Elternforum Mehrsprachig aufwachsen

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Hallo Zusammen, ich lese hier nun schon ein Weilchen mit und weil Ihr alle so nett seid, wollte ich mich mal uns und unseren "anderen" Weg vorstellen. Mein Mann und ich sind beide deutsch. Unsere Tochter ist bis sie 5 war einsprachig aufgewachsen. Dann mußte mein Mann aus beruflichen Gründen ca. die Hälfte seiner Zeit in Amerika arbeiten, den Rest der Zeit hier in Deutschland. Seit dem verbringen meine Tochter und ich die Schulferien weitestgehend in Amerika. Als wir das erste Mal da waren, gingen wir auf einen Spielplatz. Dort wollte ein kleiner Junge mit meiner Tochter spielen, was aber an der Sprache ziemlich scheiterte. Im Auto sagte meine Tochter dann: "Mama ich will englisch lernen". Wir haben noch am gleichen Tag angefangen und beide sehr intensiv an unserem Englisch gearbeitet. Wir verbringen ca. 12 Wochen im Jahr drüben. Ein dreiviertel Jahr später sprach meine Tochter fließend englisch. Sie hat dort viele Freundinnen und inzwischen einen deutlichen amerikanischen Akzent. Sie spricht beide Sprachen ziemlich gleichberechtigt, wobei ihr deutscher Wortschatz noch etwas größer ist. Sie spielt oft wenn sie alleine in ihrem Zimmer ist auf englisch. Manchmal träumt sie auf englisch. Sie liest und schreibt in beiden Sprachen in etwa gleich gut. Diese Erfahrung hat sie in ihrer Entwicklung unglaublich nach vorne katapultiert. Was mich besonders beeindruckt hat, daß es im Grunde nie Sprachverwirrungen gab und das das lernen von nacheinander sprechen, dann lesen und zuletzt schreiben in englisch ihre Leistungen in Deutsch jeweils deutlich verbessert hat. Es war, als wenn sie sich die Unterschiede deutlich gemacht hätte und daher in beiden Bereichen gewachsen wäre. Natürlich war unser Weg mit Sicherheit nicht der "ideale", aber ich möchte mal hiermit ziegen, daß der alte Spruch "viele Wege führen nach Rom" immer noch gilt und das auch unübliche Wege zum Ziel führen können. Manchmal braucht man nur etwas Mut. Ich freue mich so ein schönes Forum gefunden zu haben. Liebe Grüße Leavy


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Hej Leavy! Willkommen hier - Du hast Recht, dies ist ein sehr nettes Forum mit viel Wissen und Erfahrung im Rucksack. Danke auchf ür deine Erfahrungen mit der mehrsprachigkeit. es ist wirklich faszinierend, wie Kinder spielend mehrere Sprachen "managen", und Deine erfahrung mit dem Schub kann ich nur bestätigen: Auch meine Töchter kommen fast schon selber drauf, daß die deutschen Sprachkenntisse nicht nur im fach Deutsch, sondern sogar im Fach Dänisch nützlich sind. Deine Tochter war ja unter der "magischen Grenze" (um die 10-12 Jahre herum), als sie die neue Sprache lernte. Viele Auswandererkinder sin dja in derselben Situation und lernen, da sie muttersprachlich lernen und mit ganz anderen teilen als wir Großen, di Sprachen wie eine 2. Muttersprache blitzschnell. Das sollte allen zweiflern Mut machen und allen kritikern den Wind aus den Segeln nehmen. Wer würde einem dänischen, türkischen, englischen Kind abraten deutsch zu lernen, wenn es nach Dtld. zöge? Egal wie alt, würde jeder ihm doch die beiden Muttersprachen zutrauen, ja sogar zumuten. Noch paradoxer wird es ja, wenn einspracihge Kinder neben ihrer Muttersprache im KIGA auch noch Englisch lernen sollen. Aberwenn wir mehrspracihgen Familien bei unseren Sprachen bleiben, dann ruft das die Kritiker auf den Plan! Es ist daher immer wieder schön, bekräftigende Beispiele für das Gelingen zu bekommen. Eine Frage habeich noch: Du schreibst, Deine Tochter habe einen amerikanischen Akzent. Wie jetzt - in Deutsch??? Ansonsten wünsche ich Dir noch viel Spaß und vielleicht auch Hilfe hier im Forum - Ursel, DK --- mit dän. Mann und 2 fließend zweisprahcigen Töchtern, inzwischen im Teenagealter


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Hallo DK-Ursel, danke für Deine Antwort !!! Nein, den Akzent hat sie im englischen. Unsere Freunde dort erklären uns immer ganz stolz, daß unsere Tochter völlig " akzentfrei " englisch spricht . (Einen Zustand den ich nie mehr erreichen werde). Hier in der Schule sagt ihr Englisch Lehrer, daß sie einen amerikanischen Akzent hat. Wie so oft im Leben ist halt vieles eine Frage des "Standpunktes". Ihr deutsch ist für unsere Region akzentfrei. Liebe Grüße Leavy


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hej Leavy! Ach so -- akzentfrei amerikanisch heißt amerikanischer Akzent Wir haben letzten Sommer neue Bekannte getroffen. Die Mutter war sehr erstaunt (eigene Aussage), daß meine Töchter keinen dänischen Akzent im Deutschen haben. Nö, wieso auch, sie haben Deutsch ja ohne Akzent von mir gehört und gelernt! Ich find´s auch immer total süß, daß die Kinder einer in Schweden lebenden österreich. Bekannten reinstes Österreichisch sprechen - meine Kinder, die sich i mgrundschulalter alle kennenlernten,waren darüber zunächst leichterstaunt, denn sie kannten bislang nur "Hochdeutsche". Aber da die Mutter eben österreischisch spricht, haben die Kinder österreichisches Deutsch gelernt, ist doch klar! Übrigens fließend und ebenfalls auf hohem, gutem Niveau, obwohl die Mutter arbeiten ging und die Kinder dadurch natürlich weinger Deutsch hörten als meine. Daß Deine Tochter amerikanisch spricht, kann dem Lehrer doch wurscht sein - die übrigen in der Klasse (womöglich einschließlich ihm selber) sprechen Englisch mit deutschem Akzent, also: what shall´s? Wie kommt Deine Tochter ansonsten im Unterricht klar? Langweilt sie sich? Kann/will der Lehrer siegebührend fördern? Für unsere Kinder ist der Deutschunterricht immer ein Problem, da er natürlich, selbst wenn der Lehrer fördern woltle, immer auf Fremdsprachen- und nicht Muttersprachenniveau abläuft. Gruß Ursel, DK - dän. Mann, 2 fließend zweisprachige Teenagetöchter


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Hi Ursel, der Akzent ist dem Lehrer auch egal, er findet es nur interessant, daß sie einen amerikanischen und keinen deutschen Akzent hat. Ansonsten hat er sich weitestgehend damit abgefunden, daß er ihr nichts mehr beibringen kann ( seine Aussage ). Er freut sich immer wenn mal ein Wort dabei ist, daß sie nicht kennt. Sie darf schon mal in der Klasse was auf englisch vorlesen, wenn ich ihr ein entsprechendes Buch mitgebe. Das findet sie immer ganz toll und die anderen Kinder auch. Aber das allgemeine Niveau ist halt noch sehr niedrig, die anderen Kinder haben erst im letzten Halbjahr des letzten Schuljahres angefangen, da kann man noch nicht viel erwarten und das war uns auch klar. Ansonsten hast Du unseren wunden Punkt getroffen. Leider ist es unsere Tochter gewohnt sich in der Schule teilweise recht ordentlich zu langweilen. Nicht nur in Englisch, sondern leider auch in Deutsch und Mathe. Wir haben diese Woche nochmal ein Elterngespräch vielleicht können wir ja was bewegen (zumindestens bei den anderen Fächern). Drück mir bitte mal die Daumen. Liebe Grüße Leavy


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hallo hey, cool! respekt und einen großen glückwunsch an deine tochter. toll! lg paula (d/span/engl) mit mann (NL) und zwei kids in D


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Hi Paula, danke für Deine Antwort ! spanisch möchte die Kleine als nächstes lernen ! Ich hab´s bisher aber ein bißchen abgeblockt. Ich möchte sie nicht überfordern. Liebe Grüße Leavy


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Hallo Leavy, das ist ja super! Schoen zu hoeren, dass Ihr mit Eurer Methode einmal wieder einen neuen Weg aufzeigt, mit dem ein Kind mehrsprachig werden kann. Gruss FM P.S.: Verstehe, dass Du derzeit Spanisch noch abblockst, sonst waeret Ihr ja irgendwann auch noch 12 Wochen im Jahr in Spanien ;-) Obwohl, schoen waer's ja schon...


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Hey, klingt doch super.... Glückwunsch zur Tochter. Aber gerade wenn du sagst, dass sie sich auch in anderen Fächern langweilt, würde ich es sie ruhig mal mit Spanisch probieren lassen. Falls es zuviel wird, kannst du es immer noch canceln/einschränken. LG Amula


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Na, gratuliere, das hat doch super geklappt ! Mutig von euch, andererseits zeigt sich auch hier wieder: wenn die Kinder den Ansporn haben oder einen guten Grund sehen, warum eine Sprache zu erlernen ist, kommt die Motivation von ganz alleine ! LG Katia Deutsch mit Mann (Italienisch) in England, Tochter 1.5 Jahre (Deutsch-Italienisch-Englisch)


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Hej nochmal! Das problem der Langeweile kennen wir leider bei beiden Töchtern auch aus vielen Fächern, und eben nicht nur dem Deutschunterricht (der hier bei uns ja als fremdsprachenunterricht erst ab der 6./7. Kl. läuft). Gespräche mit den Lehrern, ja bis hoch zum rektor haben wenig bis nichts ergeben. Das liegt aber auch teilweise am dänischen Schulsystem. Genau deshalb ist es uns imemr wichtig gewesen,die Kinderaußerhalb der Schule zu fördern und uz animieren, aber bitte nicht mit shculischen Fächern! (Ichweiß noch, wie eine Antwort auf mein "Kind langweilst sich i mDänischunterricht" hieß, wir solltensie Englisch lernen lassen, ach ja, das ist ja zumindest in Dtld. so modern --- und dann? Hätte sie sichvon Anfang an in Englisch auch gelangweilt! Wie sehr haben Großeltern die Suzuki-Methode beanstandet, nach der meine Kinder ab dem 5. Lebensjahr Violine spielen --- aber ich war FROH, daß sie noch KEINE Noten lernten: So kam doch in fer Schule wenigstens im Musikunterricht ein Fizzel Herausforderung.) Meine Große interessiertsich seit Jahren für Italienisch und würde die Sparche mehr als gerne lernen, dazu ist bei uns leider zu wenig Gelegenheit. Ichwürde meinem Kind jede nicht-shuclische Herausforderung nebender Scuhle ermöglichen --- wenn es wirklich zuviel wird, ist DAS ja eine Sache, die man jederzeit auf Eis legen kann, is mehr Zeit, Energie etc. wieder zur Verfügung stehen. Verlieren kannst Du dabei also nichts! Wie sagte mal derVater einer Freundin meiner Tochter, dessen Kind sich leider sehr mit den einfachsten schulischen Dingen plagen mußte und mit dem sie daher nachmittags viel schulischen Einsatz leisten mußten? "Ichsehe an Euch, daß es genauso ansntrengend und problematisch ist, ein begabtes Kind zu haben wie eins, das sich eher schwertut." Wie wahr! Weiterhin viel Freude mit Eurer Tochter - Ursel, DK


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Hallo FM, oh ja, daß wär´s, würde mich schon irgendwie reizen ! Aber ich fürchte da bekomme ich Probleme mit der Schulpflicht. Ich bin mir auch nicht sicher, ob es dann tatsächlich Spanien würde oder nicht eher der mittelamerikanische Raum bzw. Mexico . Es ist nämlich einigermaßen schwierig kindgerechtes Material zum erlernen von Spanisch von Deutsch ausgehend zu bekommen. In Amerika bekommt man dagegen gutes Material von englisch zu spanisch. Find ich auch eigentlich ganz gut in unserem Fall. Es gibt da halt nur gewisse Unterschiede in der Aussprache. Liebe Grüße leavy


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Hallo Amula, ich finde sie auch einfach nur super toll ! Ich warte mal unser Elterngespräch in der Schule ab. Danach guck ich mal ! Liebe Grüße leavy


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Hallo Leavy, das klingt ja toll, Deine Tochter macht das super!!!!!! Viel Spass hier im Forum... Grüsse aus Portugal


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Hi Ursel, ich sehe wir sitzen im selben Boot ! Sie lernt halt gerne, sie hat begriffen daß, wenn man etwas können will, man vorher dafür lernen und üben muß, daß das am Anfang schon mal ganz schön frustrierend sein kann, aber wenn man da durch ist, daß es dann immer mehr Spaß macht und daß es ein großartiges Gefühl ist, wenn man es dann kann. Ich versuche auch jedes Lernen mit Spaß und Spiel zu verbinden, was beim Sprachen lernen ja auch echt gut geht. Sie ist sehr lernwillig und hat eine gute Auffassungsgabe und kann sich super gut konzentrieren. Ja, und damit hat sie halt den meisten Kindern schon einiges voraus. Außerschulisch lernt sie Flöte ( seit sie 5 ist ), macht Balett, Schwimmen und Reiten. Damit sind 3 Wochentage ausgereizt. Das gibt ihr noch Zeit für Verabredungen ( sie hat viele Freundinnen ) und auch für sich. ( Sie spielt auch super gerne alleine oder malt oder liest oder....). Hausaufgaben müssen auch noch gemacht werden, dann noch schon mal was für die Schule lernen. Außerdem der ganze Englisch Bereich mit lesen und schreiben. Ich finde wir sind ziemlich ausgereizt. Sie guckt nicht gerne fernsehen, eigentlich nur Sonntags mal die Sendung mit der Maus ( 30 min ). Ich finde es schwierig, den richtigen Weg zu finden. Ich will sie weder unterfordern noch überfordern. Es macht so Spaß ihr zuzusehen, wie sie aufblüht, wenn sie über sich selbst hinauswachsen kann. Liebe Grüße Leavy


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Danke amolap, ich finde sie auch toll !!! Ich glaube ich werde sehr viel Spaß hier bei Euch haben. Ihr seid echt super nett. Danke leavy


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Hihi, sind wir auch! --- das hast Du gut erkannt - Gruß Ursel, DK - wo der Tag ganz ander sverläuft geplant (und die Planung war schon wieder o lala! )