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Frage zu Wertung/Nichtwertung Klassenarbeit

Frage zu Wertung/Nichtwertung Klassenarbeit

laina01

Hallo Zusammen, meine Tochter hat gerade einen ungewöhnlichen Fall in der Schule. Hier soll eine Lateinarbeit nicht gewertet werden. Der Hintergrund ist folgender: 9. Klasse übersetzt gerade Fabeln. Die Lehrerin hat vor der Arbeit Vokabeln rausgegeben, die die Schüler für die Arbeit zum Übersetzen brauchten. Nun hat sich ein Großteil der Schüler anhand der vorgegebenen Vokabeln die entsprechende Fabel aus dem Internet rausegsucht und die Übersetzung auswendig gelernt. Wie gesagt, sie kannten nur die Vokabeln und es gab nicht viele Fabeln, auf die das wohl hätte passen können. Meine Tochter hat mit Ihrer Lateinnachhilfelehrerin unter anderem auch diese Fabel übersetzt. So nun hat sich wohl ein Schüler in Gegenwart der Lehrerin verplappert, so dass diese nun mitbekommen hat, dass die meisten Kindern sich die Übersetzung aus dem Internet gesucht haben. Nun sagt sie, die Arbeit kann nicht gewertet werden, weil die Schüler ja keine eigenständige Leistung erbracht haben. Geht das in dem Fall wirklich? Darf die Arbeit wirklich nicht gewertet werden? Ich meine mit dem Argument keine eigene Leistung erbracht, hat sie ja teilweise recht, allerdings war doch damit zu rechnen, wenn sie diese "Vorlage" gibt. Die Nachhilfelehrerin meiner Tochter wusste auch recht schnell anhand der Vokabeln, welche Fabel es sein kann und meine Tochter hat die dann in der Nachhilfestunde übersetzt. Also wie sieht das (rechtlich) aus, Darf die Arbeit wirklich nicht gewertet werden? LG laina


AKAM

Antwort auf Beitrag von laina01

Hallo, ich finde, einen ganzen Text auswendig zu lernen, ist doch auch schon eine eigene Leistung ... Wie das rechtlich aussieht, weiß ich nicht, wäre aber wirklich mal interessant zu wissen. Im Grunde haben die Schüler ja nicht geschummelt, sondern sich nur sehr gut vorbereitet. LG AKAM


laina01

Antwort auf Beitrag von AKAM

Genauso sehe ich das eigentlich auch.


Trini

Antwort auf Beitrag von laina01

Solange keiner den Ausdruck aus dem Internet mit hatte und abgeschrieben hat, sollte die Arbeit gewertet werden. Warum können es Lehrer eigentlich nicht ertragen, gute Noten zu geben? Trini


IngeA

Antwort auf Beitrag von laina01

Die Schüler haben sich auf die Latein-Arbeit halt anders vorbereitet als die Lehrerin das geplant hatte, das ist nicht verboten. Hätte die Lehrerin ganz normal im Rahmen des Unterrichtes die Vokabeln lernen lassen und nicht explizit für die Schulaufgabe, wäre das nicht passiert. Wenn es danach ginge, hätte man die Deutsch-Abiturarbeit unserer Klasse auch nicht werten dürfen, weil unser Deutschlehrer genau das selbe Gedicht hat interpretieren lassen (in einer Schulaufgabe). Wir hatten also anderen Schülern gegenüber auch einen Vorteil, aber das war ein Zufall (oder der gute Riecher des Lehrers) und kein Unterschleif. LG Inge


Häckse

Antwort auf Beitrag von laina01

Natürlich ist es nicht geschummelt, sondern nur eine andere Art Vorbereitung, als die Lehrerin erwartet hat. Sie hat aber ja auch nichts anderes behauptet. Sie verteilt ja keine 6er wegen Betrugs. DAS wäre nicht rechtmäßig und dagegen würde ich auch vorgehen. "Darf die Arbeit nicht gewertet werden? " ist jetzt missverständlich formuliert. Es ist bestimmt nicht so, dass sie nicht gewertet werden dürfte, also in dem Sinn, dass es schon erlaubt wäre, sie zu werten, wenn denn die Lehrerin das wollen würde. Ob es rechtlich zulässig ist, sie nicht zu werten, kann ich Dir leider auch nicht sagen. Ich nehme an, dass auch das wieder je nach Bundesland unterschiedlich gesehen wird. Ich weiß nicht, woher Du kommst; für mein Bundesland NRW stelle ich mal die Vermutung auf, dass es ok ist, eine Arbeit nicht zu werten, wenn die Lehrkraft den Eindruck hat, die Leistungen der Schüler anhand der Aufgaben nicht beurteilen zu können. Ist aber nur eine Vermutung. Schade ist es aber in jedem Fall, wenn die Lehrerin die gut ausgefallene Arbeit nicht stehen lässt und für sich für zukünftige Aufgabenstellungen Konsequenzen zieht. Ich würde den Kindern den Erfolg ihres gelungenen taktischen Vorgehens gönnen.


laina01

Antwort auf Beitrag von Häckse

Vielen Dank für Eure Meinungen. @Häckse: wir sind auch NRW. Die Lehrerin hat sich mit der Lateinlehrerin des anderen Kurses besprochen und die hat ihr wohl gesagt, die Arbeit dürfte nicht gewertet werden. So ist es zumindest bei den Kindern angekommen. Das Lustige ist, dass sie den Text wohl auch verändert hat, also, dass die Schüler, die wirklich nur den auswendig gelernten Text hingeschrieben haben ohne sich den vorliegenden Text einmal anzuschauen, eigentlich "überführt" werden könnten. Beziehungsweise dann ja massive Fehler in der Übersetzung haben müssten. Das hat mir meine Tochter gestern Abend erst erzählt. Dieses Detail kannte ich bis dato noch nicht. Nun soll als Ersatzarbeit ein Vokabeltest über alle 26 Lektionen des Buches geschrieben werden. Finde ich schon ziemlich hart. Klar sollten die Schüler alle Vokabeln können, aber sind wir mal ehrlich wer kann schon alle Vokabeln? Manche ergeben sich ja auch beim Übersetzen. Ich finde auch, man sollte den Kids die gute Note gönnen. Manche von denen wählen Latein jetzt eh ab. Na ja, ich denke, das letze Wort hat die Direktorin. Mal sehen, wie die entscheidet.


Häckse

Antwort auf Beitrag von laina01

Also, dass die Arbeit nicht gewertet werden darf, kann ich mir nicht vorstellen. Ich habe jetzt eine Weile im Netz gesucht und nichts gefunden, wann eine Arbeit nicht gewertet werden darf. Ein schlechter Durchschnitt ist ja schon lange kein Grund mehr. Wenn die Lehrerin das so gesagt bekommen hat, soll sie das doch mal nachprüfen oder bei der Schulleitung nachfragen. Ich zweifle, dass es eine Pflicht gbit, eine neue Arbeit schreiben zu lassen.


2auseinemholz

Antwort auf Beitrag von laina01

Hallo! Ja solche Diskussionen können auch nur von Latein-Lehrerinnen ausgetragen werden ..... In der Arbeit wird wohl das Ergebnis was auf dem Papier steht bewertet und nicht wie man dazu kommt, außer es wäre durch Betrug/Unterschleif - Betrug erkenne ich da nicht! Wenn die Fabel jetzt nur leicht abweichend umformuliert wurde, führt das eben bei auswendig gelernten Übersetzungen zwangsläufig zu Fehlern. Auswendiglernen war dann in dem Fall nicht die ideale Vorbereitung, aber gut genug um mit den wenigen Fehlern doch noch eine 4 zu bekommen. In Mathe erwartet man geradezu, dass Kinder Übungen machen und die Beschäftigung mit ähnlich gelagerten Aufgaben führen eindeutig zu besseren Noten - irgendwie "normal". - Genauso in Physik und Chemie. VG, 2.


LydiaHMartin

Antwort auf Beitrag von laina01

Ja, diese Arbeit muss nicht gewertet werden. Wie die Lehrerin schon sagte, die Schüler haben keine eigene Leistung vorgezeigt, sondern die eines Anderen. Im besten Fall wird eine neue Arbeit geschrieben, in welcher die Lehrerin die Vokabeln erst während der Arbeit durchgibt. So macht das der Lateinlehrer meiner Tochter auch!