibaBu
Ich hab hier vor einer Weile schon mal gepostet und wollte mal erzählen, was seitdem passiert ist. Ich möchte mich ja von meinem Mann trennen, mit dem ich seit acht Jahren zusammen bin. Er ist psychisch krank und Alkoholiker. Im Winter kam es zu einer sehr unschönen Szene (er war betrunken, hat in unserer Wohnung randaliert und sich selbst verletzt). Das hat letztendlich den Impuls gegeben, mich entgültig von ihm zu trennen. Ich wollte mit der Trennung aber noch warten, bis meine volljährige Tochter (aus einer anderen Ehe) ausgezogen ist. Das ist sie vor kurzem. Nun hatte ich hin und her überlegt, wie wir das mit der Wohnung machen. Wir stehen beide im Mietvertrag und ich konnte/wollte ihn nicht aus der Wohnung werfen. Denn ich möchte unbedingt, dass mein Mann nicht wieder abstürzt (er war vor unserer Beziehung schon einmal obdachlos). Und nun ist ein kleines Wunder passiert: Mein Arbeitgeber hat doch glatt eine bezahlbare, schöne Wohnung in der Nähe meiner Arbeitsstelle für mich und meinen 6-jährigen Sohn! Ich kann mein Glück kaum fassen, denn wir wohnen in einer Großstadt, wo so was wirklich ein Sechser im Lotto ist! So kann mein Nochehemann in unserer alten Wohnung bleiben und ich kann mit unserem Sohn ausziehen. Ich habe es ihm vor zwei Wochen gesagt - und bisher hat er es sehr gefasst aufgenommen. Ich hoffe, das bleibt so.
Dann zögere nicht und zieh wirklich zügig aus! Du musst jetzt aus dem Trennungsplan auch Wirklichkeit werden lassen. Rechne mal damit, dass Dein Mann nicht so „gefasst“ bleiben wird, wie jetzt. Wenn es soweit ist (oder auch in der ersten Zeit danach) wird er vermutlich doch noch psychische Probleme mit der Trennung kriegen. Das ist aber letztlich sein Problem, er kann sich wieder Hilfe suchen. Will er das nicht, ist er selbst verantwortlich dafür, wie es ihm geht. Du musst ihn innerlich loslassen. Und Du musst auch Dein mütterliches Verantwortungsgefühl gegenüber ihm loslassen. Du bist nicht seine Mama und nicht seine Pflegerin. Ich wünsche Dir, dass Du aus der Co-Abhängigkeit wirklich herauskommst, und zwar auch, wenn er letztlich dann doch nicht so pflegeleicht reagiert, wie Du es Dir wünschst. Denn dass Du so erleichtert bist über seine „Gefasstheit“ zeigt, dass Du noch lange nicht frei bist. Es ist egal, wie er reagiert. Du musst Dich in Sicherheit bringen (psychisch). Mach‘ Dich von ihm frei. Wenn er obdachlos werden will, ist das seine Entscheidung und niemand wird es verhindern können. Will er das nicht, wird er einen erwachsenen Weg wählen und sich Unterstützung holen. LG
Hallo, nebem dem was HexHex sagt: Schau, dass Du aus dem alten Mietvertrag juristisch einwandfrei rauskommst, da MUSS der Vermieter mit ins Boot! Sonst haftest Du auch für die Miete (und alle sonstigen Kosten) der bisherigen Wohnung weiter voll mit. Alles Gute! D
Vielen Dank für eure Nachrichten. Leider hatte ich mich zu früh gefreut: Mein Mann hatte es einfach nicht ernst genommen, dass ich Ernst mache. Nun packe ich seit ein paar Tagen, er trinkt wieder und es herrscht eine unterschwellinge agressive Stimmung. Ich habe noch Urlaub und werde jetzt mit unserem Sohn noch eine Woche auf einen Bauernhof fahren, damit ich dem entgehe. Eine Nachbarin hat mir netterweise den Schlüssel zu ihrer Wohnung gegeben, sodass ich jederzeit, wenn ich wieder in unserer alten Wohnung bin und es unangenehm wird, zu ihr kann. Das finde ich sehr nett von ihr.
In aller Kürze: Der Alkoholkonsum deines Ex ist nicht mehr deine Baustelle. Mach einfach dein Ding, tu dir was Gutes. Und die Trennung gehört offensichtlich in diese Kategorie... :-)
Langsam müsstest Du ihn doch kennen...
Und das hilft jetzt wie weiter? Alles Gute und ich hoffe der Umzug klappt bald ohne irgendwelche Dramen!! Erst mal schoene Zeit aufm Bauernhof
Das Ding ist, dass sie sich nur schwer loslösen kann und immer noch auf die „Erlaubnis“ ihres Mannes hofft, sich trennen zu dürfen. Die aber wird er nicht geben, und je früher sie das versteht, desto eher kann sie sich von ihm auch innerlich ablösen. Sie ist durchaus ein bisschen das, was man co-abhängig nennt. Ich glaube, das hat die Vorrednerin gemeint. Liebe AP: Konzentriere Dich auf Dich, und nicht so sehr auf Deinen Mann. Du brauchst nicht seinen Segen, um zu gehen. Lass Dich vor allem nicht durch Alkohol und Selbstmordabsichten von ihm emotional erpressen. Sich durch diese Form der Erpressung „gefangen nehmen“ zu lassen, ist das Schlimmste und Zerstörerischste, was man sich selbst antun kann. Ich würde - wenn Du unbedingt etwas tun willst - den sozialpsychiatrischen Dienst kontaktieren und fragen, was sie in diesen Fällen raten. Oder ob sie ihn mal besuchen können, wenn Du ausgezogen bist. Die sind für solche ambulante Akuthillfe zuständig. Ruf doch einfach mal dort an und schildere die Lage. Es kann übrigens auch sein, dass Du Dich grundlos sorgst und dass Dein Mann gar nicht daran denkt, sich etwas anzutun, sondern Dich nur erpressen will. Er weiß ja (unbewusst oder bewusst) ganz genau, welche Knöpfe er drücken muss, damit Du Angst bekommst, eh? LG
Hast Du wegen des Mietvertrags schon mit dem Vermieter gesprochen? Kommst Du da überhaupt alleine raus? Da bin ich bei Désirée und vermute, daß Dir das noch vor die Füße fällt. Gerade bei einem Ex, bei dem sich Unwilligkeit und (alkoholbedingte) Unfähigkeit mischen.
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