Elternforum Mehrsprachig aufwachsen

Neu hier und viele Fragen!

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Hallo zusammen! Nachdem ich nun einige Beiträge aus diiesem Forum gelesen habe, glaube ich dass ich hier richtig bin. Zu meiner Sprachsituation: Ich bin Deutsche und mein Mann Ire, wir leben in München. Wir sprechen beide die jeweils andere Sprache fließend, jedoch nicht fehlerfrei. Unsere Tochter soll zweisprachig aufwachsen. Wir sprechen jeweils unsere Muttersprache mit dem Baby und untereinander englisch. So, jetzt meine Frage: es heißt ja immer dass man konsequent bei seiner Sprache bleiben soll, aber was ist eigentlich mit so kleinen Familienspielchen (die bei uns merkwürdigerweise immer über Sprache gehen) bei denen ich dann auch englisch mit ihr spreche, weil es der Vater erfunden hat und es übersetzt irgendwie hölzern wird. Zur Veranschaulichung: unsere Tochter macht manchmal so ein lustiges Gesicht, das ausieht als würde sie "huh" sagen. Mein Mann sagte dann einmal zu ihr "huh says the owl", wir haben uns totgelacht und seitdem sagen wir das halt zu ihr, wenn sie das Gesicht macht.(also ich dann auch auf englisch) daraus haben sich auch andere Ausdrücke geformt wie "doing the owl" oder "being owly". Auf deutsch funktioniert das irgendwie nicht und daher meine Frage, ob das schon inkonsequent ist wenn ich dabei auch englisch mit ihr spreche? Wie bewertet ihr neu erfundene Wörter, die aus beiden Sprachen zusammengesetzt sind zB "leckerlisious", sollte man das lieber sein lassen, auch wenn das irgendwie zu unserer Beziehung gehört? Hm das sind jetzt schon mehr Fragen, also deshalb erstmal soweit genug und später den Rest. Ich bin wahnsinnig gespannt auf eure Meinungen und Tipps und auch auf Erfahrungsberichte! Vielen Dank schon mal! herzlich, Alex


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Hej Alex! Velkommen hier!!! nein, Du bist nicht inkonsequent, wenn Du mal Englisch mit Deiner Tochter sprichst --- ich habe früher sogar Bilderbücher auf Dänisch vorgelesen, weil wir soviele icht kaufen woltlen. Übersetzen mag ich nicht sehr, weil ich zuviel Respekt vor der literarischen Leistung des Verfassers habe (ich meine jetzt natürlich nicht Drei-Wort-Bilderbücher, klar). Das sind ja kurze Situationen - ich rede ja z.B. auch Dänisch mit meinen Kindern, wenn Dänen zugegen sind, die unsere dt. Sprache nicht (gut9 verstehen. Trotzdem sind meine beiden Töchter, inzwsichen 13. und 17, fließend zweisprachig. Zudem wohnt Ihr in Dtld., so daß sie Deutsch ja genug hört. je mehr Englisch Dein Mann ihr vermitelt, umso besser, da ist es toll, daß Ihr als Familiensprache Englisch habt. Wichig ist nur, daß Du insofern konsquent bist,daß erkennbar ist, daß Du der dt. Ansprechpartner für Dein Kind bist. Also Spöäe, auch mal ein Buch, aus Höflichkeit -- situationsbedingt in die andere Sprache wechsel --- okay. Aber eben nicht ohne guten Grund. Mit Worten rumgealbert haben wir auch sehr viel - das gehört zum phantasievollen Sprachenlernen dazu und wird ja in Kindereimen und -spielchen genauso gemacht. Ich sehe darin nichts Schlimmes, wenn ihr darauf achtet,daß Euer normaler Wortschatz nicht aus solchen Wörtern besteht. Und ansonsten -viel Spaß noch hier und alles Gute - Ursel, DK


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Hi, nein, das ist keine Inkonsequenz, das ist spielen mit der Sprache. Spielt ihr Englisch oder Deutsch, oder Mischmasch, egal, Hauptsache, ihr spielt mit der Sprache! Das Kind lernt dadurch Spontanität und Spass. Spontanität und Spass ist beim Sprechen sehr wichtig, wie auch bei anderen Sachen, die man lernt. Man muss die Freude mit dem Lernen verbinden. Es zeugt ausserdem von einer guten Beziehung zwischen dir und deinem Mann. Der scheint ja auch ein lustiger zu sein. Das Kind im Manne, ne. Lass das Kind in dir auch mal raushängen:-) Und Deutsch musst du eh nicht fördern, lernt dein Kind sowieso, sofern ihr in Deutschland bleibt. Und ja, ansonsten sprich, les, und sing natürlich Deutsch mit ihr! Ciao Biggi


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Liebe Ursel, liebe Biggi, vielen Dank für eure ermutigenden Beiträge, habe mich sehr darüber gefreut! Ich habe noch eine weitere Frage: mein Englisch ist wie gesagt nicht ganz fehlerfrei dh manchmal fehlt mir die richtige Vokabel oder es schleichen sich Grammatikfehler ein, bei meinem Mann ist es sogar noch ein bißchen schlimmer er kommt einfach mit den Artikeln nicht zurecht (und ehrlich gesagt glaube ich nicht dass er das nach 13 Jahren hier noch lernt...) und auch die Konjugation ist recht holperig. Nichts desto trotz würde ich sagen er spricht fließend Deutsch, weil er alles versteht und sich auch gut ausdrücken kann. Nur: wird die Kleine eventuell diese Fehler als richtig lernen, denn wir verbessern uns eigentlich nur gegenseitig, wenn es wirklich angebracht ist, sonst nervt man sich ja auch nur. Wie habt ihr das gemacht? liebe Grüße aus dem verregneten München, Alex


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Hej Alex! Wir leben in DK und ich spreche Deutsch mit meinen Töchtern, mein Mann Dänisch mit ihnen und wir alle untereinander Deutsch. Trotzdem haben die Mädchen Deutsch sehr gut gelernt - obwohl mein Mann auch aufgegeben hat, die Grammatik im Deutschen fehlerfrei zu beherrschen. Es gibt ja im prinzip auch nur den einzigen fall -daß nämlich beide Eltern Muttersprachler (wie z.B. in einer uns befreundeten Familiehier in DK) sind und somit ziemlich fehlerfrei diese Nichtumgebungssprache sprechen. Ansonsten ist eben oft der eine Partner/Elternteil der anderen Sprache gar nicht oder mehr oder weniger fehlerhaft mächtig --- trotzdem klappt es mit der mehrsprachigen Erzieuhng wirklich gut. Behaltet Englisch als Familiensprache bei uns sprecht jede seiner Sprache mit dem Kind - dann habt Ihr sehr gute Vorausstzeungen! Gruß Ursel, DK


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Ich glaube nicht, dass es ein Problem ist, wenn du mal englische Wortspiele oder Begriffe verwendest. Es darf nur nich immer so sein. Beispiel bei uns: Es gibt einige Wörter auf Französisch, die mein Man mitten drinnen in D verwendet, einfach weil diese auch mehr von mir kommen. Wir sagen also eher Bisous als Küsschen oder Calin statt Kuscheln. Unsere Große Tochter trennt trotzdem perfekt D und F. Mittlerweile sie ist in der 2. Klasse und ich rede auch F mit ihr, wenn ich die Hausaufgabe kontrolliere, sonst nur Französisch. Normalerweise sind wir also eher bei der Methode one person one language, weischen aber ab und an je nach Situation, weil es dann logischerweise nicht anders geht. Also du machst es schon richtig. Alles Gute