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stesa

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Hallo, bin grad etwas ratlos: Unser Sohn (16) fragte uns , ob er zu einem Aufnahmegespräch bei der identitären Bewegung gehen darf. Da habe ich mal bei Wiki nachgelesen, dort wird diese als ziemlich rechts beschrieben. Er erhofft sich interessante Diskussionen, wir haben Angst, dass er nach rechts ausgerichtet wird und sich dann seine Zukunft verbaut. Mein en Vorschlag, sich in einer "normalen" Partei in der Jugendorganisation einzubringen, lehnt er ab, weil er da nichts bewirken könne und mit keinem Programm einverstanden ist. Was also tun, ihn machen lassen und hoffen, dass er erkennt, dass das doch nicht das Richtige ist? Vielleicht war ja hier schon jemand in einer ähnlichen Situation.


sun1024

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Puh, damit hätte ich echt Probleme. Ich würde ihm anbieten, gerne zu interessanten Diskussionen zu gehen - von mir aus auch mit den Identitären, aber auch mit anderen Gruppierungen. Aber gleich eintreten, bevor man die Diskussionen hatte und sich mit den Argumenten von verschiedenen Seiten auseinandergesetzt hat, fände ich nicht richtig. Dafür sind mir die Identitären zu krass, und die Idee einer reinzuhaltenden Kultur passt einfach nicht dazu, dass sich Kulturen und Völker schon immer gemischt haben. LG sun


KKM

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guck mal bei http://www.dezentrale-ev.de/ Die Organisation bietet Orientierung, objektiv, in mehrere Richtungen. Im September ist wieder eine Veranstaltung in Berlin geplant.


Jorinde17

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Nein, das würde ich nicht erlauben. Ich würde auf Zeitgewinn setzen: Wenn er mit 18 immer noch dort hinmöchte, dann kann er es ja probieren. Es hat keinen Zweck, darauf zu hoffen, dass er von selbst merkt, dass das nicht das Richtige ist. Diese Organisation ist sehr erfahren darin, Jugendliche zu gewinnen, zu manipulieren und zu beeinflussen. Dagegen ist Dein Sohn mit seiner mangelnden Lebenserfahrung weitgehend hilflos, die sind ihm da haushoch überlegen und sehr schlau. Zum Glück ist es ja so, dass Begeisterung für eine bestimmte Idee/Organisation in diesem Alter nicht sehr langlebig ist und von anderen Ideen und Interessen abgelöst wird, wenn sie kein Futter erhält. Gerät man aber einmal in eine ideologische Gruppierung, ist der Ausstieg oft auf Jahre hinaus kaum zu schaffen und hinterlässt oft auch langfristig ungute, destruktive, weil hasserfüllte Ansichten. Ich würde (parallel zum Vertrösten auf später) jetzt unbedingt darauf achten, viel mit ihm ins Gespräch zu kommen. Sprecht darüber, warum scheinbar einfache Lösungen in der Vergangenheit nie funktioniert haben, sondern immer in totalitäre oder faschistische Systeme gemündet sind. Sprecht auch darüber, dass das Leben nicht schwarz-weiß ist, sondern hochkomplex und vielschichtig - und dass der lügt, der simple und dümmliche Lösungen verspricht. Stellt Eure eigene politische Haltung in Frage und ruhig auch zur Diskussion. Kurz: Holt Euren Sohn lieber selbst bei seinem politischen Interesse und seinen Ängsten ab. Überlässt das nicht irgendwelchen Fremden, die ihre eigenen (angsterfüllten, verachtenden, aggressiven) Ideen in seinen Kopf kriegen wollen. LG


Petra28

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Was meint er dazu?


Strudelteigteilchen

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Soso, in eine Partei möchte er nicht eintreten, weil er mit keinem Programm einverstanden ist. Aber bei den Identitären möchte er nur interessante Diskussionen führen? Entweder unlogisch, oder er identifiziert sich DEUTLICH mehr mit dem Laden, als mir lieb wäre. Ich wäre sehr alarmiert und würde mir seinen Freundeskreis mal genauer anschauen. Und ich würde mich an eine Organisation wenden, die sich kritisch mit diesem Milieu beschäftigt. Meines Wissens bieten die auch Beratungen dazu an, wie man damit umgeht, wenn jemand Nahestehendes abdriftet. Beim ersten googeln fand ich zum Beispiel das hier bei der bpb: http://www.bpb.de/politik/extremismus/rechtsextremismus/177535/hilfe-mein-kind-ist-ein-nazi


DK-Ursel

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Antwort auf Beitrag von Strudelteigteilchen

Nein, würde ich auch nicht. Nur ist verbieten immer eine schwierige Sache - dann finden sie Wege hintenrum. Besser als oviel mehr Jorindes Rat, ihn da abzuholen, wo er ist - in dem Alter MUSS zuhause diskutiert werden, sonst suchen sie es anderswo. Ich schließe mich voll Jorinde an, diese Organisationen sind gut geschult, nicht nur junge Köpfe zu verdrehen. Und ich habe wie SST gedacht, ob es nicht irgendwo Beratung gibt, damit man sich Strategien holen kann. "Etwas tun, verändern" - hak mal nach, was er da meint - man kann auch anderswo als nur in einer politischen Partei (wenn ihm die anderen nun nicht zusagen) versuchen, etwas zu verändern: Gruß Ursel, DK


stesa

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Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

Vielen Dank für Eure Meinungen und Anregungen, im Moment haben wir das Problem gelöst, er hat abgesagt, das mit dem Verfassungsschutz hat ihn wohl nachdenklich gemacht. Aber es stimmt, es sind permanent Diskussionen nötig, seine engen Freunde, die ich schon lange kenne, sind alle ok, jetzt erweitert er aber seinen Radius und lernt über Freund auch andere kennen, die ich nie gesehen habe, also im Gespräch bleiben!!! Liebe Grüße stesa