Abpumpen und stillen

Ich wüsste jetzt nicht, was daran falsch sein soll, Muttermilch mit der Flasche zu füttern... Wenn es der Mutter Erleichterung im Alltag verschafft? Klar muss in Kauf genommen werden, dass irgendwann eventuell die Flasche bevorzugt wird. Bei meiner Tochter war es genauso wie oben beschrieben. Mit der Flasche konnte sie sich satt trinken und war zufriedener und schlief auch länger... Ich pumpe seit nunmehr fast 7 Monaten ausschließlich. Gestillt habe ich 3 Monate. Muttermilch richtig gelagert und aufgewärmt (ich friere nicht ein, sondern verfüttere alles innerhalb 24h und die Milch kommt direkt nach dem Abpumpen in das 0 Grad Fach meines Kühlschranks und wird schonend erwärmt), ist genauso wertig wenn gepumpt wird. Zudem muss das Stillen zur Familiensituation passen. Ich habe z.B. 4 Kinder. Da kann ich nicht jede 2-3 Std. stillen, wohl aber 4x täglich zu geplanten Zeiten pumpen...

Ich hatte das nicht als Vorwurf gemeint. Im Normalfall kann man natürlich als Ausnahme mal abgepumpte Milch mit der Flasche füttern. Mich stört der Anspruch, dass ein so kleines baby längere stillabstände haben soll. Zwei bis drei Stunden sind völlig normal, der Magen ist noch winzig, muttermilch ist schnell verdaut. In deiner Lebenssituation passt ausschließliches füttern mit der Flasche, das ist gut für euch. Wenn man aber ganz normal stillen kann, würde ich das immer bevorzugen. Man muss nicht auf korrekte Lagerung der Milch achten, Hygiene der Flaschen, etc etc.

Mein Beitrag bezog sich eher darauf, dass ich mich gewundert habe, ob sie zu wenig an der Brust trinkt und nicht richtig satt ist. Ich habe nicht vor sie ausschließlich mit abgepumpter Milch zu füttern. Ich Stille weiterhin nach Bedarf, aber ich möchte sicher sein, dass sie satt wird und nicht nur das nötigste bekommt und deshalb schnell wieder hungrig ist.

Das kannst du doch anhand des Gewichts und der vollen/nassen Windeln einschätzen.

Mein Sohn hatte bis zum 10. Monat Stillabstände von zwei Stunden, tags wie nachts. Er war ein echter Brummer, wog mit drei Monaten 9kg, bekam also definitiv genug Milch. Er wollte auch sehr lange keine beikost, die muttermilch hat ihm genügt.

Es ist sehr schwer, langfristig mit einer Pumpe die Brust ausreichend zu stimulieren. Dazu muss man sehr diszipliniert sein. Wenn die Milch nicht mehr reicht, müssten theoretisch die Pumpabstände verkürzt werden. Das machen die wenigsten und stillen dann ab. Deswegen wird in den KH eigentlich geschaut, dass man möglichst bald von der Pumpe weg kommt. Wenn das für Dich passt, ist das natürlich nicht schlecht. Ich habe eine Bekannte, die über dreimal pumpen 1l zusammenbekommt, für die hielt sich der Aufwand auch im Rahmen. Wenn Du aber pro Pumpen 150 ml hast, musst Du für einen l schon ziemlich oft pumpen. Und das Baby will ja auch noch gefüttert werden. Stillen ist gerade bei den Älteren dann weniger zeitaufwendig. IdR hat man dann ja 3-4 h Abstände. Meiner hat als älteres Stillkind weniger als 5 min pro Seite gebraucht.