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14jährige Tochter unsicher und ängstlich

14jährige Tochter unsicher und ängstlich

Daria75

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Hallo, ich bin neu hier und möchte mich kurz vorstellen: Mein Name ist Daria, ich bin 47 Jahre alt, verheiratet und habe eine 14jährige Tochter aus einer vorherigen Beziehung. Zur Zeit verzweifle ich fast an ihrem Verhalten: Zu Hause ist sie (vermutlich altersentsprechend) sehr pampig und möchte sich nichts sagen lassen. Jedoch möchte sie mittlerweile am liebsten überhaupt nicht mehr aus dem Haus. Nicht einmal mit ihrer besten Freundin möchte sie sich treffen, da alles langweilig ist und sie schrecklich ängstlich und unsicher ist. Sie hat vor allem Angst, besonders etwas falsches zu sagen oder zu machen. Sie weint fast jeden Abend, weil sie angeblich irgendetwas vermeintlich blödes in der Schule gesagt oder sich verstellt hätte um zu gefallen und dadurch aufgefallen wäre - oder oder oder. Ich habe schon so viele Gespräche mit ihr geführt, dass sie viel zu streng mit sich selbst ist und sich doch mal etwas locker machen soll. Aber nichts hilft. Mit mir möchte sie auch nichts unternehmen (peinlich) und sobald uns draußen irgendeine Mitschülerin begegnet will sie am liebst davonlaufen…. Ich merke schon, dass ihre Mitschülerinnen etwas „weiter“ sind wie sie. Sie interessiert sich nicht wirklich für Jungs oder Make-Up und Mode…. Also hängt sie meist in der Schule mit den „Außenseitern“ der Klasse ab. Privat hat sie aber kein Interesse, sich mit diesen zu treffen. Sie trifft sich i.d.R. 1-2 x die Woche mit ihrer besten Freundin (welche auf eine andere Schule geht) geht 2 x die Woche zum Sport, sonst liegt sie im Bett mit Handy in der Hand. Ihre größte Hoffnung derzeit ist, dass die Schulen coronabedingt wieder schließen…. Ich finde das einfach nichts mehr normal, bin total hilflos und ratlos. Kennt ihr das? Muss ich mir hier Hilfe von außen holen? Danke Eure Daria


Emmi67

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Passiert denn das meiste in ihrer Fantasie oder sind die Mitschüler wirklich gemein zu ihr? Eventuell mal mit dem Klassenlehrer sprechen, was er so mitbekommt? Ansonsten: Fast tägliches Weinen finde ich persönlich zu viel. Ich denke, da würde ich schon nach Hilfen (Kinderpsychologe, vielleicht erstmal Vertrauenslehrer) schauen.


Daria75

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Antwort auf Beitrag von Emmi67

Die Mitschüler sind nicht gemein zu ihr - das läuft alles in ihrer Fantasie ab. Zum Beispiel Tränen, da sie aus Spass ihrer Mitschülerin in ein Heft gekritzel hat und dann hat sie sich einen Kopf gemacht, ob diese ihr das übel nehmen könnte (was sie jedoch überhaupt nicht gemacht hat!!!) und warum sie immer so blöde Sachen macht. Komischerweise sagte mir die Klassenlehrerin, dass sie einen guten Platz in der Klasse hat und beliebt ist. Ihre Noten sind auch sehr gut. Es ist nur eine schreckliche Verunsicherung wegen jedem und allem, was völlig unverhältnismäßig ist.


Caot

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Bis zu einem gewissen Grad finde ich Selbstzweifel bei Heranwachsenden, vor allem bei den Mädchen, normal. Hilfreich da etwas zu haben, was dagegen wirkt und nicht Schule heißt. Meine Trulla hat so viele Hobbys, die ihr signalisieren „wir brauchen dich als wertvolle und wichtige Person“, dass die Vergleiche innerhalb der Gruppe in der Schule einfach keine übergeordnete Rolle mehr spielen. Wenn man von verschiedenen Seiten Lob bekommt, dann erdrückt einen nicht die Schulsituation, in der es schon heftig zugehen kann, vor allen bei den Damen. Was bei uns auch wertvoll war, war die Erlaubnis zum Mofa-Führerschein. Etwas als Alleinstellungsmerkmal - nach wie vor. Erst einmal, dass wir es als Eltern erlaubt haben (Kind wir vertrauen dir), dann das sofortige bestehen (ich bin doch nicht doof) und die „Bewunderung“ der Klassenkameraden. Aufmerksamkeit und Anerkennung sogar von der Lehrerschaft. Außerdem ist mein Teen in Gruppen in ihren Hobbys unterwegs, die etwas älter sind und sich schon die Hörner (wer weiter, wer besser und cooler ist) abgestoßen haben. Und letzten Endes bedarf dein Kind, Euch. Ihr müsst predigen, authentisch, dass dein Kind so gut ist wie es ist. Ein bisschen abschuppen, animieren, dran bleiben und vor allem zutrauen. Mein Teen ist 15 und wird im Sommer das erste Mal alleine fliegen. Mit 14 war sie schon mit der Bahn alleine in ganz Deutschland unterwegs. Selbstvertrauen muss sich entwickeln. Stück für Stück. Seid selbst nicht ängstlich im Umgang. Traut Ihr Dinge zu. Das wird schon.


Daria75

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Antwort auf Beitrag von Caot

Lieben Dank für Deine Rückmeldung zu meinen Sorgen! Ich sehe das grundsätzlich genau so wie Du und würde mir so sehr wünschen, sie würde die Gelegenheit ergreifen und etwas unternehmen, Hobbys haben um diese Erfahrungen zu machen. Sie möchte jedoch überhaupt nichts aktiv unternehmen: Nicht verreisen oder etwas mit Gruppen unternehmen. Es kann sein, dass sie gefragt wird, ob sie mitgeht zum shoppen und sagt ab, da sie „sich in dieser Gruppe nicht wohlfühlen“ würde, was ich nicht verstehen kann, da ich die Mädchen kenne und sie sehr freundlich zu ihr sind. Zum Schwimmtraining möchte sie auch nicht mehr, da sie sich im Badeanzug schämt und es dort viele Jungs gibt. Am liebsten (wenn überhaupt) mit ihrer besten Freundin im Zimmer sitzen und ins Handy glotzen


Maca

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Hallo, Das ist der Beginn einer klassischen sozialen Phobie. Ich hab dir hier mal einen kurzen Überblick verlinkt und es kopiert, damit du es besser lesen kannst: Quelle: https://www.psychologie.uni-freiburg.de/abteilungen/Klinische.Psychologie/studienteilnahme/mutstehtdirgut/soziale.phobie “Institut für Psychologie Albert-Ludwigs-Universität Freiburg Was ist eine "soziale Phobie"? Etwa 5 bis 10% aller Kinder und Jugendlichen leiden irgendwann einmal in ihrer Kindheit bzw. Jugend an einer sozialen Phobie. Damit ist diese eine der häufigsten psychischen Störungen im Kindes- und Jugendalter. Soziale Phobien im Kindes- und Jugendalter zeichnen sich durch anhaltende und wiederkehrende Furcht vor fremden oder unvertrauten Personen (sowohl Gleichaltrigen als auch Erwachsenen) aus. Aufgrund dessen wird der Kontakt zu unbekannten Menschen möglichst gemieden oder sogar verweigert. Es ist für die Betroffenen jedoch kein Problem, zu vertrauten Personen befriedigende Beziehungen aufzubauen und aufrecht zu erhalten. Ein weiteres Merkmal sozialer Phobien ist Bewertungsangst. Damit ist eine ausgeprägte und anhaltende Angst gemeint, die sich einerseits auf Leistungssituationen und andererseits generell auf die Bewertung durch andere Menschen bezieht. Für sozial phobische Kinder sind die häufigsten angstauslösenden Situationen solche, die öffentliches Sprechen beinhalten (z.B. in der Klasse etwas zu sagen oder vor anderen Menschen etwas vorzutragen). Etwa 60% dieser Situationen treten in der Schule auf. Weitere Beispiele für ängstigende Situationen sind alleine einzukaufen, zu telefonieren, auf Kindergeburtstage zu gehen, mit Autoritätspersonen zu sprechen oder mit Gleichaltrigen in Kontakt zu kommen. Wie zeigt sich soziale Angst? Die beschriebenen Ängste äußern sich auf mehreren Ebenen. Auf der körperlichen Ebene zeigen sich beispielsweise Symptome wie Schwitzen, Herzklopfen, Bauchschmerzen, Zittern, Unruhe oder Anspannung. Auf der kognitiven (gedanklichen) Ebene sorgen sich die Betroffenen vor allem über die eigene Unzulänglichkeit. Typisch ist hier, dass die Person befürchtet, ein peinliches oder unangemessenes Verhalten zu zeigen und von anderen als dumm, schwach oder ängstlich wahrgenommen zu werden, ohne dass dies notwendigerweise tatsächlich zutrifft. Auch ein Gefühl von "Gedankenleere" kann auftreten. Auf der Verhaltensebene zeigt sich hauptsächlich die Vermeidung von sozialen oder potentiell bedrohlichen Situationen, wie z.B. im Mittelpunkt zu stehen oder sich Bewertungen auszusetzen. Weiterhin wird von Betroffenen oftmals der Blickkontakt gemieden und nur wenig oder sehr leise gesprochen. Bei Kindern, die unter sozialen Ängsten leiden, können sich diese Ängste altersgemäß auch in Reaktionen wie Anklammern, Schreien, Wutanfällen oder einem Gefühl von "Gelähmtsein" äußern. Welche Folgen können soziale Phobien haben? Anders als psychische Störungen, die sich eher nach außen hin zeigen (z.B. ADHS oder Störungen des Sozialverhaltens), werden Angststörungen häufig nicht erkannt und behandelt. Eine Behandlung klinisch relevanter sozialer Ängste ist jedoch von großer Wichtigkeit, da sich die Störung unbehandelt häufig bis ins Erwachsenenalter fortsetzt und die Entwicklung des Kindes nachhaltig beeinträchtigen kann. Erfolgt keine gezielte Intervention, können die Kinder und Jugendlichen aufgrund der Vermeidung des Kontakts zu anderen Menschen keine adäquaten sozialen Kompetenzen erwerben und sind dadurch im Aufbau von Freundschaften eingeschränkt. Dies hindert sie daran Erfahrungen mit Gleichaltrigen zu sammeln, die für die Entwicklung von Individualität, Unabhängigkeit und einer eigenen Identität bedeutsam sind. Zudem kann ihnen durch fehlende enge Freundschaften eine wichtige emotionale Ressource, die bei der Bewältigung schwieriger Situationen hilfreich sein kann, möglicherweise nicht zur Verfügung stehen. Weiterhin treten in Folge der sozialen Ängste häufig Schulschwierigkeiten auf. Viele sozial ängsltiche Kinder scheuen den Kontakt zu Mitschülern, haben Hemmungen, Lehrer anzusprechen, sind in ihrer mündlichen Beteiligung eingeschränkt und leiden unter Prüfungsängsten. Soziale Ängste stellen zudem einen Risikofaktor für weitere psychische Probleme wie andere Angststörungen oder Depressivität dar. Wie kann man soziale Phobien behandeln? Es gibt einige Interventionen, die sich als erfolgreich in der Behandlung der sozialen Phobie herausgestellt haben. So hat sich eine Kombination aus kognitiven Verfahren, bei denen die negativen Bewertungen der Menschen mit sozialen Ängsten im Vordergrund stehen, und Expositionsverfahren, bei denen man sich in die gefürchteten Situationen hineinbegibt, sich der Angst stellt und alternative Verhaltensweisen ausprobiert, als besonders wirksam erwiesen. Nach wie vor besteht bezüglich effektiver therapeutischer Verfahren jedoch großer Forschungsbedarf, es gilt weiterhin, speziell auf die Symptomatik zugeschnittene Therapie- oder Trainingsmethoden zu entwickeln, sowie herauszufinden, welche Hilfe sozial phobischen Kindern am besten zuteilwerden sollte und inwiefern es sinnvoll ist, die Eltern in die Behandlung miteinzubeziehen. Um Behandlungsansätze zu entwickeln, ist es zunächst wichtig zu verstehen, wie soziale Ängste entstehen und aufrechterhalten werden. Aus diesem Grund beschäftigen wir uns in unserem Forschungsprojekt "Mut steht dir gut!" damit, aufrechterhaltende Faktoren der sozialen Phobie im Kindesalter zu untersuchen. Des Weiteren führen wir ein bewährtes kognitiv-verhaltenstherapeutisches Therapieprogramm mit den teilnehmenden Kindern durch, um die genaue Wirkweise der Therapie systematisch zu untersuchen und daraus Schlüsse für einen weitere Optimierung therapeutischer Methode.“


Maca

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“Kennt ihr das? Muss ich mir hier Hilfe von außen holen?“ Solange sie dies: “Sie trifft sich i.d.R. 1-2 x die Woche mit ihrer besten Freundin (welche auf eine andere Schule geht) geht 2 x die Woche zum Sport,“ noch tut besteht noch kein dringender Handlungsbedarf, bzw. wäre das auch abhängig von ihrem Leidensdruck. Wichtig ist es, die eventuelle Entwicklung manifester Angststörungen genau im Blick zu haben, ohne dem Kind einen allzu starren Erwartungsrahmen vorzugeben. Wie geht es ihr denn damit?


Daria75

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Antwort auf Beitrag von Maca

Ich glaube, dass ich mehr darunter leide wie sie. Bei ihr kann es am nächsten Tag wieder ganz anders aussehen (nachdem ich die ganz Nacht gegrübelt habe, was verkehrt läuft). Ich finde es einfach seltsam, so ängstlich und verunsichert mit Gleichaltrigen zu sein und so wenig unternehmen zu möchten. Die meisten meiner Bekannten müssen ihre Töchter fast einsperren, so einen Drang herrscht dort sich auszuprobieren und die Welt zu erkunden und meine Tochter liegt lieber mit dem Handy in der Hand im Bett…..??


Maca

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Antwort auf Beitrag von Daria75

“Ich finde es einfach seltsam, so ängstlich und verunsichert mit Gleichaltrigen zu sein und so wenig unternehmen zu möchten“ So ist deine Tochter ( aktuell) aber nun einmal und es wird gaaaaaaaaanz gewiss nicht besser, wenn sie sich zusätzlich zu ihren Unsicherheiten, von ihrer Mutter nicht so richtig akzeptiert fühlt. Du machst dir mütterliche Sorgen, das ist total verständlich. Könntest du vielleicht dennoch versuchen diese ständigen Vergleiche mit anderen Tennagern etwas abzubauen? Es tut weder dir noch deinem Kind gut und wofür brauchst du das? Dass deine Tochter nicht dem typischen Klischee eines Teenagermädchens entspricht, weißt du ja schon, du musst dir das nicht immer wieder durch Vergleiche mit anderen bestätigen und dich dadurch frustieren lassen. Wichtig ist, dass deine Tochter weiterhin soziale Kontakte hat und damit ein Umfeld, indem sie sich sozial weiterentwickeln kann, “trainieren“ kann, mit anderen zu interagieren. Das fällt ihr schwer, sie ist schnell gefrustet, wenn sie ( vermeintlich) ungeschickt rüberkommt, was doofes sagt, im Vergleich zu anderen abfällt………und möchte solche Begegnungen gerne vermeiden. Zeige dafür Verständnis und signalisiere ihr gleichzeitig, wie großartig es ist, dass sie trotzdem immer wieder ( in für sie erträglichen Dosen ) über ihren Schatten springt und z.b. regelmäßig zum Sport geht. DAS ist für sozial unsichere Menschen nämlich eine enorme Leistung! Mehr Vergleich geht ja wohl nicht als in sportlichen Aktivitäten. Alsooooo, lange Rede kurzer Sinn: Sei jetzt einfach auch mal stolz auf dein Kind und nutze jede Gelegenheit, ihr das auch zu zeigen.


Maxikid

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evtl. die Sportart wechseln? Bei meinem Teen war der Sport, den sie 5 Jahre im Verein betrieben hat schon zwar der Richitge, aber nicht im Team. Sie hat gekündigt und ist jetzt alleine im Gym...und blüht so sehr auf und hat 10 Kilo abgenommen und fühlt sich pudelwohl. Sie hat dort jetzt auch einen Schülerjob ergattern können. Ansonsten, ist meine nämlich auch sehr viel alleine zu hause und liegt im Bett. Treffen mit Mädels nur alle paar Wochen. In der Klasse ist sie aber voll integriert. Sorgen mache ich mir aber auch dann und wann. Sie ist auch kein typischer Teen. Aber, ich kann sie ja nicht ändern. Ich bin aber sehr stolz auf sie, da sie sehr viel selber in die Hand nimmt und geregelt bekommt. LG maxikid


Daria75

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Antwort auf Beitrag von Maca

Danke für Deine deutliche und ehrliche Meinung Ich werde mich bemühen, meine Haltung zu verändern und sie mehr ermutigen.


Maxikid

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meine Tochter ist 16 und hat auch noch nie etwas mit Jungs am Hut bzw. die Jungs sind auch nicht hinter ihr her. Mache mir da aber noch keine Gedanken drum. Es ist halt wie es ist. Eine gute Klassenkameradin hat seit 1,5 immer einen Freund nach dem anderen. So unterschiedlich kann das sein. LG


Geisterfinger

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Du wünscht deinem Kind ein glückliches und freies Leben und dass sie in die Gemeinschaft um sie herum integriert ist. Daran ist ja nichts Vewerfliches. Vielleicht denkst du auch selbst an Situationen zurück, in denen du gern zu einer bestimmten Clique dazu gehört hättest oder dich unwohl gefühlt hast? Jeder Mensch hat andere Bedürfnisse an Geselligkeit. Der eine hat eine beste Freundin und das reicht und der/die andere muss immer von vielen Leuten umgeben und unterwegs sein. Und auch Corona und homeschooling haben sicher dazu gefühlt, dass viele ihre Kontakte reduziert und bewusst ausgewählt haben. Dass der Großteil der Klasse auf die Eisbahn geht, ist seltener geworden. Wichtig finde ich, dass ein Mensch sich nicht dem Druck unterordnet gefallen zu müssen und sich dafür verstellt und doch dabei oder später unwohl fühlt. Du kannst sie darin bestärken, dass sie sich so verhält, wie sie sich wohl fühlt. Dann findet sie die Freunde, die sie so mögen, wie sie ist, auch wenn das vielleicht nicht die vermeintlich coolen Leute sind. Und wenn sie sich unsicher ist, ob ihr jemand wegen des Bemalens des Heftes böse ist, dann soll sie diejenige gern ansprechen. Das ist besser als schamhaft und befangen anzunehmen, dass diejenige einen doof findet und alles dahingehend zu deuten. Selbst wenn die Person das doof fand, kann sie sich entschuldigen, es ausräumen .


Streuselchen

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Antwort auf Beitrag von Daria75

Hallo Daria, Du wirkst selbst, wenn du über deine Tochter schreibst, sehr unsicher, ängstlich und leicht panisch. Deine Tochter ist mitten in der Pubertät. Da stürmt so viel auf die Teens ein ... Und dann noch die Corona-Situation. Deine Tochter liest sich für mich sehr sensibel, empfindsam und sie hat wohl - wer kennt das von sich aus dem Alter nicht - eine falsche Selbstwahrnehmung. Ich finde das alles noch normal. Mein Nachwuchs würde auch sofort ins Homeschooling wechseln, weil ihnen das super gefallen hat und sie gut zurechtkamen. Die Idee mit dem Mofa, die jemand vorschlug, finde ich auch gut. Oder wenn dies in euer Leben passt und deine Tochter möchte (ist ja eine wichtige Entscheidung): ein Hund. Den kann sie Kuscheln, er hört zu und sie muss täglich raus mit ihm! Wir haben einen, meine Große liebt ihn und lernt durch den Hund laufend neue Leute kennen. Was macht ihre Freundin denn, wenn die beiden sich nicht sehen? Könnte sie sich mit ihr bei etwas einklinken? Generell aber: Die Teens spüren, was wir denken, fühlen. Meinst du nicht, dass sie deine Sorgen um sie spürt? Du musst jetzt stabil, fest sein und deiner Tochter eine Stütze sein! Was bestimmt nicht förderlich ist, wenn du ihr ständig sagen würdest, "steh auf, geh raus, mm ach was". Zumindest meine Große würde dann auf stur schalten. Alles Liebe Streuselchen


Daria75

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Antwort auf Beitrag von Streuselchen

Vielen lieben Dank für Deine nette Antwort und Anregung. Da hast Du vermutlich vollkommen recht. Ich bin sehr verunsichert und ängstlich. Ich habe nur ein Kind und meist keinerlei Ahnung, was normal ist und was nicht. Ich orientiere mich sehr an anderen…. Ich merke selbst, dass ich ein Kontrollfreak bin und es auch schwer verstehen kann, dass mein Kind total anders tickt als ich in dem Alter. Da benötige ich dringend etwas mehr Gelassenheit. Ihre beste Freundin tickt ähnlich wie sie, ist aber zusätzlich extrem ehrgeizig und lernt rund um die Uhr, wenn sie sich nicht treffen (oft sogar auch wenn sie zusammen sind… auch sonderbar).


Maxikid

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Antwort auf Beitrag von Daria75

ich finde gar kein Verhalten Sonderbar. Evtl. solltest Du dieses Denken ablegen? Auch Teens sind alle unterschiedlich, so wie wir Erwachsenen. Müssen Teens denn alle gleich geschaltet sein? Warum wird das, gefühlt immer erwartet? Wenn Dein Teen glücklich ist, so wie es ist, dann ist es doch komplett in Ordnung. Güldet auch für die Freundin z.B. LG


Jumalowa

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Antwort auf Beitrag von Daria75

Ja für mich klingt das problematisch und ich würde definitiv eine Beratungsstelle aufsuchen. Trotzdem ist es so, daß Mädels in dem Alter manchmal echt theatralisch sind. Das sollte sich aber in den nächsten 2 Jahren legen. Ihr scheint es ja an Selbstbewusstsein zu fehlen. Meine Tochter ist das komplette Gegenteil, der würde weniger echt gut tun. War deine Tochter schon immer so?


Bela66

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Antwort auf Beitrag von Daria75

Hallo, ich schließe mich einer Vorrednerin an: Das häufige Weinen und die übertriebene Selbstkritik ist ein bisschen „too much“. Mit Erklärungen und Reden kann man eine solche Problematik als Mutter nicht heilen oder auflösen. Ich würde mit ihr daher jetzt einmal zum Kinder- und Jugendpsychologen gehen, einfach für ein Vorgespräch dazu, ob hier Hilfe nötig ist. Das ist nicht immer der Fall, manchmal reicht ein einzelnes Gespräch. Ich würde hier nicht mehr länger zögern. Zum einen gibt es oft lange Wartezeiten auf einen Platz (ruhig in mehreren Praxen anrufen). Zum anderen ist die Pubertät wirklich sehr störanfällig für psychische Probleme, vor allem für Angststörungen und Depressionen. Je schneller mal hier hilft, desto weniger kann sich das Ganze auswachsen und desto schneller ist es vorüber. Das Gute ist nämlich: Zwar treten in diesem Alter besonders häufig und besonders leicht psychische Störungen auf. Sie sind zugleich gerade in diesem Alter aber auch noch gut behandelbar. Wenn man zu lange wartet, können sie aber chronifizieren. Daher würde ich jetzt nicht länger zögern, sondern zumindest eine Erstberatung bei einem Therapeuten ausmachen. LG


Jumalowa

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Antwort auf Beitrag von Bela66

Ich dachte schon ich bin die Einzige, die das so sieht. Natürlich benehmen sich Teenager unterschiedlich. Wenn sich ein junger Mensch aber komplett abnabelt gehen bei mir die Alarmglocken an und da warte ich nicht noch länger bis es vielleicht schon fast zu spät ist.


Maca

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Antwort auf Beitrag von Jumalowa

Nein, ihr seht das nicht alleine so. Weiter oben habe ich etwas zur Sozialphobie kopiert, wofür es in der Beschreibung der TE klassische Anzeichen gibt. Allerdings ist die Sicht der TE auf ihr Kind und die Beschreibung von dessen Verhalten etwas inkonsistent. Es wird nicht ganz klar, ob die Tochter wirklich einem massiven Leidensdruck unterworfen ist oder die Mutter diesen nur so wahrnimmt, weil ihr eigenes Naturell ganz anders gestaltet ist.


Loonis

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Antwort auf Beitrag von Daria75

Wenn ich das lese ,sehe ich meine Tochter. Sie wird jetzt Ende des Monats 15. Sie macht seit kurzem eine Therapie. Es geht um Sozialphobie / leichte Depression. Wir haben lange Monate gebraucht bis wir einen Termin bekamen u. auch endlich jemanden gefunden haben wo d. Chemie stimmt. Lange hat sie es auch gar nicht zugelassen. Sie möchte aber auch nicht mit uns alles besprechen. Es ist schwierig. Weinen tut meine Tochter nicht. Sie geht normal zur Schule ,ABER sie mag nicht unter Menschen sein. Sie will nicht mit zu Geburtstagen , nicht ins Restaurant, nicht mit in den Urlaub , einfach gar nichts ,alles was neu ist ...eine reine Katastrophe. Schulschließungen würden ihr gar nichts ausmachen...und ja ,das ist das Problem. Corona hat es alles viel schlimmer gemacht. Sie steht sich oft selbst im Weg. Und auch wir sind dadurch langsam teilweise eingeschränkt. Momentan macht sie gerade ein 3 wöchiges Schulpraktikum. Das kostet sie sehr viel Überwindung. Zum Glück macht Töchterchen es an ihrerer ehemaligen Grundschule bei ihrer ehemaligen Klassenlehrerin. Aber dennoch fällt es ihr sehr schwer. Ich hoffe, wir haben d. richtigen Weg gefunden. Und ja ,ich würde mir Hilfe suchen. Bei uns spielt auch jede Menge Pubertät mit rein, es ist eine Mischung. LG K