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noch eine Umfrage: Inwiefern klärt Ihr Eure Kinder über den Krieg auf?

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Hallo Ihr, zwar sehen meine Kinder keine Nachrichten, dennoch ist ja nicht auszuschließen, dass sie etwas zu diesem Thema aufschnappen. Daher habe ich heute morgen versucht, meiner Ansicht nach kindgerecht, sie darüber aufzuklären, bevor es jemand anderes tut (man weiß ja nie!). Ich habe sie erst gefragt, was jemand tun soll, der etwas von Ihnen haben will, oder mit etwas nicht einverstanden ist, dass man gerade tut. "Reden" Dann habe ich sie gefragt, was sie im umgekehrten Fall tun sollten "Reden" . Dann habe ich ihnen auf der Karte die USA und den Irak gezeigt und erklärt, dass die beiden Streit haben, aber nicht reden wollen und die Folgen aufgezeigt. Es fiel mir aber sehr schwer, dass ganze wertfrei zu vermitteln; zwar bin ich grundsätzlich gegen jeden, und im speziellen gegen diesen Krieg, aber Sympathie für Hussein sollen die Kinder dann ja doch nicht empfinden..... Wie haltet Ihr es? LG Anda


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Hallo Anda, da wir beide gewerkschaftlich und politisch sehr engagiert sind, zur Zeit damit auch in der Antikriegsbewegung, weiß unser Sohn schon länger bescheid und war auch mit bei einigen Aktionen und wird es auch heute abend sein. Ich erkläre ihm, dass der Irak angegriffen wird, weil Unternehmen in den USA Rohstoffe wollen, die dort sind. ICh erkläre ihm auch, dass es ganz normale Leute und auch Kinder trifft und das viele Leute - auch in USA - dagegen sind. Ich weiß nicht, was er davon versteht, aber ich möchte aus meiner Sicht bei der Wahrheit bleiben und denke auch, dass es das beste ist wenn man mit den Kindern darüber redet, sofern sie das wollen, und unser Sohn will das ganz offensichtlich. Was ich nicht mache, ist Einzelheiten erzählen. Er sieht ja auch überhaupt kein Fernsehen. Allerdings versteht er mit séinen 4 Jahren sehr viel davon, was im Radio berichtet wird (er fragt dann auch danach). Gruß, Renate


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Ich versuche gar nicht, irgendwas wertfrei zu vermitteln. Das ist ein Angriffskrieg gegen den Irak und das sage ich auch so, das hat mit Sympathie mit Hussein ja gar nichts zu tun. Gruß, Renate


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Hallo Anda, wenn unsere Kinder (6/4) fragen, kriegen sie eine vernünftige Antwort. Mit ihnen das Thema Krieg oder auch andere Themen ausführlich zu besprechen, halten wir für schwierig, da 1. sie noch zu klein, 2. das Thema viel zu komplex und 3. ihre kleine heile Welt noch erhalten bleiben soll.


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Hallo, meine Tochter ist 3.5 Jahre alt und ich habe ihr auch kurz erklärt, warum im Irak Krieg ist. Das ich ihr dabei meine Sichtweise vermittle ist ja klar, schließlich kann sie sich noch keine eigene Meinung bilden. Liebe Grüße, Doris


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Hallo, also meine Kids sind 5 und 3 1/2 Jahre alt. Nein, wir sagen ihnen nichts zu dem Thema und auch so habe ich niemand gesehen, der im Kindergarten mit seinen Kindern Aufklärung zwecks Krieg handhabt. Die Kinder sind viel zu klein um wirklich zu realisieren WAS da PASSIERT. Ausserdem haben Kinder auch kein zeitgefühl...(nicht wirklich) und Krieg sollte bei so kleinen Kindern noch nicht im Kopf lungern...(sofern man nicht zum angegriffenem Land gehört und dort unten sitzt...ich glaueb an Gott udn bete dass er ein Auge auf alle Kinder und Eltern hat die unschuldig miterleben müssen) Ausserdem kann solche Themen auch Ängste bewusst wie unbewusst auslösen ...(plötzliches Bettnässen, ungewohnte Verhaltensweisen...) Krieg sollte noch kein Thema sein, solange die Kinder klein sind... Ich gehe sowieso davon aus, dass sie ab Schulalter dann dort aufgeklärt werden, und wenn es soweit ist dann auch Zuhause darüber sprechen wollen. Viele Grüße Sammykatze


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Hallo, zu dem untenstehenden Thema habe ich gerade etwas im aktuellen Newsletter von Flimmo gelesen. Ich kopiere es mal hier rein, vielleicht hilft es ja dem einen oder anderen weiter. Das ist natürlich ein sehr trauriges und unschönes Thema. Es ist ja auch für die meisten Erwachsenen gar nicht oder nur schwer zu verstehen. Es gab immer Unrecht auf der Welt und das wird es auch immer geben. Ich halte es aber für unrealistisch, zu glauben, dass die Kinder nichts davon mitbekommen, auch wenn sie noch klein sind, und aus diesem Grunde innerhalb der Familie nicht darüber zu sprechen. Die Welt ist nunmal nicht heile (und wird es auch nie sein), und die Kinder bekommen immer etwas davon mit, selbst wenn sie nie selber fernsehen und auch in ihrer Gegenwart nicht andere Menschen fern sehen. Es sind Bilder in der Zeitung, im Radio wird darüber gesprochen, die Menschen auf der Straße, in der Familie und natürlich auch im Kindergarten sprechen darüber und die Ängste und Sorgen sind allgegenwärtig. So etwas kann man Kindern gar nicht verschweigen, sie bekommen es sowieso mit. Natürlich sollte man nicht noch zusätzliche Ängste bei den Kindern schüren, aber auf Fragen muss man schon eingehen. Meine Tochter ist jetzt gerade 5 Jahre alt geworden, und sie fragt mich seit Wochen schon über den Irak aus, wo das ist, ob da Krieg ist, was Krieg ist, warum da Krieg ist, warum es überhaupt Krieg gibt usw. Solche Fragen muss man doch einfach beantworten. Auch wenn einem das schwerfällt, Antworten auf diese Fragen zu finden. Liebe Grüße Sylvia ---------------------------------------------------------- Quelle: www.flimmo.de FLIMMO - fernsehen mit Kinderaugen Programmberatung für Eltern www.flimmo.de Newsletter | Ausgabe 8.2003 Neues aus FLIMMO hilft durchblicken: Kriegsbilder - auch Kinder entkommen ihnen nicht! Wer behauptet, er verschone in einem Krieg die Zivilbevölkerung, der sagt die Unwahrheit. Jeder Krieg trifft zuallererst das Volk. Männer, Frauen und Kinder werden getötet oder verwundet, verlieren Angehörige, Freunde und Nachbarn. Kinder wissen das und sie fühlen mit den unschuldigen Kriegsopfern. Eine zutiefst menschliche Empfindung, die - wäre sie auch in der Erwachsenenwelt stärker verbreitet - der Gleichgültigkeit und Kriegsbefürwortung Grenzen setzen würde. Jeder Krieg ist grausam und blutig. Zerfetzte Leichen, schreckliche Verwundungen - wir kennen diese Bilder aus der Kriegsberichterstattung. Sie führen uns die Grausamkeit des Krieges drastisch vor Augen. Für Kinder sind sie ein Schock- und Angstfaktor. Kinder sind fassungslos, dass Menschen anderen Menschen das antun und sie fragen sich: Kann das auch hier, kann das auch mir passieren? Von den Kriegsbildern kann man Kinder kaum fernhalten. Bei Krieg werden Kinder hellhörig. Sie wollen - wie eine Zehnjährige es ausdrückt - "wissen, ob die jetzt bald aufhören, oder was da jetzt passiert ist". Sie achten auf die täglichen Schlagzeilen, v.a. aber auf die Bilder im Fernsehen. Gerade damit aber dürfen Kinder nicht allein gelassen werden. Sie brauchen Erklärungen und sie brauchen Zuwendung. Zuallererst von den Eltern. Gefordert sind aber auch andere Erziehende. Wer den Krieg im pädagogischen Alltag tabuisiert, tut den Kindern nichts Gutes, im Gegenteil! Wir kennen aber auch andere Bilder vom Krieg: Lichtblitze am nächtlichen Himmel, feuerwerksähnliche Explosionen im Niemandsland ... Dieser "saubere Krieg" - zuletzt im Golfkrieg 1990/91 zu betrachten - ist eine Lüge und für Kinder fatal. Denn er kommt daher wie ein Computerspiel: Abschuss, Treffer - keine Opfer. Der Mär vom "sauberen Krieg" muss gegengesteuert werden. Sie ist nämlich eine Quelle für Gleichgültigkeit, zerstört Mitgefühl und schürt die falsche Vorstellung, es könne Kriege ohne größere Personenschäden geben. Unsere Kinder wachsen in einer Welt auf, in der Kriege selbst dann nicht verhindert werden können, wenn die ganze Welt dagegen ist. Wir können diese Welt vor den Kindern nicht verbergen. Aber wir haben die Pflicht, ihnen zu helfen, in dieser Welt leben zu können. Ihnen emotionale Sicherheit zu vermitteln gehört dazu ebenso wie sich mit ihren Fragen, ihrer Fassungslosigkeit und auch ihrem Zorn auseinander zu setzen. Der FLIMMO wird in den kommenden Tagen die Kriegsberichterstattung im Fernsehen beobachten. Er wird darauf hinweisen, wo Kinder - und auch Eltern - Unterstützung finden, und wo auch der Krieg zur bloßen Sensation verkommt. Der Tipp für heute: In der Vergangenheit ist der KI.KA bei schrecklichen Ereignissen immer seiner Verantwortung nachgekommen und hat die Kinder ernsthaft und in erträglicher Form informiert. Der FLIMMO vertraut darauf auch heute, am ersten Tag des Krieges gegen den Irak. http://www.flimmo.de/sub/hilft/hilft_03_text_help.php?ID=190 ___________________________________________________________________ Redaktionelle Beiträge aus den vergangenen Monaten und Jahren finden Sie unter Archiv & Recherche: http://www.flimmo.de/sub/hilft/hilft_03.htm ___________________________________________________________________ Impressum: Herausgeber / Geschäftsstelle: Programmberatung für Eltern e.V. c/o Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM) Heinrich-Lübke-Str. 27 81737 München Telefon: 089 / 63808280 Telefax: 089 / 63808290 E-Mail: flimmo@blm.de Redaktion: FLIMMO-Redaktion c/o JFF - Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis Pfälzer-Wald-Str. 64 81539 München Telefon: 089 / 68070735 Telefax: 089 / 68989111 E-Mail: info@flimmo.de Copyright Programmberatung für Eltern e.V. ____________________________________________________________________


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bei uns läuft kein fernsehen, wenn die kinder noch auf sind. und nachrichten im radio höre ich nicht. also bekommt unser kiga-kind ( fast 4) auch nichts davon mit. er fragte mich neulichs zu einem bild eines gemäldes ( saddam, helicopter, raketen..)und erklärte dann selbst in seinen worten, was er darauf sieht. ich habe auch weiter keinen erklärung dazu gegeben. er wollte auch nichts weiter wissen dazu. ich finde, daß die kinder in dem alter doch eh nicht verstehen, um was es geht. ganz im gegenteil: tod und schießen ist doch in dem alter bes. bei jungs etwas aufregendes, spannendes. ganz bestimmt jedoch nichts abschreckendes. und ich finde es nicht o.k. kinder bei demonstrationen vor sich her zu tragen und für eigenen zwecke zu mißbrauchen.


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...wenn die Kinder nicht dringend danach fragen würde ich das Thema auch nicht ansprechen. Ich bin mir sicher, daß ich als Kind ganz schön Angst gehabt hätte - denn eigentlich können wir den Kindern ja momentan auch keine richtigen Hoffnungen machen oder Trost geben bzgl. diesen Konflikt, denn wer weiß was da noch kommt ? Mein Kind soll so lange wie möglich in einer heilen Welt leben, ja, denn das leben ist auch ohne Krieg manchmal hart genug. Abgesehen davon ist es schon schlimm genug, daß es tatsächlich Eltern gibt die ihre Kinder auf diesen Krieg vorbereiten müssen, da sie direkt betroffen sind. Meine Mutter und Schwiegermutter haben Bombennächte als Kind erlebt, es bleiben für beide grausame Erinnerungen.


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Es geht jetzt gar nicht um den Krieg, aber wie kommst Du drauf, dass für Jungen in dem Alters Schießen und Tod was Spannendes ist? Wie erziehst Du Dein Kind? FÜr unseren Sohn ist das ganz bestimmt nicht so, und er weiß genau, warum man so was nicht spielt, weil wir es nicht nur verbieten, sondern auch erklären. Gruß, Renate


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Hallo, meine Tochter ist fünf Jahre alt und ich sehe auch keinen Sinn darin, mich mit ihr hinzusetzen und ihr den Krieg zu erklären. Wenn sie Fragen hat, dann beantworte ich diese, aber bislang hat sie keine Fragen gestellt. Auch bei uns läuft tagsüber kaum Fernsehen und wenn, dann interessiert sie das nicht. Gruß, Birgit


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Hallo Ihr, Die Gefahr, dass ich meinem Kind nichts dazu erkläre und es dann doch irgendwo etwas über das Thema aufschnappt ist mir zu groß. Ihr habt Eure Kinder ja nicht den ganzen Tag abgeschottet zu Hause. Sie bekommen mit, was die Leute auf der Straße oder in öffentl. Verkehrsmitteln erzählen, sie sehen die Titelbilder auf den Zeitungsständern, andere Kinder bekommen vielleicht etwas mit und berichten im KiGa darüber, nein, da möchte ich es schon sein, der mein Kind darüber aufgeklärt. Das ein Kind nicht mit Fragen zu seinen Eltern kommt, muss nicht heißen, dass diese Sache es nicht bewegt. Manchmal beginnen Fragen erst, wenn Kinder beginnen, eine Angelegenheit zu verarbeiten. Bei unserem Sohn zum Beispiel hat es fast ein halbes Jahr gedauert, bis nähere Fragen zum Tod unseres Hundes kamen. Und, Birgit, Du schreibst, Deine Tochter sieht kaum fern, und wenn, dann interessiert sie es nicht, aber wer sagt denn, dass sich die Bilder nicht im Unterbewußtsein einprägen, vor allem, wenn Du es unkommentiert lässt. LG Anda


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Hallo Anda, so wie du sehe ich das auch. Die Kinder wachsen schließlich nicht irgendwo abgeschottet unter einer Haube oder im Dornröschen-Turm auf, sondern sie gehen offenen Augen und Ohren durchs Leben. Sie kriegen sehr viel mehr mit als man denkt. Und oft kommen Fragen zur "Verarbeitung" eines Themas erst Monate später (wenn sie überhaupt darüber reden). Die Welt ist nunmal leider nicht so heile, wie wir sie gerne hätten. Und sie war auch nie heile, denn Kriege und Verbrechen hat es immer gegeben und wird es auch immer geben. Viele Grüße Sylvia