Elternforum Teenies

Änderung des Wechselmodells

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Lotusblüte99

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Hallo an Alle, ich schreibe mal hier in dieses Forum, wenn ich falsch bin, dann sagt es mir und ich "ziehe" weiter. Heute geht es um meine große Tochter, 13 Jahre, bald 14. Sie ist ein Trennungskind. der KV und ich haben uns scheiden lassen, da war sie 3 1/2. Wir Eltern haben immer versucht, das Kind aus sämtlichen Streitereien (wobei es da wirklich nicht viel Streit gab) rauszuhalten. Am Anfang regelten wir den Umgang altersentsprechend. Sie war mehr bei mir als beim Papa, weil sie einfach ein großes Nähebedürfnis hatte. Diesem sind wir nachgekommen. Immer wenn sie es nicht mehr "aushielt" brachte sie der Papa zu mir. Sie wurde Älter und "bestimmte" irgendwann, dass sie genausooft beim Papa wie auch bei mir sein wolle. Gesagt - getan, ab dem 5 LJ wurde das WM eingeführt. Das klappte bis jetzt ohne Probleme. Nun, sie wird älter, der Papa wohn 30km entfernt, ihr Lebensmittelpunkt mit all den wichtigen sozialen Kontakten (Freunde, Schule) hat sie hier vor Ort. Am Wochenende vertraute sie sich der Tochter meines neuen Mannes an, ihrer Stiefschwester, dass sie nicht mehr das WM will. Sie will hauptsächlich hier wohnen. Dass das irgendwann kommen würde, dachte ich mir schon, aber jetzt schon. Natürlich bin ich froh, dass sie ihren Mittelpunkt bei mir sieht, aber wie wird sich der Papa fühlen? Er hat sie gern um sich, für ihn ist es Alltag und ich glaube unumstößlich. Was mach ich nun. Was das richtig blöde ist, die Tochter meines Mannes erzählte ihm das im Vertrauen und er soll es ja nicht weitersagen, Wie ich sowas liebe...dann muss ich mir jetzt wieder über drölf Ecken was ausdenken um meine Tochter zu ermutigen es mir zu erzählen. Sie wird sich sicher nicht trauen es anzusprechen, weil sie niemandem vor den Kopf stoßen will. Schon gar nicht ihrem Papa. Sie sorgt sich dann sehr, wie es ihm oder auch mir gehen könnte. Ich habe schon oft versucht, sie zu bestärken ihren eigenen Gefühlen zu vertrauen und sie ermutigt Sachen zu tun, die ihr gut tun. Sie ist nicht verantwortlich für Papas oder meine Gefühle, damit müssen wir schon selbst umgehen können. Letztlich war es ja auch unsere Entscheidung uns zu trennen. Sie ist da die Leidtragende. Nun gut...für mich grad ein Dilemma. Ist hier irgendwer mit einer "tollen" Idee. Ich fühl mich grad ein bisschen überfordert, möchte ihr so gern helfen, darf aber nicht, weil ich ja nichts weiß. Ohweee.... Sie ist 13, wisst ihr, ab wann Kinder mitentscheiden können wo und wie lang sie beim Elternteil leben wollen? Ich kenn mich so gar nicht, aber im Moment bin ich ratlos. Es liegt wahrscheinlich einfach an diesem Scheiß Jahr in dem so viel Scheiß passiert ist, sorry. Schaltjahre sind einfach Scheißjahre Danke schon mal für das Durchlesen :-)


Jorinde17

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Antwort auf Beitrag von Lotusblüte99

Hast Du mit Deinem Ex-Mann denn noch nicht darüber gesprochen, wenn er es doch eh schon von seiner Tochter weiß? Geheimnisse hin oder her: Ich sehe hier nur eine Lösung: dass Du und Dein Ex-Mann natürlich zuerst gemeinsam besprechen müsst, dass Ihr den Wunsch Eurer Tochter akzeptiert. Und dass Ihr dann anschließend und unbedingt gemeinsam mit Eurer Tochter darüber sprecht. Es ist wichtig, dass sie von beiden Elternteilen ausdrücklich die „Absolution“ dafür bekommt, dass sie lieber bei Dir leben will. Diese Heimlichtuerei, bei der keiner den anderen verletzen will, ist in Familien wirklich schädlich, hier müssen Dinge auf den Tisch, auch wenn‘s mal heftig weh tut. Ich finde es nicht gut, dass Du Dir über die Gefühle Deines Ex-Manns mehr Sorgen machst als über die Deiner Tochter. Er ist ein erwachsener Mann und muss damit zurechtkommen, dass die Wohnfrage nicht seine Entscheidung, sondern die seiner Teenager-Tochter ist. Ein guter Vater stellt sein eigenes Bedürfnis nach Nähe nicht über das seines Kindes. Denn dann bekommt das Kind die Aufgabe, dafür zu sorgen, dass es dem Papa gut geht. Das wäre wirklich schädlich. Denn darum geht es ja letztlich: Willst Du lieber, dass Deine Tochter unglücklich ist, nur damit es Deinem Ex gut geht und er keinen Konflikt heraufbeschwört? Oder ist Euer Kind hier am wichtigsten, so dass man dem Vater einen Konflikt ruhig mal zumuten kann? Ich denke, die Antwort ist klar. Ich würde nicht länger zaudern, sondern keine Zeit verlieren und mit ihm reden. Und dann ein Gespräch zu dritt mit Eurem Kind ansetzen, wo Ihr ein neues Modell findet, bei dem sie den Papa trotzdem oft sehen kann. LG


Lotusblüte99

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Antwort auf Beitrag von Jorinde17

Hallo und danke für deine Zeit und Antwort. Mein Ex Mann weiß es eben nicht. Mein jetziger Mann informierte mich darüber. Aber sie hat es auch ihm nicht gesagt, sondern eben seiner Tochter, ihrer Stiefschwester. Natürlich sind Heimlichkeiten Gift, ich mag das auch überhaupt nicht. Aber wie hebe ich diese Heimlichtuerei auf, denn offiziell darf ich ja nichts davon wissen. Das macht es ja kompliziert für mich. Leider. Ich hab es wahrscheinlich sehr falsch geschrieben. Nicht ICH mache mir Gedanken um seine Gefühle, sondern meine Tochter macht dies. Schon immer sorgt sie sich, dass es allen gut geht. Und immer wieder sage ich ihr, das ist nicht dein Auftrag! Schade, dass ich mich so missverständlich ausgedrückt habe. Also, ich sorg mich nicht um meinen EX! Sondern die Tochter sorgt sich und die Sorge würde ich ihr gern nehmen!


Caot

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Antwort auf Beitrag von Lotusblüte99

Wenn du etwas sagst, dann verrätst du die Stiefschwester. Du kannst nur dein Kind bestärken in dem sie alles sagen und tun kann und es letzten Endes nur um sie geht und um das was für sie und ihren weiteren Lebensweg wichtig ist. Das sie ihren eigenen Weg finden muss. Letzten Endes kannst du nur hoffen, dass sie das Gesagte zur Stiefschwester auch Euch (irgendwann) anvertraut. Spätestens dann wenn sie älter wird und/oder der Wunsch in ihr immer stärker, auch euch einzubeziehen.


Lotusblüte99

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Antwort auf Beitrag von Caot

Irgendwie seh oder fühle ich das Ähnlich. Von hinten rum muss ich versuchen sie zu bestärken Ich hoffe sie riecht keine Lunte. Ich weiß auch gar nicht wie ich das von der Stieftochter finden soll. Auf der einen Seite ist es schön und gut zu wissen, wenn man weiß, was in ihr vorgeht, auf der anderen Seite ist dieses "aber sag ihr bitte nicht, dass ich es dir gesagt habe" total bekloppt- Bin ein bisschen angpisst deshalb. Aber das ist mein Problem Caot, ich danke dir für deine Antwort


Jorinde17

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Antwort auf Beitrag von Lotusblüte99

Ah, okay, jetzt verstehe ich die Zusammenhänge besser. Aber es ist ein Trugschluss, dass DU ihr diese Angst um Papas Gefühle nehmen kannst. Das kannst Du nicht, das kann nur er selbst. Es ist ja so ein typisches Mütterding, dass man glaubt, so etwas allein bewirken und lösen zu können. Die Väter sind aber irre wichtig, man kann ihre Aufgabe als Mutter nicht stellvertretend mit übernehmen. Daher muss die ehrliche und aufrichtige „Erlaubnis“ vom leiblichen Papa kommen. Dir wird Deine Tochter die Beschwichtigungen nicht glauben, egal ob Du Dir da den Mund fusselig redest oder nicht – da muss der Vater selbst ran, wie auch immer Du das hinbekommst. Sonst kriegt Deine Tochter unterschwellige Dauer-Schuldgefühle, und das ist wirklich Gift. LG


romankowitz

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Antwort auf Beitrag von Lotusblüte99

Ich würde nichts sagen und es versuchen zu vergessen. Warum? Sie wird am überlegen sein, wenn sie es ausgebrütet hat, wird sie es Dir schon sagen. Gut Ding will Weile haben und falls nicht, wird es nicht so wichtig sein. Vertraue ihr, sie hat das doch bis dato immer hinbekommen.... (Laut Familiengericht entscheiden in dem Alter noch die Eltern, aber wo kein Kläger ....)


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Lotusblüte99

Ganz normales Teenager Verhalten, die Familie tritt in den Hintergrund( ohne das sie weniger geliebt wird) und die freunde haben Priorität Loyalität zu den Eltern steht dann natürlich auch im wege und um dass zu ordnen ,gibt es uns Erwachsene . Versuch ein unverfänglichen Gespräch , wie es denn in jetziger Situation mit den freunden so funktioniert und lass das Gespräch laufen. Wenn es nicht gleich klappt ,bleib dran und nimm deinem Kind die Verantwortung über euer Seelenheil, das ist nicht ihre Aufgabe . Ihre Aufgabe ist es ,erwachsen zu werden ,mit gesundem background und normaler Entwicklung plus Abnabelung


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Lotusblüte99

Da würde ich ihr hier und da die Steigbügel halten zu einem offenen Gespräch zu diesem Thema aber auch nichts überdramatisieren. Wer weiss, wie das Gespräch zwischen Deiner Tochter und der Stieftochter ablief? Vielleicht sagte auch die Stieftochter:" mensch, so schade, dass Du jetzt wieder gehn musst, wir hätten noch..." gerade jetzt im Lockdown. Und Deine Tochter sagt dann, dass sie ja eigentlich auch viel lieber bleiben würde (aus Loyalität der Schwester gegenüber?) jetzt aber gehn muss, freut sich aber insgeheim auch auf den Papa. Dass die Stiefschwester den Satz dann viel ernster nimmt als Deine Tochter, da sie eben gern eine Freundin/Schwester um sich hat, könnte doch auch sein, oder? Wenn Deine Tochtet also gut drauf ist, gern zum Papa geht bzw sich nicht beschwert, ist das Thema für Dich/Euch doch gut. Trotzdem würde ich wie gesagt, die Tür für ein Gespräch in der Richtung aufmachen.


tolles-timing

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Antwort auf Beitrag von Lotusblüte99

Ich hatte eine ähnlich gelagerte Situation auch schon. Ich habe es dann neutral probiert. Es ist ja so, dass sich Leben ändern, Vorlieben, Umfelder, Schule und Vereine, Freunde etc. Das heißt, dass man eigentlich in jeder Konstellation an und an (mehr oder weniger bewusst) hinterfragt, ob das Lebensmodell so noch klappt. Und das würde ich mit dem Kind machen. Hinsetzen, vielleicht nach Weihnachten, und sagen: Du, sag mal, ich hab überlegt, wie das mit Schule, Freunden, Papa noch hinhaut. Dann kann das Kind, muss aber nicht aus sich rauskommen. Vielleicht war es ja auch nur eine Laune. Ich bin selbst unglückliches Scheidungskind und habe immer betont, dass sowas nur funktioniert, wenn man auf sich acht gibt und ab und an die Regeln den Umständen anpasst. Bei mir war es im selben Alter, das war ein guter Ankerpunkt. Bei uns hat es so sehr gut funktioniert. Mein Kind ist echt clever, aber ich kenne es einfach zu gut und wusste, wie ich es formulieren muss, damit das Kind keine Lunte riecht, aber andererseits auch mit der Sprache rausrückt. Vielleicht geht das bei euch auch.


Lotusblüte99

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Antwort auf Beitrag von tolles-timing

Vielen Dank für eure Beiträge! Im Grunde hat eine Vielzahl von euch mein Bauchgefühl bestätigt. Ich persönlich erlebe meine Tochter als recht entspannt und glücklich. Vielleicht reift da etwas in ihrem Kopf, was aber noch nicht an der Zeit ist, bei uns anzusprechen. Noch, und ich hoffe es bleibt so, ist offen im Umgang mit ihren Gefühlen und ich denke, wenn sie sehr sehr unglücklich mit der Situation wäre, würde sie es ansprechen. Ich denke eher so wie einige von euch, dass die Äußerung aus der Situation heraus gekommen ist und nicht ihrem "Grundgefühl" entspricht. Denn und das hat sie erst gestern, von sich aus gesagt, ist sie gern bei ihrem Papa. Ich hoffe, das bleibt auch so. Also das sie gern weiterhin zu beiden kommen möchte. Aber ich bin natürlich auch nicht doof und merke wie sie älter wird und sich ihrer Peer-Group zuwendet und das ist auch gut und wichtig so. Nochmals vielen Dank an Alle! Irgendwie tat ein Austausch Not :-)