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Leena, seid Ihr noch auf Island ?

Leena, seid Ihr noch auf Island ?

Ellert

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Ich habe gerade quasi per webcam den neuen Ausbruch bestaunt um :57

Bild zu Leena, seid Ihr noch auf Island ? - Reisen, Reiseforum, Urlaub mit Kinder

einafets

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Uii... doch schon wieder. Hatte die Tage erst gelesen, dass ein neuer Ausbruch erwartet wird und dass eine stärkere Aschewolke entstehen könnte mit Auswirkungen auf den Flugverkehr.


einafets

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Das war dann doch woanders https://www.ksta.de/panorama/vulkanausbruch-island-forscher-befuerchten-verheerende-eruption-716937 Heftig...


Ellert

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Der "alte" Graben ist wieder aufgebrochen im Ladesinneren könnte es ggf auch wieder losgehen aber das nun war abzusehen. Beim Auffüllen der Spalten in Grindavik ist ein Mann verschollen, die Suche wurde aufgegeben. ich beobachte das ja seit Wochen. Man weiss so viel über Tektonik und im Endeffekt doch nichts Vor einigen Tagen hatten sie die blaue Lagune wieder eröffnet. ich vermute mal dass die noch geschlossen war zu der Zeit, ich hatte gerade den Rechner hochgefahren als das anfing Der Schutzwall scheint schon überwunden den man um Grindavik gebaut hatte oder begann zu bauen. Die Erde lebt


Ellert

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https://www.vulkane.net/blogmobil/tag/island/


bea+Michelle

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Ich habs heut emorgen im Radio gehört.


Leena

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Wir sind zwei Stunden vorher abgeflogen. Auf dem Weg zum Flughafen haben wir die Anzeige der starken Erdbeben gegen 4 Uhr heute Nacht gesehen, inkl. die Meldungen von der erneuten Räumung von Grindavík und der Blauen Lagune (bzw. der Hotels dort, das Schwimmbad selbst war ja nachts geschlossen). Wir selber haben die Erdbeben nicht gemerkt, obwohl wir um die Zeit wach waren und keine 20 km entfernt. Als wir dann gelandet sind, war der erste Blick auf die isländischen Nachrichtenseiten - und da war dann der Ausbruch. Mittlerweile brennen die ersten Häuser... Es ist so übel.


Zwergenalarm

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Antwort auf Beitrag von Leena

Das ist wirklich bitter. Kann das eigentlich überall auf Island passieren? Ich hab gerade gelesen, dass die betreffende Region die letzten 800 Jahre ‚ruhig‘ war. Und kann man sich in einem Risikogebiet überhaupt gegen Vulkanausbrüche versichern?


Ellert

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Antwort auf Beitrag von Zwergenalarm

Es ist wirklich übel, ich kann mir auch nicht vorstellen dass die Stadt je wieder normal bewohnt sein wird, wer bitte mal neben einer solchen Spalte leben ? Und die ganze Ecke soll ja auch lange Zeit so instabil bleiben - was wenn das weiter geht, was wird aus dem Flugplatz wenn man es als gruseliges Szenario sieht ? Ich habe zu meinen auch gesagt, gespenstisch ist dass da nicht ein Vulkan ausbricht wie in Sizilien mit dem man immer mal rechnet,da ist plattes Land, auf einmal dann sowas. Seit 21 "lebt die Erde" Auf der Webcam sieht es zwar gerade weniger aus als gestern - aber man weiss nie was kommt Willkommen zurück in Deutschland !


Leena

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In der vorgeschriebenen Gebäudeversicherung ist eine (Grund-)Versicherung auch für Erdbeben- und Vulkanausbruch-Schäden mit drin, bezogen auf den Zeitwert, der automatisch jährlich angepasst wird (im Rahmen der Grundsteuer, ausgehend von Verkaufspreisen für die jeweilige Region). Zusätzliche Versicherungen gibt es gegen Aufpreis. Der Teufel steckt dann aber oft im Detail: Letztens wurde ja befürchtet, dass Grindavík vom Vulkanausbruch selbst nicht betroffen sein würde, aber die Heißwasserleitung, und wenn wegen des Vulkanausbruchs (oder der Erdbeben) die Heißwasserversorgung ausfällt und der ganze Ort von Heißwasser beheizt wird, dann wird es kalt und das Wasser in den Rohren friert und platzt und dann entstehen erhebliche Wasserschäden an den Objekten - da hatte die Versicherungssprecherin zunächst erklärt, für diese Schäden käme die Versicherung nicht auf, weil es ja kein originärer Schaden durch Erdbeben / Vulkanausbruch sei, sondern quasi nur Folgeschaden... Das wurde allerdings massiv kritisiert, auch von Juristen, ich bin mir nicht sicher, wie es soweit ausgegangen ist. Das Szenario droht übrigens auch jetzt ganz konkret - durch den Ausbruch am So./Mo. ist die Heißwasserleitung unter die Lava gekommen und es gibt kein heißes Wasser im ganzen Ort (und im halben Ort keinen Strom) mehr. Für die Woche sind Temperaturen bis -20° angesagt. Problem ist natürlich auch, wenn man die Häuser auf Kredit gekauft hat und die Häuser jetzt faktisch nichts mehr wert sind, da nicht nutzbar, aber die Kredite müssten eigentlich bedient werden...


Leena

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Antwort auf Beitrag von Zwergenalarm

"Kann das eigentlich überall auf Island passieren?" Jein. Im Prinzip ist natürlich ganz Island vulkanischen Ursprungs. Es kann also theoretisch schon überall passieren, ist aber unterschiedlich wahrscheinlich. Es gibt Regionen (z.B. die West- und die Ostfjorde), die geologisch zu den ältesten Landesteilen gehören, mit kaum noch geothermaler Aktivität, da ist es eher unwahrscheinlich. In anderen Regionen, wie z.B. auf der Reykjanes-Halbinsel, gibt es beständig viel geothermale Aktivität, Heißwasser, Schlammquellen, brodelnden Schlamm.... mit wiederkehrenden Erdbeben etc. Der letzte Vulkanausbruch auf Reykjanes war wohl vor knapp 700 Jahren, es gab allerdings vom 10. bis zum 14. Jahrhundert wiederholt immer wieder Ausbrüche in dem Gebiet. Die Aktivität jetzt in der Region seit 2021 ist also nicht völlig überraschend, aber als "wahrscheinlich" hätte es wohl trotzdem keiner unbedingt bezeichnet. Andererseits - auf den Westmänner-Inseln war der letzte große Ausbruch vor der Neuzeit vor ca. 6.000 Jahren. In der Region gab es dann unterseeischen Vulkanismus, unterseeische Ausbrüche gab es 1637 und 1896 und 1963 entstand durch einen Ausbruch etwa 20 km südwestlich die Insel Surtsey. Als dann auf Heimaey 1973 der Ausbruch in der Stadt begann, hatte damit trotzdem keiner gerechnet. Die Vulkankrater in der Nähe unseres Hauses sind vor ca. 5.000 Jahren zuletzt ausgebrochen. Heißwasser gibt es. Im Moment deutet nichts darauf hin, dass sich dort ein neuer Ausbruch andeuten könnte. Definitiv ausschließen kann man es nicht, aber es ist zumindest weniger wahrscheinlich.


Leena

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Antwort auf Beitrag von Ellert

Danke! Im Moment fließt keine Lava mehr, aber die Landhebung hat bereits wieder begonnen. Es ist also damit zu rechnen, dass sich solche Szenarien in Zukunft wiederholen. Es sagen aber zunehmend mehr Grindvíkingar, also die Bewohner von Grindavík, dass sie sich nicht vorstellen können, in ihre Häuser zurückzukehren, eben weil sich dauernd irgendwo irgendwelche Spalten auftuen - und man eben absolut nicht abschätzen kann, wie tief solche Spalten sind, wie man ja bei dem verschwundenen Arbeiter drastisch erfahren hat. Na ja, "plattes Land" trifft es vielleicht nicht ganz, es ist ja schon eine vom Vulkanismus geprägte Region, z.B. hatten sie bei Krýsuvík nach Heißwasser gebohrt, flog ihnen im Oktober 1999 die Bohrung heftig um die Ohren, so entstand das Geothermalgebiet Seltún. Das ist ja schon alles relativ in der Nähe. Und es sind halt klassische Spalteneruptionen, bei denen sich dann Krater bilden, aber nicht die klassischen Vulkanberge wie der Vesuv oder so, das stimmt natürlich. Am Wochenende waren wir übrigens noch mal bei "Eurem" Ferienhaus am Strand spazieren, den Tag hatten wir geniales Wetter. ;)


Ellert

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Antwort auf Beitrag von Leena

mit all den Spalten, Senkungen und Hebungen... Ich hoffe dass die Versicherung dann auch entschädigt auf wenn das haus nicht abgebrannt ist Plattes Land meinte ich übrigens eher dass da keine Vulkankegel standen wie man sich das eben so als Laie vorstellt. Seltún ist wirklich beeindruckend und auch Gunnuhver zeigt schon wie eis unter der Erde aussieht. Aber wenn die Halbinsel so unberechenbar ist, warum hat man da den Flughafen hingebaut ? Ach "unser" schönes Ferienhäuschen, das war schon knuffig und die Lage am Meer toll, frühs einfach auf dem Deich laufen, sehen wie die Sonne aufgeht - ich beneide Euch ja um Euer wirkliches Haus dort. Wo sind eigentlich die Grindvíkingar (was für ein Name) untergekommen, man stampft ja nicht dauerhaft für so viele Leute Häuser aus dem Boden.


Leena

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Antwort auf Beitrag von Ellert

Das sind alles schwierige Themen. Die meisten Grindvíkingar sind zunächst bei Verwandten und Bekannten untergekommen, in provisorischen Unterkünften, es wurde auch geändert, dass sie jetzt auf Zeit ihren ersten Wohnsitz in einem Ferienhausgebiet haben dürfen etc. Jetzt wird langsam klar, dass langfristigere Lösungen notwendig sind, auch in Bezug auf den Schulbesuch der Kinder, Arbeitsplätze etc. Viele hatten noch lange gehofft, zurückkehren zu können - das hat sich jetzt aber, nachdem der Bauarbeiter wohl wortwörtlich "vom Erdboden verschluckt" wurde, und dem Lavafluss in den Ort geändert. Die Regierung hatte eine Internetplattform freigeschaltet, quasi eine Wohnungsbörse nur für Menschen aus Grindavík, wo potentielle Vermieter Angebote einstellen konnten. Das soll wohl noch einmal wiederholt werden. Die Regierung hat (ich glaube) 170 Objekte angeschafft oder angemietet für Menschen aus Grindavík, auch so eine Aktion soll wiederholt werden. Im Moment wird einiges diskutiert... Wer ist dafür zuständig, Teile von Grindavík oder ggf. auch den ganzen Ort für unbewohnbar zu erklären, wird gerade juristisch diskutiert. Ist dafür der Ortsbeirat von Grindavík zuständig oder die Regierung oder wer auch immer..? Was muss die Versicherung zahlen - die Wiederherstellung der vorhandenen Häuser? Entschädigungen? Sind Entschädigungen nur zu zahlen für Häuser, die aufgrund festgestellter Beschädigungen wirtschaftlicher Totalschaden sind? Was ist mit Häusern, die noch repariert werden könnten? Aber will wirklich jemand in einem Ort leben, wo man damit rechnen muss, dass sich plötzlich unter einem der Boden auftut (aktuell gerade wieder einem Klempner passiert, der mit seinem Auto in Grindavík unterwegs war, zum Glück nur ein kleines Loch und dem Klempnermeister und seinem Auto ist nichts passiert, außer großem Schreck). Darf man Menschen da wohnen lassen? Es wird diskutiert, ob die Regierung die Häuser in Grindavík aufkaufen soll. Was soll entschädigt werden? Kriegen die Leute dann das erstattet, was die Häuser wert waren - abzüglich der verbliebenen Kreditsumme? Kriegen die Banken die noch offenen Kredit ersetzt, auch wenn die Häuser, die sie als Sicherheiten haben, faktisch wertlos geworden sind? Wer soll was bezahlen? Im Moment sind das alles Fragen, die Politiker, Juristen und Versicherungen diskutieren - und die betroffenen Menschen bekommen bisher noch nicht wirklich Antworten - einfach weil auch niemand weiß, wie es weitergehen kann.


Ellert

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Antwort auf Beitrag von Leena

ich könnte mir nicht vorstellen dort leben zu bleiben eben immer in der Angst "der Boden verschluckt mich" die den Arbeiter. Ich würde für die Menschen hoffen sie würden dann vom Staat entschädigt wenn Versicherungen nicht zahlen. Ich lese ja dass Wärmeversorgung am Laufen gehalten wird das nichts einfriert aber ewig wird das auch nicht gehen. Und auf der anderen Seite ist seit gestern die blaue Lagune wieder auf