Mitglied inaktiv
Ich meine, es gibt sicher eine "gute Erziehung" und eine "schlechte Erziehung", aber bitte was ist eine "nicht Erziehung"? Das geht ja gar nicht? Es liegt schließlich nicht in den Genen, wie man später als Erwachsener einmal sein wird. Ein Kind wird durch äußere Einflüsse immer geprägt werden und DAS nennt man dann ja schon auch Erziehung, oder nicht?! Egal ob gut, oder schlecht. Kommt eben auf die guten oder schlechten Einflüsse innerhalb und außerhalb der Familie an. Ich halte auch nichts von Erziehung im herkömmlichen Sinn. Mir gefällt der Ausdruck "begleiten" sehr gut. Ich begleite mein Kind und lebe mit besten Wissen und Gewissen vor. Man kann nicht immer alles richtig machen. Ich bin sehr tolerant und es gibt nur sehr wenige Regeln, aber die müssen sein, alleine zum Schutz des Kindes (z.B. bei Gefahren "nicht bei rot über die Straße gehen") und die müssen dann auch eingehalten werden. Ein gesundes Maß an Höflichkeit und Manieren ist für mich auch absolut wichtig, aber das sind Dinge, die habe ich meinem Kind (7) eigentlich nie explizit sagen müssen ("sag brav Bitte und Danke" *augenroll*) da ich es einfach selbst vorgelebt habe. Ich bezeichne mich selbst als gut erzogen *ggg* Also: Erziehe ich mein Kind nun, oder nicht? Jetzt rein von der Begriffsbestimmung her. Danke und lG, Alexa
"Es liegt schließlich nicht in den Genen, wie man später als Erwachsener einmal sein wird. Ein Kind wird durch äußere Einflüsse immer geprägt werden und DAS nennt man dann ja schon auch Erziehung, oder nicht?! Egal ob gut, oder schlecht. Kommt eben auf die guten oder schlechten Einflüsse innerhalb und außerhalb der Familie an." Naja, es kommt NICHT NUR auf die Gene an, sondern auch wie du schreibst auf die Einflüsse durch andere. Die Frage ist nur, wie weit andere gehen. Ziehen sie an dem Kind herum oder lassen sie es leben so wie es ist. Und natürlich ahmt jedes Kind nach und das sogar umso besser, wenn man bspw. "bitte" und "danke" (gerade kleinen stürrischen Eseln) nicht vor die Nase hält. Also, wenn du sagst "du musst noch 3 Bissen mehr essen", "nein, ich bin hier der Boss,..." dann ist es Erziehung. Auch wenn du es gut meinst, werden dem Kind zumindest psychisch 3 Bissen reinzwängen auf Dauer sehr schaden. "Ich bin sehr tolerant und es gibt nur sehr wenige Regeln, aber die müssen sein, alleine zum Schutz des Kindes (z.B. bei Gefahren "nicht bei rot über die Straße gehen") und die müssen dann auch eingehalten werden." Das Kind vor Gefahren abhalten, hat nichts mit Erziehung zu tun. Denn du wendest eine Gefahr ab und das würdest du doch mit jedem anderen dir nahestehenden Menschen auch tun, oder? Was ist nun Nicht-Erziehung kurz und knapp genau? Die Freiheit des einen beginnt dort wo die Freiheit des anderen beginnt. Sprich, die Grenze des einen beendet die Freiheit des anderen. Dabei steht die Freiheit des einen NIE über der des anderen. Was macht man, wenn Freiheit auf die Grenze des anderen stößt? Dann gibt es immer noch Kompromisse, welche dann gemeinsam ausgehandelt werden. Also, was dir nicht gefällt, ist nicht gleich allgemein schlecht am Kind. Wenn du damit aber nicht leben kannst, dann schau nach dem hinterstehenden Bedürfnis und findet einen Kompromiss für dessen Befriedigung. Hoffe, das war verständlich. LG
Danke für deine Antwort! Bei den Genen hast du dich aber verlesen ;-) lG, Alexa
...Kleinigkeit streiten, aber vielleicht klärt es sich ja sofort. Du schriebst: "Es liegt schließlich nicht in den Genen, wie man später als Erwachsener einmal sein wird." Und ich bin lediglich der Ansicht, dass die Gene auf jeden Fall eine Rolle spielen - natürlich nicht die volle. Denn auch die Umwelt reagiert von Anfang an auf Temperament, Begabungen, Aussehen, ... LG, aber vielleicht reden wir auch aneinander vorbei?
man geht heute von einem verhältnis 60:40 aus. also 60 % erziehung, 40 % veranlagung. wie man als erwachsener mensch wird, hängt also in den genannten größen von der erziehung und der charakterlichen anlage ab.
NATÜRLICH ist es Erziehung, sein Kind von Gefahren abzuhalten. lG
Was wiederum davon abhängt wie du Erziehung definierst. Ich finde die enge Definition für Erziehung besser, da ich ansonsten auch meine Freunde, meinen Lebenspartner, ggf. auch meine Eltern,... erziehen würde, wenn ich sie vor Gefahren schütze. Wenn lernen für dich Erziehung ist, dann wirst du immer noch erzogen. Also, ich bin für die enggefasste Defintion von Erziehung, zu der derartige Dinge nicht dazu gehören. LG
"Es liegt schließlich nicht in den Genen, wie man später als Erwachsener einmal sein wird." Ich habe dich missverstanden, denn ich dachte, du hättest mein "nicht" überlesen, dabei findest du selbst, dass die Gene eine nicht unwichtige Rolle spielen. Danke und lG Alexa
Hallo Alexa, so wie sich das anhört, erziehst du dein Kind sehr wenig oder gar nicht :-) Natürlich nur nach Nichterzieher-Maßstäben. Das liegt an der Definition und am Mangel an einem besseren Wort für diesen Ansatz/diese Philosophie. Das Problem ist, dass das, was wir "nicht" tun, AUCH "Erziehung" ist, aber natürlich können wir die äußeren Einflüsse, die eben AUCH "Erziehung" sind, nicht weglassen. Vielleicht können wir zwischen "bewusster" Erziehung (ich sage meinem Kind, es soll danke sagen und im schlimmsten Falle bestrafe ich es mit TV-Verbot dafür, dass es das nicht macht, weil ich denke, dass es besser für das Kind ist, wenn es das lernt und es so früh wie möglich trainiert werden muss und weil ich nicht daran glaube, dass es das von alleine lernt) und unbewusster "Erziehung" (das Kind guckt sich einfach Verhaltensweisen der Erwachsenen ab, wird von seiner Umwelt und natürlich auch und in den ersten Jahren am meisten von seinen Eltern "beeinflusst") unterscheiden? Es ist einfach schwierig, das, was wir "nicht" machen, in EINEM Wort zu fassen, denn es wäre doch dumm, wenn man von "Nichterziehung" spricht zu sagen: "also bei Nichtmanipulation-Nichtbelohnung-Nichtbestrafung- Nichtmotzen-Nicht..." und sonst noch was hinten dran hängen würden, oder? Denn das, was wir "nicht" machen, ist eben nicht NUR "nicht manipulieren" und nicht NUR "nicht respektlos behandeln" und nicht NUR "nicht Belohnungssysteme benutzen" und nicht NUR "nicht willkürliche Regeln einführen, mit denen nicht alle einverstanden sind, weil wir meinen, dass diese wichtig und besser sind, als das, was unser Kind in Selbstbestimmung machen würde" und nicht NUR "nicht bestrafen" und nicht NUR "nicht über den Kopf der anderen Familienmitglieder hinweg entscheiden" und so weiter und so fort. Da dies aber schon so generell die traditionellen Methoden von Erziehung sind, fassen wir das alles in "Erziehung" zusammen, wohlwissend, dass unter diesem Begriff AUCH der unbewusste und unvermeidliche Einfluss verstanden wird. Natürlich können wir in DIESEM Sinn nicht "nichterziehen", aber das ist eigentlich SOWAS von selbstverständlich und logisch, dass eigentlich von vornerein klar sein sollte, dass das nicht gemeint sein KANN. :-) Wahrscheinlich würde das ganze besser angenommen, wenn man sich ein Kunstwort ausgedacht hätte: Hallo Leute, ich habe eine neue Philosophie entdeckt, sie heißt "Bakuki" und da werden die Kinder von Anfang an ernst genommen, respektiert und in Freiheit gelassen. Die Eltern begleiten die Kinder und unterstützen sie in den Dingen, die sie tun möchten... ;-) Gruß Johanna
so so... mit einem Kind, das mit seiner Freiheit an die Grenzen eines anderen stößt, soll ein Kompromiss gefunden werden. Wie soll ein Kind, bei dem es sich ständig nur um seinen eigenen Freiraum dreht plötzlich auf die eventuellen Bedürfnisse eines Anderen eingehen können und sich mit diesen auseinandersetzen???
Ein Kind stößt an die Grenzen der Eltern oder eben auch Eltern stoßen an die des Kindes. Somit lernen wohl Eltern und Kind Kompromisse zu schließen ;-) LG
und was ist mit den Menschen "draussen"? Die so ganz anders sind als die Eltern?
Was soll denn mit denen sein? Es sind viele Menschen, die ganz anders sind als ich oder du oder sonst wer. Damit geht doch auch jeder irgendwie um. Wie jedes Kind entwickeln sie ein Feeling für "das muss jetzt sein" oder "den mag ich",.... Wenn sich dir jemand gegenüber respektlos verhält, dann wirst du ihn wahrscheinlich nicht mögen. Aber wahrscheinlich würdest du dich an seine Ansprache halten, wenn du meinst, dass es nötig ist. Wenn du (hart) erzogen wurdest, verspürst du vielleicht noch Unsicherheit bzgl. deines Tuns, weil du es möglichst "Richtig in den Augen der anderen" machen willst. Wurdest du nicht erzogen, kannst du deinen unverzerrten Instinkt mit vollstem Vertrauen folgen. LG
Verstehe
"Wie soll ein Kind, bei dem es sich ständig nur um seinen eigenen Freiraum dreht plötzlich auf die eventuellen Bedürfnisse eines Anderen eingehen können und sich mit diesen auseinandersetzen???" Der eigene Freiraum endet da, wo der Freiraum eines anderen Menschen beginnt. Was ist daran denn so mißverständlich? *g* Und "plötzlich" geht gar nichts, das ist natürlich ein Lernprozess, zu dem auch emotionale und kognitive Fähigkeiten gehören. Kompromiß-und Konfliktfähigkeit müssen ja auch erst mal erworben werden. Aber die Erfahrung, dass die eigenen Grenzen und Freiheiten von den Erwachsenen wahrgenommen und respektiert werden, ist eine wichtige Voraussetzung dafür, DASS sich solche Fähigkeiten entwickeln. Soziale Kompetenz muß man also erst mal ins Kind "investieren", bevor sich das irgendwann auszahlt. *g*
Hallo Greta, ***Wie soll ein Kind, bei dem es sich ständig nur um seinen eigenen Freiraum dreht plötzlich auf die eventuellen Bedürfnisse eines Anderen eingehen können und sich mit diesen auseinandersetzen???*** Ich frage Mal andersrum: Wie soll ein Kind, bei dem es sich ständig nur um seinen eigenen Freiraum dreht plötzlich auf die eventuellen Bedürfnisse eines anderen eingehen können und sich mit diesen AUSEINANDERSETZEN, wenn jemand ständig regulierend eingreift und entscheidet bzw. bestimmt, was und wie gemacht werden soll? WIE soll ein Kind lernen, dass es NICHT in Ordnung ist, die Grenzen eines anderen einfach zu überqueren, wenn ständig seine eigene Grenzen so mir nichts dir nichts überquert und häufig überhaupt nicht wahrgenommen werden?? 1. das Wort "plötzlich" ist auch bei Erziehung total fehl am Platz, denn du und auch andere Erzieher würdest sicherlich argumentieren, dass die Erziehungs-Methode eben Zeit braucht, bis das Kind durch Training - etwa wie ein Hund - eben "lernt", auf andere einzugehen. 2. ist Erziehung im traditionellen Maße häufig total schizophren: einerseits nehmen die Eltern überhaupt nicht die persönlichen Bedürfnisse und Grenzen des Kindes richtig wahr, weil sie eigene Vorstellungen haben, was das Kind für Grenzen haben soll (anfangs nämlich möglichst keine, damit man ein-greifen kann wie in Knetmasse) und auch was für Bedürfnisse "in Ordnung" sind ("das ist doch gar nicht schlimm" "das kann doch gar nicht schlecht schmecken" "da braucht man doch nicht traurig sein" "man muss teilen" "da brauchst du gar nicht sauer sein" "nicht weinen" etc.etc.etc es gibt unzählige Beispiele und JA - ich WEISS, dass es viele hier nicht machen und du vielleicht auch nicht, aber es gibt sehr sehr sehr viele die es machen und das erlebe ich TÄGLICH im Umgang mit ganz normalen Kindern (ich arbeite mit Kindern) und es geht ja sowieso über diese Beispiele hinaus). Andererseits greift man in die Grenzen des Kindes massiv ein, UM dem Kind zu "zeigen", dass man es nicht machen soll. Total krank, ehrlich. WIE soll ein Kind daraus schlau werden?? Kein Wunder, dass Erziehung so viel Mühe und Leid bereitet für beide Seiten! Ein ganz krasses Beispiel ist z.B., wenn Kinder geschlagen werden, weil sie ein anderes Kind nicht schlagen sollen - wobei das ja natürlich total "out" ist (trotzdem habe ich das auch schon erlebt) und die allermeisten hier solche Methoden genauso schwachsinnig finden. Andere Beispiele sind: auf die Bedürfnisse des Kindes eben NICHT eingehen und erwarten, dass die Kinder auf die Bedürfnisse der Eltern eingehen sollen (bzw. nicht mehr erwarten, denn das erwarten Eltern ja lange nicht mehr, diese Kompetenz wird den Kindern ja abgesprochen). Da sie es ja nicht mehr erwarten, "muss" es ihnen in jungen Jahren erst Mal abgenommen werden (Mama entscheidet einfach, dass sie ab dann und dann ihre Ruhe braucht und das Kind MUSS ins Bett, egal ob es versteht, dass Mama das Bedürfnis nach einem ruhigen Abend hat oder nicht - es wird gar nicht erst erwartet, dass es das versteht oder je von alleine verstehen könnte. Also sind wir "berechtigt", massiv in die Freiheit des Kindes einzugreifen und ihnen übrigens die Menschenrechte! abzusprechen, und sie wann immer es uns beliebt, ins Bett zu schicken, weil wir eben "unsere Ruhe brauchen"), und später muss es ihnen "beigebracht" werden - eben durch Erziehung - und hier ist in traditioneller Erziehung eben NICHT "nur der Einfluss" gemeint - ein schwieriges Unterfangen, hat man sich doch schon Jahre lang Mühe gegeben, eben DIESE Kompetenz des Kindes zu unterdrücken. Die Antwort auf deine Frage lautet also: indem man genau gegenteilig wie man es denken würde handelt, also immer - so weit es nur geht und selbstverständlich die natürlichen Grenzen beachtend (Gefahr, Unmöglichkeiten) - die Bedürfnisse und Grenzen des Kindes ACHTET. Wenn man immer auf die Bedürfnisse des Kindes eingeht, ist dieser Vorgang so natürlich für das Kind und es wird sich naturgemäß so gut und richtig für das Kind anfühlen, dass es dann irgendwann auch GERNE auf die Bedürfnisse der Eltern und anderer Menschen eingeht und sich daher auch irgendwann auf Kompromisse einlassen WILL. Je mehr du lösungsorientiert lebst und mit deinen Kindern (und allen Menschen eigentlich), desto eher wird DAS die Normalität darstellen und Orientierung für dein Kind sein. Wenn du dem Kind aber zeigst, dass es in Ordnung ist, für andere zu entscheiden und die Bedürfnisse und Grenzen anderer Menschen zu mißachten, indem du es beim Kind selbst machst, wird es sich eben DARAN orientieren - weshalb Erziehung im Endeffekt gar nicht funktioniert - und wenn doch, dann nur auf Basis von Angst (wenn ich nicht danke sage, macht Mama X; wenn ich nicht gehorche, wird Mama sauer und liebt mich nicht mehr...) Das ist einfach unheimlich traurig und gemein, und deshalb wollen wir das "nicht" tun. In der Tat, wie glaube ich Trinity0815 bemerkt hat, dauert es ein Weilchen, bis die "Investition" (eigene Bedürfnisse etwas zurückstellen (muss man eigentlich eh!) - keine Bedürfnisbeachtung "einfordern" - auf Bedürfnisse/Wünsche des Kindes wann immer möglich eingehen) sich auszahlt - wobei hier die "Auszahlung" in deinem Sinne wäre, dass das Kind auch deine Bedürfnisse achtet. Es ist jedenfalls total unnötig, jahrelang das Kind zu erziehen und sich dabei zu ärgern, bis es "gelernt" hat, auf andere einzugehen (oder so zu tun als ob, weil sonst... X droht), wenn man auch einfach jahrelang warten kann und "investieren kann" und somit dem Kind zeigt, was einem wichtig ist und wo man SELBST steht, bis es wahrhaftig den SINN begriffen und am eigenen Leib erfahren hat, was es WIRKLICH bedeutet, auf die Bedürfnisse anderer Menschen einzugehen UND WIE GUT SICH DAS ANFÜHLT. Bedeutet also: die eigenen Prinzipien LEBEN, nicht von anderen erwarten. In jedem billigsten Erziehungsratgeber wird übrigens davon geredet, wie wichtig doch Vorbild sein sei. Erzieherisch Vorbild wäre, so zu tun als ob, damit das Kind was lernt. Ganz automatisch und authentisch Vorbild ist man, wenn man einfach seine Prinzipien LEBT und das Kind daran teilhaben lässt. Aus diesem Grunde allein nämlich sollte man auf die Bedürfnisse anderer eingehen WOLLEN, weil es schön ist, zu sehen, wie sie sich freuen. Weil es angenehm ist, wenn sich jemand um mich kümmert und mich nicht einschränkt. Weil es Spaß macht, anderen eine Freude zu machen. Weil man GERNE anderen was opfert, wenn man weiß, dass diese genau das gleiche für dich tun würden. Wenn das für dich "Erziehung" ist, dann nenn Nichterziehung von mir aus Erziehung oder Bakuki - oder finde einen anderen Namen :-) Ist mir wurscht und liebend gerne würde ich einen besseren finden für das, was wir tun bzw. nicht tun. Solange bleibe ich bei Nichterziehung :-) Die Frage, die diesen Überlegungen zugrunde liegen könnte ist: Unter welchen Bedingungen, also in welcher Art Beziehung zu anderen Menschen bin ich bzw. sind Menschen bereit, auf deren Bedürfnisse einzugehen? Daraus folgt, wenn es um Familien geht, die wichtigere Frage: was für eine Beziehung will ich mit und zu meinem Kind haben? Gruß Johanna www.unerzogen.de P.S.: ich habe gerade Zeit, weil ich auf der Arbeit ständig warten muss, bis der PC ein Video runterrechnet... :-)
Hallo, nein, ich finde auch: Man kann nicht nichterziehen. Erziehen heißt ja nicht, dass man explizit etwas sagt. Man erzieht vielmehr durch eigenes Vorbild: Wie man selbst mit Situationen umgeht, welches Menschenbild man hat, wie geduldig oder aggressiv man sich verhält, ob man schlecht und verächtlich über andere redet oder eher tolerant ist etc. Wie wichtig bestimmte Dinge sind (Geld, Konsum, Fernsehen, Bücher, Weltanschauungsfragen etc.) - all das beeinflusst natürlich das Kind, und zwar sicher mehr als Worte allein. Welchen Namen man dem Ganzen nun gibt, ist ja eigentlich egal. Erzogen wird immer - und zwar, wie Du schon sagst, nicht nur von der Familie, sondern auch vom gesellschaftlichen Umfeld. Auch die Gesellschaft drückt einem Kind über Kiga, Schule usw. ihre Normen und Wertvorstellungen auf und reagiert auf Abweichungen z.T. recht gnadenlos - was manchmal schlecht ist, manchmal aber auch korrigierend wirkt, je nachdem. Ich finde, man darf sein Kind ruhig erziehen, auch wenn Du das Wort nicht magst. Das Gegenteil wäre Verwahrlosung oder ein Laissez-Faire-Stil, der sich für Kinder nicht bewährt hat, weil er sie allein lässt. Ich selbst habe mit dem Wort Erziehung gar keine Probleme. Ich mag dagegen das Wort "Strenge" nicht gern. Ich kenne mehrere Eltern, die sich damit brüsten, recht streng zu sein. Auf deutsch heißt das leider meist, dass die Kinder im Affekt regelmäßig angeschrien und geschlagen werden. Grüßle, Bonnie
Nicht-erziehen? *lach* was ist denn das für ein kram? man erzieht sein kind allein dadurch, dass man vorbild ist...es GIBT also kein nichterziehen...
Nicht erziehen heißt doch nichts anderes, als das ich mir keine Gedanken darüber machen muß, wie es meinem Kind geht, welche Bedürnisse es hat und wie ich es erreichen kann das es ihm gut geht... Ich überlasse alles einfach meinem Kind, kann ich Ruhe mein Buch lesen, im Internet surfen, mit Freundinen einen Kaffeeklatsch veranstalten.... Das Kind ist müde, gereizt.... na und, selber schuld, hast Du nicht gemerkt, dass du hättest schon lange ins Bett gehen sollen? Das Kind ist ausgetroknet,durstig...na und, hast Du nicht gemerkt, das Du hättest etwas trinken müssen?? Das Kind ist dick, unbeweglich...na und, hast du nicht gemerkt, das zu viel Schokolade und nur vor dem Fernseher sitzen nicht gut für Dich ist? Sofern ich aber meinem Kind erkläre wie wichtig doch Schlaf ist, wie wichtig trinken, die richtige Ernährung, wie wichtig Bewegung ist...sofern erziehe ich es doch, oder?? Ich erziehe es...nach MEINEN Vorstellungen von Schlaf, gesundem Eß-und Trinkverhalten und Sinn für Sport. Nicht erziehen kann es nicht geben... Oder habt ihr "Nichterzieher" wirklich kein Interesse am Leben Eurer Kinder?? LG mamaj
hallo, sorry, wenn ich das so offen sagen: aber wer so was schreibt, hat die diskussion entweder nicht verfolgt oder nicht verstanden. an diesem punkt waren wir hier schon vor monaten und sind mittlerweile sehr viel weiter. wenn man keine ahnung hat, einfach mal die tastatur in ruhe lassen.
Sorry...das ist es ja, ich habe eine Meinung, eine ganz klare sogar. Ich lese Eure Diskusion schon lange mit und war bisher der Ansicht, das es eigentlich besser ist nichts dazu zu schreiben, eben weil ich bisher zu wenig mitgelesen hatte, nicht ausreichen informiert war. Ich habe mir nun in letzter Zeit auch diverse Internetseiten etc. dazu angeschaut und mir eine Meinung gebildet...waum darf ich sie nicht äußern? Auch wenns etwas verspätet ist...:-) Manchmal braucht man (ich) halt etwas länger um etwas "Neues" zu verstehn, und um sich darüber klar zu werden welche Meinung man (ich) dazu hat. LG mamaj
Vieleicht solltet ihr dem "Kind" einfach einen anderen Namen geben.. Erziehung light begleitende Erziehung oder so....denn Eure Erziehung hat je doch nichts mit NICHTerziehung zu tun...denn ich habe selbstverständlich gelesen, das Euch Eure Kinder nicht egal sind.... LG mamaj
verstehe. aber was du geschrieben hast über die nicht-erziehung ist definitiv ganz falsch und ganz missverständlich. ich selber bin ja auch keine nicht-erzieherin, aber ich habe mir wenigstens die mühe gemacht sie zu verstehen. ihren ansatz kann ich mittlerweile gut nachvollziehen, finde ihn sogar gut, er geht mir nur entschieden zu weit. wahrscheinlich war dein posting auch nur ironisch. dann war das aber miese ironie, die dich eher als unwissend denn als wissend entlarvt. das mit dem anderen namen haben die ja versucht, nur keinen gefunden. erziehung light (meine wortschöpfung!) scheidet aus, weil auch bei diesem modell noch erzogen wird. begleitende erziehung scheidet auch aus, weil das wort erziehung enthalten ist. erziehung verstehen nicht-erzieher als einen autoritären, gewaltsamen und unterdrückenden akt. also scheidet alles aus, was das wort erziehung enthält.
Okay, vieleicht habe ich die falschen Wörter benutzt, mich blöde ausgedrückt. Wahrscheinlich habe ich meinen Kommentar einfach zu lange rausgeschoben und dann kam er falsch rüber. Letztendlich gibt es aber für das was wir Eltern tun (sollten) kein anders wort als Erziehung. Ob liebevoll, light, autoritär oder antiautorietär....ganz egal. Aber eben der Begriff NICHT-erziehen assoziiert ein desinteresse am Kind....auch wenn die Eltern es sicherlich nicht so praktizieren... LG mamaj
Synonyme laut Duden, die das Wort "erziehen" in meinen Augen gut umschreiben: heranbilden vorbereiten ausbilden befähigen bilden schulen anhalten großziehen lehren anraten unterrichten anleiten aufziehen weisen Hier noch ein paar Synonyme, die mir hingegen persönlich nicht gefallen: disziplinieren formen unterweisen belehren zurechtweisen Danke für die Diskussion, bin nun der Meinung, dass ich mein Kind sehr wohl "erziehe" (s.o.) auch wenn ich ein anderes Wort dafür gebrauche. lG, Alexa
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