Elternforum Rund ums Kleinkind

sooo wählerisch beim essen

sooo wählerisch beim essen

Mitglied inaktiv

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Hallo, mein Sohn Tim, wird im Mai 3 Jahre, isst nur was ihm schmeckt. Fleisch, Fischstäbchen, mal ne Nudel, trockenes Brot/Brötchen. Sehr selten mal Wurst neben seinem Brot. und noch seltener mal Obst. Neue Sachen probiert er auch nicht. Wenn es ihm nicht schmeckt, isst er lieber garnix. Wenn es ne Phase ist, hält sie schon ganz schön lange an. Seit er selber isst, haben wir das problem. Vorher war er sehr unkompliziert. Gemüse hat er sehr gerne gegessen, mittlerweile würgt er, wenn ich ihn "überzeuge" :-) doch mal das leckere Gemüse zu probieren. auch morgens oder abends beim essen - wenn er an seiner trockenen scheibe brot rumkaut, lässt er sich nicht überzeugen irgendwas kleines drauf zu schmieren oder dabei zu essen. kennt ihr das auch? wie habt ihr eure mäuse ans essen bekommen? ich hoffe nur, dass sich das irgendwann nochmal ändert.


Lian

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Ich kenne das und meine Tochter hat mich fast wahnsinnig gemacht damit. Mittlerweile können wir entspannter damit umgehen. Was hilfreich war (und noch ist): 1) Es ist vollkommen normal, das Kinder in diesem Alter wählerisch sind. Das hält etwa bis ins mittlere-gehobene Grundschulalter an. Dann geht´s meist vorbei. Evolutionär gesehen war es ein Vorteil, wenn die Herumflitzenden selbstständig werdenden Kinder, die nicht mehr unter Mamas direkter Aufsicht standen sich nicht alles in den Mund schoben, zumindest so lange, bis der Organismus so weit ist, besser mit manchen Dingen umzugehen. Das ist auch der Grund, warum Kinder bis zu 10 Mal und öfter neue Nahrungsmittel auf dem Tisch sehen müssen, bis sie sie mal probierern. Manche Gemüsesorten bekommen Kindern auch nicht gut. Broccoli, Rhabarber und einige andere Gemüsesorten enthalten Inhaltsstoffe und Geschmacksstoffe, die Kinder bis zu einem gewissen Alter instinktiv ablehnen. 2) Für uns: Wir versuchen auf eine entspannte lockerer Tischathmosphäre zu achten, bei der wir alle Spaß haben. Keine Vorwürfe, keine Streitereien, keine Eltern, die mit Argusaugen jeden Bissen des Kindes beobachten. Ich bestimme, was wann auf den Tisch kommt, achte dabei darauf, dass immer eine Komponente dabei ist, die sie mag und an der sie sich satt essen kann. (Kartoffeln, Nudeln, Brot). Sie bestimmt ob, wieviel und wovon sie isst. (Wobei wir sie ermutigen Dinge wenigstens einmal zu probieren). Es wird nichts zusätzliches auf Wunsch gekocht. Aber ich schaue schon, dass es etwa zwei Abende lang etwas gibt, was sie mag, dann den nächsten Abend ein Essen, bei dem auch Sachen dabei sind, die sie nicht mag oder noch nicht kennt. 3) Was gut funktioniert hat, ist der "Mag ich gerne"-Zettel. Wir hatten das Gefühl, unsere Tochter isst gar nichts. Nachdem wir einen Zettel aufgehängt haben, auf dem wir in Absprache mit ihr aufschreiben, was sie mag und was sie nicht mag, stellten wir fest, dass sie doch eine ganze Menge mehr isst, als wir dachten. 4) Dass Süßigkeiten und Säfte reglementiert werden, Milch als Zwischenmahlzeit zählt, versteht sich von selbst. (mit etwa 2 Jahren trank sie über einen Liter Milch, bekam dann von den Großeltern Schokolade und wir wunderten uns, warum das Kind keinen Hunger hat...) 5) Manchmal funktionieren Keksausstecher ganz gut, z.B. für Brot oder Gemüse. Aber ich darf sagen, dass meine Bemühungen, das Essen lustig und kindgerecht zu dekorieren bislang nicht so richtig erfolgreich waren. 6) Und zu guter Letzt. Geduld. Das Kind kriegt schon das, was es braucht, auch wenn es sich phasenweise nur einseitig ernährt. Gemüse wird wahrscheinlich viel zu überschätzt und die Phase geht in den nächsten 5 Jahren bestimmt vorbei. Druck funktionierte bei uns auch nicht. Als wir es mal ausgesessen haben, hat sie sich über eine Woche von einem Joghurt täglich ernährt. Also aufpassen, dass daraus kein machtkampf wird. Und ganz wichtig, als Mutter und Hobbyköchin, die ihren Kindern, wenn sie es nur essen würden mit großer Freude und Begeisterung Mehrkomponenten-Desserts und aufwändige Gerichte zubereiten würde: Nimm´s nicht persönlich und freu Dich an dem Gedanken, dass Dein Kind vor 10000 Jahren bessere Überlebenschancen gehabt hätte, als das Kind des Nachbarn, das alles isst, was ihm in die Quere kommt... Solidarische Grüße Lian


Carmar

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Antwort auf Beitrag von Lian

Ich finde Lians Beitrag perfekt. Zusätzlich eine Aussage, die ich entweder hier irgendwo oder im TV aufgeschnappt habe: Kinder haben einen recht kleinen Magen. Den füllen sie sich instinktiv nicht mit Dingen, die wenig Kalorien haben. Dann wären sie überspitzt gesagt gefüllt, aber nicht satt.


Mitglied inaktiv

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Hallo, kann dich gut verstehen, dass dich das fertig macht. Ich selbst habe 18 Monate alte Drillinge, und die beiden Jungs haben an nix anderem Interesse als Brei. Sobald kleine Stückchen drinn sind und ich sie ebenfall überzeugen will, wird auch gewürgt. Nur komplett pürierte Sachen werden gern genommen (da sind sie dann auch nicht wählerisch). An selbst essen ist gar nicht zu denken. Fingerfood wird weggeworfen ebenso der Löffel oder Teller. Ich glaub auch schon nimmer daran, dass das mal was wird mit dem Essen. Lg


Pusselchen

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Kenn ich leider nur zu gut. Mein Sohn ist 25 monate und diese "Phase" mit dem Essen dauert nun schon mehrere Monate. An manchen Tagen ist es besser, an anderen wieder schlecht... Ich freue mich über den Beitrag von Lian und denke der trifft es ganz gut, auch auf meinen Sohn bezogen.