Mitglied inaktiv
Hallo, ich möchte mal hier um Rat fragen, weil ich nicht weiß, wie ich damit umgehen soll. Meine Tochter (5) hat ein absolutes Konkurrenzdenken. Egal, welches Spiel wir spielen, sie will immer gewinnen, flippt total aus, wenn es auch nur so aussieht, als ob sie mal nicht Sieger ist. Es macht gar keinen Spaß zu spielen weil sich immer nur alles darum dreht, ob sie gewinnt. Aber ich will sie auch nicht immer absichtlich gewinnen lassen, nur damit es kein Geschrei gibt. Sie macht sich auch jetzt schon Gedanken über die Schule, sie wird erst 2009 eingeschult. Hat aber schon ein paar Mal geweint und gesagt, dass sie dort nicht hin will und dass sie auf jeden Fall die Beste sein möchte. Zum Turnen geht sie auch nicht mehr, weil da oft Spiele gespielt werden, wo die Kinder ausscheiden. Und das kann sie auch nicht leiden. Sie setzt sich selbst sehr unter Druck, vergleicht sich ständig mit anderen und ich bin ratlos, was ich dagegen tun kann? Wie kann ich ihr begreiflich machen, dass man Spiele spielt weil es Spaß macht und dass jeder mal gewinnt aber auch mal verliert. Alles Reden und Erklären nützt nix. Vielleicht habt ihr einen Tipp für mich. Danke und LG Sandra
Sie ist generell sehr schnell frustriert, wenn etwas nicht so klappt wie sie sich das vorstellt und ist dann auch sofort "auf 180".
bewertet ihr sie viel durch loben, strafen, einfache Anmerkungen,...? Ihr Verhalten zeigt, dass ihr Selbstbewusstsein nicht das beste ist. Für sie bedeutet gewinnen = Zuwachs an Selbstbewusstsein, verlieren = versagt zu haben, etwas falsch gemacht haben (Verlust an Selbstwertgefühl/-bewusstsein). Erklären kann nichts nützen, denn die Erklärungen - sind sie auch noch so logisch - ändern nichts an der Ursache, welche zu derartigen Gefühlen führt. die Spiele sind ja nur Auslöser ;-) LG
Hmmmm, jetzt sitz ich hier und grübel... Strafen gibts bei uns nicht, eher Konsequenzen. Allerdings neige ich eher dazu, viel zu viel mit ihr zu diskutieren, zu erklären warum etwas nicht geht, etc. Wenn sie etwas gut macht, sage ich ihr deutlich, dass ich das toll finde, dass sie das gut gemacht hat, usw. Ich denke auch, dass sie Probleme mit ihrem Selbstbewusstsein hat. Sie spielt im Kiga am liebsten mit den Vorschulkindern, die Mädels sind alle mind. ein Jahr älter als sie und dementsprechend natürlich in allem weiter bzw. besser. Die lassen es meine Tochter auch spüren, dass sie die Kleinere ist, etwas nicht so gut kann. Sie vergleicht sich sehr starkt mit diesen Mädels und schneidet aus ihrer Sicht dann natürlich schlechter ab. Ich hab aber da keinen Einfluss drauf, mit wem sie sich im Kiga beschäftigt. Ich habe schon öfter versucht, Kontakt zu Gleichaltrigen herzustellen, habe Mädels zu uns nach Hause eingeladen. Aber so richtig klappt das leider nicht. Ich hoffe, dass es im Kiga besser wird, wenn die Großen im Sept. in die Schule kommen und meine Tochter dann im Kiga zu den Vorschulkids gehört und nicht ständig jemanden vor der Nase hat, der größer und besser in allem ist. Wie kann ich denn ihr Selbstbewusstsein stärken? Danke und LG Sandra
Selbstbewusstsein kann man durch positive Beachtung durch außen fördern. Ich halte da aber nix davon, weil es regelrecht süchtig macht. Ich würde sagen, lasst mal die Gesellschaftsspiele paar Monate beiseite. Nehmt euer Kind so wie sie ist. Zeigt Liebe, Vertrauen, Verständnis...zeigt ihr, dass ihr sie mögt wie sie ist...dass sie richtig ist mit all ihren Macken. Ich denke, dass stärkt am meisten und viel mehr als aufgesetzte Sachen wie "DAS hast du aber toll gemacht....da kriegst du ... dafür". klar, sollt ihr authentisch eure Gefühle zeigen, aber nicht ständig aus dem Gedanken der Bewertung zur Steuerung heraus ;-) Verstehst? LG
Danke für deine Anregungen. Belohnungen bekommt sie bei uns nicht dafür, wenn sie etwas gut gemacht hat oder sich "richtig" verhält. Oder meinst du, dass sie unser Lob auch als Belohnung ansieht und deshalb so sehr darauf aus ist, immer alles perfekt machen zu müssen? Wir loben deshalb auch so viel und deutlich, weil sie eben eine ganze Zeit lang sehr schwierig war, total gegen den Strom geschwommen ist, nur aggressiv war, nicht gehört hat usw. Wir dachten, dass es sinnvoll ist, es ihr zu sagen, wenn sie was gut macht. Sie hat halt ständig dieses Konkurrenzdenken. Heute morgen haben wir zusammen ein Puzzle gemacht und selbst da macht sie einen Wettbewerb draus. Sie wollte, dass wir gegeneinander puzzlen, eine Seite sie, die andere ich. Das hab ich nicht mitgemacht sondern ihr gesagt, dass ich mit ihr puzzle weil es einfach Spaß macht und wir das zusammen machen nicht gegeneinander. Sie macht im Moment gar nix einfach nur so zum Spaß sondern sieht in allem einen Wettkampf und das ist es was ich nicht so gut finde. LG Sandra
ja, auch das Loben macht süchtig - es verschafft Anerkennung von außen. Das Lob spiegelt das Erfüllen der Erwartungshaltung der Eltern wider. Es ist eine Bewertung und das macht das ganze immer wieder schwierig. Die Erwartungshaltung der Eltern überträgt sich auf das Kind - immer. Versucht es mal mit nehmen wie sie ist...es wird eine Zeit dauern bis sie das Konkurrenzdenken (besser, perfekter sein, noch mehr Anerkennung bekommen) aufgibt und einfach genießen kann, weil sie sicher ist, dass sie IMMER richtig und liebenswert ist. Nicht nur, wenn sie bestimmte Erwartungen erfüllt. ;-) LG
Danke für deine Antwort, ich finde es sehr einleuchtend was du wegen dem Loben schreibst. Wäre ich selbst nie drauf gekommen, dass es daran liegen könnte. Sollten wir deiner Meinung nach die nächste Zeit überhaupt nicht wertend drauf reagieren, ob und wie sie etwas macht? Das wird allerdings nicht ganz einfach, denn sie fordert es schon richtig ein. Wenn sie etwas macht, z.B. malen, dann sagt sie schau mal Mama, das hab ich toll gemacht, oder? Ich sag dann meistens, ja das hast du schön gemalt oder sowas in der Art. Oder wenn sie mit ihrem kleinen Bruder spielt, dann sag ich ihr ab und zu auch, dass ich das toll finde. Eben weil sie arge Probleme mit Eifersucht hatte und das jetzt so schön klappt mit den Beiden. Ich verstehe genau, was du meinst aber bin gerade etwas ratlos, wie ich das genau umsetzen soll. Danke und LG Sandra
Ja, ich denke, es gibt nur eine Chance aus der zugeschnappten Lobfalle rauszukommen: aufhören zu loben. Zeige ECHTES Interesse an ihrem Gemälde und nicht einen Spruch a la "das hast du aber toll gemacht". WAS hat sie gemalt, WAS hat das zu bedeuten, gefällt IHR das Gemälde,... ECHTES Interesse an dem Spiel mit dem Bruder. Zeige ihr BEDINGUNGSLOSE Liebe. Sprich zeige ihr, dass du sie lieb hast - ohne, dass sie dafür etwas in deinen Augen lobenswertes vollbracht hat. Deine Tochter ist einfach toll wie sie ist. Immer - mit all ihren Ecken, Kanten,... LG
Deine Worte regen mich sehr zum Nachdenken an... danke dafür! Du hast mir damit die Augen geöffnet für etwas, das ich nicht so gesehen habe. Ich werde versuchen, es umzusetzen. LG Sandra
ihr schafft das sicher ;-) Vielleicht berichtest du mal. LG
Hallo, Du hast wohl recht, dass dieses Gefuehl, immer gewinnen zu muessen, bei Deiner Tochter recht ausgepraegt ist. Bei meinem Sohn ist es immer dann besonders arg, wenn er wegen irgendwas bedrueckt ist oder unter Stress steht. Ich versuche dann nur Spiele zu spielen, wo alle gemeinsam gewinnen oder verlieren (Obstgarten o.ae.), oder Spiele wie Uno, die man immer wieder spielen kann, bis alle mal gewonnen haben. Ansonsten wuerde ich so weitermachen wie Du schreibst, wenn sie um die Wette puzzlen will eben sagen, dass Du mit ihr und nicht gegen sie puzzlen magst etc. Ich habe ab und an, wenn es ganz arg wurde auch mal selbst geheult, weil ich verloren habe, das fanden meine Soehne voellig unangemessen, haben sich schlapp gelacht und dann geht es auch fuer sie wieder eine Weile zu verlieren - natuerlich duerfen sie nicht staendig verlieren. LG, koesti
Hallo, danke für deine Antwort. Selbst wenn wir Spiele wie Obstgarten spielen oder zusammen puzzlen, malen oder sonst was gemeinsam machen, macht sie das nicht mit Spaß sondern braucht immer die Bestätigung, dass sie besser ist, schöner malt, schneller puzzlet. Ich hab es auch schonmal wie du gemacht und beim Verlieren total übertrieben gejammert um ihr mal zu zeigen, wie das ist. Sie hat sich kaputt gelacht, geändert hat es aber leider nix. LG Sandra
dass die Kinder sich dann kaputt lachen, liegt einfach daran, dass SIE gewonnen haben und das ganze köstlich genießen. Aber das eigentliche Problem ist damit ja nicht gelöst. Die andere Seite zeigen, wird nur helfen, wenn die Klippe vom Kind selber leicht überwindbar ist. LG
Hallo du schreibst leider nicht ob deine Tochter vielleicht noch ältere Geschwister hat. Wir haben nämlich eine Nichte die gleich alt wie unser Sohn (4) ist u. die ist genau wie deine Tochter, sie hat noch eine ältere Schwester (7). JEDER muss ihr immer wieder bestätigen dass sie am besten malen, basteln, etc kann dass sie die größte u. tollste ist..... Mir hing das ehrlich gesagt schon soooo aus dem Hals raus. Mein Sohn ist das pure Gegenteil, wenn er verliert - auch egal, Hauptsache das Spiel machte Spaß. Er ist Einzelkind. Nun waren die beiden Nichten mal bei uns in den Ferien (o.k. gewohnt haben sie nebenan bei der SM da unsere Wohnung dafür zu klein ist aber wir haben uns jeden Tag dann getroffen u. meinen Sohn da mit ihnen gespielt). Nach 2 Tagen war es der Kleinen plötzlich nicht mehr soooo wichtig die beste zu sein. Sie merkte wohl dass es darauf gar nicht ankommt sondern auf den gemeinsamen Spaß. Daher denke ich - falls sie ältere Geschwister o. Nachbarskinder z. B. hat mit denen sie ständig zusammen ist - dass es oft der "Frust" ist nie so gut zu sein wie alle anderen.... viele Grüße
hallo, ältere geschwister hat sie nicht. allerdings spielt sie im kiga fast ausschließlich mit älteren kindern und ich denke auch, dass sie da oft frustriert wird. einfach, weil sie das alles noch nicht so gut kann wie die vorschulkinder. ich hoffe, dass es besser wird, wenn die großen im herbst in die schule kommen und sie nicht immer jemanden vor der nase hat, der alles besser kann. sie vergleicht sich sehr stark mit den großen mädels, was für ihr selbstbewusstsein nicht so toll ist, weil sie da meistens schlechter abschneidet in ihren augen. lg sandra
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