FragenderVater
Hallo, ich und meine Frau haben folgendes Problem mit unserem 16 jährigen Sohn. Er hat jetzt seit vier Monaten eine feste Zahnspange (Meine Frau musste ihn finanziell bestechen damit er da mitgemacht hat). Unser Sohn hat übrigens Asperger, ist ziemlich Stur und neigt laut Aussage des Psychaters bei dem wir zur Diagnose waren in Richtung Machiavellismus (Ich Esel hab ihm sogar zum 16 Geburtstag den Fürsten gekauft, war noch vor der Diagnose). Ursprünglich waren neben der Spange nur Gummis vorhergesehen. Der Kfo hat uns vor vier Wochen allerdings ein Headgear mitgegeben das unser Sohn jetzt 12 Stunden am Tag tragen soll. Jetzt hat uns der Kfo allerdings nach dem Kontrolltermin gestern informiert dass Er vermutet dass unser Sohn den Headgear kaum getragen hat. Uns wurde jetzt angeboten das nächsten Montag Smartgear-Module installiert werden können (damit kann man offenbar die Tragezeit überwachen). Meine Frau ist dafür weil es Ihr Geld ist das hier auf dem Spiel steht. Unser Kind weigert sich natürlich den Headgear wie vorgeschrieben zu tragen. Ich vermute er trägt ihn nur wenn wir Ihn sehen können. Der Kfo hat die Tragezeit sogar extra geringer angesetzt und wollte sie langsam steigern. Ziel laut seiner E-Mail wären wohl 16-18 Stunden. Gerade in den Sommerferien soll das Teil wohl möglichst immer getragen werden. Zu allem Überfluss meinte unser Kfo dass die vier Weisheitszähen von unserem Sohn noch dieses Jahr rausmüssen. Unser Sohnemann verweigert das Ziehen der Zähne da er es für unnötig hält und ihm die Zähne keine Probleme bereiten. Der Kfo meint aber das ohne Ziehen der Weisheitszähne die ganze behandlung für die Katz ist. Ich werde erstmal nächsten Montag abwarten und dann sehen wir weiter. Der Kfo hat uns auch schon gezeigt wie wir per Smartphone die Tragezeit überwachen können sobald die Module installiert sind. Daher meine Fragen 1. Was sind eure Erfahrungen mit Headgear und smartgear ? 2. Wie sollen wir unseren Sohn dazu kriegen den Headgear zu tragen ? 3. Wie können wir ihn davon überzeugen das er sich doch noch die Weisheitszähne ziehen lässt ?
Das die Weisheitszähne schieben ist seit Jahren umstritten. Solange vorne alles gut abgestürzt wird, sollte das trotzdem funktionieren Ganz ehrlich: geht zu 2 anderen KFOlern und lasst von eurem und diesen zu Alternativen beraten. Kann sein, dass das auf zusätzliche Mini-Implantate oder eine OP rausläuft. Ggf auch eine richtig große OP. Oder auch: keine KFO. Dazwischen gibt es unendliche Mittelwege. Ihr habt gerade erst angefangen. Insgesamt werdet ihr 2-3 Jahre KFO haben. Der schwierige Teil kommt noch, der der richtig weh tut. Wenn euer Kind das von sich aus nicht will, macht das keinen Sinn! Er ist offensichtlich nicht doof. Heißt im Zweifel wird er googeln und das Zähneputzen einstellen. Dann ist er die Spange ganz schnell los und wird zusätzlich noch einige Löcher haben. Also, entweder könnt ihr von den Vorteile überzeugen oder ihr solltet es lassen. Aus den Alter, in dem das Wachstum genutzt wird, ist er eh schon (fast) raus. Heißt alles, was jetzt gemacht wird, kann er auch noch mit 20, 30 oder 40 Jahren machen lassen. KFo bei Erwachsenen ist heute Standard und nichts besonderes mehr. Großes Plus: eine größere geistige Reife ;)
Hallo, mein Rat wäre, zu einem anderen KFO zu gehen und euch dort eine zweite Meinung zu holen. Der Headgear wird ja heute kaum noch eingesetzt, weil die Kids (verständlicherweise) das Ding boykottieren und ablehnen. Es gibt inzwischen Alternativen, die optisch weniger sichtbar sind und vom Kind daher besser akzeptiert werden (je nach Befund: Herbstscharnier, Distaljet, Carriere Distalizer, Pendulum ...). Bei meiner Tochter schaffte es auch erst die zweite Kieferorthopädin, den starken Fehlbiss sowie die Backenzähne mit normalen Mitteln zu korrigieren. Wir waren heilfroh. Die Zweitmeinung lohnt eigentlich immer (zweiter KFO kann Röntgenbilder des ersten abrufen). Dasselbe gilt für die Weisheitszähne. Die zweite KFO erklärte uns, warum das Ziehen der Weisheitszähne doch nicht nötig war, und das stimmte auch. Aber falls es bei euch doch nötig ist, auch laut Zweitmeinung: Wenn der blöde Headgear wegfallen könnte, wäre dein Sohn vielleicht auch offener für die "kleine Lösung", also die Weisheitszähne ziehen zu lassen. Das geht notfalls unter Vollnarkose, dann bekommt er nichts mit. LG
Du kannst dein Kind nicht wirklich dazu bekommen hier aktiv mitzumachen. Entweder die verstehen und akzeptieren das, oder eben nicht. Bei uns war es schon schwierig die täglichen Gummis zu wechseln. Selbst das war harte "Elternarbeit". Zwingen und per App überwachen würde ich nie machen. Dann muss das Kind das eben erst im späteren Alter gemacht bekommen. Wenn es selber entscheidet. Holt Euch eine Zweitmeinung, eine Drittmeinung ein. KFO machen das. Da gibt es noch keine Engpässe. Auch für die Weisheitszähne.
Diese Headgears sind eine Steilvorlage für Mobbing. Mich hätten damals auch keine zehn Pferde dazu bekommen, egal, was dann mit meinen Zähnen gewesen wäre. Ich hätte das Teil maximal dann getragen, wenn mich wirklich niemand außer der Familie hätte sehen können. Dazu kommt, dass Autisten sowieso schon oft gemobbt werden, weil sie durch ihr Verhalten auffallen. Ob man so einem Kind dann noch einen megapeinliches Headgear aufzwingen muss... Ich würde mir auf jeden Fall eine Zweitmeinung holen. Was die Weisheitszähne angeht, soll ein Kieferchirurg das Deinem Sohn mal ganz genau erklären und auf den Röntgenbildern zeigen. Gegenüber logischen Erklärungen sind Autisten oft sehr aufgeschlossen. Man kann das in Vollnarkose machen, und das ist ja keine lange Behandlung, wie die Zahnspange. Schlimmstenfalls lässt man das ganze bleiben, und Euer Sohn muss dann die Behandlungskosten als Erwachsener selbst tragen, wenn er Probleme bekommt. Unser Sohn (15, mit ADHS und mindestens autistischen Zügen) wird immer sehr nachdenklich, wenn wir sagen, dass wir keinen Druck mehr wegen Thema xy machen, dass er dann aber selbst zusehen kann, wie er mit den Problemen klar kommt, die daraus entstehen.
Unserer hat auch eine Erklärung durch den Chirurgen als Angst und Geldmacherei abgetan. Er hat auch gemeint Spangen wären Verschwendung von Kassenbeiträgen. Und er ist unserem Kfo gegenüber sehr zynisch/verletzend geworden
Brecht die Behandlung ab. Nach der Pubertät kann man Veränderungen nur machen, wenn die Kids einverstanden sind. Das sagen auch Experten z.B. die Psycologen vom Marburger Training. Ihr verschwendet gerade Zeit, Geld, Energie und Familienharmonie.
ich würde auch alles abbrechen. mein kind hätte nur nachts eine spange tragen müssen, um eine lücke für ein implantat zu schaffen, hat sie nicht gemacht, mit 18 war die lücke zu schmal und sie müsste die kosten selbst tragen. nicht mein zirkus, nicht mein affe und v.a. nicht meine taler.
Also hätten wir mit 12 anfangen sollen als Erpressen noch ging und unser Sohn weniger Stur war ?
Nein. Bestimmte Behandlungen machen zu zeitig keinen Sinn. Aber eure Thematik ist ja nicht einfach "Zahnspange", sondern weit komplexer. Ich musste meine Kinder schon bei den Gummis antreiben. Und das ist harmlos zu eurem Programm.
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