Elternforum Sechs bis neun

Kind macht sich selbst Druck

Kind macht sich selbst Druck

Marel2016

Hallo in die Runde, Ich wollte mal eure Erfahrungswerte hören zum Tema: wenn sich das Kind selber Druck macht. Meine Kleine ist 8 und auf einer sehr relaxten Schule in der jefes Kind sich nach seiner eigenen Zeit entwickeln kann. Von den Lehrern kommt kein Druck. Jedoch wacht meine Tochter immer mal mir Bauchschmerzen auf und dann ist es offt die Angst zum Beispiel im Sport nicht die Leistungen erfüllen zu können… wenn wir mit ihr reden klingt es immer nach einer Sache der Gruppenzugehörigeit…. Hatte das einer von euch schon mal? Wie habt igrdas gelöst? Von uns kommt keinerleit Druck vorallem nicht was sport angeht..


M und Ms

Antwort auf Beitrag von Marel2016

Haben wir hier auch. Eine Lösung habe ich auch nicht. Uns hilft nur, ihren eigenen Ehrgeiz zu akzeptieren und ihr bei Frust zur Seite zu stehen und immer wieder zu sagen, dass wir sie lieb haben, egal wie erfolgreich sie in der Schule ist. Woher dieser Selbstanspruch kommt, weiß ich auch nicht, aber er ist eben da.


Mammar

Antwort auf Beitrag von Marel2016

Manches kommt sicher auch von anderen Kindern Meine kann immer noch nicht gescheit fangen,also wollen die anderen sie bei bestimmten Ballspielen nicht gern im Team haben Dann gibt es immer irgendwelche Kinder die Quatsch erzählen,meine hatte in der Kita so eine Freundin,die erzählte von schlechten Noten und Strafen (Keine Ahnung wie es bei denen daheim ist,aber sie hat ältere Geschwister) Bei uns ist es auch mega entspannt,meine 2.versteht z b Mathe nicht,sie hat zum Glück so geschickt gewählt dass es im Abi nicht zählt,die einzige Anforderung bei Klausuren war dass sie wenigstens ihren Namen richtig schreibt, trotzdem setzt sie sich unter Druck und ärgert sich wenn es mal nicht passt Die kleinen erleben bei uns auch keinen Druck und keine Konsequenzen, trotzdem macht sich die 8 jährige in der Schule ganz schön verrückt


Bonnie

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Hallo, manchmal ist es ja so, dass wir Eltern glauben, wir würden dem Kind überhaupt keinen Druck machen. Aber wir tun es trotzdem, ohne es zu bemerken. Ging mir früher auch so. Ich dachte, ich mache meinen Kindern absolut keinen Druck, aber das stimmte nicht und ist heute in der Leistungsgesellschaft auch so gut wie unmöglich. Zum Beispiel gibt es da Noten, und das Kind bekommt natürlich mit, dass wir über eine Eins deutlich erfreuter sind als über eine Vier. Es bekommt auch mit, dass es später mehrere Schulformen gibt, und das bei vielen anderen Kindern (und auch anderen oder den eigenen Eltern) das Gymnasium besonders hoch angesehen ist. Auch wenn wir loben, loben wir das Kind oft für Dinge, die es gut hinbekommen hat. Wir loben es seltener für Dinge, die nichts mit Können und Leistung zu tun haben, wie z.B., wenn es eine gute Idee hatte, wenn es Mitgefühl für jemanden hat, wenn es helfen will etc. Was wir Eltern nicht an unmerklichem Druck aufbauen, übernimmt die Gesellschaft. Denn auch Kinder untereinander erzählen sich von ihren Noten, werden von der Lehrerin gelobt (und man selbst will das auch), schaffen im Sport etwas Schwieriges (das man selbst auch will) und spiegeln einfach auch in vielen anderen Bereichen wider, was Gesellschaft und Erwachsene wichtig finden. Ein Kind ist ja keine Insel, es wird davon selbstverständlich auch geprägt. Man kann davon ausgehen, dass nur ein Kind, das in einer steinzeitlichen Kultur aufwächst, tatsächlich keinerlei Druck bekommt. Anthropologen, die z.B. am Amazonas oder in Papua forschten, konnten sehen, dass es dort kaum einen Leistungsgedanken gibt. Hier bei uns ist das illusorisch, dafür sind Schule, Ausbildung, ein guter Beruf, ein gutes Einkommen, gesellschaftliche Anerkennung uns zu wichtig. Und das vermitteln wir Kindern ganz ohne Worte. Das gilt auch für die Lehrerin. Was bei meiner Tochter (ähnliche Phase wie deine) damals half: Ich habe Noten bewusst beiläufiger behandelt. Und angefangen, sie stark für Dinge zu loben und zu ermutigen, die nichts mit Schule, Sport, Noten, Können, Geschicklichkeit zu tun hatten: Wenn sie eine gute Idee für einen Familienausflug hatte, einen tollen Lösungsvorschlag für ein kleines Problem, wenn sie ein anderes Kind getröstet oder sich Gedanken um es gemacht hat. Wenn sie etwas verliehen oder abgegeben hat. Wenn sie kreativ war, wenn sie mir bei etwas geholfen hat. Das hat nach einiger Zeit tatsächlich zu einer deutlichen Entspannung geführt. Probiere es einfach mal aus. Man muss aber konsequent sein, es funktioniert erst langfristig. Und auch der Vater muss mitziehen. LG