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3-sprachige Erziehung

3-sprachige Erziehung

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vorab:diesen Beitrag habe ich gestern im falschen forum gepostet. Nun nochmal hier,im richtigen ;o) Hallo zusammen, das Thema "3 sprachige Erziehung" beschäftigt uns seit unser Kleiner da ist(13Monate alt) und zwar sehr!!man hört/liest einiges aber wir haben noch keine Eltern kennengelernt,die ihre Kinder 3 sprachig erzogen haben. Wir hoffen SEHR, dass wir hier welchen finden werden, die uns aus ihren Erfahrungen berichten können. Bei uns sieht es so aus: ich+meine familie sprechen mit dem kleinen nur russisch, mein mann+seine familie-kantonesisch(eine chinesische sprache)wobei er nur das sprechen beherrscht,lesen+schreiben-gar nicht. Wenn wir zu dritt sind dann wird es mehr deutsch gesprochen(also familiensprache-deutsch) und wenn wir draußen sind(krabbelgruppe-,elterntreffs,spielplatz etc.)sprechen wir mit ihm nur deutsch damit auch andere kinder bzw. deutschsprachige personen uns verstehen, denn er soll ja auch noch deutsch lernen+finden unhöflich, wenn andere uns nicht verstehen. Ist das nun richtig so, wie wir es machen??? wir hoffen auf zahlreiche beiträge/berichte und bedanken uns schon mal voraus. liebste grüße von der elbe p.s.unser ziel: dass der kleine alle 3 sprachen sehr gut beherrscht,sprich LESEN SCHREIBEN SPRECHEN.ist das überhaupt realistisch?wie geht das kind damit um?


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Hej Niraz! Ersmal herzlich willkommen hier im Forum. Hier bist Du i nder Tat richtig, denn hier sitzen fastausschließlich Mütter/Eltern, die die mehrsparchige Erziehung teilweise sogar schon viele Jahre lang erfolgreich praktizieren. Dein Beitrag - oder vielmehr der der Sprachenwissenschaftlichen "Hexe" i manderen Forum hat hier einen Sturm der Entrüstung losgetreten, schau mal gerade den Betrag unter Deinem an! Zum Thema dreisprachigkeit kann ich nicht soooo viel sagen,weil ich "nur" zweisprachig erziehe,. Nur soviel: Richtig oder falsch gibt es nur in Bezug auf DEINE Familie - nicht in Bezug auf Erfolg oder Prinzipien, Lehrbücher oder Fachleute. Es klingt für mich so, als könntet Ihr mit Eurer Lösung gt leben. d.h. das Kind erlebt, wie Ihr ganz selbstverständlich die Sprachen wechselt und anwendet . Und ich gehe davon aus, daß Ihr den Grundsatz beherzigt, daß das Kind jeweils soviel wie möglich von den Nicht-Umgebungssprachen hören, sprechen, verstehen soll. Also --- für mich scheint Euer Weg gangbar. Wie gut dan njeder der drei Sprachensich entwickelt und letztendlich beherrscht wird, wird sich zeigen. meine Töchter werden auch niemals wie Anne Sophia Mutter spielen, sie lernen trotzdem seit vielen Jahren Violine - also: Nur Mut, der Weg ist wirklich das Ziel, laß Dich von selbsternannten Fachfrauen nicht irre machen, sondern profitier von den Erfahrungen derer, die mit dem Thema leben und wandele diese Erfahrungen ggf. für Deine Familie passend ab. Viel Erfolg - Ursel, DK


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Hallo Niraz, Herzlich willkommen im Forum! Wir haben einen Sohn 6 1/2 und erziehen auch dreisprachig, daher will ich Dir einmal unsere Erfahrungen schildern: Was ist unsere Situation? Unsere Ausgangsposition ist etwas anders als Deine: Wir sprechen in der Familie deutsch, wohnen in einem franzoesischsprachigen Umfeld aber mit grossem englischen Einfluss und Freundeskreis. Insofern hat unser Sohn seine drei Sprachen folgendermassen: Deutsch: Familie Englisch: meisten Freunde und halb Schule Franzoesisch: Freunde, halb Schule und Umfeld Wir sprechen in der Familie konsequent deutsch, es sei denn, es sind Menschen zugegen, die kein Deutsch sprechen, dann sprechen wir (wie ihr es auch macht) die jeweilige Umgangssprache (engl. oder franz.). Franzoesisch und englisch lernt unser Sohn in einer zweisprachigen (engl./franz.) Schule und zwar lesen, schreiben, sprechen. Deutsch spricht er inzwischen ungefaehr wie ein einsprachig aufgewachsenes Kind, sein Wortschatz ist gross, allerdings redet er ein wenig altklug, da er so gut wie keine Gleichaltrigen hat und seine Eltern eben kein Kinderdeutsch reden ;-). Franzoesisch spricht er wie die anderen Kinder, vollkommen akzentfrei und mit all den wunderbaren Kinderwoertern, die man sich gerne ersparen wuerde; die Lehrerin war sogar erstaunt, dass er das zuhause nicht spricht, sie hatte mich fuer Franzoesin gehalten und angenommen, dass wir OPOL haben. Er liest es ebenfalls bereits sehr gut. Die Rechtschreibung ist noch nicht 100%ig, was aber absolut altersgerecht ist, franzoesische Rechtschreibung ist erheblich schwerer und wird langsamer gelernt als deutsche. Englisch liest und schreibt er derzeit am besten von allen drei Sprachen, es wird aber auch derzeit in der Schule am meisten gefordert (Wortdiktate seit der zweiten Schulwoche im 1. Schuljahr). Sein Wortschatz ist vielleicht etwas geringer als im franzoesischen, aber absolut altersgerecht. Er hat inzwischen einen leichten franzoesischen Akzent beim sprechen ;-(, der sich aber bestimmt auswaechst, wenn er in einem englischsprachigen Umfeld ist (ist immer nach den Ferienwochen in englischen Camps so). Um ihm deutsch lesen und schreiben beizubringen, haben wir uns bei der deutschen Fernschule eingeschrieben und machen mit ihm den Unterricht dort. Das ist im Grunde das anstrengendste, da es etwas ist, was ueber den normalen Alltag (mit Ganztagsschule) hinausgeht. Zudem ist unser Sohn im deutschen etwas lese- und schreibfaul, aber ich denke, das liegt auch am Alter. Seine Diktate (bisher nur geuebt) sind jedenfalls immer fehlerfrei und seine Aufsaetze werden auch immer besser. Wir unterstuetzen alle drei Sprachen, indem wir (vor allem in den Nicht-Umgangssprachen) DVDs, CDs abspielen und Buecher vorlesen (manchmal auch mit gefuehlten 57000000 Wiederholungen). Was ist unser Fazit? Bei uns klappt die Dreisprachigkeit sehr gut, sie erfordert allerdings einen organisatorischen und einen gedanklichen Mehraufwand, Disziplin und Durchhaltevermoegen, die nicht zu unterschaetzen sind. Ich wuerde es allerdings immer wieder machen. Was denke ich ueber Deine Situation? Ich wuerde mir ueberhaupt keine Gedanken ueber das Deutsch machen, das wird dein Sohn auf jeden Fall lernen, da ihr ja offensichtlich nicht in einem "Sprachghetto" lebt. Ich denke aus meiner Erfahrung auch, dass ihr mit der OPOL (bzw. one family, one language) eine Methode gewaehlt habt, die gut funktionieren kann (und es auch in vielen Faellen tut) und die fuer Euch ja auch natuerlich erscheint, so dass ihr dies auch durchhalten koennt. Wird Euer Sohn alle drei Sprachen gleich gut lesen, schreiben und sprechen lernen? Das kann man heute natuerlich noch nicht sagen. Mein "Dogma" (jetzt benutze ich den Begriff doch, obwohl ich ihn eigentlich nicht leiden kann ;-)) ist immer, dass ein Kind eine Sprache dann und auf dem Niveau erlernt, das fuer es relevant sind. Insofern wird es meiner Meinung nach davon abhaengen, wie relevant ihr die Sprachen fuer Euer Kind machen und halten koennt. Falls Ihr in Deutschland wohnen bleibt und Eure Familiensprache deutsch bleibt, wird Deutsch sicherlich eine starke Sprache werden und er wird gut deutsch lesen, schreiben und sprechen lernen, ohne grosse Probleme. Du schreibst nicht, ob Du Russisch auch schreibst und liest, aber ich gehe mal davon aus. Was ich an Deiner Stelle dann taete, waere viele russische Kinderbuecher, CDs, Kinderlieder, Filme usw. zu kaufen und Dein Kind viel mit seinen russischen Grosseltern spielen zu lassen. Ausserdem waere es gut, andere ungefaehr gleichaltrige Kinder zu finden, mit denen es "auf russisch" spielen kann. Damit Dein Kind russisch auch schreiben und lesen lernt, wirst Du wahrscheinlich irgendwann russischen Muttersprachlerunterricht benoetigen. Ich denke, am schwierigsten duerfte es werden, Eurem Kind kantonesisch beizubringen. Sprechen duerfte noch gehen, da Dein Mann und seine Familie es machen koennen. Doch da bereits Dein Mann nicht kantonesisch liest und schreibt, muesst Ihr da einen grossen Mehraufwand betreiben (vor allem noch mit den russischen). Fazit: Ich denke, dass, wenn Ihr konsequent mit den Sprachen seid, Dein Kind bestimmt alle drei Sprachen sprechen lernt, allerdings wuerde ich bei Eurer Konstellation (deutsche Familiensprache im deutschen Umfeld) davon ausgehen, dass Deutsch irgendwann die dominierende Sprache wird und die anderen Sprachen vielleicht nicht auf einem gleich hohen Niveau gehalten werden koennen. Insofern solltest Du vielleicht die Erwartungen nicht zu hoch schrauben. Allerdings ist es nicht gesagt, dass Euer Sohn Euch nicht ueberraschen wird und es ist auf jeden Fall mehr als die Sprachen ganz fallenzulassen. So, das ist jetzt ganz schoen lang geworden. Ich hoffe, es kann Dir helfen. Alles Gute! Gruss FM (D/US in CH(fr.) mit 1 Sohn *2002, (D/F/E))


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Hallo Niraz Unsere Familie ist zweisprachig D und F in Deutschland. Aus unserem Umfeld kenne ich eine Familie mit 2 Jungs (5 und 3) die auf D, F und Russisch leben. Der 5 J Sohn ist normal begabt und kann schon F reden, schreiben und lesen, D redet er perfekt, Russisch auch (dabei besucht er am Wochenende die Russische Schule). Die Eltern legen viel Wert darauf und es klappt super. Der 3 J Sohn redet wenig, so dass ich nicht weiss, wie gut er spricht. Meine Empfehlung, weiter machen und dicht nicht unterdrücken lassen. LG Französin mit D Mann in D mit 7 J Tochter und 3 J Tochter


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Hallo Niraz und willkommen in unserem Forum ! Ich hatte dir ja schon "drüben" geantwortet, wir befinden uns in einer ähnlichen Situation, wobei wir das große Glück haben, die Sprache des jeweiligen Partners auf quasi Muttersprachenniveau zu beherrschen (ich als Deutsche in Italien aufgewachsen, mein Mann als Italiener in Deutschland aufgewachsen), das macht vieles leichter. So reden wir z.B. getrennt, ich sage etwas auf Deutsch, mein Mann antwortet auf Italienisch - so sind beide Sprachen in jeder Situation daheim mit gleichem Anteil und gleichberechtigt vertreten. Zu unserer Tochter rede ich nur Deutsch, mein Mann nur Italienisch. Aber ich finde - wie schon in den Vorbeiträgen gesagt - die einzig richtige Lösung die, die zu EUCH passt! Insofern gibt es kein "falsch" oder "richtig", nur verschiedene Erfahrungsberichte - die eines gemeinsam haben : wenn IHR euch ein Modell "aufsetzt", mit dem du oder dein Partner sich nicht wohlfühlt, ist es sehr schwierig, es durchzuziehen. Es gibt viele verschiedene Wege, alle können mit Erfolg gekrönt sein - oder auch nicht. Aber wichtig ist, ihr besprecht von vorne herein, welcher Weg am besten zu eurer kleinen Familie passt, und geht ihn dann konsequent . Viel Erfolg und es würde mich freuen, hier von euch bald wieder zu lesen! Katia


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ein herzliches Willkommen auch von mir.... alles andere ist eigentlich schon gesagt: das läuft schon richtig so bei euch. Lass dich bitte nicht durch solche "Fachleute" wie diese Sprachwissenschaftlerin verunsichern. LG


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Hallo Niraz! Dein posting ist zwar schon ein paar Tage her, aber ich schreibe Dir trotzdem noch schnell etwas aus unserer Erfahrung. Wir leben in D und unsere Tochter wächst auch mit drei Sprachen auf (sie wird bald 4), wobei wir Eltern nur eine Sprache (bulgarisch) mit ihr sprechen und sie seit fast 3 Jahren in einen zwei-sprachigen Kindergarten geht (russisch-deutsch). Sie begann recht früh zu sprechen, ihr bulgarisch ist auf sehr gutem Niveau, an zweiter Stelle kommt russisch, da die Kinder in der KiTa untereinander überwiegend auf russisch spielen (und sie über einen langen Zeitraum eine russische Erzieherin hatte, an der sie sehr hing) und deutsch 'hängt' derzeit etwas hinterher. Sie versteht es gut, sie hat auch Freude daran, es zu sprechen, aber momentan habe ich den Eindruck, dass das deutschsprachige Input etwas zu wenig sein könnte. Als Mutter merke ich das natürlich und kann mir nun Gedanken machen, wie ich unserer Tochter helfen kann. Selbst mit ihr deutsch zu sprechen widerstrebt mir an sich, (ich bin selbst zwei-sprachig aufgewachsen, es wäre theoretisch möglich..), manchmal nehme ich mir eine Stunde am Nachmittag und spreche mit ihr deutsch - in Form eines abgegrenzten Spiels. Ich bin mir noch nicht so sicher, wieviel das bringt, vielleicht mache ich mir auch unnötig Sorgen. Ansonsten singe ich jetzt vermehrt auch deutsche Lieder mit ihr. Sie hört bei uns zu Hause alle drei Sprachen von uns beiden, weiß also genau, dass wir alles verstehen. Generell trennt sie aber die Sprachen und vermischt nur vereinzelt und selten mal etwas. Wenn sie alleine spielt, plappert sie oft russisch, manchmal möchte sie am Abend mit mir ein bisschen deutsch sprechen .. als würde sie sich sozusagen ausprobieren wollen, üben.. ('Zähneputzen' etc..) Die ersten unschönen Wörter kommen derzeit alle auf Russisch nach Hause, direkt aus der KiTa :-) So siehst Du sicher, es hängt so vieles von der jeweiligen Situation ab und ich könnte gar nichts Pauschales dazu sagen - nur - Ausprobieren lohnt sich in jedem Fall! Ihr werdet selbst am besten spüren und beurteilen können, was wann nötig ist und eine Sprache wegfallen lassen, wenn es gar nicht anders geht, kann man später immer noch. Beste Grüße und viel Spaß!! galia PS: War ewig nicht mehr im Forum! Ganz herzliche Grüße an alle, die immer noch so engagiert bei der Sache sind!! :-)


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Hallo zusammen vielen lieben dank für eure schnelle uns SEHR hilfreiche Beiträge und natürlich sehr herzlichen Empfang .... Ich war sehr traurig und geschockt als ich den beitrag von hexhex gelesen habe(im Erziehung-Forum), dass alle unsere bemühungen einfach umsonst sind bzw. sein werden,denn das kind eigentlich nicht in der lage ist 3sprachen zu lernen. Zum glück habt ihr schnell darauf reagiert und von euren erfahrungen berichtet, denn ich lege mehr wert auf erfahrungen der "leidens"genossen als auf eine FACHliche meinung Dank euch habe ich jetzt noch mehr motivation unseren kleinen bei allen 3 sprachen zu unterstützen und die zeit wird ja zeigen ob er damit klar kommt. ich werde darüber berichten . Nochmal VIELEN LIEBEN DANK für eure Hilfe!!!!!