sarah224
Guten Tag zusammen!
Ich bin eigentlich eher die stille Mitleserin, bräuchte aber diesmal selber Rat, da wir doch einige "Baustellen" haben.
Unser Sohn ist 15 Monate alt und zu 80 % des Tages quengelig, unzufrieden und schlecht gelaunt. Schon als Neugeborenes war er sehr unruhig, hat viel geweint und geschrien, wir haben ihn bis ca. 8,5 Monate im Tragegurt getragen. In den Kiwa oder kurz irgendwo absetzen konnten wir nie, er hat sich in Rage gebrüllt. Einkaufen oder mal eben jemanden besuchen war kaum möglich und wenn, dann mit viel Geschreie.
Schlafen tut er seit Geburt bei uns im Bett, er schläft auch nur an der Brust ein. Einen Schnuller nimmt er nicht an. Auch heute noch wird er nachts oft bis zu 10 Mal wach und möchte an der Brust nuckeln, was für mich mittlerweile sehr anstrengend geworden ist nach all diesen unruhigen Nächten. Dasselbe beim Mittagsschlaf, ich muss mich immer mit ihm hinlegen, traue mich gar nicht, aufzustehen, weil ich das Geschreie mittlerweile nicht mehr ertragen kann... ich bin dankbar für jede Stunde, die er wirklich mal durchschläft, so kann ich wenigstens ein bisschen abschalten.
Tagsüber ist er immer in Bewegung, am Zappeln und hat am Spielzeug höchstens ein paar Sekunden Interesse, das meiste schaut er schon gar nicht mehr an, es scheint ihm zu langweilig zu sein? Ich versuche ihn rund um den Tag irgendwie zu beschäftigen, mache ihm immer wieder Spielangebote, aber nichts scheint ihn wirklich zu reizen, er wird dann auch oft wütend, schleudert seinen Kopf und Hände herum, schmeißt sein Spielzeug weg, brüllt und schreit.
Eine Ausnahme ist, wenn wir draußen sind. Da läuft er total interessiert herum und ist glücklich. Deshalb sind wir fast jeden Tag auf dem Spielplatz, wo er herumlaufen kann. Aber ab und zu müssen wir dann auch mal nach Hause..
und da geht es wieder von vorne los...
Bitte nicht falsch verstehen. Ich liebe mein Kind und bin so glücklich mit ihm. Aber wie kann ich meinem Kind helfen? Was mache ich denn falsch, dass er so unzufrieden ist? Ich weiß, man soll nicht vergleichen, aber wenn ich manche anderen Mamas mit ihren Babys sehe, wie zufrieden sie im Kinderwagen sitzen oder sich einfach im Hochstuhl füttern lassen, gibt es mir wie einen Stich und das Gefühl, total versagt zu haben. Unser Kleiner kann keine 5 Minuten im Stuhl sitzen, auch nicht beim Essen. Er klettert und turnt solange darum, bis wir ihn rausholen. Gemeinsame Mahlzeiten sind bei uns eher mit Stress verbunden.
Gibt es hier Eltern, bei denen das genauso ist,mit denen ich mich austauschen kann? Bitte keine Vorwürfe oder Beschimpfungen...
Ich fühle mich schon schlecht genug.
Warum sollte dich jemand beleidigen? Trägst du aktiv zur Unzufriedenheit deines Kindes bei? Dass sich so kleine Kinder eher selten stundenlang mit etwas beschäftigen ist normal. Spielzeug ist in den Alter eher selten interessant. Spannend sind die Dinge, die die Eltern tun. Wäsche waschen und kochen zum Beispiel. Vielleicht kann er auch beim Abwasch helfen oder einen eigenen Topf zum "Kochen" bekommen, der dann nicht auf dem Herd steht, einen Kochlöffel dazu und los geht's. Er kann "helfen" beim Putzen wir Staubwischen, Tisch abwischen oder sowas. Vielleicht klappt es ja. Du hast einfach ein sehr lebhaftes Kind. Daran ist nichts falsch. Ich würde da aber besonders auf die Nahrung achten und keinen oder nur sehr wenig Zucker geben. Zucker pusht Kinder oft zusätzlich auf und dann hat man wirklich das Gefühl man hat kein Kind sondern einen Sack Flöhe zu hüten.
Sorry, aber das mit dem Zucker ist eben genau diese Art von Bullshit-Rat, der von Eltern kommt, die diese Erfahrung nicht selbst gemacht haben. Ich habe jetzt drei Kinder, die vom Gemüt her nicht unterschiedlicher sein könnten und es ist keinesfalls so, dass ich den einen nur mit Zuckerstangen ausstopfe, während der andere auf Wasser und Brot leben muss. Genauso wie die Ratschläge a la "Ihr müsst mehr mit den Kindern raus/Ihr müsst den Kindern auch mal Ruhe gönnen". Kinder sind verschieden und mein Sohn hat sich beispielsweise mitnichten für unsere Aktivitäten interessiert. Das mit den Töpfen usw. haben wir hier auch - natürlich auch nach Empfehlung - versucht, aber Pustekuchen. Nicht jedes Kind funktioniert nach diesem Bilderbuch-Schema, dass es sich im Alter von X für Aktivität Y besonders interessiert. Genauso wie mein Jüngster sich schon jetzt mit seinen 9 Monaten total lange selbst alleine beschäftigen kann, während der Mittlere immer noch keine 2 Minuten ohne elterliche Aufmerksamkeit auskommt und ich den Ältesten jetzt schon fast stundenlang nicht mehr sehe, weil er in seinem Zimmer total in seinem "Dinos gegen Ägypter"-Fantasiespiel aufgeht. Wie gesagt, ich will mal schwer behaupten, dass ich meine Kinder nicht grundlegend anders erziehe, ich habe nur das Glück, tatsächlich das komplette Persönlichkeitsspektrum abbekommen zu haben. Diese gut gemeinten Ratschläge sind eigentlich nur eines: ein verkappter Vorwurf. "Was, dein Kind hat heute einen Keks gegessen, kein Wunder, dass er so drauf ist" - Ähm...im Ernst? Ich will nicht sagen, dass Zucker (hier jetzt im speziellen Fall) keine Auswirkungen hat und dass man damit nicht absolut sparsam umgehen sollte, aber es ist leider nicht so leicht Zucker + Kind = überdrehter Tyrann. Dass schafft falsche Schuldgefühle oder - schlimmer noch - schürt falsche Hoffnungen. Lässt man dann den ganzen Zucker weg und es ändert sich nichts, dann ist man plötzlich noch stärker dabei, dass dann irgendwas ganz schief läuft. Wenn die vermeintlich einfache Lösung nicht zum Ziel führt, dann muss doch was kaputt sein und das wäre ein fataler Schluss. Aber danke für deine Aussage, dass das Kind halt sehr lebhaft ist und dass daran nichts falsch ist! Genau DAS ist richtig und wichtig, immer wieder zu betonen. Der Zusatz mit dem Zucker ist super nett gemeint, aber vertrau mir, wenn ich dir da sage, dass er gerade in diesen Fällen mehr Salz in der Wunde ist als wirklich hilfreich.
Meine Liebe, interessant, dass du meinst meine Familienmitglieder wären alle bilderbuchmäßig und ich würde mir anmaßen mit abgedroschenen Ratschlägen daher zu kommen. Du kannst natürlich nicht wissen, dass mein zweites Kind exakt genauso war. Von Babyalter an hat es etwa ein Jahr komplett durchgebrüllt. Was ICH beobachtet habe, sind eben die Dinge, die ich oben schrieb. Was soll ich sonst raten, was ich nicht für sinnvoll befunden habe? Noch heute (9Jahre) ist dieses Kind zappeliger als meine beiden anderen. Aber beobachte ich durchaus, dass es von viel Zucker oder Fernsehen eben noch zappeliger wird. Und traurigerweise gibt es tatsächlich Kinder, die überwiegend drinnen gehalten werden und gerade hier im Forum (nicht in diesem Thread) kann man das sehr schwer einschätzen, ob ein Kind auch draußen sein darf und wenn wir lange. Daher finde ich den Ratschlag rauszugehen durchaus sehr sehr sinnvoll. Bei einem zappeligen Kind "hilft" das zwar auch nicht gegen Lebhaftigkeit, aber das kann man eben auch nicht wegdoktern, das ist halt so. Es hilft aber schon enorm, dass sich Kinder auspowern dürfen und das geht eben nicht in der Bude. Das ist hier beim Kind der TE nicht der Fall, davon habe ich auch nichts geschrieben, aber du hast das angesprochen, deshalb wollte ich da noch meinen Senf zugeben.
Okay, ich muss mich entschuldigen, das war in der Tat anmaßend von mir, dir indirekt zu unterstellen, dass du überhaupt keine Erfahrungen diesbezüglich hättest. Doch bei dir war eines anders: es war dein zweites Kind. Ergo hattest du vorher schon ein pflegeleichteres Kind und somit insgeheim das Feedback: es liegt an der Persönlichkeit meines Kindes und nicht an meiner Erziehung. Es klingt banal, aber genau hier liegt der Knackpunkt. Denk es dir so: Bist du ein erfahrener Schwimmer und fällst in einen reißenden Fluss, dann wird es hart, aber du kannst es ans Ufer zurückschaffen, weil du schon schwimmen kannst. Ein Schwimmanfänger geht aber gnadenlos unter, weil er nicht mal weiß, in welche Richtung er überhaupt schwimmen soll und koordiniert mit den Gliedmaßen strampelt. Bei jungen Müttern, deren erstes Kind so fordernd ist, kommen halt sofort Zweifel an einen selbst: Mach ich irgendwas falsch? Schade ich meinem Kind irgendwie? Und dann kommen die ganzen richtigen und gut gemeinten Ratschläge, die halt aber am eigentlichen Problem vorbei führen: Eben diese Selbstzweifel. Schlimmer noch, so Sätze wie "Achte auf den Zucker" können da noch mal gehörig Öl ins Feuer gießen, weil man sich fragt, ob der Schokoriegel von Oma, den man nicht vehement abgelehnt hat, nicht doch was angerichtet hat, was man als gutes Elternteil unbedingt hätte abwenden müssen. Plötzlich überlegt man, wie viel Zucker zu viel Zucker ist und so ein Quatsch, was noch mal völlig den falschen Fokus setzt. Wohlgemerkt sind wir immer noch bei diesem einen Punkt, weil der halt aufkam, die Kette könnte man beliegt fortsetzen. Was die Aussage mit dem Draußen spielen angeht, damit es keine Missverständnisse gibt: Das bezieht sich eben nicht auf eine Aussage von dir, sondern auf meinen Erfahrungsschatz, denn die Erzieherinnen warfen mir eines Nachmittags beim Abholen vor, ich würde mit meinem Sohn nicht oft genug raus gehen, er könnte sich ja gar nicht austoben, während mir ein paar Stunden später der Kinderarzt bei der U vorwarf, ich würde mein Kind zu oft nach draußen zerren, er könnte ja gar nicht zur Ruhe kommen dabei (weil ich eben ansprechen wollte, wie lange ich mit ihm raus soll, wenn die Erzieherinnen meinen, es sei zu wenig). Ich glaube, ich brauche nicht erklären, wie irrsinnig das eigentlich war und wie sehr mich das insgeheim verunsichert hatte. Wie gesagt, erstes Kind, einen Vergleich hatte ich nicht. Jetzt mit 3 Kindern sehe ich es auch, wie unnötig verrückt ich mich selbst gemacht habe. Wie gesagt, ich hab die Intention deines Beitrags schon verstanden. Was du geschrieben hast war ja nicht falsch und habe ich hoffentlich auch deutlich genug gesagt, aber bei ersten Kindern ist meines Erachtens das Problem tatsächlich erst einmal nicht, sog. "Verstärker" ausfindig zu machen und zu beseitigen, sondern den Eltern zu vermitteln, dass die Persönlichkeit des Kindes einfach besonders ist und dass keine Erziehungsfehler schuld daran sind. Den Zucker weglassen...ja, hilft ein wenig, ist aber noch weit entfernt vom gesellschaftlich propagierten Ideal des fröhlich glucksenden Kleinkinds, das mit sich selbst zufrieden Bauklötzchen stapelt, ne? ^^''
Und da ist er wieder, der kleine Vorwurf, dass ich ja doch gar keine Ahnung habe was ich geschrieben habe, weil es ja mein 2. Kind war.
Auch da muß ich dich berichtigen. Ich wusste einen Scheiß. Mein erstes Kind war selbst noch ein Wickelkind und hatte gerade erst angefangen zu laufen, als das zweite kam. Auch ich wurde mit Ratschlägen bombardiert, die andere wieder schlecht geredet haben und somit stand ich da, verzweifelt und (zu) selbstkritisch. Auch ich war keine erfahrene Mutter. Das bin ich heute mit 3 Kindern immernoch nicht in allen Punkten. Aber ich sehe vieles entspannter als noch vor 6 oder 7 Jahren.
Ich wünsche dir einen schönen Abend
Okay, dann weißt du ja ziemlich genau, was ich eigentlich meine und sind uns insgeheim einig, nicht wahr? ^^ Dir auch einen schönen Abend.
Hi, ich kann dir so gut nachempfinden, unser ältester Schatz ist genauso wie du es hier beschreibst. Keine Vergangenheitsform? Leider nein. Selbst mit fast 5 Jahren ist er immer noch anstrengender als seine beiden kleinen Brüder zusammen, aber: es wird dennoch besser. Jetzt bitte ich dich darum, erst einmal tief durchzuatmen und dir selbst zu sagen: du hast nichts falsch gemacht! Wirklich nicht Wir haben halt einfach besondere Kinder, ist so. Wer es nicht selbst durchgemacht hat, wird auch nicht verstehen, wie es einem wirklich damit geht. Da sind andere und man selbst schnell dabei, irgendwo Fehler zu suchen, die es gar nicht gibt. Schon die Hebamme im Krankenhaus und die Erzieherin in der Krippe meinten zu mir, so ein Kind wie meines sei ihnen noch nie untergekommen. Das ist ne Ansage, die einen erstmal den Boden unter den Füßen wegzieht... Den besten Rat, den ich dir geben kann: versuch dein Kind mit anderen Augen zu sehen. Er weiß halt eben jetzt schon ziemlich genau, was er will und vermittelt das eben auf eine sehr eindringliche Weise. Das ist eigentlich was Gutes, nicht wahr? Natürlich ist es anstrengend und geht an die Substanz, aber es ist nicht nur schlecht, ehrlich nicht. Es ist nicht unnormal und wenn du wirklich mal genauer hinschaust, dann wirst du ganz oft diesen bekannten, kleinen Funken elterliche Verzweiflung bei anderen sehen, von denen du glaubst, dass sie die bravsten Kinder der Welt haben. Unsere Phasen sind einfach nur länger und intensiver, aber ehrlich: we are used to it. Ich hab nun oft schon beobachtet, wie Eltern mit Situationen überfordert sind, wo wir Dank unserer Erfahrung nur müde mit den Schultern zucken. Wo andere schon im Dreieck springen, trinken wir noch gemütlich unseren Kaffee zu Ende, weil wir ganz andere Maßstäbe haben. Und wenn du aufhörst, mit anderen Maßstäben zu messen, sondern euren einfach akzeptiert, dann werden dir plötzlich so viele Dinge auffallen, die einfach besser laufen als bei anderen. Versuche wirklich bewusst die Dinge wahrzunehmen, die besser laufen. Man glaubt gar nicht, wie viel das richtige (oder falsche) Mindset tatsächlich ausmacht. Zwei ganz praktische Tipps aus unserem eigenen Alltag: 1) Trage nicht jeden Kampf aus. Unser Ältester hat sich mal wochenlang nur von nacktem Brot und Milch ernährt, weil er jede andere Nahrung abgelehnt hat. Natürlich waren wir erst einmal am Verzweifeln, bis uns Kinderarzt und eine ältere Erzieherin - die selbst jeweils mehrere Kinder haben - versichert haben: Das ist in Ordnung. Solange er gedeiht, ist es okay, und siehe da, gestern hat der Älteste anstandslos Brokkoli gegessen. Einfach so, ohne viel Drama, er wollte einfach, er hatte Appetit darauf. Aber an so banalen Dingen sieht man: spart eure Kräfte, wo ihr könnt und lasst eurem Kind auch mal seinen Dickschädel, wo es halt eben geht. Seitdem wir ihn einfach essen lassen, worauf er Bock hat - vor allem, seitdem wir ihn halt auch selbst essen lassen, egal wie sehr er sich dabei einsaut - lief es deutlich besser. 2) Schafft euch gegenseitig Freiräume. Bevor die kleinen Brüder kamen, haben mein Mann und ich uns täglich bei der Abendbetreuung vom Ältesten abgewechselt, damit wir im Wechsel einfach mal abschalten konnten. Das war ein Kampf, den wir durchgesetzt haben, denn zu Beginn durfte natürlich nur einer Abendessen machen, ins Bett bringen, etc. Aber das haben wir durchgesetzt. Ich weiß nicht, in wieweit ihr Unterstützung habt, wir haben hier keine. Niemand, der uns die Kinder mal abnimmt - selbst wenn sie es zugelassen hätten. Deswegen mussten wir eben schauen, dass wir beide uns was freischaufeln. Und dann noch das Wichtigste überhaupt: Ihr macht das gut und dein Kind ist wunderbar. Wunderbar anstrengend, aber auch wunderbar toll. Stell es dir wie ein Apfelbaum vor: natürlich schneidest du ihn zurecht, dass sich die Äste nicht gegenseitig im Weg stehen, aber du kannst nicht wirklich beeinflussen, wie er wachsen wird. Du kannst ihn nur pflegen und dich später an den Früchten erfreuen, die eben ihre Zeit brauchen, um zu reifen. Viel Glück für die Zukunft, ihr macht das toll! :)
Vielen Dank für eure Antworten!
Ich gehe mal der Reihe nach:
Die Frage war, ob ich etwas zur Unzufriedenheit meines Kindes beitrage. Ehrlich gesagt, weiß ich es nicht. Natürlich versuche ich ständig ruhig und gelassen zu bleiben, was mir leider nicht immer gelingt, wenn ich den ganzen Tag mache und tue, um meinen Sohn zufrieden zu stellen und ich es ihm dennoch nicht Recht machen kann. Ja, ich bin an vielen Tagen verzweifelt und nicht nur einmal bin ich in einen anderen Raum geflüchtet, um aus lauter Verzweiflung in ein Kissen zu schreien und selbst zu weinen.
Ich versuche es, so gut es geht, ihm das nicht zu zeigen.
Also, ich binde ihn in die Hausarbeit ein. Er darf die Waschmaschine einräumen und die Knöpfe drücken, beim Kochen darf er auch mal umrühren. Den Staubsauger darf er schieben, alles andere versteht er noch nicht.
Leider füllt das nicht unseren gesamten Tag aus.
Was mache ich also in den restlichen Stunden, in denen nichts gekocht oder gewaschen wird? Das mit den Töpfen habe ich heute Mittag ausprobiert, nur leider konnte er damit gar nichts anfangen, im Gegenteil, er hat den Kochlöffel wütend weggeschmissen, anstatt im Topf zu rühren.
Zum Thema "Zucker":
Mit seinen 15 Monaten möchten wir das sowieso noch nicht, dass er zuckerhaltige Fertigprodukte bekommt, sprich Schokolade, Pudding, Eis, Kuchen, etc...
Er bekommt als "Süßigkeit" Erdbeeren, Blaubeeren, Himbeeren, vielleicht einmal im Monat ein Hefehörnchen vom Bäcker. Maisstangen isst er auch gerne.
Dass ein 15 Monate altes Kind sich noch nicht stundenlang selbst beschäftigen kann, weiß ich durchaus. Darum geht es mir ja nicht. Wir beschäftigen uns ja ständig mit ihm, er braucht auch ständig Aufmerksamkeit. Nur, dass er mit allem so unzufrieden ist, egal, wie wir uns anstrengen.. Das ist einfach frustrierend.
Wir sind auch seit April in der Eingewöhnungsphase einer Krippe und zu uns hat die Tagesmutter auch gesagt, dass sie so einen "krassen Fall" noch nie hatte. Er hätte kein Ventil, um seinen Frust abzulassen. Auch da will er nur getragen werden, schreit und brüllt beim Absetzen, akzeptiert nicht, wenn auch mal ein anderes Kind auf dem Arm getragen wird.
Wir kommen sogar schon eine Stunde später, weil er sonst die anderen Kinder beim Frühstück mit seinem Gebrülle stören würde...
Er verweigert dort auch das Essen und Trinken.
Fazit ist, ich möchte ihn doch nicht drillen oder zu irgendwas zwingen. Ich möchte ihn einfach verstehen, damit ich mehr auf ihn eingehen kann. Bzw. wie ich mich verhalten soll...
Danke für eure Texte. Besonders letzterer hat mir Mut gemacht. Wir geben einfach unser Bestes.
Hast du schon versucht ihn nicht ständig einbinden und beschäftigen zu wollen? Auf dem Spielplatz geht er ja auch ganz selbstständig seinen Dingen nach, wenn ich das richtig verstanden habe?
Was macht er denn, wenn du ihn einfach mal in Ruhe lässt, wenn ihr Zuhause seid?
Artikuliert er sich schon irgendwie, so dass du in etwa weißt, was er möchte?
Mit Sprachbeginn wurde bei uns auch manches besser. Aber das war damals sehr spät
Also auf dem Spielplatz, bzw. draußen braucht er unsere Aufmerksamkeit gar nicht so, da erkundet er alles eigenständig und läuft umher. Außer er versucht, "auszureißen", da laufen wir ihm natürlich nach.
Aber irgendwann wird auch der schönste Spielplatz mal langweilig und das war's dann mit der kurzen Zeit Zufriedenheit...
Daheim ist es genau umgekehrt- da will er nur auf den Arm und rumgetragen werden. Wenn man ihn mal absetzt, protestiert er, schreit und weint. Er brauch ständig neue Eindrücke, will Neues erleben. Und das kann er zuhause nicht, hier läuft er auch nicht so herum wie draußen. Sobald wir in der Wohnung sind, geht es los...
Ups, habe noch eine Frage vergessen:
Nein, sprechen tut er noch nicht, kein Mama, Papa, nichts. Höchstens diese Doppel-Laute, wie mememe, nanana... aber ohne wirklichen Zusammenhang. Verstehen tut er dafür schon viel. Er kennt auch einige Wörter und weiß, was gemeint ist.
Und an ADHS hast du noch nicht gedacht? Sicher kann sich das verwachsen und besser werden, aber ich würde es doch mal abklären lassen
....ein 15 Monate altes Kind auf ADHS testen? Das kommt erst viel später in Frage.
Wenn es Anzeichen für Autismus mit 15 Monaten gibt, dann gibt es auch Anzeichen für ADHS in dem Alter. Ich sehe da keinen Unterschied. Sicher wird es niemand diagnostizieren bis später, aber wenn der KA zumindest einen Verdacht ausspricht, kann man sich vielleicht um eine Frühförderung kümmern.
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