Schwabenmädel
Hallo zusammen, ich würde gerne eure Sichtweisen zu folgendem "Vorfall" hören. Ich habe eine 16-jährige Tochter. Super liebes Mädel, sie ist vernünftig, überlegt, bedacht, (meist) strukturiert, hat einen Plan (jetzt schon) was ihre Zukunft angeht und ganz allgemein bin ich sehr happy zu was für einem Menschen sie heranwächst. Im Laufe des Frühjahrs hat sich ganz langsam die erste Liebe in ihr Leben geschlichen. Die beiden kennen sich aus dem Tennisverein, haben immer mehr zusammen gemacht, waren aber noch kein Paar. Anfang des Sommers war sie dann der Meinung, dass es doch nicht so passt und wir haben eine Weile nichts mehr von ihm gehört, bis er dann auf einmal doch wieder am Start war. Jedenfalls sind sie seit Juli fest zusammen. Er ist ein wirklich netter junger Mann, ein Jahr älter als sie, spricht gerne mit uns was in dem Alter ja auch keine Selbstverständlichkeit ist und beide glucken nicht so aufeinander, was wir auch gut und richtig finden. Wir kennen die Familie und ganz grundsätzlich bin ich sehr froh, dass ihr erster Freund so gut zu dem passt, was ich mir für sie gewünscht habe. Es kam von seitens unserer Tochter dann irgendwann auch das gegenseitige übernachten zur Sprache. Generell finde ich das nicht so super. Ich finde damit kann man sich ruhig Zeit lassen, es sollte ja auch noch ein bisschen Luft nach oben sein. Aber gut, im Zuge von "los lassen, eigene Erfahrungen machen lassen" usw. habe ich es dann doch erlaubt. Was ich mir aber gewünscht habe ist Offenheit (dass sie mir z.B. sagt wo sie ist wenn sie unterwegs sind usw.) und die Bitte, mir zu sagen wenn das Ganze einen Schritt weiter geht, auch im Hinblick auf Frauenarztbesuch usw. Einfach, dass ich weiß wo sie steht. Alles klar, wird gemacht. Jedenfalls habe ich ihr vor ein paar Tagen bei einer Autofahrt erzählt, dass es in der Klasse meines Patenkindes eine 14-jährige gibt, die schwanger ist. Daraufhin hat sie mir gesagt, dass sie ihr erstes mal nun auch hatte, vor 2-3 Wochen und dass alles ok gewesen wäre. Ich habe versucht cool zu bleiben obwohl ich total überrumpelt war weil ich dachte, dass sie bereits im Vorfeld wegen Pille usw. zu mir kommt. Ok, hat sie nicht getan aber wohl mit Kondom verhütet. Ich habe ihr dann gesagt, dass das sehr gut war, aber wir jetzt trotzdem zum Frauenarzt gehen müssen. Auf Kondom alleine ist kein Verlass. Schon gar nicht, wenn man noch keine Erfahrung damit hat. Alles klar, so machen wir es. Gestern Abend räume ich Wäsche in ihr Zimmer und entsorge in dem Zuge auch gleich ihren Papiermüll. In einer kleinen Papiertüte war eine Plastikverpackung, die ich vom Papier trennen wollte. Darunter finde ich eine Packung von der Pille danach und den Kassenzettel der Apotheke. Vom Datum kommt es wohl hin mit ihrem "ersten Mal", Ich war und bin total geschockt. Vorweg, ich weiß noch nicht warum sie gebraucht wurde. Zu ihr würde auch passen, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, obwohl es vielleicht auch gar nicht hätte sein müssen. Was mich so traurig und fassungslos macht ist, dass sie nicht zu mir kam. Dass sie Angst, kein Vertrauen was weiß ich hat, dass ich sie nicht verstehe. Dass ich ihr in den ganzen Jahren wohl nicht vermitteln konnte, dass ich, egal bei welchem Thema, immer für sie da bin. Und im nachhinein darüber nachgedacht, habe ich in den letzten beiden Wochen sogar gemerkt, dass sie was bedrückt. Nach Nachfrage war aber immer alles ok. Natürlich lasse ich es dann dabei. Sie ist immerhin "erst" 16, da hat man mal Stimmungsschwankungen. Sie ist generell nicht so sehr mitteilungsfreudig, aber ich habe ihr ganz klar gesagt, dass die Einwilligung zum übernachten an ein paar Bedingungen geknüpft ist und ich Vertrauen haben muss. Das ist irgendwie total erschüttert. Bin ich zu empfindlich ? Fassungslose Grüße
Ich glaube, du siehst das aus dem falschen Blickwinkel bzgl. "Angst hat, mit dir zu sprechen". Du schreibst selbst, sie ist kein mitteilsamer Typ - ich glaube eher, sie hat nicht Angst oder zu wenig Vertrauen, sondern möchte einfach nicht alles mit dir erst besprechen und abklären müssen. Du hast mir ihr gesprochen und schon dein Mißfallen kundgetan, dann aber doch zugestimmt. Da wusste sie ja schon, so richtig cool mit du nicht damit. Dann erzählst du ihr auch gaaanz zufällig von der 14-jährigen, die schwanger geworden ist... Ich glaube ehrlich eher, sie wollte das einfach für sich haben - privat, etwas ganz persönliches. Und wenn ich als Kind/Teenie zB wusste, das meine Mutter etwas eh nicht so toll findet, habe ich ihr natürlich erst recht nichts davon erzählt. Ganz einfach weil ich keine Lust hatte, dass sie mir mein schönes Erlebnis kaputt macht mit einem eher säuerlichen "mhh... schön ... " oder gar erschrockenem "und???!". Klar wünscht man sich, dass Kind alles mit einem teilt - manche tun das auch. Manche sind eben eh eher nicht so mitteilsam - ganz ohne, dass man als Mutter/Eltern etwas falsch gemacht hat. Bzgl. Bedingungen: Frauenarzt & Pille als Bedingung? Oder nur der Besuch beim FA und dessen Aufklärung über Verhütung? Denn ich persönlich finde, du kannst nicht zur Bedingung machen, dass sie mit Pille verhütet. Ich nehme an, sie war schon mal beim FA? Ich war genau 1 x mit meiner Mutter da - beim 1. Besuch. Und dann immer alleine. Manche Dinge möchte man einfach mit niemandem aus der Familie teilen/machen - eher mit Freundinnen oder eben alleine. Vielleicht wäre ihr das auch lieber? Ich habe den Eindruck, du erwartest eine ganz bestimmte Intimität zwischen dir & deiner Teenie-Tochter und bist hauptsächlich enttäuscht darüber, dass du nicht diejenige bist, mit der sie wirklich alles vorher bespricht.
Ich war nicht happy was das übernachten angeht. Das stimmt. Und dass es als 16-jährige noch Bedingungen gibt wenn man beim Freund übernachtet, nun ja, da mag ich vielleicht altmodisch sein. Aber 16 bedeutet halt nicht 18, 19 oder 20. Bedeutet aber nicht, dass ich nicht genau weiß, dass Intimität nicht die Nacht dafür braucht. Ich bin nicht gegen Sex. Ich bin aber sehr wohl dafür, dass man im Vorfeld zumindest mal zum Frauenarzt geht. Da war sie nämlich noch nicht. Und ja, ich hätte es gerner gesehen wen man sich beim ersten mal nicht auf das Kondom verlässt. Denn damit haben bisweilen ja noch erwachsene Männer ihre Probleme. Und weil da eben alles zusammen kommt, meine enttäuschte Erwartungen, meine Enttäuschung über sie, dass sie bei so einer wichtigen Sache eben nicht ihre überlegte Art an den Tag legt, bin ich so neben der Spur. Dafür finde ich es super, dass sie gleich handelt und ihre Konsequenz daraus zieht, obwohl es vielleicht noch nicht mal in der Form hätte sein müssen.
Du bist nicht ihre beste Freundin. Ich habe meiner Mutter nichts! über Freund Frauenarzt, etc. erzählt.
Vorneweg, ich kann diese Gefühle zum Teil verstehen ABER ...."Ich habe den Eindruck, du erwartest eine ganz bestimmte Intimität zwischen dir & deiner Teenie-Tochter und bist hauptsächlich enttäuscht darüber, dass du nicht diejenige bist, mit der sie wirklich alles vorher bespricht." Diese Zeilen, meiner Vorschreiberin unterschreibe ich. Das Mädl hat das Problem gelöst, und hoffentlich daraus gelernt. Vielleicht ist auch einfach ein Unfall mit dem Kondom passiert. Und sie war schon erschreckt genug. Glückwunsch zu so einem selbstständigen Kind. Wenn du mal ganz ehrlich zu dir selbst bist, Du hättest ihr Vorwürfe gemacht, Details gefragt...das wusste Sie. Mütter müssen nicht Alles wissen.....ich wollte und will von meiner Mutter nämlich auch keine intimen Details wissen und besprechen. Warum sollte das umgedreht der Fall sein?
ich bin froh, wenn ich nicht eingeweiht werde, wenn es nicht notwendig ist.
Ich habe den Eindruck, du erwartest eine ganz bestimmte Intimität zwischen dir & deiner Teenie-Tochter und bist hauptsächlich enttäuscht darüber, dass du nicht diejenige bist, mit der sie wirklich alles vorher bespricht. Da ist bestimmt was dran. Aber soll ich das alles so völlig unkommentiert lassen ?
Ich bin da auch so . WENN es Probleme gibt, die sie überfordern und nicht allein lösen können...völlig wumpe was, DANN können sie jederzeit zu uns kommen. Sollen sie sogar! Wenn sie aber der Meinung sind, sie bekommen es allein geregelt , (auch wenn man als Eltern schon denkt...ach herrje, das kann doch nicht wahr sein......) ist es eigentl. auch in Ordnung. Das man da gemischte Gefühle hat, kann ich aber auch nachvollziehen . Vor allem in dem Alter noch. Allerdings ,bekommen sie die Pille danach, ab 14 ohne Mutti....das hat das Mädl genutzt, würde sagen gut gemacht ..... ansprechen würde ich es trotzdem und mit Ihr über einen Termin beim FA reden. Den finde ich wichtig .
P.S...seit dem meiner Haare am Sack hat ...möchte ich sowieso nicht über jedes Detail informiert werden Bei Mädls ist es da evtl. doch noch mal anders
"Aber soll ich das alles so völlig unkommentiert lassen ?" Ja, unbedingt. Du kannst an der Situation doch eh nichts mehr ändern. Und es ist fraglich, ob sie dir glauben wird, dass du die Packung "zufällig" gefunden hast. Das würde euer Verhältnis sehr viel mehr trüben. Versuche zu verstehen, dass es normal ist, dass sie so etwas nicht mit dir besprechen möchte.
Genauso habe ich auch gedacht. Ich finde es manchmal schon beängstigend, was Mütter von ihren Kindern erwarten. Dabei sind sie heute ja deutlich überwachter als wir früher je waren. Und dies von kleinauf. Wundert es einen da wirklich, wenn sie sich ihre Freiheiten nehmen,wennsie ausbrechen und wenn sie - in diesem Alter - auch ihre Dinge alleine regeln wollen? Es geht nicht darum, alles zu wissen, in alles eingeweiht zu sein und alles zu beraten. es geht darum, daß sie wissen: Wenn ich Mist baue, wen nich nicht mehr weiter weiß, wenn es mir nicht gut geht oder wenn sonstwas ist: zu meinen Eltern kann ich kommen. Und die klagen nicht gleich an, sie machen nicht gleich Vorhaltungen, die schimpfen nicht gleich los oder kommen mit "hab ich dir doch gleich gesagt", "wieso kommst du denn jetzt erst?" oder "was hast du dir nur dabei gedacht"? DARIN zeigt sich Vertrauen, nicht in dem "alles erzählen". Hast Du ehrlich Deiner Mutter alles erzählt? Und war Euer Verhältnis nicht gut: Hätteest Du ihr wirklich Deni Liebesleben mit allem drum udn Dran anvertraut, wenn Eue rVerhältnis gut gewesen wäre? Wir hatten gerade das Thema Familiengeheimnisse im bekanntenkreis, das ist eine natürlich eine andere Numemr als Dein "Problem", aber ich habe da schon die Frage gestellt, ob man wirklich ALLES vor seinen Kindern ausbreiten muß und umgekehrt. Ich habe ein Leben vor meinen Kindern, neben meinen Kindern udn jetzt nach meinen Kindern - nicht alles daraus erzähle ich meinen Kindern. Und meine Kinder haben auch ein Leben ohne mich, auch noch, als sie hier wohnten, und diese Freiheit, diese Strecken, wo sich unsere Leben nicht überlappen, die muß jeder respektieren. Freu Dich, daß sie klarkommt. Das ist doch auch einTeil Deiner Erziehung! Freu Dich, daß sie ohne Dich klarkommt - das ist nämlich Ziel der Erziehung. Freu Dich, daß sie den Wunsch hat, sich zu lösen - meistens müssen wir Mütter daran mehr arbeiten als die jungen Menschen, aber das war früher auch nicht anders! Du bist ent-täuscht, weil Du Dich der Täuschung hingegeben hast, Dein Kind müsse Dir alles erzählen.
Ich schrieb es schon unten: Vertrauen Deines Kindes äußert sich nie, aber gerade auch in diesem Alter und ab jetzt NICHT darin, daß sie Dir ALLES erzähl. Das hat für mich immer sowas Besitzergreifendes. Was für eine furchtbare Vorstellung, ein Mensch, sei er noch so mini, müsse alles breit und offenlegen vor seiner Mutter. Vertrauen ist im Gegenteil, daß sie in Schwierigkeiten weiß: Zu meinen Eltern kann ich immer kommen, sie helfen - am besten natürlich ohne Vorhaltungen, ohne Besserwissereien (denn zum Lernen gehören auch Fehler!!!) und ohne Kritik und Schlimmerem. Wir hatten wirklich schwere Zeiten mit der einen Tochter, die NICHTS mehr erzählt hat - aber wenn sie Probleme hatte, kam sie zu uns. Und man hat uns gesagt: Seid froh darüber. Ich war damals manchmal sauer, dachte: Ja, dafür sind wir gut genug. Heute, im Rückblick, wo unser Verhältnis sich vorsichtig normalisierr, bin ich heilfroh, es durchgehalten zu haben. Ja, ich bin heute gottfroh, daß ich mich darauf verlassen kann, daß sie zu uns kommt, wenn sie Probleme hat. Daß sie sich nicht an Fremde, an manchmal ja ebenso hilflose oder ahnungslose Gleichaltrige, an fragwürdige Geldverleiher oder sonstwas wendet, sondern uns erst fragt, wen nes kritisch wird. Und daß sie den Rest eben für sich erstmal auch alleine klärt. da sind wir dann eher Feuerwehr als Vorbeuger, klar ist das schwer - aber es muß so sein! . Das ist Gold wert - und kann kaputt gemacht werden, wenn man bei den "Fehlern" und Pannen, die in jedem Leben, erst recht in in jungen Jahren, wo man noch lernt, vorkommen, wenn man da also erwarten muß, erstmal lange besserwisserischere, "kluge" und nutzlose Reden, Vorhaltungen und sonstwas zu bekommen. Definier Deine Mutterrolle neu - sie bedeutet nicht, daß Dein Kind Dir mit Haut und Haaren gehört und sein (Innen-)Leben vor Dir offenbaren muß. Sie bedeutet seit jeher: zur Seite stehen, geleiten, loslassen üben und beim Hinfallen da sein - vorbehaltlos. Das ist schwer, glaub mir, ich weiß das, aber Du verspielst das, was Du willst und vermißt - erst recht, wenn Du solche Ansprüche stellst!
sei froh dasss ie so verantwortungsbewusst handelt, auch dir gegenüber denn wer will von einer 16jährigen zur oma gemacht werden.
aber ich versteh dass du dich gerade unwichtig im leben deines kindes fühlst , dabei war man doch immer der fixpunkt.
ich schlucke auch manchmal ( selten manchmal) wenn ich merke sie fliegt langsam davon , dann denke ich aber schnell wieder klar und bin froh dass sie schon groß ist und ich immer weniger managen muss
Ich finde deine Erwartungen erdrückend hoch. Deine Tochter war klug genug, die Pille danach zu nehmen. Das ist doch toll. Sie braucht und will keine Verhütungsdiskussion mit dir führen. Und wenn du ihr gegenüber auch detailliert anklagend bist wie du oben geschrieben hast, puh, dann versteh ich auch warum.
nur so ausführlich, damit man "unseren" Hintergrund kennt und eine hilfreiche Meinung abgeben kann :-)
Huhu, meine Tochter hatte in diesem Alter auch ihren ersten Freund. Ich verstehe Dich daher sehr gut, möchte aber doch gern ein paar Denkanstöße geben. - Es hat nichts mit Vertrauen zu tun, seiner Mutter keine intimen Details zu erzählen. Ich selbst hätte einen Teufel getan, meiner Mutter zu erzählen, wann ich gedenke, mit meinem Freund intim zu werden. Meine Tochter hat mir das ebenfalls nicht gesagt. - Deshalb bin ich mit meiner Tochter sofort, als sie den Freund hatte, zum Frauenarzt gegangen, in die Teenie-Sprechstunde. Ich habe dann im Wartezimmer gewartet. Sie kam wieder mit einem Pillenrezept, damit sie einfach etwas hatte, wenn die beiden beschlossen, dass bald das erste Mal sein sollte. Deine Reihenfolge (Tochter verkündet, dass sie nun bald Sex haben will, dann erst Frauenarzt) war also eher unglücklich gewählt und nicht sehr realistisch. - Weißte, wir Mütter sind es ja gewohnt, im Leben unserer Kinder viele Jahre lang die Hauptrolle zu spielen. Und ja, es tut weh, wenn wir auf einmal zurücktreten müssen in die zweite Reihe, ging mir auch so. Das fällt auch Dir schwer, Du möchtest weiterhin die wichtigste Vertrauensperson sein. Aber das bist Du jetzt immer weniger. Das ist jetzt der Junge, in den sich Deine Tochter verliebt hat. Das fühlt sich gemein und ungerecht an, ich weiß, aber es ist der Lauf der Dinge. - Es spricht für die Stärke Deiner Tochter, dass sie sich gegenüber Deiner (ein klitzekleines Bisschen übergriffigen) Erwartung, sie müsse mit Dir intime Pläne besprechen, hinweggesetzt hat. - Deine Tochter hat mit der „Pille danach“ Verantwortungsbewusstsein gezeigt. Sie hat eine Situation, die für sie schwierig war, gut gelöst, und zwar ohne Dich. Sie hatte sich noch nicht getraut, allein zum Frauenarzt zu gehen, sie wollte Dir aber auch nicht sagen: „So, Mama, kommendes Wochenende gegen 20 Uhr beabsichtige ich, erste Sex-Erfahrungen zu machen.“ Ich denke, ihr Freund hat vielleicht wirklich ein Kondom benutzt, aber Deiner Tochter war die Sache zu unsicher, auch das ist möglich. Wie auch immer, sie hat dafür gesorgt, dass das alles keine Folgen hat. Das ist gut. - Es ist erstaunlich und sehr vertrauensvoll von Deiner Tochter, dass sie Dir kürzlich von ihrem ersten Mal erzählt hat. Das hätte sie nicht tun müssen, Du hast kein Anrecht darauf, und es ist sicher auch eher unüblich. Wie auch immer: Inzwischen war sie offenbar beim Frauenarzt (Rezept Pille danach). Dort ist sie auf jeden Fall zum Thema Verhütung gut beraten worden. Und jetzt: Nicht mehre in ihren Sachen herumsuchen. Sondern Vertrauen haben. Du kannst das Thema Verhütung ruhig nochmal ansprechen, um sicherzugehen. Aber akzeptiere, dass Du jetzt an Wichtigkeit abnimmst. Es ist unsere Aufgabe als Mütter, diese Ablösung zuzulassen, ohne unserem Kind zu grollen (!). Früher haben unsere Kleinkinder manchmal bei uns geklammert, aber bei Teens sind oft WIR es, die auf einmal klammern. Versteh mich nicht falsch: Man darf in diesem Alter schon noch mitschauen, mitdenken usw. Aber man darf keinen Rapport zu Gefühlen oder sexuellen Aktivitäten verlangen, das geht gar nicht. Und falls Deine Tochter doch noch nicht ausführlich beim Gyn war, mach für sie einen Termin in der Teen-Sprechstunde, der Arzt nimmt sich da mehr Zeit als sonst und erklärt alles ausführlich. Ach so: nicht mit reingehen, gell! LG
Dazu fällt mir ein, wie es damals bei mir war:
Meine Mutter hatte mir auch angeboten, mit mir über Verhütungsmittel zu sprechen bzw zu besorgen, wenn es mal so weit sei. Und ich habe das Angebot angenommen und ging vertrauensvoll zu ihr. Daraufhin gab's langatmiges
- Du bist viel zu jung!
- Der Junge ist nicht der Richtige, er ist ganz schrecklich!
Und dann telefonierte sie ihre 4 Schwestern durch, die mich dann anrufen und sagten: "Ich höre, du schläfst schon mit Männern?"
Da war noch gar nichts geschehen. Außer natürlich, dass das Vertrauensverhältnis unwiderruflich zerstört war.
Muss man alles erzählen? Das hat doch auch etwas damit zu tun, dass man sich manchmal erst einmal selbst sortiert. So lieb ich meine Mutter hatte, manche Dinge hab ich erst einmal mit mir selbst ausgemacht.
Deine Tochter wird erwachsen und muss dich nicht in alle tiefsten Intimitäten einbeziehen. Sie hat ja offensichtlich ihr "Problem" ohne deinen Rat selbst lösen können. Eigentlich solltest du eher stolz sein, dass dein Kind eigenverantwortlich handelt. LG Inge
Hallo,
warum bist du enttäuscht? Scheinbar ist deine Tochter gut informiert und hat sich selbst Gedanken gemacht, sonst hätte sie die Pille danach ja nicht gekauft. Kann sein, dass es ein Unglück mit dem Kondom gab, dann war es absolut der richtige Weg. Kann sein, dass sie einfach ein ungutes Gefühl hatte, dann war es ebenfalls nicht verkehrt. Und sie wird sich wohl auch Gedanken gemacht haben, wie es in Zukunft laufen soll.
Wenn sie nicht so besonders mitteilungsfreudig ist - vielleicht war sie auch schon allein beim Frauenarzt oder in einer Teenager-Sprechstunde, die viele Praxen anbieten? Vielleicht möchte sie das alleine regeln?
Vielleicht wird sie dir in einigen Jahren davon erzählen ... und du erzählst ihr dann, dass du die Packung gefunden und die ganze Zeit davon gewusst hast ...
Im Übrigen können 16-Jährige ihren Papiermüll alleine wegräumen, wenn du ihr die Verantwortung dafür übertragen hättest, dann wüsstest du nichts von dieser Pille - "was du nicht weißt ..."
Jugendliche brauchen ihre Geheimnisse und müssen auch lernen, ihre Probleme selbst zu lösen. Dass sie es dir nicht erzählt hat, ist kein Vertrauensbruch oder Angst, sondern einfach ein Zeichen dafür, dass sie sich selbst gekümmert hat und es vielleicht keinen Anlass gibt, dich ins Boot zu holen. Wichtig wäre, dass du für sie da bist, wenn sie schwanger wäre und sie auch in dieser Situation weiß, dass sie zu dir kommen kann.
Liebe Grüße
Anja
... an euch alle
Ich habe heute, in Absprache mit ihr, einen Termin beim Frauenarzt ausgemacht.
Und natürlich gehe ich NICHT mit rein. Gott bewahre. So weit gehts dann doch nicht.
Aber ihr habt schon Recht. Jahrelang war ich der Hauptansprechpartner. Ihr Vater und ich haben uns getrennt als sie 12 war. Schwieriges Alter, wir hatten es lange Zeit recht schwer miteinander. Dann wurde es immer besser und jetzt, wo sie ihren Platz in unserem Patchworkgefüge gefunden hat und wir es miteinander auch wieder gut können, bin ich komplett außen vor. Damit muss ich erst klar kommen.
Und ich dachte, ich wär schon ne ziemlich entspannte Mutter. Weit gefehlt !
Also an mir arbeiten und freuen, dass sie ne´ vernünftige ist.
Liebe Grüße!
Klingt doch gut. Als Mutter offen sein und helfen, und wenn der Dialog erhalten bleibt über vieles, dann ist das mehr als die halbe Miete! Alles Gute!
Ich würde von den Teens keine Details erwarten oder was wann wo passiert ist. Aber wenn es nötig ist die Pille danach einzunehmen, finde ich es schon wichtig darüber zu reden!
Hm schwierig. Was mir beim lesen auffällt, warum sortierst du in ihrem Müll rum? Das hat soetwas kontrollsüchtiges an sich. Meine Tochter ist schon viel früher bei der Frauenärztin gewesen. Ich finde auch blöd, auf Tag x zu warten, es könnte Sex geben und ab zum Arzt. Wäre mir irgendwie auch total unangenehm. Man muss mit seiner Mutter auch nicht alles besprechen. Vielleicht kontrollierst du einfach zuviel, zuviele wenns und aber. Das kann ich jetzt aber nur durch deinen Text beurteilen, vielleicht liege ich da auch völlig falsch. Das kannst nur du beantworten. Natürlich ist das jetzt blöd gelaufen. Ehrlich gesagt hätte ich schon viel früher über mögliche Verhütungsmittel gesprochen. Immerhin hat Sie sich gekümmert, dass ist doch schonmal gut. Was erschüttert dich denn so genau? Sie ist ein Teenager, darf sich ausprobieren und Fehler machen. Ich glaube du solltest in dem Fall erstmal deine Gefühle beiseite schieben und das Gespräch suchen. Ich würde das glaube ich auch nicht sagen, das ich das gefunden habe . Sondern fragen wie es läuft etc. Vielleicht erzählt sie es von selbst, wenn nicht dann nicht.
Ohne die anderen Antworten gelesen zu haben, ich finde du übertreibst. Das sie dir überhaupt gesagt hat dass sie ihr erstes mal hatte ich schon krass! Ich habe ein super Verhältnis zu meiner Mama, aber ich habe ihr das erst ein paar Jahre später gesagt. Auch meine mama kam damals mit der Pille an, aber da war ich schon länger keine Jungfrau mehr die Pille danach zu nehmen ist halt mit Schahm behaftet, sei froh dass sie so vernünftig war und nicht schwanger ist. Sei stolz auf sie und nehme es nicht persönlich.
Naja, ich glaube bei dem Thema sind die Eltern einfach raus.
Ich war früher auch alleine beim Frauenarzt mit 16. War alles kein Problem. Meine Mutter wusste nix von meinem ersten Mal und hätte mir die Hölle heiß gemacht.
Sei doch einfach froh, dass sie nicht kopflos herumläuft, sondern alleine versorgt. Egal wie!
Und immer diese Pille. Augenroll. Mit Kondomen ist auch Verhütung möglich!
Schützt sogar vor Aids usw.
Jugendliche dürfen auch Geheimnisse vor den Eltern haben. Ich glaube, wir Eltern in der heutigen Zeit wollen nur immer alles wissen, weil wir ja Kumpeltyp sein wollen und nicht Erzieher.
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