Mitglied inaktiv
Hallo, ich bin nachlängerer Zeit mal wieder hier und - inspiriert von der Schuldiskussion im Grundschulforum - würde ich gerne ein Art UMfrage hier machen, und zwar: Wie ist das Schulsystem da wo Ihr lebt, aufgebaut, wie funktioniert es und wie findet Ihr es? Hier in Tschechien gibt es 9 Jahre "Grundschule", dann 4 Jahre "Mittelschule" - das kann Gymnasium mit klassischem Abitur sein oder auch eine Art Fachoberschule mit Fachabi sein (damit kann man bare prinzipiell auch auuf jede Hochschule - man muss "nur" deren Aufnahmeprüfung bestehen). Oder man macht nach der 9.Klasse eine Ausbildung, Berufsschule... Was es zusätzlich noch gibt (irgendwann Anfang der 90er eingeführt) sind sog. 8jährige Gymnasien. Dahin können begabte Kinder nach der ersten Stufe der "Grundschule", also nach der 5.Klasse wechseln. Kriterien: Elternwunsch, Lehrerempfehlung/Leistung. Kritisiert wird daran, dass sie den "Grundschulen" die guten Schüler "weglocken" und diese dann quasi schlechter werden, einen schlechteren Ruf haben - worauf wiederum wieder mehr Eltern für ihre Kinder das 8j.Gymnasium in Erwagung ziehen - auch da wo es gar nciht so angebracht ist... Gegenargument - an den "Grundschulen" würden begabte Schüler zuwenig gefördert, würden sich langweilen, evt. ihr POtenzial nicht ausschöpfen usw. und sie seien doch nicht dafür zuständig, den Klassendurchschnitt aufzupolieren... Die oft nicht so tollen Zustände insbesondere an den 2.Stufen (Klassen 6.-9.) der "Grundschulen" hängen v.a. mit der schlechten finanziellen Lage des Schulsystems zusammen, Lehrer/innen sind schlecht bezahlt, die guten/gefragten wandern an Privatschulen etc. ab... usw.¨ Ich persönlich denke, das System hier ist an sich ganz gut (auf jeden Fall viel besser als die meiner Meinung nach viel zu frühe "Selektion" in Deutschland - nach weitgehender Abschaffung von Gesamtschulen und Förder/Orientierungsstufe in den meisten Bundesländern) - ABER in die "Grundschulen" hier müsste VIEL MEHR investiert werden - mehr Geld¨, mehr gute Lehrer/innen, kleinere Klassen, insegsamt bessere Bedingungen. Dann würden auch nicht so viele meinen, ihr Kind müsse unbedibt auf ein 8j.Gym. Denn das Abi macht es ja genauso, wenn es "normal" nach der 9 aufs Gym für 4 Jahre geht... Nur meinen viele, es hätte dann zu viele Jahre auf einer "schlechten Schule" verschwendet und hätte es dann auf dem Gym schwerer... In Finnland gibt es meines Wissens ein ähnliches System wie hier - nur mit mehr finanzieller und auch sonstiger Unterstutzung - und sie sind bei PISA etc. sehr erfolgreich. Ich finde das ein sehr interessantes Thema und würde mich über Eure Erfahrungen in den Ländern, wo Ihr lebt, freuen :-)! Gruss, M.
wir leben auf der rosebud sioux indian reservation in south dakota, usa. normalerweise fangen die kinder mit ca 3 jahren im headstart an....mit fuenf kindergarten. manche schulen hier sind von kindergarten bis 8th grade...dann highschool. freddys schule geht nur bis 5th grade. dann gehts auf die mittelschule und dann highschool.....hab das system hier noch nicht so durchschaut....ich lerne mit der zeit...lol freddy war ein extremfruehchen. er kam mit drei jahren in die fruehfoerderung.....also er ging in die preschool special ed....das ist fuer kinder mit speziellen beduerfnissen. er bekam seine therapien (sprachtherapie, physische therapie etc. hier ist das gesetz das schulpflicht mit sieben anfaengt.....also konnten wir unserem sohn zeit lassen. freddy ist mittlerweise neun und in der 2.klasse elementary.school. er hat eine begleitlehrerin die mit ihm in die regulaere klasse geht und ihm braille beibringt. auch kommt regelmaessig eine blinden beraterin die mit freddy arbeitet. im grossen und ganzen bin ich sehr zufrieden mit der schule. die lehrerinnen sind sehr nett die kinder sehr hilfsbereit. die meisten leute die mit meinem sohn arbeiten sind sowieso auch verwandt mit ihm....die meisten kinder auch. tja so ist das hier in lakota country. liebe gruesse maria
Hej allesammen! Ui, das wird schwierig und vor allem sicher auch trotz aller objektiver Gegebenheiten,die man erzählen kann, sehr subjektiv. Trotzdem - und weil so manches falsche Gerücht über das skandinavische Schulsystem herumschwirren, hier die dänische Fraktion: Objektiv erzählt: Es gibt keine Schulpflicht, sondern Unterrichtspflicht, dennoch schicken die aller-allermeisten Eltern ihre Kinder in eine Schule. Es gibt nur 1 Folkekosle, die von der 0. (Vorschulklasse, seit neustem obligatorisch für alle --- meist sind die Kinder zwischen 6 und 7 Jahren alt) bis zur 9,. Klasse geht. Nach der 9. Klasse entscheiden sich die Schüler, welchen Weg sie weiter gehen, grob gesagt, ob sie noch weiter die Schulbank - z.B. auf einem der in verschiedene Fachrichtungen aufgeteilten Gymnasien - drücken oder eine Berufsausbildung beginnen. Neben den kommunalen Schulen gibt es auch sog. Friskoler, die also in freier Trägerschaft, also von den Eltern, getragen werden. Da meine Familie selber am Aufbau einer solchen Scuhle eng beteiligt gewesen ist und im 2. Anlauf auch erfolgreich, habe ich einen guten Einblick in dieses System gewonnen und bin wirklich beeindruckt über die dänische Großzügigkeit auf diesem Gebiet. Kritisiert werden sie von Anhängern der Folkeskoler, weil sie sich natürlich ihrKlientel herauspicken können und bei einer Überbelastung einer Klasse mit "schwierigen" Schülern dankend ablehnen dürfen, wenn ein neuer schwieriger Schüler dazukommen soll. Immer mehr Eltern wählen inzwischen diese privatisierte Form, weil sie unzufrieden mit staatlichen Maßnahmen sind. M.E. liegt es auch daran, daß es Sitzenbleiben nicht gibt, allenfalls kann die Pädagogin anraten, die 0. Klasse zu wiederholen --- wenn die Eltern sich dagegen stellen, ist sie machtlos. Dann kann, wie im Fall einer Freundin meiner Tochter, es damit enden, daß ein Kind jahrelang Stützunterricht bekommt, in den Zeiten des normalen Unterrichts, und letztendlich --- wenn es Glück hat --- in einer Spezialklasse landet, wo ihm wirklich die Förderung angedeiht, die es braucht. Schwache Schüler bekommen also zusätzliche Förderung (allerdings eben in den Schulstunden, so daß sie ja wiederum einiges verpassen), andere Schüler, vor allem die guten, werden oft nicht dort abgeholt, wo sie stehen --- "die kommen ja ganz gut allein zurecht, wir müssen den anderen helfen". Das Niveau richtet sich viel nachden Schwächeren aus --- das führt zu Langeweile (bis hin uz Schulmüdigkeit) bei den guten Schülern, ein nicht zu unterschätzendes Problem!!! Dadurch, daß die Folkeskole verprlichtet ist, alle Schüler aufuznehmen, und zwar in die normalen Schulklassen und nicht etwa in Förderklassen, kann es im schlimmsten Fall dazu führen,daß - wie im Falle einer meiner Töchter - ein sehr begabtes Kind mit 8 Kindern zusammensiutzt, die nicht nur unterschiedliche Intellginzniveaus haben, sondern alle eine psychologisch-pädagogische Beratung beanspruchen, d.h. soziale oder Lernschwierigkeiten haben,dieeigentlich gesondert behandelt werden müßten. Zuegeben ein absolutes Extrem - daß i neiner klasse mit 9 Kindern 8 Schüler (durchausn ichteinheitliche!!!) Probleme haben,die eigentlich ganz anderen nterricht erfordern, aber tatsöächlich passiert. Und in einer Klasse mit 14 reichen eben auch 5 Kinder mit ADHS, Rechtschreibschwierigkeiten, sperger und anderen Problemen, u mden normalen Unterricht fast unmöglich zu machen. Damit wird man eben wederden guten Schülern noch diesen Kindern gerecht --- und die Lehrer sind überfordert! Trotzdem bin ich froh, daß meine Töchter hier in Dk und z.B. nicht in Frankreich oder Dtld. in die Scuhle gehen. Der Leistungsdruck ist - natürlich vor allem für gute Schüler - enorm gering im Vergleich. D.h. die kinder haben Zeit, Kinder zu sein und neben der Schule andere Hobbies zu pflegen. Noten gibt es erst in den höheren Klassen (ab der 8. Kl.), trotzdem weiß jeder Lehrer sehr genau, wo seine Schüler stehen - und die Schüler untereinander auch. Das soziale Milieu in der Klasse wird sehr ernstgenommen, das Kind wird eher ganzheitlich beurteilt als in einer dt. Schule und auf Miteinander viel Wert gelegt.. Teamwork und selbständig Arbeiten werden bereits früh gefördert, man hat in den unteren Klassen fast überall ,in den höheren ansatzweise klassenübergreifenden Unterricht eingeführt (da sind die Friskoler natürlich wesentlich freier ---- neue Unterrichtsformen auszuprobieren und neue pädagogische Wege zu gehen!), der Personalschlüsel ist recht gut --- in den unteren Klassen wird in vielen Stunden neben dem Lehrer ein Pädagoge eingesetzt, der nachmittags auch in der Betreuung mitarbeitet --- und bei einer Klassengröße ab 28 müßte die Klasse eigentlich geteilt werden (dies mit Vorbehalt gesagt, da es nicht mehr über all so stattfindet). Wir haben FAST nur gute Erfahrungen mit den Lehrern gemacht; sie sind engagiert, freundlich und erziehen die Schüler wie erwähnt zu selbständigem Arbeiten ---- in den ersten Klassen sind deutsche Schüler vom Wissensstand dänischen Kindern deutlich voraus ---- kein Mensch würde hier in den Herbstferien schon fragen, ob die im Sommer eingeschulten Kinder lesen und wie weit sie rechnen können. (Sowas erlebe ich mit Gruseln jedes Jahr in Dtld.) Diesen Wissensstand holen die dänischen Kinder durchaus irgendwann auf -- in den höheren Klassen. Jedoch haben sie meinerErfahrung nach den deutschen Kindern dann viel Wissen was Teamwork angeht voraus, auch wie sie sich Informationen beschaffen, haben sie besser gelernt, und Computerarbeit wird hier ebenfalls viel geübt. Wichtiger als Pauken ist also das Zurechtfinden im Informationswald - und das finde ich gut. Alles in allem eine positive Beurteilung des dänischen Schulsystems, mit Abstrichen, was gute Schüler anbelangt --- das liegt aber auch (noch) in einer Grundart der Dänen begründet, die das sog. Jantelov haben, ein gesellschaftliches "Gesetz", das es Menschen nicht leicht macht, Individualismus zu pflegen und anders (manchmal eben auch besser) zu sein als die übrigen Dänen. das dänische Sculsystem läßt dänische Kinder jedenfalls lange Kinder sein --- ohneLeistungsdruck und 'Ängste. Gesellschaftliche Gegebenheiten wiederum zwingen die Kinder, früher als viele deutsche erwachsen zu werden, aber das ist eiun anders Thema und hat mit der Scuhle nur am Rande zu tun. Viel zu lang, ich schick´s trotzdem ab - Ursel, DK (mit 2 Teenagetöchtern, von denen eine zwei kommunale Folkeskoler bis zum Ende besucht hat und jetzt auf dem Gymnasium ist und die andere nach der 5. Kl. auf eine Friskole kam, die sie bis zur 9. Kl. besuchen wird).
... danke für den Beitrag! (Danke auch für die Beiträge der anderen natürlich!) Aber ich finde an Deiner Schilderung besonders spannend, dass der Grundaufbau bei Euch ähnlich wie hier ist (9 Jahre "Grundschule", dann verschiedene Arten von Gymnasien und Mittelschulen bis zum (Fach-)Abitur, zusätzlich verschhiedene "freie/alternative Schulangebote). Dann kannn man eher vergleichen und sich inspirieren, was bei gleichem Grundaufbau anders und besser zu machen wäre. Das mit der individuellen Förderung klapp hier meist nicht so, obwohl vioel dar)uber diskutiert wird. Noch immer sind viel zu viele Kinder an Spezial-/Förderschulen - auch die die da eigentlich nicht hingehören. Aber leider sind die "normalen" Schulen noch zu wenig auf Integration ausgerichtet - zu grosse Klassen, Unterfinanzierung usw., da funktioniert es quasi nur, wenn alle "halbwegs" normal sind. Also schon noch einiges zu tun... :-/ Und es gibt i.d.R. Noten von Anfang an (an manchen Schulen auch verbale Bewertungen), es könnte mmeiner nach informaller, weniger "hierarchisch" zugehen (z-B. fand ich interessant zu lesen, dass in Finnland die Schüler ihre Lehrer mit Vornamen ansprechen - hier bisher fast undenkbar, aber m.E. ein guter Denkanstoss). Ich finde aber gut, dass das System (im Unterschied z.B. zum deutschen, meiner Meinung nach) nicht grundsätzlich in Frage gestellt werden muss, sondern ein paar Reformen und mehr Finanzen reichen, damit man es als wirklich gut bezeichnen kann (so wie wohl bei Euch oder in Finnland). Behaupten bei Euch die Verfechter anderer Schulformen (hier z.B. die 8j)ahrigen Gymnasien) auch, die Kinder würden auf der normalen Schu&7;e nicht genug gef)ordert, würden zu lange mit den "schlechten" zusammen sein... usw.? Hier ist das zum Glück nur eine kleine elitäre Minderheit,. aber ich denke schon, generell müsste viel mehr dafür getan werden, damit die Schule wirklich f)ür alle da ist, nicht nur ¨für den "virtuellen Durchschnittsschüler". Daher interessiert mich diese Thematik in anderen Ländern, v.a. da woe der Grundaufbau des Schulwesens ähnlich ist. Ach ja, Kindergarten ist hir ab 3 Jahren, er ist Teil des Schulsystems, aber nciht verpflichtend. Das letzte KiGA-Jahr ist zur Zeit kostenlos (ändert sich vielleicht wieder nach den Wahlen...). Schule ab 6 bzw. 7 Jahren. Auch hier gibt es Bildungspflciht, nicht Schulpflicht. es sit also z.B. auch Homeschooling möglich. Machen aber seeeeeehr sehr wenige. Die staatlichen/kommunalen Schulen haben i.d.R. eine Schulküche und -kantine (das Essen wird bezuschusst, ist allso preiswert), sowie einen schuleigenen Hort. Meist auch verschiedene Freizeitangebote aus den Bereiichen Kunst, Musik, Sport usw. Das nur als ergänzende Info. Freue mich auf weitere Beiträge und ggf. eine interessante Diskussion :-)! Gruss, M.
... - Du schreibst u.a.: "Dadurch, daß die Folkeskole verprlichtet ist, alle Schüler aufuznehmen, und zwar in die normalen Schulklassen und nicht etwa in Förderklassen, kann es im schlimmsten Fall dazu führen,daß - wie im Falle einer meiner Töchter - ein sehr begabtes Kind mit 8 Kindern zusammensiutzt, die nicht nur unterschiedliche Intellginzniveaus haben, sondern alle eine psychologisch-pädagogische Beratung beanspruchen, d.h. soziale oder Lernschwierigkeiten haben,dieeigentlich gesondert behandelt werden müßten." -> Ja und hier /Tschechien/ werden diese Kinder bisher wirklich "gesondert" behandelt, sind auf Förder-/Sonder-/Spezialschulen, wo es kleinere Klassen und besonders geschultes Personal gibt (Sonderschulpädagogik Psychologie usw.) Oft sind das nicht nur Kinder mit "Behinderung", sondern auch z.B. sozial auffällige/unangepasste/"zurückgebliebene" Roma-Kinder. Dies wird nun zunehmend kritisiert, da "Segregation", Diskriminierung usw. - und es wird etwas gefordert, was es bei Euch anscheinden gibt - und scheinbar auch nicht das Gelbe vom Ei ist! Man wil sagen können "Wir machen Integration" und will die "besonderen" (aus welchen Ggründen auch immer) einfach zu den "normalen" stecken - aber ohne wirlkliche grundsätzliche Änderungen und Investitionen! Und das wiird wojl kaum klappen und erntet jetzt schon Kritik von Eltern wie Lehrern... Nicht weil sie Rassisten oder für Segregation sind, sondern weil sie sehen, dass UNTER DEN MOMENTANEN BEDINGUNGEN dies den Rahmen eines auch nur halbwegs guten Funktionierens der "Grundschule" sprengen würde - da diese schon jetzt an ihrer Grenze sind (was Klassengrösse, indiv. Eingenen auf Schüler angeht, aber auch Bezahlung und Würdigung der Lehrer - sie sind schlecht bezahlt, sollen aber immer mehr "haus- oder gesellschaftsgemachte! Probleme auffangen bzw. kompensieren). Ist das bei Euch in manchem ähnlich? Gruss, M.
Hej nochmal! Ja, das ist hier ähnlich. Ich habe es ja erlebt, wie eine phantastische, kompetente und engagierte Lehrerin, die durchaus individuellen Unterricht machte und konnte (sie kam von einer Internationalen Schule und war es gewöhnt, die Schüler in 1 Klasse auf verschiedensten Niveaus zu treffen) aufgab, weil eben diese extrem ungünstige Konstellation in der Klasse meiner Tochter zustande kam. Wenn 8 Schüler unterschiedliche "Handicaps" haben, ist eine normal ausgebildete Lehrerin einfach überfordert --- das schadet sowohl den "normalen durchschnittlichen bis guten Schülern" wie auch den Förderungsbedürftigen, die ja auch nicht die Förderung und Umgebung bekommen, die sie wirklich brauchen. Und ich finde das legitim. Eine Lehrerin an einer normalen Folkeskole hat nicht die Pflicht, auch nicht Möglichkeit und das 2Fassungsvermögen", für alle Ausnahm,efälle Expertin zu sein. Sie soll den Untericht für die "normalen" Schüler sichern -- und erkennen, welche Schüler besondere Förderung erhalten müssen. Diese besondere Förderung aber KANN nicht ihre Aufgabe sein, sondrndie besonders ausgebildeter Menschen.. Den Stützunterricht bei uns halte ich für sinnvoll, wenn ein Schüler vorübergehende Probleme hat, dem Unterricht zu folgen. D.h. wenn die Aussicht besteht, daß der Stützunterricht irgendwann auch wieder aufhören kann, weil der Schüler (wieder) Anschluß gefunden hat. Eine begleitender Pädagoge ist auch sinnvoll, wenn ein Kind beim Lernen oder im sozialen Alltag besondere Probleme hat,die eine individuellere Betreuung zur Einübung bestimmter Routinen erfordern --- ABER ein Stützunterricht,der ein Schulleben lang die Schwächen eines lernschwachen Schülers aufholen soll, ist doch sinnlos und vermittelt dem Kind ebenso wie Sitzenbleiben ein Gefühl der Niederlage und des Nicht-Ausreichens. Warum ist eine besondee Förderung in einer besonderen Klasse dann diskirminierend und schädlich???? Wenn Du so willst, gehöre ich dann einer elitären Minderheit an, die sich gewünscht hätte, das Gymnasium wäre schon ab dem 5. Schuljahr fällig gewesen. Unterforderte Kinder stellen Eltern vor ebenso große Aufgaben wie überforderte, das sah zumindest der Vater der lernschwachen Freundin meiner Tochter ein, die ständig einen Stützlehrer brauchte. Aber so wie er sich nachmittags um die Hausaufgaben des Kindes kümmern mußte, mußten wir den Töchtern Herausforderungen schaffen, die einen Ausgleich zum oftmals langweiligen Schulunterricht schufen. Es war nicht immer leicht, Freude an der Schule wachzuhalten - es gab Zeiten, in denen meine Große nur wegen Musik in die Schule ging, alles andere war todlangweilig. Und es gab eben keine Alternative - denn sozial gehörten meine Töchter absolut in diese Klassen. Es führte soweit, daß manches Hobby gehaßt wurde, weil es in der Klasse keinen gab, der ähnliche "Ambitionen" hatte. Mehrpsrachigkeit uwrde bei den Klassenkameraden nur deshalb positiv bewertet, weil meine Tochter im deutschen Fremdpsrachenunterricht eben nichts zu lernen brauchte -- auf dem Gymnasium sitzen Kinder, die Freude an Sprachen haben und diese Mehrsprachigkeit als Chance erkennen. Violinunterricht wurde meiner Großen verhaßt - und das hat sich bereits geändert, nachdem sie nur eine Woche mit ambitiösen Kindern probeweise am Gymnasium oder in einem Verfasserkursus zusammen war. Jetzt auf dem Gymnasium ist sie wieder begeistert bei der Musik und sieht es als Privileg und nicht mehr als saure Pflicht, sich auf diesem Instrument zu entwickeln. Egal, wie man zum Klasseüberspringen steht, so ist da ja auch irgendwann mal die Grenze erreicht. Wenn das System nicht fähig ist, sich auf unterschiedliche Schülerbedürfnisse einzustellen, dann nützt auch Klassenüberspringen nichts. Das ist meine Kritik meine am dänischen System. Wie gesagt beruht diese Mißachtung besonderer Begabungen aber auch auf dem Jantelov (kurz gefaßt: "Du sollst nicht glauben,daß du besser bist als die anderen!"), das so ausgeprägt nicht mehr zitiert wird, aber in den Köpfen der Erwachsenen noch ausgeprägt spukt und das vor allen Dingen alles mißtrauisch beäugelt, was sich von der Masse abhebt. Schule wird niemals individuell sein können. Das halte ichauch nicht für erstrebenswert.es ist eine soziale Funktion der Klassen,daß man mit unterschiedlichen Individuen und Begabungen zusammensitzt und danach schaut, wie man zuammen arbeiten kann. Das gelingt in der dänischen Schule durchaus oft und es ist eine Freude, das mitzuerleben!. Aber es reicht eben nicht, um guten Schülern Schule interessant und spannend zu erhalten. Dazu gehört auch die intellektuelle Herausforderung. Erst in der 5. Klasse bei dieser Lehrerin (s.o.) hat meine Große erfahren, was es heißt, das abzuliefern, wozu man WIRKLICH fähig ist und DAFÜR gelobt zu werden --- und daß die Erledigung der normalen Hausuafgaben (die sie ja in der Scule bereits fertig hatte) eben nicht dieselbe Befriedigung verschafft wie eine Arbeit, die man sich wirklich erarbeitet hat. AUCH DAS sind aber für mich erstrebenswerte Ziele in der Schule. Und ebenso, wie es schwache Schüler frustriert, daß sie das mittelmäßige Klassenziel nie erreichen, so frustriert es starke Schüler, daß sie dieses Klassenziel mit links schaffen, ohne Einsatz und Anstrengung. Und so wie diese Lehrerin es schaffte, die schwachen Schüler zum Arbeiten zu animieren, weil denen die Latte etwas niedriger gesteckt wurde, so daß sie sie - wenn auch mit Einsatz - erreichen KONNTEN, so hat diese Lehrerin die gute Schülerin zum ernsthaften Arbeiten gekriegt, indem sie Latte höher legte als die durchschnittlichen Hausaufgaben waren und somit von ihr endlich auch mal einen echten Einsatz verlangte. Beide Gruppen hatten das, was ich Erfolgserlebnisse nenne. Diese Lehrerin war, wie erwähnt, bislang ein Glücksfall an einer kommunalen Schule undist an extemen Begebenheiten auch gescheitert.. Friskoler, also private Scuhlen, haben den Vorteil, die Klassengröße begrenzen zu dürfen weit unter die kommunale Grenez von 28 --- wir hier im Dorf haben als Höchstzahl 16 angesetzt. Da ist es den Lehrern dann auch ganz anders vorgegeben, den Schülern individuell zur Seite zu stehen. Und friskoler dürfen,wie erwähnt, Schülerablehnen,wennsie meinen, dieKlasse und die Schüler passen nicht zusammen. Das sehe ich durchaus AUCH im Sinne des abgelehnten Schülers, der ja auch zu kurz käme in einer Klasse, wo der Lehrer sein Limit erreicht sieht. Daß viele Eltern Friskoler gründen oder zumindest für ihre Kinder wählen, Tendenz steigend, indiziert ja auch eine gewisse Unzufriedenheit mit dem von außerhalb so hochgelobten System. Da Du PISA erwähnst: Was ich auch erstaunlich finde, ist, daß DK eins der teuersten Schulsysteme in der EU hat --- und in der PISA-Studie trotzdem ähnlich gut oder schlecht, also im Mittelfeld, abschneidet wie Dtld. Da schielten dann einige Dänen nach Dtld. und riefen nach mehr Disziplin, nach Authorität und Tests --- während in Dtld. das dänische Modell zum Vorbild erhoben wurde --- ohne daß beide sahen, wie wenig das anscheinend für den Erfolg ausmacht. (Für die Lebensfreude der Kinder sehe ich da manchmal schon entscheidende Unterschiede!) Nun kann man über PISA trefflich streiten, mir zählt dieser Tests aber auch gar nichts, denn wenn man hinschaut, wer den veranlaßt und durchgeführt hat - und WIE, dann nimmt man die Ergebnisse auch nur noch bedingt ernst. Und noch was: Hiearchien haben mit Vornamen und DU nichts, aber auch gar nichts zu tun. Es ist ein Fehler zu glauben, daß die Länder, die sprachlich nicht mehr zwischen Du und Sie unterscheiden, keine Mechanismen mehr haben, um Distanz und Hierarchie zu unterscheiden. Ein fataler Fehler, in den z.B. deutsche Einwanderer oftmals verfallen und übel auf die Nase fallen, weil sie das dänsiche DU dem deutschen gleichsetzen. Aber auch das ist nun wieder ein anderes Thema. Sicher ist, daß dänische Schulen und Lehrer "lockerer" sind und mehr mit sich reden lassen, so scheint es mir jedenfalls oft, wenn ich mit deutschen Eltern rede. Aber ich stelle auch ein sehr ungesundes Mißtrauen gegenüber Schule und Lehrern in Dtld. fest --- sowas findet sich hier nur bei begründeten Fakten. Und ich denke nicht, daß dies nur an den Lehrern liegt!!! Zunächst nimmt ma hier an, daß der Lehrer, der Pädagoge, meinem Kind Gutes will, daß wir zusammenarbeiten (müssen/wollen) und daß die gemeinsame Arbeit dem Kind nutzen soll. Der Dialog wird hier groß geschrieben. Und der hat mit Du ode Sie nichts zu tun, sondern allgemein mit Vertrauen und positiver Grundeinstellung. Die scheint in Dtld. viel zu fehlen. In manchem Familienforum schüttele ich den Kopf über die Dinge, die Lehrern dort unterstellt werden -- und über die Maßnahmen, die statt eines simplen Gesprächs erwogen werden. So, schon wieder viel zu lang, aber jetzt bin iahc erstmal weg - Ursel, DK
OK, dann versuche ich mich mal an England. Es gibt hier eine Vielzahl verschiedener Schultypen, denn aehlich wie Ursula aus Daenemark berichtet, gibt es nur Unterrichtspflicht, keine Schulpflicht (kenne aber keinen, der sein Kind nicht zur Schule schickt). Beginnen tut die schulische Laufbahn mit Nursery (3jaehrige) und Preschool (4jaehrige), mit 5 kommt man spaetestens in die Schule (wobei es einige Eltern gibt, die ihre Kinder schon mit 4 in die Schulbank zwingen, finde ich ein bisschen sehr frueh. Nur die staatlichen Schulen haben einen vorgeschriebenen Lehrplan. Grob gliedert sich das Schulsystem in "Primary" (ab 4 oder 5 Jahren bis 10) und ins "Secondary" (alles was ueber 11 ist). In einigen "Regionen" (shires) gibt es noch das 11+, das ist so eine Art Aufnahmepruefung ins Gymnasium. Ansonsten geht man halt auf die normale Volksschule fuer alle, bis man 16 ist - wobei sie gerade am debattieren sind, ob man nicht 13 Jahre verpflichtenden Unterricht fuer alle machen sollte, dann kaemen sie mit 17 Jahren aus der Schule. Der Lehrplan ist festgeschrieben, mit den taeglichen Pflichtfaechern Englisch (Sprache, Literatur), Mathe und Wissenschaften (so eine Art Mix aus Bio, Chemie und Physik). Dazu gibt es Pflichtfaecher, die man bis zum 16. Lebensjahr belegt haben muss, die aber nicht taeglich vorkommen muessen bzw. nicht jedes Jahr. Dazu gehoeren Kunst, Musik, Erdkunde, Geschichte, IT, Sprachen, Sport und noch ein paar andere Faecher. Am Ende kann man entweder mit "O-Levels" den Abschluss machen oder noch eine Spezialisierung wie so eine Art Abitur machen ("A-Levels"), dabei waehlt man Leistungskurse und versucht moeglichst ein (oder mehrere) "A"s zu bekommen, die einem bei der Bewerbung an der Uni helfen. Neben den staatlichen gibt es eine ganze Reihe privater Schulen, hier ist das Lehrangebot sehr breit gefaechert und geht in der Regel weit ueber das staatliche Angebot hinaus. Erfahrungen haben wir selbst noch nicht, unsere Luette wird im Mai erst 2, aber wir haben in zwei Wochen das erste Vorstellungsgespraech an einer Privatschule, die Schueler von 3-10 Jahren aufnimmt - bin mal gespannt. Vom Angebot klingt es super, ab 7 wird es eine reine Maedchenschule was ich nicht unbedingt so toll finde, aber nun ja, bis sie 10 ist wird Sarah wahrscheinlich eh noch nicht das grosse Interesse fuers maennliche Geschlecht entwickeln :-) LG Katia
Frankreich. Vorschule, 3 Klassen, ab 3 Grundschule, 5 Klassen College, 4 Klassen Lycee, 3 Klassen Jeweils Ganztagsschule, 4 Tage in der Woche. Die meisten machen Lycee, aber es gibt grosse Unterschiede zwischen den verschiedenen Zweigen (also Abi ist nicht gleich Abi). Franzosen sind extrem bildungsbeflissen und der Unterricht ist recht anspruchsvoll. Das Regime eher streng, aber Leistungsdruck gibt es noch keinen (z.B. bis jetzt, 3.Klasse, noch keine Noten). Ich bin superzufrieden. Kinder auch. Allerdings bekomme ich nur die Vorteile des Systems mit, da Kinder auf einer sehr guten Schule sind. 99% der Klassenkameraden werden (das richtige) Abitur machen. Unsere Kinder sind schon fast sozial benachteiligt, weil keiner der Großväter eine Grande Ecole besucht hat. Das gilt natürlich so nicht für die Problembereiche in vielen Vorstädten, wo "bürgerliche" Eltern ihre Kinder auf Privatschulen schicken müssen, da das örtliche Gymnasium unter aller Kanone ist. Das ist allerdings eher ein Problem der verfehlten frz. Sozialpolitik als der Bildungspolitik. Letztere macht in letzter Zeit eine ganze Menge mit Förderprogrammen, um sozial benachteiligten Kindern aus der Banlieu zu helfen. Da ist die deutsche Lösung einfacher - wir schicken alle sozial Benachteiligten auf die Hauptschule, wo sie nicht weiter stören. Ist auch billiger. In F wird wenigstens etwas versucht, um Chancengleichheit zu erhöhen (und das von einer konservativen Regierung).
Hallo, hier in der Türkei gibt es 9 Jahre Schulpflicht, man muß vor der 1. Klasse mindestens ein Jahr lang Kindergarten oder Vorschulklasse besucht haben. Die ersten 5 Jahre gelten als Grundschule und die nächsten 3 als Mittelschule (war früher getrennt). In der Grundschulzeit hat man meistens nur einen Lehrer / Lehrerin für alle Fächer und ab der 6. Klasse Fachlehrer. Jeweils nach der 6. 7. und 8. Klasse gibt es eine Abschlußprüfung. Von diesen Prüfungen und den Jahresnoten wird ein Durchschnitt genommen und je nachdem wie hoch dabei die erreichte punktzahl ist kann man auf ein entrsprechendes Gymnasium gehen. Das gymnasium dauert in der Regel 4 Jahre. Es gibt Berufsgymnasien, wo man gleichzeitig eine Berufsausbildung bekommt und normale Gymnasien die auf die Uni vorbereiten. Nach dem Gymnasium muß man eine Uniaufnahmeprüfung bestehen und je nachdem wie viele Punkte man da erreicht kann man bestimmte Fächer an einer Uni studieren. Man kann auch nach der 8.Klasse eine prtaktische Berufsausbildung mavhen, die in der Regel 3 Jahre dauert. Ich finde das Schulsystem ziemlich einspurig und z.T. unfair, aber wegen mir wird es nicht geändert. es gibt an den Schulen sehr viel Konkurrenz. Was mir auch nicht gefällt ist die Tatsache, daß die Klassen vor allem in den Städten sehr groß sind, bei Meiner Tochter in der Klasse sind sie 45 Schüler und das ist hier normal. Ich finde das System, welches es in Deutschland mit der Selektion gibt besser, da gibt es dann auch mehr Auswahlmöglichkeiten. Viele Grüße Derya
... für Eure bisherigen Rückmeldungen - ist schon interessant :-)! Vielleicht schreibt ja nochmal jemand etwas über weitere Länder - z.B. südeuropäische Länder wie Griechenland und Italien würden mich noch interessieren, da weiss ich recht wenig, oder Spanien... Und auch Finnland, weil ich darüber einiges gelesen habe und mich die Erfahrung von jemandem interessieren würde. Aber es scheint vom Grundaufbau ähnlich zu sein wie Dänemark laut Ursels Beschreibung (?) Gruss, M.
Hej! Zu Finnland kann ich natürlich aus Erfahrung nichts sagen, habe aber ein bißchen im INternet geschaut und bereits bei Wikipedia folgendes Interessante gefunden: "In den PISA-Studien der OECD lieferten finnische Schüler im Mittel weit überdurchschnittliche Leistungen; mit Japan, Korea, Kanada und den Niederlanden gehörte Finnland zur Spitzengruppe, lag in allen Testgebieten auf einem der vier ersten Rangplätze und wurde weithin als „Testsieger“ dargestellt. Die finnische Öffentlichkeit war über die Ergebnisse weniger glücklich: Man war erschrocken über den großen Unterschied der Leseleistung zwischen Mädchen und Jungen und über den Befund, dass finnische Schüler vergleichsweise ungerne zur Schule gehen. Nichtsdestoweniger setzte sich zumindest im deutschen Sprachraum die Meinung durch, das finnische Bildungssystem sei das beste der Welt." Interessant deshalb, weil ich es ziemlich typisch finde, daß man in Dtld. sofort vom Vorteil eines Systems ü berzeugt ist, nur weiel s Leistung bringt, während die Finnen (ich sag mal Skandinavier, wohlwissend, daß Finnland dazu nicht gehört) sehr auf die Schulzufriedenheit achten und ebenso auf die Gleichstellung der Geschlechter. Ohne empirische Studien zu haben sagre ich mal, daß dänische Kinder auch in der Regel gern zur Scuhle gehen. Und daß liegt nicht nur am fehlenden Leistungsdruck, sondern auch daran,daß eben Schule als Ort sozialer Begennung gesehen wird, wo jeder sich wohlfühlen soll. Daß das nicht immer gelibt, ist klar, aber ein Einsatz wird jedenfalls geleistet. Eine Internetbekannte lebte z.Zt. der allerersten PISA-Studie in japan und fand deren gutes Abschneiden zwar beachtlich ,wußte aber, mit welchem Drill die Kinder diese Leistungen erbrachten und wünschte sich für ihre Kinder - auch bei geringerem Lernergebnis - sowas nicht. Das zeigt einmal mehr, mit welcher Vorsicht man solche und gerade die PISA-Studie genießen muß - man muß eben auch IMMER HINTER die Kulissen schauen. (Mal ganz abgesehen avon, wer der Drahtzieher mit welchen Zielen und deshalb welchen Fragen ist...) Unsere Kinder hatten mal eine finnische Austauschklasse zu Besuch. ich kann nur konstatieren, daß die sehr verschlossen und schüchtern waren und ihr Englisch dem unserer Kinder weit unterlegen - da müssen die in den folgenden Jahren enorm aufholen, was ja geht, wie auchder Vergleich dänisch-deutsch zeigt.) Und es war ja auch nur 1 Klasse aus einem ganzen Land, ich erhebe also keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit. Gruß Ursel, DK
... insofern, dass man PISA u.¨a. auch nicht überbewerten oder isoliert als alleinigen Masstab für irgendwas sehen sollte! Darum ging es mir auch gar nicht. Ich schaue ja nicht aus "deutscher" Sicht, sondern aus "tschechischer" - und da interessieren mich besonders Länder (auch deine Beschreibung der Schule in DK fand ich da spannend), wo das System ähnlich dem hiesigen ist, man es aber u.U. geschafft hat, viel mehr/Besseres daraus zu machen als hier. Denn das ist eine Inspiration für das, was man ggf, auch hier verbessern könnte - ohne gleich das ganze System über den haufen zu werfen, das im Grund ja OK ist. Das war der Grund warum mich z.B. gerade Finnland angesprochen hat. Aber auch generell interessieren mich halt die verschiedenen Systeme und Herangehensweisen...
Italien : weiss nicht genau, wie das System heutzutage ist, aber soweit ich es mitbekommen habe, hat sich nicht viel geaendert seit ich dort in die Schule gegangen bin. Also : Es gibt 3 grob nach Alter eingeteilte Stufen, naemlich "elementari" von Klasse 1 bis 5 elementare (6 bis 11 Jahre), gefolgt von den "medie" (3 Schuljahre), dann sind die Kinder so um die 14 Jahre alt. Erst jetzt teilen sich die Klassen in die "licei" (so eine Art Gymnasium, mit verschiedenen Zweigen Richtung neusprachlich, klassisch, technisch) oder den "istituti tecnici", eine Art berufsvorbereitende Schule. Schulpflicht besteht bis 16 Jahre. Abgang der licei ist die maturita', heute kann man aber aus jeder Schulart an die Universitaet, sofern man einen anerkannten Abschluss hat oder sich diesen ueber ein "biennio integrativo", also eine zweijaehrige Aufbauklasse erwirbt. Zu meiner Zeit waren wenigstens in Mittel- und Sueditalien die Privatschulen verschrien als "Auffangschulen" fuer all jene, die die staatlichen nicht packten. Inzwischen (behaupten Freunde) hat sich die Qualitaet der staatlichen erheblich verschlechtert, und Privatschulen werden wieder attraktiver. Das kann ich aus der Ferne jedoch nicht beurteilen, haengt glaube ich wie ueberall sehr davon ab, wo man zur Schule geht... LG Katia
Wir pendeln ständig zwischen D und Türkei hin und her, und bis vor einem Jahr war noch völlig unklar, wo meine Kinder mal zur Schule gehen werden. Auch mir sagt das türkische Schulsystem nicht zu, wenn man nicht genug Geld hat, um seine Kinder zu einem "Dershane" (wie soll ich das übersetzen, wörtlich Unterrichtshaus oder so ähnlich), ist soetwas wie Nachhilfe oder Vorbereitung auf die Prüfungen, zu schicken, dann haben diese Kinder eigentlich kaum eine Chance, auf eine gute Schule zu kommen, geschweige denn, irgendetwas zu studieren. Deryagül hat das ja schon gut erklärt, man hat eigentlich kaum eine Möglichkeit, auf Umwegen doch noch "zu etwas zu kommen", wenn man bei den Prüfungen schlecht ist. Auch wenn das deutsche Schulsystem von vielen (zu Recht) kritisiert wird, haben die Schüler hier noch andere Möglichkeiten, und insgesamt sagt mir das deutsche Schulsystem mehr zu. Alles in allem, wird der Große im Sommer in Deutschland zur Schule kommen, nicht nur, weil mir das System mehr zusagt, sondern auch, weil ich in Deutschland arbeiten werde. Sprechen wir uns alle nochmal, wenn die Kinder Abi haben, und dann wird man sehen, welches System am besten ist... (Naja, ich denke kaum, dass sich noch jemand in 12 oder 13 Jahren an diesen Beitrag erinnern wird,,,,)
Efuma - wieso in 12-13 Jahren? Bei uns steht das erste Abitur in 2 1/2 Jahren an!!!! Gruß Ursel, DK -- wieso fühle ich mich plötzlich sooo alt????
Ich glaube nicht, dass ich viel jünger bin, aber du hast natürlich recht, es sind ja nicht nur Schulanfänger unter uns.... In 2 1/2 Jahren, kann ich dir vielleicht erzählen, ob mein Sohn lesen und schreiben gelernt hat, eine wichtige Voraussetzung fürs Abi...
Hej efuma! Naja, da liegen doch einige Welten zwischen unseren Kindern (und ihrem Alter - somit sicher auch zwischen unserem) Aber Du hast Recht: Das wäre dann bei Deinem Sohn schon ein Anfang... Bis dann - Ursel, DK
hier ein Bild vom niederländischen Schulsystem unter www.uitmuntend.de könnt ihr übersetzen was nicht von allein klar wird. Groetjes Ully