Mitglied inaktiv
hallo ines, um die diskussion unten nicht noch verwirrender zu machen schreibe ich dir hier... mit deinem posting hast du mir wirklich aus der seele gesprochen. ich hab auch als pädagogin gearbeitet, erst als jugendgerichtshelferin und dann als schulsozialarbeiterin an einer förderschule. und es ist nunmal eine nicht wegzudiskutierende tatsache, dass die meisten dieser jugendlichen aus familien stammen, in denen wenig zeit für sie war. dass sie nie gelernt haben, innerfamiliäre konflikte zu lösen kommt noch dazu, aber wann denn auch? ich finde es schade, dass wir ständig nach möglichkeiten suchen, wie mütter möglichst viel arbeiten gehen können, es wäre gerade im sinne der kinder wesentlich sinniger zu überlegen, wie in unserer gesellschaft das bild der "nur-mutter" verändert werden kann, damit sich frauen wie ich nicht anhören müssen, dass sie ja umsonst studiert hätten, nur weil ich die ersten jahre bei meinem kind bleiben möchte, bzw. nur einige stunden in der woche arbeiten werde. ich frage mich auch, was die mütter, die hier posten dass vollzeit-mütter verblöden würden, den ganzen tag so tun? vielleicht sollten sie sich ein bisschen mit entwicklungspsychologie beschäftigen, hält den geist frisch... meine mutter musste auch arbeiten gehen, weil ich einen kranken vater hatte und sie geld verdienen musste. ich kam mit 2 jahren in einen kiga, ganztags. und meine eltern wären im leben nie auf die idee gekommen, dass es mir dort nicht gefallen hätte, ich war nie auffällig, brav, eben wie alle kinder bemüht, der erwartung gerecht zu werden - weil im kiga ist es soooooo toll, da muss es mir doch gefallen, oder? sonst stimmt mit mir was nicht - denkt das kind. meine mutter weiss bis heute nicht, wie sehr ich sie vermisst habe und mir gewünscht hätte, sie hätte mehr zeit für mich. sie wäre eine, die in ihrem posting schreiben würde: "meiner tochter hat es total gut gefallen, so viele kinder und tolle spielsachen...und es hat ihr gewiss nicht geschadet" doch, hat es. mir ging es nicht gut dabei, ich war verunsichert, rebelliert hab ich dann in der pubertät, aber wer denkt da noch an den kiga? grade eltern, die ihr kind nicht sehr gut kennen, weil sie viele facetten seines alltags nicht mitbekommen, werden die signale nicht sehen und den rest ihres lebens davon überzeugt sein, dass alles schon recht so war. und die kinder hat niemand gefragt. und ums nochmal klarzustellen: ich rede nicht von teilzeit, auch nicht darum ob vater oder mutter beim kind sind. wenn lieber die frau arbeitet und der vater zuhause bleibt - auch gut! aber keiner da ist in meinen augen keine gute lösung. lg sandra
Hallo! Dein Posting spricht mir aus der Seele. Ich denke ganz genau so wie Du in jeder Hinsicht und eigentlich wollte ich in meinen Postings genau das gleiche mitteilen (was leider nicht immer ganz möglich war, da mich die eine oder andere wirklich beinahe auf die Palme gebracht hätte und ich dann gleich sehr emotional reagiere!) Jedoch genau wie Du sehe ich die ganze Sache auch - jemand (Mutter oder Vater) muß in den ersten Jahren beim Kind sein (zumindest den Großteil des Tages)!!! Liebe Grüße Susi
Hallo Sandra! Hmm, ich kann beide Seiten sehr gut verstehen, aber erstmal zu mir: Ich war insgesammt 3 Jahre ganz zu Hause bei meinen Kindern. Dann bin ich erstmal auf damalt 600DM Basis arbeiten gegangen bis jetzt. Ab Oktober werde ich wieder Vollzeit arbeiten gehen. Meine Kinder sind jetzt 5 1/2 Jahre und 4 Jahre alt. Wir haben bis heute, seit der SS von Saskia(also jetzt insgesammt gut 6 Jahre) von der Sozialhilfe gelebt, weil mein Mann als Ungelehrnter nie soviel verdient hat um uns alle zu ernähren. Und da liegt das Problem, denn mit einem Gehalt kann man seine Familie doch kaum noch ernähren. Also bleibt doch nur die Möglichkeit das Frau auch arbeiten geht. Dann ist da Dein Arbeitgeber, der sagt: gut, sie wollen ihren Erziehungsurlaub nicht 3 Jahre in Anspruch nehmen, dann kommen sie wieder aber dann Vollzeit!! Da unser Arbeitsmarkt alles andere als reich bestückt mit freien Stellen ist bleibt einem doch nichts anders mehr über als das Kind fremd betreuen zu lassen und wieder vollzeit zu arbeiten! Andererseits bin ich ehrlich, ich habe es jetzt 6 Jahre lang so gemacht(wobei ich sagen muss, das ich inzwsichen seit 3 Jahren schon wieder auf der Suche nach einer Vollzeitstelle bin und es erst jetzt geklappt hat)und ich würde es immer wieder so machen: nichts auf dieser Welt hätte mich die ersten Jahre von meinen Kindern trennen können, da hab ich lieber von der Sozi gelebt als meine Kinder fremd betreuen zu lassen. Nun sieht es so aus, das ich wieder vollzeit arbeiten werde wie gesagt: nun hat mein Mann aber die Einmalige Chance vom Arbeitsamt bekommen eine wirklich sehr gute Ausbildung zu machen, die ihm ein gutes Gehalt für später schmackhaft macht. Tja und nun? Wenn Saskia nächstes Jahr zur Schule kommt und wir keinen Hordplatz für sie bekommen, werde ich wieder aufhören müssen zu arbeiten, damit mein Mann seine Ausbildung machen kann. Was ich sagen will, es gibt nur zwei Möglichkeiten: Entweder die Löhne werden langsam etwas höher(oder die Kosten niedriger), damit ein Vater(oder eine Mutter) seine/ihre Familie ernähren kann auch wenn der Partner zu Hause bei den Kindern bleibt oder es werden mehr Arbeitsplätze und Kinderbetreuungsplätze geschaffen, damit der zweite Partner auch arbeiten gehen kann und die Kinder betreut sind. Wie willst Du es sonst machen??????? Liebe Grüße Ramona
hallo ramona, gar kein thema dass vieles im argen liegt, gute krippenplätze notwendig sind, mehr möglichkeiten für teilzeitarbeit geschaffen werden sollten usw... und vor allem ist klar, dass es situationen gibt, in denen sich mehr fremdbetreuung als man sich für seine kinder wünschen würde fast nicht vermeiden lässt! mir ging es in meinem posting schon darum, wie man sich entscheidet, wenn man überhaupt eine wahl hat... ich find es klasse dass du dich so entschieden hattest wie du geschrieben hast. ich drück dir die daumen für deine stelle und dass mit den kindern alles klar geht! lg sandra
Diese Argumente verstehe ich schon und das ist ja auch was anderes, wenn man ein Kind in die Krippe geben MUSS, eben aus der finaniziellen Situation her!!!(Was natürlich eben auch am jeweiligen Staat liegt - aufgrund von den jeweiligen Zuschüssen) Unten wurde ja (ganz zuerst) diskutiert, ob es für die Kinder förderlich ist daheim zu bleiben oder in die Krippe zu gehen in so einem frühen (6 Mo. aufwärts) Alter. Natürlich hängt das eine mit dem anderen irgendwie zusammen - trotzdem muß man unterscheiden und dann halt auch einfach sagen - JA, ich muß mein Kind fremdbetreuen lassen, weil wir das Geld brauchen und sonst von der Sozialhilfe leben müsse - nicht aber sagen, ich lasse es fremdbetreuen, weil es ihm sooo unwahrscheinlich gut tut. Das ist eigentlich der ganze Grund (vermute ich mal) warum diese Diskussion so eskaliert ist. Liebe Grüße
Hallo Sandra! Danke :-)! Ja, dein persönliches Erlebnis zeigt das, was viele Kinder durchmachen. Wenn die Eltern es für mich so wollen, dann kann es doch nicht falsch sein? Ich kann mich an ähnliche Sachen erinnern. Z.B. daran, dass meine Mutter als Erzieherin unheimlich beliebt war, und ich immer als Kind eifersüchtig war und dachte, warum nur hat sie so viel Zeit für fremde Kinder, aber nicht für mich? Man kennt es nicht anders. Es ist irgendiwe persönliches Leid, an das man sich gewöhnt hat und manchmal kann man sich gar nicht vorstellen, dass es auch ganz anders sein könnte. Das erfahre ich immer wieder durch Johnny. Das ist das Glück, was ich meine. Ein unbeschwertes Kind aufwachsen zu sehen, dass ernst genommen und respektiert wird. Womit ich nicht sagen möchte, dass ich alles richtig mache. Aber ich bemühe mich um das Bestmögliche. Dieses negative Bild dr Muütter, die lange zu Hause bleiben, geht mir auch gewaltig auf die Nerven. Als Johnny 6! Monate alt war, hat eine Kollegin meines Mannes ganz besorgt nachgefragt, was denn nun aus mir werden soll *ggg*. Mit einem Kind 6 Monate zu Hause, da ist man schon auf dem absteigenden Ast, eindeutig ;-). Da müssen sich schon fremde Leute Sorgen machen ;-). LG Ines
hallo ines, ich finde es auch immer köstlich, wenn mein umfeld es völlig legitim fände, würde ich mich als sozialpädagogin um fremde kinder bemühen. betreue ich mein eigenes, muss ich aber angst haben als heimchen am herd zu verblöden... (c: liebe grüsse, sandra
Hi, also 6 Monate sind sicherlich kein Thema aber man muß sich doch keine Illusion darüber machen das man als Frau, auch und gerade wegen der schlechten Kinderbetreuung, von vornherein als "Kinderpausenaussetzer" stigmatisiert ist. Wäre die Betreuung da hätte man sicherlich auch bessere Argumente der Personalabteilung gegenüber. Es ist ja schön und gut wenn man zuhause bleiben kann. Aber viele Leute _müssen_ doppelt arbeiten und das nicht nur um den Zweitwagen zu finanzieren. Ich bin alleinerziehend, werde später wenn ich wieder berufstätig bin wie ein Single versteuert. Es ist nur ein Gehalt da ...oder die Sozialhilfe. Keine Menne der mich und den Nachwuchs mit versorgt. Und nu? Ich wage zu bezweifeln das es auf Dauer ein angenehmes Leben für Mutter und Kind ist als Sohi-Empfänger sein Dasein zu fristen. Weil im Moment finde ich es echt ätzend, nicht unbedingt die Höhe der Zahlungen, die weitaus niedriger als mein letztes Einkommen ist, sondern die Überwachung, die Kontrolle der Kontoauszüge, die tollen Kommentare wenn man einen Autositz kauft("Haben Sie ein Auto" - Nein, deshalb darf mein Sohn anscheinend auch nicht bei anderen mitfahren) oder eine EC-Zahlung von der Tankstelle auf dem Kontoauszug hat. Das an- und abmelden wenn man die Stadt verläßt. Als wäre ich schon als Sohi-Betrüger entlarvt. So habe ich mir weder mein noch das Leben meines Sohnes langfristig vorgestellt und ich möchte nicht das er lernt das es cool ist nichts zu tun. Grüße fusel
Darüber gibt es ja meiner Meinung nach keine Diskussion und leider auch keine andere Wahl, wenn man sonst von der Sozialhilfe leben muß, muß man leider arbeiten gehen. Ich kritisiere auch nicht diese Mamis, sondern eben NUR diejenigen, die NICHT aus finanziell notwendigen Gründen (ein Zweitwagen oder ein teurer Urlaub ist für mich kein finanzieller Grund) Vollzeit arbeiten gehen und dann eben das Kind schon ganz ganz früh den ganzen Tag in die Kita stecken - ob es will oder nicht und dann eben noch behaupten, daß es das beste auf Erden wäre und daß das normalste auf der Welt, eben das Aufwachsen in den ersten Jahren bei Mama (oder Papa) eben nicht gut wäre fürs Kind!!! Das ist eigentlich das, was ich hiermit sagen will!!!
hjk
Ich bin zumehmend erstaunt darüber, daß der Begriff "Karrieremütter" fast ausschließlich so belegt ist, daß man für den Zweitwagen oder den Urlaub arbeitet... Hat denn niemand von euch einen Beruf ergriffen, für den sie wirklich "brennt"??? Ich meine, in der Regel bildet man sich doch für einen Beruf aus, den man mag; aber aus eurer Perspektive scheint ein Job nur aus Frondienst und Katzbuckeln, gemobbtwerden und Streß zu bestehen. Die ALternative ist doch nicht zwingend "die Kinder für den launischen Chef einzutauschen"; sondern kann doch ebenso sein, gutgelaunt nach einem spannenden erfolgreichen wenn auch stressigen Arbeitstag ein Kind vom Kitaspielplatz abzuholen, daß sich schon auf das gemeinsame Kuschelstündchen freut und aufgeregt erzählt, was es heute alles schon erlebt hat... Ich sage es noch einmal. Wenn ich um 15 oder 16 Uhr nach hause komme, habe ich noch 4-5 Stunden mit meinem Kind vor mir (neben der Nacht im Faminlienbett), die von nichts belastet sind. Ich kann mir zwar kein Auto leisten aber eine Putzhilfe schon -und das finde ich ist kein Luxus, sondern lediglich eine Organisationsfrage. Wenn man die erhöhten Kinderbetreuungskosten in Rechnung stellt, arbeiten doch die wenigsten Frauen wegen des Zweitwagens, sondern fast alle für die Betreuungskosten selbst... Klar könnte ich mir vorstellen, auch mal 2 Jahre zu hause zu bleiben, aber das geht in meinem Beruf leider nicht. Das wollen viele von euch immer noch nicht glauben... Klar hat mein Kind ein recht auf genügend liebevolle Aufmerksamkeit, wir versuchen das zu gewährleisten, so gut es eben unter unseren Bedingungen geht. Real sieht das so aus, daß ich einen Werktag zu hause bleibe, mein Mann ebenfalls und in den restlichen 3 Tagen eine 7 stündige "Fremdbetreuung" stattfindet. Und wenn ein Kind glücklich vorausläuft, wenn es die Kita nur von weitem sieht, dann kann ich denke ich, auch mal Sandra gegenüber sagen, daß es gerne dort ist. Es ist ja dann kein bloßes "sich in sein Schicksal fügen". Außerdem ist es einfach eine Verkennung der Realitäten, wenn man meint. sich vor allem als "vollzeitmutter" rechtfertigen zu müssen. Die Gesellschaft kritisiert uns doch viel stärker (sonst wären die gegebenheiten nicht so, wie sie sind). Ihr werdet allenfalls von einer Handvoll von uns kritisiert, aber damit wird man doch wohl leben können, oder? Ich kann verstehen, daß es ganz nett ist, sich als Erwachsener in einer regressiven Welt aus Babyschwimmen, Krabbelgruppe etc. zu bewegen, jedenfalls netter, als hinter der Fleischtheke eines supermarktes sich die Beine in den Bauch zu stehen; aber vielleicht geht es ja auch gar nicht so sehr um Kinder? Vielleicht ist es auch der Neid der einen Frau auf die andere, weil sie beruflich zumindest sich etwas mehr ins Zeug gelegt hat und eine anstrengendere Ausbildung durchgezogen hat?
hallo Sandra, du erzählst aus deiner persönlichen Biographie; da habe ich auch eine Geschichte, aber eine die ein wenig anders klingt. meine Mutter war Journalistin. sie hat meinem Vater das Studium finanziert, doch sobald er eine Stelle hatte, hat er von ihr verlangt, daß sie ab jetzt nur noch für uns Kinder da zu sein hat. Sie hat getrauert um ihren Job, der ihr soviel Spaß und Anerkennung gebracht hat, aber wir Kinder haben das natürlich noch nicht verstanden. Wir spürten nur, Mama ist immer gereizt, schreit uns ohne Grund an, ist völlig unberechenbar, liegt tagelang im Bett. Wenn mein Vater nach hause kam, ließ er sich von ihr bedienen, ER hatte ja schließlich "gearbeitet". Wir fingen an, unsere Mutter zu verachten, weil sie sich von ihm so viel bieten ließ. Wenn er betrunken war, lächelte er sie höhnisch an und sagte "du bist jetzt meine Putze, du bist 'nichts'".Wenn er weg war, ließ sie ihren Frust häufig genug an uns aus. Kindergarten und Schule waren für uns Schonräume, weil wir da nicht ihre "Stimmungsschwankungen" austarieren mußten. Ich bin sicher, wir hätten ein gut organisiertes, teilweise fremdbetreutes aber glückliches Leben gehabt, wenn sie dieses 'Opfer' nicht gebracht hätte...
hallo marit, ich hab nie behauptet, dass "teilweise fremdbetreut" usw. alles ganz ganz schrecklich wäre (c: mir ging es hauptsächlich um ganztagsbetreuung, weil diese in vielen postings hochgelobt wurde. aber egal. ich hoffe, du findest mich jetzt nicht unverschämt, aber wenn ich dein posting lese glaube ich ehrlich gesagt, dass die probleme deiner mutter mehr mit ihrer ehe und der person des vaters als mit arbeit oder nicht-arbeit zu tun hatten? lg sandra (die auch irgendwann stundenweise arbeiten wird...)
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