KleineMaus12
Hallo! Mein 13-jähriges Kind ist seit 6 Monaten nicht mehr zur Schule gegangen (wg. psychosomatischen Bauchschmerzen), aktuell in stationärer Behandlung. Wie geht Ihr mit dieser Ausnahmesituation um? Es ist so belastend, es wird noch ein langer Weg. Es ist so viel Rückzug, Schweigen, Vermeidung. Danke! Grüße KleineMaus12
Ich glaube nicht, dass das Forum hier adäquaten Austausch für Dich bedeutet. Da würde ich mich tatsächlich konkreter nach einem Forum umsehen. Rehakids? Da schon mal probiert? Kann die Klinik Selbsthilfegruppen für euch Eltern vermitteln? Hast Du da schon mal nachgefragt?
Hallo,
ich bin nicht in derselben Situation, aber ich bin Lehrerin und wollte dir etwas Mut machen.
Die Vorpubertät (= erst wenige körperliche Veränderungen, aber bereits Hormone im Blut) und auch die Pubertät selbst sind eine sehr anfällige Zeit, was psychische Störungen angeht. Denn alle Hormone sind zugleich Neurotransmitter, das heißt, sie wirken auch direkt aufs Gehirn und damit auf die Psyche. Viele Kinder und Jugendliche entwickeln in dieser Zeit Angststörungen, Depressionen oder Zwangsstörungen.
Die gute Nachricht ist, dass die allermeisten davon wieder weggehen, wenn der Teen Unterstützung bekommt und man die Sache nicht ignoriert (was leider manche Eltern tun). Psychische Störungen in der Pubertät können sehr heftig ausfallen, sind aber trotzdem meist vorübergehend (im Gegensatz zu Störungen bei Erwachsenen). Das Gehirn des Jugendlichen ist eben noch stark in der Entwicklung, und es korrigiert die meisten Dinge wieder, weil es sich noch sehr verändert, lernt und sich anpasst.
Es ist gut, dass dein Sohn Hilfe bekommt. Natürlich machst du dir große Sorgen, aber vielleicht kannst du innerlich hier und da einen Schritt zurücktreten und sehen: Das ist jetzt eine Momentaufnahme in seiner Jugendzeit. Und die jetzige Problematik wird vorübergehen. Man weiß nicht genau, wann, aber sie WIRD vorbeigehen. Wenn man mittendrin steckt, hat man das Gefühl, dass das nicht so ist. Aber im Rückblick wirst du sehen, dass dies nur eine Episode war.
Ja, es kann (im ungünstigsten Fall) sein, dass es schulisch holprig bleibt und dein Sohn den Abschluss erreicht, den man sich gewünscht hätte. Aber auch das ist nicht schlimm. Sehr viele junge Erwachsene haben seelisch schwere Zeiten in der Pubertät gehabt und finden erst danach den Impuls, den Abschluss nachzumachen (Berufskolleg, Abendschule etc.). Entscheidend ist nicht, wo man anfängt. Sondern entscheidend ist, wo man hinkommt. Und da sind wirklich die Wege offen.
Aber für solche Überlegungen ist es eh noch viel zu früh. Ich wollte damit nur sagen, dass du keine so große Angst vor der Zukunft haben musst. Versuche, gelassen zu bleiben und dies auch deinem Sohn zu vermitteln. Ich weiß, Jungs reden nicht viel über Gefühle (mein Sohn auch nicht), aber sie hören sehr wohl, was man sagt, auch wenn sie scheinbar desinteressiert die Achseln zucken.
Sei zuversichtlich, gell. Er wird sich berappeln und auch diese Phase überstehen. Wir haben im Freundeskreis zwei Teens gehabt, denen es ähnlich ging wie deinem Sohn. Beide sind heute Mitte zwanzig und absolut zufriedene, fröhliche junge Menschen ohne psychische Thematik, dafür aber mit guter Ausbildung und lieben Partnern. Das hätte man sich damals nur schwer vorstellen können.
LG
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