Elternforum Rund um die Erziehung

Wir brauchen Hilfe – Ich weiß nicht mehr weiter

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Ich bin gerade so sehr verzweifelt, dass ich unbedingt mal Rat von Außen stehenden brauche. Meine Tochter (4,5) ist von Geburt an extrem schüchtern und ängstlich. Sie spricht nicht (und wenn dann nur im Flüsterton in mein Ohr) sowie sie nicht mit uns allein ist. Sie scheint sich immer und überall für alles zu schämen. Schon in der Kinderkrippe hat sie nicht mitgemacht, mit gemalt oder mit gesungen sonder nur beobachtet. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Sie macht nicht im Morgenkreis mit und bei Elternnachmittagen o.ä. erst recht nicht. Das ist auch nicht wirklich das Problem, denn sie wird weder von uns, noch im Kiga (Montessori) gedrängt sondern versucht zu motivieren und vor allem so akzeptiert wie sie ist. Das ist mir ganz besonders wichtig. Natürlich tut es mir oft weh, wenn ich sehe, wie sie sich so selbst im Weg steht und die ständigen Bemitleidungen anderer Eltern, was denn mit unserem Kind los sei. Wir sind als Eltern sehr offen und von Anfang sehr aktiv im Kindergarten. Schon weil wir ihr das gern so vorleben möchten. Wenn sie sich unbeobachtet fühlt und mit ihren Freunden ( das sind erstaunlicherweise viele Kinder) spielt ist sie ganz wie zu hause. Sie tobt und spielt nachmittags im Kiga. Gibt sogar gern mal den Ton an. Auf die Frage wie es ihr denn gefallen hat antwortet sie jeden Tag mit es war schön. Früh möchte sie allerdings nie in den Kindergarten. Sie zählt die Tage bis zum Wochenende, sie macht extrem langsam beim Anziehen und täuscht oft irgendwelche Sachen vor (z.B. das möchte ich nicht anziehen,..... ) nur um Zeit zu schinden. Bei den Kindern wurde ein Gleitzeitfrühstück eingeführt, wo man schauen muss, dass ein Platz frei ist und Absprachen treffen muss, dass man dann als nächster frühstückt. Das war meiner Tochter zu viel, also hat sie fast ein halbes Jahr zuhause gefrühstückt. Das versuchen wir gerade schrittweise abzubauen. Die Verabschiedung morgens im Kiga ist ein ewiges Theater und sie will mich einfach nicht gehen lassen. In letzter Zeit hatte ich mehrmals das Gefühl, dass sie ihr „ich habe Angst....“ ganz gezielt einsetzt um Ihren Willen zu kriegen. ( Ich habe Angst meinen Teller abzuräumen. Ich stehe aber daneben. Ich habe Angst in mein Zimmer zu gehen, du sollst das und das holen....u.s.w. )Daraufhin habe ich beschlossen, weniger darauf einzugehen. Sie zwar ernst nehmen, aber nicht in Ihrer Angst zu unterstützen. Letzte Woche ist es beim in den Kiga bringen so eskaliert, dass ich mit der Erzieherin ein Gespräch geführt habe und wir uns geeinigt haben, dass wir beide ihr ganz klipp und klar zu verstehen geben, dass wir dieses Theater nicht möchten. Die Erzieherin meinte ich wäre schlicht zu lieb (?) und meine Tochter würde darauf setzen. Ich habe mit ihr abend ganz ruhig gesprochen (ohne ihr ein schlechtes Gewissen zu machen ! ) und mit ihr Regeln aufgestellt. Wenn Sie großes Theater macht kann ich sie nur bis in die Garderobe bringen und den Rest zum Gruppenraum geht sie allein ( das ist für sie sehr schwer). Klappt es die Woche über gut, gehen wir Freitag schwimmen ( als Belohnung ?!) Also hat sie sich zusammengerissen . Heute früh aber hat sie dermaßen gezittert und gewimmert sich aber nicht getraut richtig Theater zu machen, dass ich seit dem völlig durch den Wind bin. War dieses Regeln aufstellen falsch ? Was mache ich nur falsch ? Bin ich zu lieb ? Lasse ich sie jetzt im Stich ? Was soll ich vom Kiga verlangen ? Für euch scheint dies eine Kleinigkeit zu sein, für mich ist es gerade stellvertretend für unsere Erziehung. Ich weiß einfach nicht was ich machen soll. Wie kann ich meiner Tochter helfen, diese Ängstlichkeit und Schüchternheit zu überwinden. Ich möchte ihr Vertrauen nicht verlieren sie aber auch nicht konditionieren. P.S. Die Erzieherinnen sind grds. absolut klasse. Vielen Dank fürs lesen (es geht mir schon etwas besser)


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Nein, es ist keine Kleinigkeit! Das belastet ja scheinbar euch alle und besonders deine Tochter und zieht sich bis in den Kiga rein! Eine Lösung sollte natürlich schon her! Nur welche?! Also, grundsätzlich ist es so, daß alle Kinder irgendwann mal Angst haben, alleine irgendwohin zu gehen, und wenn es nur der Nebenraum ist! Das kenne ich auch! Ich kenne auch einen Jungen, der früher nur im Füxterton mit seiner Mama gesprochen hat wenn jemand anderes dabei war! Das konnte man nicht aus ihm heraus bekommen. Mit den Kindrn sprach er aber! Was ist denn die Antwort deiner Maus dazu? Wie steht es um ihr Selbstbewusstsein? Vielleicht bist du ja zu lieb - obwohl ich persönlich finde, daß WIR das hier ja nicht einschätzen können und dieses zu lieb finde ich auch immer "komisch" ... Meinst du eher, da bist inkonsequent? Denn lieb mit einem Kind reden kann ja nicht sooo verkehrt sein ... grins ... Ich weiß nicht, ob diese klaren Regeln gut für sie sind, denn es kann ja sein, daß tatsächlich irgendwas anderes dahinter steckt als verspäteter Trotz oder der Kampf um eine bestimmte Position! Vielleicht kannst Du deine Frage hier bei Dr. Posth stellen? Vielleicht nochmal mit dem KA reden und sie ggf. dem Kinderpsych. vorstellen? Ich denke eher, daß es sich von alleine irgendwann legen wird! Aber je mehr man sicher ein Theater darum macht, umso mehr spielt sie diese Rolle weiter - WENN sie diese denn nun auch wirklich so spielt! Meine Tochter litt am mutismus - d.h. sie sprach niemals auch nur eine Silbe zu Fremden! Nie! Bis sie etwas über 4 war! Sie hat mit mir geredet - auch in Gegenwart anderer - aber sobald sie angesprochen wurde, wurde si steif und rührte sich Null ... das Gesicht war eine Maske aus Gips! Das hat sich auch gelegt! Ohne Druck und Zwang! ich wünsche dir viel Erfolg! LG Jamu


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"Ärmel zu zaubern", aber es gibt ein Buch, welches haargenau diese Situationen beschreibt und vor allem die Hintergründe erläutert, wie es dazu kommen kann, dass Kinder sich selbst in gewissen Rollen sehen und dementsprechend verhalten, obwohl diese "Rollenspiele" im Grunde genommen eine ganze Reihe negativer Reaktionen auslösen. Es handelt sich um das Buch "Kinder fordern uns heraus" von Rudolf Dreikurs. Es gibt hiervon eine aktualisierte Version, die an die heutigen Verhältnisse angepasst worden und somit auf dem neuesten Stand ist. Ich habe mir das Buch doch tatsächlich von Anfang bis Ende durchgelesen, obwohl ich die 3454789 "Ratgeber" zuvor immer nur überflogen habe, weil sie einfach nur ganz geringfügig verwendbare Ansätze brachten und fast nie die Hintergründe erklärten. Das ist bei dem o.a. Buch anders. Ich kann es wirklich nur empfehlen. LG JAcky


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naja, ich vermute, bei euch hat sich so eine art teufelskreis eingeschlichen. deine tochter neigt zu schüchternheit, dafür erfährt sie besondere beachtung, schonung, wird ihr weniger zugetraut, du gehst sehr auf ihre ängste ein - möglicherweise ZU sehr, so dass bei deiner (unbewusst!) zu ihrer veranlagung ein verhaltensmuster, eine masche dazugekommen ist, wie sie dich und deine aufmerksamkeit (er-)hält. du bekommst schuldgefühle wenn du etwas von ihr forderst, bist unsicher ob du ihr mit deinen regeln nicht schadest - das verstärkt die unsicherheit deiner tochter und gleichzeitig das wissen, "wie sie dich (unbewusst) kriegen kann". zum einen würde ich dir raten, der erzieherin zu vertrauen und nochmal gezielt das gespräch deswegen zu suchen. sie erlebt deine tochter den ganzen tag, erlebt sie im kindergartenalltag und hat schon viele, viele kinder und eltern mit ihren jeweiligen ängsten, macken und sorgen erlebt. frag sie auch, was sie mit "zu lieb" gemeint hat. ich könnte mir vorstellen, dass du überbesorgt bist was deine tochter angeht (an welcher stelle des kreislaufs auch immer diese entstanden sein möge). das hemmt sie aber in ihrem selbstvertrauen. zum anderen: wenn du eine regel aufgestellt hast - sogar mit fachlicher unterstützung (und von der qualität gehe ich bei montessori aus) - dann ist es wichtig dass du innerlich dazu stehst. wenn du selbst innerlich schwankst wird es auch deine tochter tun, denn dann vermittelst du ihr, dass das, was du von ihr willst vielleicht gar nicht ok und gut ist oder ihr schaden könnte. das verunsichert. eine klare innere haltung hingegen gibt dir und deinem kind sicherheit. wenn du mit dem thema allein nicht klarkommst - auch und gerade, was deine persönliche haltung angeht und mögliche ängste, "richtig" auf dein kind einzugehen was evtl. zu einem "vertüddeln" geführt hat - such dir unterstützung bei einem profi. ein erster schritt könnte die kindergärtnerin sein, ein zweiter eine erziehungsberatung. damit ihr den aspekt teufelskreis wieder herausbekommt aus dem problem. kann deine tochter eigentlich wut und aggressionen zeigen? was sagt die erzieherin wie sie sonst im kindergartenalltag ist? nur schüchtern oder redet sie da auch nicht?


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es gibt so eine devise, "ein problem kann nur soviel raum einnehmen, wie man ihm zugesteht".


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Hallo! Wie lange geht eure Tochter denn schon in den Kindergarten? Meine Tochter ist gleich alt wie deine und kam mit drei in den Kindergarten. Sie hat über 1 Jahr gebraucht um sich an diese Situation zu gewöhnen. Sobald sie den Kindergarten sah fing sie an zu weinen. Warum, keine Ahnung. Die Erzieher/innen sind absolut lieb und klasse in allem. Es war für uns nicht verständlich. Wenn wir als Eltern dann aus ihrer Sichtweite waren, war nach kurzer Zeit alles in Ordnung. Ich habe mich extra mal im Kiga versteckt um zu gucken, ob sie sich wirklich schnell beruhigt. Keine Minute später war sie ganz ruhig :o) Die ersten paar Monate hat sie auch nicht mitgegessen, nicht mitgesungen. Irgendwann machte es klick und wurde schlagartig besser!! Sie redet immer noch sehr leise mit den Erziehern, aber hat sich mittlerweile den anderen Mädchen angeschlossen und bestimmt auch mal wo´s langgeht. Im letzten Einzelgespräch wurde uns geraten, ihr das lautere Sprechen beizubringen und an ihrem Selbstbewusstsein zu arbeiten.... Daraufhin musste ich herzahft lachen, denn "privat" nimmt sie absolut kein Blatt vor den Mund. :o) Deine Tochter scheint meiner sehr ähnlich zu sein.... Solang der Kindergarten mitmacht, lasst sie in Ruhe. Sie wird schon aus sich raus kommen, und immerhin ist sie ja grad mal 4 Jahre alt. Je mehr Druck man zB bei unserer Tochter macht, umso mehr macht sie dicht. Und klar, weiss deine Tochter zb ihre Angst auch auszunutzen.... Sie ist noch jung aber net dumm :o) Meine kann mit ihrer Art besonders den Papa immer verunsichern... Ich habe zwar keinen Rat für dich, aber eine ähnliche Tochter und würde erstmal noch zu warten. Kümmer dich nicht um die Blicke der anderen, die sollen sich um ihren Kram kümmern. Ich denke, wenn das Problem in einem Jahr noch ist, würde ich mich mit dem KiA besprechen, welches Vorgehen sinnvoll sein könnte. Liebe Grüße littlediamond


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Hallo, meine Freundin ist Familientherapeutin und würde Dir folgendes raten: Sei DU die liebe Mama und erspüre, was sie von Dir braucht. Braucht sie Sicherheit und Unterstützung in ihrer (momentanen?) Eigenart, dann steuere nicht dagegen und signalisiere ihr nicht, daß Du sie eigentlich lieber anders hättest. Du kannst sie ermutigen, aber Entscheidungen inwieweit sie sich öffnen will müssen von IHR aus gehen. LG Cosma


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ich danke euch erstmal sehr für eure Worte. Ich habe im Moment leider nicht die Zeit, darauf einzugehen. Hole dies aber bald nach. DANKE - das hat sehr gut getan. lg sakura


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Hallo, was vergessen: Würde für einige Stunden zur Beratung zu einer/einem systemsischen Familientherapeuten gehen. Ist jetzt wichtig, daß Du Deine Linie findest und bei Deiner kleinen Tochter nichts "kaputt" gemacht wird. Viel Glück - !! Cosma


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Fumi tendiert auch zur Ängstlichkeit. Neulich gestand sie mir, daß sie sich alleine in ihrem Zimmer fürchtet. Sie ist 12. Die Situation ist sehr schwierig für alle. Einerseits soll sie ja nicht "erfahren", daß sie nur wegen ihrer Ängstlichkeit besonders beachtet wird. Andererseits braucht ein ängstlicher Mensch einfach mehr Zuwendung und Beachtung. Aber sie muß sich sicher sein, daß sie diese Beachtung auch bekommt, wenn sie mutig und selbstsicher ist. Schüchternheit ist bis zu einem gewissen Grad einfach angeboren. Das ist ja auch nicht schlimm, es kann ja nicht nur Draufgänger geben. Behandlungsbedüftig ist es dann, wenn der schüchterne Mensch selber mit der Situation unzufrieden ist. Deswegen würde ich durchaus über eine Therapie nachdenken, wo sie vorsichtig lernt, mehr aus sich herauszugehen. Diese Regeln finde ich persönlich ein bißchen zu hart. Was mir besonders auffällt: Ich kann keinen wirklich Zusammenhang zwischen den Regeln und den "Strafen" sehen. Wenn das Kind diesen Zusammenhang auch nicht sehen kann, dann fühlt sich das sehr willkürlich an - das löst nur neue Ängste aus. Ich würde alternativ vielleicht mal fragen, was ihr helfen kann, z.B. einfach mal den Weg von der Garderobe ins Spielzimmer alleine zu gehen. Fumi brauchte oft ein Kuscheltier oder einen anderen "Glücksbringer". Heute noch nimmt sie auf Klassenreisen ein benutztes T-Shirt von mir mit. Ich würde ihr da mal verschiedene Vorschläge machen und das dann langsam ausweiten, also Schritt für Schritt vorgehen. Gruß, Elisabeth.


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Nochmal vielen Dank für eure lieben, aufbauenden und ehrlichen Worte :) Zuhause ist mein Kind ganz "normal" . Sie vergöttert Pippi Langstrumpf und ist stärker als sie. Wir haben einen ruhigen lieben Ton, loben viel, zeigen ihr wie sehr wie sie lieben und beschäftigen uns mit ihr. Wir haben ein schönes Familienleben in dem sich unsere Tochter durchaus findet und wichtig nimmt. Sie war und ist immer sehr gern zuhause und fühlt sich als Mittelpunkt dort auch pudelwohl (Einzelkind). Wir mussten sie (fast) noch nie bremsen eher motivieren. Sie fährt kein Karusell, findet Spielplätze doof, wenn andere Kinder da sind, sie grüßt keine Nachbarn und übergibt keine Geschenke an Oma/Opa u.s.w. Unter ihren Freunden hat sie keine Probleme sich verständlich zu machen und im freien Spiel mit ihnen wird sie oft auch so mitgerissen, dass sie ganz normal mit Erwachsenen spricht und albert. Die Schüchternheit dauert meist so bis Mittag. Nachmittag will sie oft gar nicht mit nachhause. Ehrlich gesagt war ich mehr als einverstanden, als ihre Erzieherin vorschlug, sie ab sofort einfach nicht mehr so sehr zu schonen. Ich dachte mir, o.k. sie wird dadurch lernen, Freude daran zu haben, wenn sie sich etwas zugetraut hat. Nur irritert mich jetzt wieder diese massiven Reaktionen morgens. Ich denke schon, dass irgendeine klare Regel ( gemeinsam mit den Erzieherinnen ) ihr einen Weg weist und sie unterstützt sich an diese Situation anzupassen. Nur wie kann diese aussehen ? P.S. Kuscheltier ist immer dabei ;) LG nochmal und vielen Dank !


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Hallo! Ich finde es gut, dass Du mit der Erzieherin zusammenarbeitest und Ihr gemeinsam einen etwas anderen Weg einschlagen wollt. Das Verhalten Deiner Tochter kommt mir teilweise bekannt vor: Unsere Älteste hat im Kindergarten auch immer Abschiedszenen gemacht, egal, wie friedlich und harmonisch der Morgen verlaufen war. Es ging ganz schön an die Substanz. Gelegt hat es sich erst kurz vor Schuleintritt. Mein "Verdacht" damals war, dass sie sich besondere Aufmerksamkeit holt - von mir und den Erzieherinnen, denn sie wurde dann ja auf den Arm genommen, betüttelt, durfte extralange winken etc. Ansonsten ging es ihr im Kiga gut. Mein drittes Kind ist ähnlich, allerdings nicht ganz so konsequent in ihrem Zetern, mal klappt es gut, mal sträubt sich sich - insofern "leider" nicht so berechenbar. Letzte Woche schrie sie auch wie wild, so laut "Maaaaaaaaaaaaama", aber nicht verzweifelt, sondern zornig, dass ich es draussen auf der Strasse hörte ... Aber auch da nach kurzer Zeit Beruhigung und weiter als ob nichts gewesen sei. Die Erzieherin hat sie einfach links liegen gelassen, und damit bin ich auch einverstanden, denn sonst bekommt sie den Bogen raus und weiß, wie sie zukünftig Aufmerksamkeit erhaschen kann. Auch sonst ist sie Ansprache gegenüber sehr verhalten, wobei ich das nicht als Schüchternheit sehe, sondern als Schmollen, eher Bocken und nicht Wollen. Ich mache sie schon darauf aufmerksam, dass man Erzieher, die sie freundlich grüßen, auch grüßen oder wenigstens anschauen sollte, was meist nicht gelingt... In meinen Augen ist das ihre "Masche", sich etwas wichtig zu machen, denn sie kann durchaus sehr aufgeschlossen sein, wenn sie es denn will. Das WOLLEN ist meiner Meinung nach der Knackpunkt. Meine Oma sagte immer "ich kann nicht, heißt ich will nicht". Ich denke, Du brauchst Dir nicht allzu viele Sorgen zu machen. Wenn Ihr (Du und die Erzieherinnen) konsequent bleibt, wird sich bald Erfolg einstellen. Da bin ich mir sicher. Und übrigens: Meine Tochter war in der 1. Klasse dann so selbständig und selbstbewusst, dass sie sich wunderte, dass ein Kind beim Bringen morgens zum Abschied immer weinte... Also: Augen zu und durch. Vielleicht wird es noch die eine oder andere Szene geben, aber dann ist es durch. LG Schlaflos P.S. Mein 2. Kind hat so gut wie keine Abschiedsszenen gemacht, dafür holt er sich seine Aufmerksamkeit auf andere Weise...


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Hallo, ich seh das wirklich anders ! Dieses Augen-zu-und-durch hilft bei Ängsten nicht ! Schlag mal jemandem mit Höhenangst nen Bungeesprung vor und sag ihm, er müsse das jetzt nur überwinden ... Wenn sie zittert und sich fürchtet braucht sie fachlich kompetente Unterstützung von Außen (syst. Familientherapie ist mM. nach am liebevollsten und effektivsten) und ABSOLUTES Verständnis und Begleitung von Mama und Papa. Nur wenn man sich "sicher" fühlt, kann man Ängste loslassen. Ich würde ihr erst mal ne ganze Weile in allem was sie will entgegenkommen, immer nach ihrer Meinung und Kompromissen fragen, sie UNBEDINGT mit einbeziehen und nichts von Außen obtruieren. Es muß ihr klar sein, daß ihr sie so liebt wie sie ist ! Sie wird sich dann im Rahmen ihrer Möglichkeiten von alleine öffnen. Gut für unsichere Kinder ist auch ein Geschwisterchen ;-) LG Cosma


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Also ich finde das manche hier die ganze Sache ein wenig überbewerten. Ich meine mein Sohn war genauso und ist auch ohne einen Phsychologen wieder ´normal´ geworden! Ich persönlich habe ganz schlechte Erfahrungen damit gemacht, kleine Geister sollte man noch nicht zum Phsychologen schicken. Denn schon allein der Gang dort hin gibt den Kleinen das Gefühl das sie nicht normal sind! Ich kann nur raten, es nicht zu ignorieren aber auch nicht zu tollerieren!!!! Finde einen mittelweg. Und zur Stärkung des Selbstwertgefühls empfehle ich folgendes: gehe mit ihr mal Mittags auf den Spielplatz wenn keiner da ist, ermutige sie Dinge zu tun die sie sich nicht zu traut, mach es mit ihr gemeinsam!! Wenn sie´s geschafft hat ganz dolle loben und vielleicht sogar ein wenig jubeln. Und ganz nebenbei erwähnen: mensch, wenn das jetzt die anderen Kids gesehen hätten,wow! Tipp für zu Hause: setzt dich mit ihr hin, male zum beispiel mit Pinsel etwas schönes, verbinde es mit der Kita, zum beispiel den Spielplatz malen! Wenn ihr das Bild fertig habt, nimmst es nächsten Tag mit in die Kita. Zeigst es im beisein deiner Tochter der Erzieherin, die wird sie bestimmt loben. Das sind alles positive Erfahrungen für deine Maus und stärken sie ganz stark. Lass sie in ihrer Puppenküche einen Kaffee kochen, der ist dann der beste Kaffee den du getrunken hast. Das muss natürlich die Erzieherin auch wissen, erzähle es wieder wenn sie dabei ist. und dann soll sie der Erzieherin auch so einen super Kaffee machen. Das dauert vielleicht auch alles seine Zeit, aber es hilft und das ohne Phsychologen!! Viel Glück, Kopf nicht hängen lassen. Meiner ist jetzt 7 und fast wieder `normal`.


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dass es nicht nur uns so geht hilft mir ungemein. lg


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Liebe Sakura, beim Lesen deines Beitrags ist mir ganz anders geworden, da wir wirklich exakt die gleiche Situation hier haben. Auch ein ehemaliges Krippenkind, das jetzt im Kindergarten genau mit der gleichen Geschichte genau die gleichen Probleme hat. Krass... Die Antworten hier haben mir z.T. auch ein wenig geholfen. Wir haben daheim ebenfalls einen sehr liebevollen, wortlastigen Stil ;-). Strenge Regeln braucht es bei uns nicht (naja, ein paar wenige, die den Straßenverkehr betreffen). Auch hier muss man eher motivieren, wobei unsere kleine Große (3,5) daheim ebenfalls nicht superruhig und so ist, aber eben nach außen hin. Sämtliche Versuche, mit ihr mal zum Turnen oder so zu gehen, scheitern grandios. Auch wir arbeiten mit engagierten Erzieherinnen zusammen. Ich denke, dass es meiner Tochter nicht gut tun würde, sie einfach irgendwelchen Situationen auszusetzen. Da traue ich meinem Gefühl. Ich hoffe dennoch, es ändert sich irgendwann zumindest ein bisschen. Herzliche Grüße!


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Wir hatten oder haben hier auch ein sehr schüchterndes Exemplar Kind zu Hause - (mein Kleiner wird wahrscheinlich viel mutiger sein, wenn er sich eingelebt hat). Gebt Ihr die Sicherheit, die sie braucht. Wenn sie schon ihr Kuscheltier bei hat und das nicht reicht - vielleicht hiflt es ihr weiter, wenn es nach Deinem Parfum duftet? (Ist etwas, was mein Sohn oft zum Einschlafen braucht). Oder ein Halstuch von Dir. Beim Schwimmen darf ich noch immer nicht die Schwimmen verlassen - muß immer zu sehen sein (was echt schwer ist, da mein Kleiner ja noch immer dabei ist), würde niemals zum Schwimmen mit unseren Nachbarinen und deren Kindern mitgehen. Vielleicht steht sie - was Elternnachmittag oder so angeht - einfach auch nicht gerne im Rampenlicht - solche Kinder soll es ja auch geben. Da sie mit ganz vielen anderen Kinder gut spielen kann, wenn sie sich unbeobachtet fühlt, scheint sie sich ja wohl zu fühlen. Versucht nicht, sie zu ändern - auch nicht durch ein übertriebenen Einsatz im Kindergarten (sie wird es spüren, wenn Ihr es nur macht, um ihr ein Vorbild zu sein und nicht, weil es Eurem Naturell enspricht - würde auch eher Druck aufbauen). Hast Du mal gefragt, warum sie Angst hat in ihr Zimmer zu gehen? Oder warum es ihr so schwer fällt sich von Dir zu trennen, wenn Du sie in den KiGa bringst? Ansonsten - würde mir nur die Frage noch einfallen, wie war das denn bei Dir früher? Überträgst Du vielleicht unbewußt etwas auf Deine Tochter? Oder fällt es Dir schwer Dich von ihr zu trennen, weil Du viel lieber etwas anderes machen würdest oder sie nur kürzer im KiGa abgeben würdest? Die meisten Fachleute geben Dir als erstes den Tipp, wenn Du etwas ändern möchtest, fange bei Dir an. Daher meine letzten Fragen..... war also eher als ein Ansatz von mehreren Möglichkeiten gedacht.


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Ich würde sie erstmal aus dem Kiga nehmen (hat ja keinen Sinn wenn sie nicht mitmacht) und ihr alle Nähe zu geben die sie braucht, damit sie sich erstmal vom Stress heilen kann. Dann würde ich versuchen sie stundenweise sanft in den Kiga zu bringen. Lass Dich nicht abspeisen, Du bezahlst, darfst daher machen was Du willst. Ich werde für 25 Stunden bezahlen,muss die auch bezahlen, aber wie lange de Fakto mein Kind im Kiga ist täglich kann ich entscheiden. Ich kann ihn auch jeden Tag nur eine Stunde drinnen lassen. Solange ich den vollen Kurs bezahle, kein Problem. Also, nach einer Pause fange wieder langsam an, bleib in der Nähe, rede mit den Erzieherinnen, dass Deine Tochter vielleicht nicht die grossen Gruppenspiele mitmachen soll, sondern Einzelspiele mit einzelnen Kindern (basteln klettern). Oder Du lässt sie erstmal vom Kiga weg und lädst Freunde von ihr nachmittags ein. Ziel davon sollte sein, dass sie vertrauen zu ein paar Leuten findet, weiss dass sie sich jederzeit bei Dir zurückziehen kann und gewissermassen von wenigen Menschen zu vielen Menschen überwandert. Das ist auch wichtig für die Schule. Aber in erster Linie, lass sie erstmal ganz zu Hause sich erholen.