KatharinaY
Huhu, wollte mich auch mal dazugesellen und fragen, ob die/der eine oder andere ein paar Tipps für uns hat. Mein Sohn ist nun 14 Monate alt und wir würden ihn gerne zweisprachig Deutsch-Türkisch erziehen. So langsam geht es ein wenig los mit dem Thema Sprache, auch wenn er noch nicht so eindeutig etwas von sich gibt (Tierlaute macht er begeistert nach, ansonsten sind seine bisher einzigen Worte "baba" und "da"). Er versteht aber schon ein bisschen, z.B. manche einfachen Aufforderungen oder Fragen ("wie macht die Kuh") etc. Nun ist es bei uns so, dass ich aktuell voll in Elternzeit bin und mein Mann 100% arbeitet, d.h. nur abends zuhause ist. So kommt der Großteil an sprachlichem Input von mir und ist daher Deutsch. Kita, Kindergarten usw werden dann ja auch auf Deutsch sein. Ich kann Türkisch, aber natürlich nicht auf muttersprachlichem Niveau, zudem heißt es ja immer, dass möglichst jedes Elternteil bei "seiner" Sprache bleiben soll, um es den Kindern einfacher zu machen. Wir haben auch nicht groß ein türkisches Umfeld, wo er viel aufschnappen könnte. Es ist mir aber schon wichtig, dass er die Sprache lernt, da die Verwandten in der Türkei wirklich keine andere Sprache können und er sich z.B. mit seiner Oma sonst gar nicht unterhalten könnte. Gibt es jemanden mit einer ähnlichen Situation und wie handhabt ihr das? Habt ihr Tipps wie man die zweite Sprache etwas mehr integrieren kann? Ansonsten freue ich mich auf den Austausch :). Viele Grüße, Katharina
Hej und willkommen hier! Tja, am meisten ist da Dein Mann in der Pflicht, seine Sprache an sein Kind zu bringen , und da es bereits 14 Monate ist, darf er tunlichst keine Zeit mehr verlieren! Er sollte jede minute nutzen, due er mit de: kind zusammen ist, denn einer der wichtigsten Faktoren beim erlernen von (Mutter- wie Fremd-)Sprachen ist eben Zeit: je mehr man eine Sprache hört und spricht, umso besser wird sie. Habt ihr türkische Bücher? Dann daraus vorlesen! Gut ist, daß Du auch Türkisch kannst, da würde ich ganz schnell umstellen auf Familiensprache Türkisch. Das erhöht den Zeitfaktor . JETZT ist die beste Zeit, und ihr habt schon einiges verpaßt. Noch kommen weniger deutsche Spielkaneraden ins Haus, noch seid Ihr viel unter Euch oder evtl. Mit der türk. Familie zusammen. Nie wird der input größer als jetzt. Ob du Türkisch sprechen solltest? Für mich wäre es auch in Dtld niemals eine option gewesen, etwas anderes als meine Muttersprache zu sprechen, alles andere hätte mich zu seh4 begr3nzt, täte es soga4 heute noch, wo ich wirklich sehr gut Dänische spreche. Aber genauso wichtig wie der input der anderen Muttersprache ist ja Sprache überhaupt: Rhythmus, Sprachphantasie, Spiel mit Worten, Reime, Lieder… kannst Du all das auf Türkisch?, Wer seine Muttersprache(n) spielerisch lernt, lernt generell leichter. Das sollte man nie unterschätzen, Versäumnisse im kleinkindalter lassen such da kaum aufholen. Wenn Dein Mann sich anstrengt und die Familie hilft, kann das für Türkisch auch reichen. Aber es erfordert schnellen konsequenten Einsatz! Alles Gute!
Hallo und danke für die Antwort:). Aus meinem Post ist vielleicht der Eindruck entstanden, dass mein Sohn aktuell gar keinen türkischen Input bekommt, dem ist auf jeden Fall nicht so. Mein Mann spricht schon so ziemlich immer Türkisch mit ihm, aber es ist halt eindeutig weniger als das Deutsche, was er den ganzen Tag mit mir hört. Wir versuchen auch mittlerweile, untereinander Türkisch zu sprechen, was aber leider nicht so gut klappt, weil wir bisher immer Deutsch gesprochen haben und es daher sehr ungewohnt ist. Meistens verfallen wir früher oder später doch wieder ins Deutsche. Es ist für uns auch immer sehr forciert. Die Verwandten sind leider komplett in der Türkei oder im sonstigen Ausland, daher fällt das als möglicher Input (außer am Telefon) auch weg. Ich will alleine mit ihm auch kein Türkisch sprechen, nicht weil ich es komisch finde, mit meinem Kind eine Fremdsprache zu sprechen, sondern um es einmal nicht zu verwirren und zu anderen ihm keine Fehler beizubringen. Das mit den Büchern ist auf jeden Fall eine gute Idee, ich werde mal ein paar in der Bücherei suchen. Mit der Familiensprache müssen wir uns wahrscheinlich ein bisschen mehr bemühen :)
Also, das mit der Verwirrung ist leider oft sehr mißverständlich gebraucht. Es gab und gibt auch bei mir Situationen, in denen ich Dänisch mit meinen Kindern sprach und spreche. Verwirrung entsteht höchstens , wenn man mitten im Satz plötzlich wechselt, mitten im Gespräch… das gewöhnt sich das Kind dann auch an und wird für die jeweils einsprachige Seite dauerhaft unverständlich ( daß mehrsprachige Kinder am Anfang mischen , ist normal und sogar klug, sie leihen sich dann aus der jeweils anderen Sprache die wörter, die sie kennen und brauchen und wir müssen ihn dann geschickt die fehlenden Wörter beibringen ) Fehler hören Kinder auch mit türkisch als Familieensprache oder wenn ich eben Dänisch mit ihnen rede, weil die situation es erfordert. Trotzdem übernehmen Kinder sie nicht 1:1, aber hier ist das muttersprachliche Regulativ natürlich wichtig. DAS wäre bei mir kein Grund gewesen, aber ich hätte mich und somit auch die Kinder sprachlich zu sehr begrenzt, wenn ich ihnen nur auf Dänisch begegnet wäre. Vielleicht wird Türkisch trotz aller Anstrengungen nicht so stark wie Deutsch, oft ist das so, jedoch auch nicht zwangsläufig. Aber selbst wenn Dein kind „nur“ Türkisch verstünde un€ nicht selber spräche, wäre das doch mehr als gar nichts und ließe sich schnell aktivieren. Bei dem, was Du schilderst, denke ich, ihr habt gute Aussichten für eine starke türkische Muttersprache . Ich würde weiter üben, auf türkisch als familiensprache umzustellen, das hilf5 ja auch dir im weiteren Erlernen der Sprache . Alte Gewohnheiten ändern ist schwer, ich weiß, aber es geht, auch das weiß ich aus Foren und dem eigenen Freundeskreise …und es lohnt such! Alles Gute, ihr seid doch auf einem guten Weg!
Ja da hast du Recht, auch wenn er Türkisch zumindest verstehen würde wäre das schon etwas. Ich denke dass auch regelmäßige Aufenthalte im Land wichtig sind, wo man dann nicht auf die andere Sprache umstellen kann. Mir ist es auch nicht wichtig, dass er die Sprache perfekt kann, sondern dass er eine Basis hat, auf die er zurückgreifen kann, wenn er das möchte. Bin auf jeden Fall gespannt auf die sprachliche Entwicklungsreise :).
Viel Freude dabei, für mich war das eine der spannendsten in der Entwicklung meiner Töchter! Und erzähl doch ruhig mal hin und wieder, wie es läuft!