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Reagieren ältere Kinder anders auf eine Trennung der Eltern?

Reagieren ältere Kinder anders auf eine Trennung der Eltern?

Mitglied inaktiv

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Hallo ihr alle, einfach mal so in die Runde gefragt: Wie verkraften es Kinder im Alter zwischen 8 und 12 Jahren, wenn sich die Eltern trennen. Warum ich frage? Ich bin mal gedanklich eine Trennung durchgegangen und stelle immer wieder fest, dass es finanziell kein Problem wäre und ich selber bestimmt wieder viel mehr Zeit für mich hätte ( schon alleine die Vorstellung eines regelmäßigen Papa-Wochenendes wäre schon seeeeeeehr verlockend ) Aber regelmäßig taucht da in meinem Gedankenspiel das Gesicht meiner Tochter auf. Diese wäre garantiert nicht angetan von dieser Idee. Eher würde diese mir - oder uns - den Vogel zeigen, Schreien, Toben und mit solchen Umbrüchen garantiert nicht glücklich werden. Denn sie liebt meinen Mann genau so sehr wie mich - von täglichen Schwankungen mal abgesehen. Hier in Forum wird immer wieder auf eigene Trennungserfahrungen hingewiesen. Speziell die finanzielle Seite und die Befreiung von dem Partner wird genannt.Von todtraurigen Kindern hört man nichts. Diese scheinen dies alles ja gut mitzumachen. Liegt es eventuell am Alter? Wie alt darf ein Kind höchstens sein um eine Trennung stillschweigend mitzumachen? Gibt es da eine Altersgrenze? Oder hatten diese Kinder eh keine enge Bindung zu dem Papa? Neugierige Grüße millefleurs


Mitglied inaktiv

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das kann man pauschal nicht sagen, meine ich. mein mann war schon erwachsen, als sich seine eltern getrennt haben, er ist fast aus den latschen gekippt, meine freundin ebenso. ich war 14, als ich mir nichts sehnlicher gewünscht habe, als daß sich meine eltern trennen, haben sie aber nicht. für meine kleine tochter wäre eine trennung jetzt mit 7 eine katastrophe, meine große würde es nicht jucken, sie ist 16 und es ist nicht der leibliche vater, aber trotzdem seit 11 jahren bei uns. einen zeitpunkt zum wohle deines kindes wirst du nicht finden, wenn es so sehr am vater hängt.....


Mitglied inaktiv

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Interessant, dass auch erwachsene Kinder von der Trennung der Eltern aus den Latschen kippen. Wenn ich mir dieses bei meinen Eltern vorstelle.......... grübel, grübel, grübel......nun, ich würde diese auch für verrückt erklären! Nein, einen guten Zeitpunkt werde ich wohl nie finden.... Daher haben mein Mann und ich jetzt die perfekte Lösung gefunden: Eine doppelt so große Wohnung! Und schwuppdiwupp leben wir in einer glücklichen WG :-) Grüße millefleurs


Fru

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Ich empfehle Dir folgendes Buch: http://www.amazon.de/Gl%C3%BCckliche-Scheidungskinder-Trennungen-Kinder-fertig/dp/3492241581/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1317821547&sr=1-1 Da steht drin, wie die Kinder in den verschiedenen Altersklassen die Trennung "verstehen" "verarbeiten"... Tolles, informatives Buch! Unsere Tochter war drei Jahre alt als wir uns getrennt haben....wichtig für uns war, das sie ihren Papa und die Mama immer sehen kann, somit haben wir uns für das 50/50 Wechselsystem entschieden...sie ist also zu 50% bei mir und zu 50% bei meinem Nochmann und so läuft es für uns perfekt.....muß allerdings dazu sagen, das eine absolute Voraussetzung ist, das sich Mama und Papa gut verstehen (ich selbst bezeichne meinen Nochmann als meinen besten Freund)...wenns Streß gibt, funktioniert das System nicht! Was ich damit sagen will: es gibt nicht nur diese eine Möglichkeit, das das Kind den Vater nur alle zwei Wochen sieht! Lg


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Fru

Danke für den Buchtipp. Bei Gelegenheit werde ich mir dieses in unserer gut sortierten Stadtbibliothek zu Gemüte führen. Ja, mit 3 Jahren kann ich mir gut vorstellen, dass die Trennung zu einem Elternteil (primär Vater) recht problemlos von statten geht. In dem Alter sind die Kleinen noch sehr uneingefahren. Danke für Deinen Erfahrungsbericht Grüße millefleurs


Sif

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Antwort auf Beitrag von Fru

Huhu! Ich denke,jeder Mensch,jedes Kind verkraftet es anders. Es kommt auch daruf an,WIE die Trennung abläuft. Meine Kinder waren 8,5,4 Jahre und der Kleine 8 Wochen alt. Klar,den Jüngsten hats nicht gestört. Die Anderen hatten alle auf ihre Art damit zu kämpfen. Der Große hat rapide in der Schule nachgelassen und sich von allem zurück gezogen. Die Tochter hat viel geweint und war trotzig ohne Ende,hat ihre männlichen Puppen verschandelt,geklaut und hat angefangen Nägel zu knabbern. Der damals 4 Jährige war trotzig und jähzornig ohne Ende! Gegen sich selbst und andere! Ich habe mit Erziehern,Lehrern und Kinderpsychologen dagegen an gearbeitet.Mit recht viel Erfolg! Zwar gibt es immer wieder Einbrüche,da der Papa sich kaum blicken läßt und viel lügt,aber es wird besser... Wie du dir bestimmt schon denken kannst,lief die Trennung hier sehr dreckig ab.... Wünsch dir alles Gute. LG Sif


Strudelteigteilchen

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Meine Erfahrung ist, daß die Kinder, die eine Trennung stillschweigend mitmachen, die größten Probleme damit haben. Als ich mich getrennt habe, waren unsere Kinder 3 und 8. Mal eben so weggesteckt hat das keiner von beiden. Beide haben aber komplett andere Probleme damit. Die Unterschiede hängen zum Teil mit dem Alter bei der Trennung zusammen, zum Teil aber auch mit den unterschiedlichen Charakteren. IMHO gibt es kein "ideales" Alter für eine Trennung - höchstens vielleicht der Zeitraum von der Zeugung bis zum ersten Geburtstag. Wichtiger als das Alter ist der Charakter und die Resilienz des Kindes, die Beziehung zu dem Elternteil, der nach der Trennung der Besuchselternteil wird, und das Umfeld des Kindes bzw. dessen Fähigkeit, die Trauer aufzufangen. Und am allerallerallerwichtigsten ist, wie die Eltern damit umgehen. Mein Kind entscheidet nicht, mit wem ich verheiratet zu sein habe. Es bleiben ja immer verschiedenen Möglichkeiten, gerade wenn das Kind schon älter ist: Ein Wechselmodell, zum Beispiel, wo das Kind abwechselnd beim einen und beim anderen wohnt. Oder das Kind bekommt jederzeit die Möglichkeit, sich dort aufzuhalten, wo es möchte. Die Tatsache, daß meine Kinder die Trennung nicht gut "weggesteckt" haben, lag in erster Linie gar nicht an der Trennung an sich, sondern am Verhalten des Vaters nach der Trennung, der sich dann nämlich gepflegt vom Acker gemacht und fast zwei Jahre den Kontakt zu seinen Kindern komplett abgebrochen hat. Aber wenn irgendjemand deswegen ein schlechtes Gewissen haben muß, dann sicher nicht ich, obwohl die Trennung von mir ausging. Verschwunden ist nämlich der Vater.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Strudelteigteilchen

Wenn ich nochmals nachfragen darf: Wie eng war die Beziehung von dem Vater zu seinen Kindern? Sich einfach mal 2 Jahre lang nicht blicken zu lassen zeugt doch von einer eher losen Bindung. Das Wechselmodell funktioniert mit Sicherheit gut - ich habe aber auch schon von Eltern gehört, die dieses wieder abgeschafft hatte, da das Kind sich sehr zerrissen gefühlt hatte und nirgendswo wirklich daheim war. Grüße millefleurs


Strudelteigteilchen

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Die Bindung war eigentlich gut. Er hatte Erziehungsurlaub (hieß damals noch so) für das große Kind. Und weil ich immer VZ gearbeitet habe, waren wir bindungstechnisch so gut wie gleichberechtigt. Er war beleidigt. Da waren die Kinder wurscht.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Strudelteigteilchen

Wow! Das hätte ich nicht vermutet. Er war beleidigt und hat daher seine Kinder zwei Jahre lang hängen lassen?!? Wow! Mir fehlen die Worte! Und jetzt?


Strudelteigteilchen

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Jetzt wohnt er im europäischen Ausland - zwei Flugstunden entfernt. Er meldet sich telefonisch jeden Samstag und schickt hin und wieder Karten oder Päckchen. Vor zweieinhalb Jahren war ich gemeinsam mit den Kindern eine Woche bei ihm, seitdem war er dreimal hier, KindGroß war in den Sommerferien eine Woche dort. Das große Kind vermißt ihn sehr und tut sich (immer noch) sehr schwer mit der Abwesenheit des Vaters. Dabei ist die Trennung inzwischen mehr als 7 Jahre her. Das kleine Kind vermißt nicht so sehr den Vater als Person - dazu war noch nicht genug Bindung da - sondern vor allem den Vater als Konzept. Sicher verstärkt durch die Tatsache, daß das kleine Kind männlich ist.


Butterflocke

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Ich habe selbst keine Trennungserfahrung, aber ein guter Freund und seine Frau trennen sich gerade. Ich kenne auch die Tochter sehr gut. Ich würde mal vermuten, dass es auch davon abhängig ist, WIE die Trennung stattfindet, wie verfügbar beide Elternteile dann noch sind und vor allem: wie sie miteinander umgehen und ob überhaupt..... Bei ihm ist es so, dass seine Frau lediglich 2 km weit weg gezogen ist und die Beiden sich auch nach wie vor ganz gut verstehen. Es gibt sogar gemeinsame Unternehmungen, wenn es vom Kind gewünscht wird. Allerdings haben beide noch keinen neuen Partner. Wie es DANN aussieht, wenn es einmal soweit ist..... Aber ich denke, auch das werden die Zwei gut hinbekommen. Meine eigene "Trennungserfahrung" beschränkt sich auf meine fetse Überzeugung, dass es für alle Beteiligten (eben auch für mich, für meine Eltern sowieso) besser gewesen wäre, wenn sie sich schon vor gut 30 Jahren getrennt hätten. Haben sie aber damals leider nicht, sondern erst jetzt vor Kurzem. Und was soll ich sagen.....ich hatte noch nie eine so gute Mutter....;-) Insofern weiß ich nach wie vor nicht, warum man den Kindern etwas "antut" mit einer (zivilisierten) Trennung. Eher umgekehrt..., wobei da die eigenen Erfahrungen aus mir sprechen..... LG


Butterflocke

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Ich meinte natürlich, meine Eltern hätten sich schon vor 30 Jahren trennen sollen............


Schnigge

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Hi, sorry, vielleicht kommts gerade falsch bei mir an. Aber:"Wie alt darf ein Kind höchstens sein um eine Trennung stillschweigend mitzumachen?" Vielleicht wäre ein Hund besser gewesen? "Schon alleine die Vorstellung eines regelmäßigen Papa-Wochenendes wäre schon seeeeeeehr verlockend." - Auf die Idee würde ich nicht im Traum kommen, wenn es gerade darum ging meine Familie zu zertrennen? "dass es finanziell kein Problem wäre und ich selber bestimmt wieder viel mehr Zeit für mich hätte" - na dann ist ja alles supi!! Kopfschüttel! Schnigge PS: Lass doch deinem Mann einfach das Sorgerecht, dann ist es schön ruhig und du hast noch mehr Zeit für dich?!


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... So, Scherz beiseite. Ich will mich ja garnicht trennen. Die Überlegung war hypothetisch. Die Lösung für meine Eheprobleme schon längst gefunden. Mich hat es nur einfach interessiert. Immerhin wird hier gerne so getan, dass eine Trennung anscheinend "recht easy" ist. Und daher hat es mich einfach interessiert, ob Kinder eine Trennung wirklich leicht hinnehmen. Denn daheim hätte ich ein Kind, für das eine Welt zusammen brechen würde. Aber die Kleine ist schon im Grunschulalter. Daher meine Frage. Und das "Papa-Wochenende" war mit einem Schmunzeln geschrieben. Ich hätte besser die Emoticons bemühen sollen. Grüße millefleurs


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Du hättest besser gar nicht gepostet. Gleich gar nicht Sätze wie "Immerhin wird hier gerne so getan,...."


anbin39

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Man kann nicht voraussehen wie die Kinder reagieren. Diejenigen die still leiden, haben es schwer. Diejenigen, die offensiv sind und ihren Schock laut kundtun, verarbeiten das meist besser. Deine neugierigen Fragen finde ich sehr seltsam. Hat etwas Voyeuristisches. Deswegen gehe ich nicht weiter darauf ein.


Anja1078

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Meine Eltern trennten sich, als ich 11 war. Mit 12 war dann die Scheidung und ich war sooo froh darüber! Ich denke es kommt auch viel auf die äussere Umstände an. Mein Erzeuger war ein Tyrann. Nach deren Scheidung hab ich ihn zum Glück nie wieder gesehen (da ist einiges vorgefallen bei uns in der Familie!) Wie ein Kind damit umgeht, dass in "normalen Verhältnissen" aufwächst, kann ich natürlich nicht sagen, kommt auch auf das Kind an, auf die Beziehung zu den Elternteilen und darauf, wie die Trennung "ausgetragen" wird.


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es ist ja nicht nur die angst der kinder, den getrennten elter weniger zu sehen, für die kinder bricht eine institution zusammen, denn es kennt ja eltern nur im doppelpack. Nur dass der andre weniger da ist, dann würde jedes schichtkind leiden oder jedes montagekind. Ich denke, dass meistens bis oft sich das kind zur parteinahme gezwungen fühlt und eine trennung nicht unbeschwert erleben kann.


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ICh kann jetzt nur für mich sprechen. Ich war 6 als meine Eltern sich trennten. Meine Schwester 6 Monate. Für mich brach eine Welt zusammen. Nässte wieder ein und fing wieder an Finger zu nuckerl. Das Fingernuckeln dauerte dann bis zu meinem 11 Lebensjahr an. Ich hatte bis in die Pubertät hinein Schwierigkeiten damit. Mit meinem Vater selbst hatte ich bis in Erwachsenenalter Probleme, nur nebenbei, das lag aber eher an seiner Persönlichkeit. Meine Schwester kannte nur den Wochenendpapa und kam damit zurecht. Kam aber nicht mit den Unterhaltsschwierigkeiten so gut klar, als sie in der Pubertät war. Für sie war ich der zweite Elternteil.


Mitglied inaktiv

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Im groben und ganzen sind Kinder verkraften Kinder im geschätzten Grundschulalter - oder Ehemänner - eine Scheidung nicht so gut. Es gibt ein paar wenige Ausnahmen, aber der Tenor ist eindeutig. Ich denke, dass so ein Thema auch im Partnerschaftsforum angesprochen werden sollte. Denn mir selber gruselt es arg, wenn ich in diesem Forum so manche Threads lese. Voyeuristische Hintergedanken hatte ich in keinster Weise. Grüße millefleurs