Elternforum Rund um die Erziehung

Wie erziehe ich meinen Jungen zum "Mädchen" ?

Wie erziehe ich meinen Jungen zum "Mädchen" ?

Mitglied inaktiv

Hallo, ich hab das jetzt mal etwas plakativ formuliert. Ist natürlich nur teilweise so gemeint. Die Frage ist: Wie erreiche ich, dass mein Sohn mich weniger Nerven kostet? Ich habe einen 3,5-jährigen "typischen" Jungen und ein 2-jähriges "typisches" Mädchen. Der Junge hampelt herum und produziert Chaos, das Mädchen ist ruhig und bedächtig. Beispiele: - Spielt das Mädchen stundenlang am Waschbecken, bleibt der Fußboden trocken. Spielt der Junge 5 Minuten am Waschbecken, ist das ganze Bad überflutet. - Setzen sich die Kinder schon mal an den Tisch während ich Tisch decke, wartet das Mädchen geduldig ab. Der Junge ruft permanent "Mama, bring mir...". Sobald Nahrungsmittel auf dem Tisch stehen, besteht die Gefahr, dass ich gleich wieder putzen muss, z.B. weil er sich Müsli in die Schüssel tut und bei der Milch zu schwungvoll war. Eine Ursache ist sicherlich die noch nicht besonders gut entwickelte Feinmotorik meines Sohnes. Er ist bisher noch beidhändig (während meine Tochter von Anfang an klare Rechtshänderin war), da entwickelt sich die Feinmotorik langsamer. Hat jemand Tips, was man spielerisch üben kann? Ich glaube aber nicht, dass es nur an der Feinmotorik liegt. Er könnte sich ja auch einfach mal weniger hektisch bewegen, aber wie erkläre ich ihm das? Ein weiteres Problem ist die mangelnde Geduld meines Sohnes. Aber so ist er halt nunmal und es ist auch schon viel besser geworden. Ein Problem mit der Konzentration hat er nicht. Vereinbarungen, dass er selbst produzierte Sauereien wieder wegmachen muss, klappen noch nicht, weil er das noch nicht schafft und auch wiederum zuwenig Geduld hat. Ich möchte auch nicht manche Aktivitäten generell verbieten, gerade wenn die Kleine viel Spaß daran hat. Aber nur ihm etwas zu verbieten, geht auch nicht. Also, wenn jemand Tipps hat, wie ich meinen Sohn dazu kriege, weniger Dreck zu produzieren, her damit! LG Linda


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Dein Junge könnte meine große Tochter sein! Das liegt eher am Charakter und dem Temperament als am Geschlecht. Mit 3,5 ist er ja schon etwas verständig. Dann darf er halt nicht mehr mit dem Wasser spielen, wenn es so eine Sauerei gibt. Du musst Geduld haben und ihm zeigen, wie er es richtig macht. Ich würde auch Aktivitäten aussuchen, bei denen er sich austoben kann, also viel im Freien unternehmen. Dann werden weder er noch Du frustriert, weil dauernd etwas daneben geht. Feinmotorik kannst Du mit Kneten, malen, Sticken ohne Nadel, Baufix üben.


Mitglied inaktiv

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wie erziehst du deine tochter zu einem jungen? das problem von mädchen ist oft, dass sie viel zu brav und pflegeleicht sind und dabei wichtige entwicklungspotentiale auf der strecke bleiben. aber das wird von erwachsenen eben meist als positiv attribuiert. aber zu deiner frage: dein sohn fordert dich mehr, und er fordert andere seiten und fähigkeiten von dir als deine tochter. vielleicht ist er einfach der lebhaftere typ der beiden. was du schilderst an "problemen" ist ganz normales kinderdasein. er ist er dreieinhalb!! meiner ist 6 und wenn er mit wasser spielt geht immer noch so einiges daneben. weil er in sein spiel vertieft ist. das finde ich in dem alter wichtiger, sich in eine sache so hineinbegeben zu könnnen dass man die welt dabei vergisst, als darauf zu achten, kein wasser zu verschütten. ich würd sagen, ändere deine sicht. deine tochter scheint ein sauberkeits-ausnahmetalent zu sein. kinder machen halt auch dreck. so wie du es schilderst sind es allesamt "kollateralschäden" die im spiel entstehen und keine provokante mutwilligkeit. mach dich etwas locker, entspann dich, der kleine ist noch sehr klein.


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Hallo, nein, zu brav ist meine Tochter sicherlich nicht. Sie hat einen enorm ausgeprägten Willen und ist sehr durchsetzungsstark. Sie macht sich natürlich auch dreckig. Sie hat aber eben (wenn alles läuft wie von ihr gewünscht) glücklicherweise dieses enorm ruhige Temperament. Mir ist schon klar, dass sie da eine Ausnahme darstellt, aber wenn mein Sohn nur ein bisschen was davon hätte, wäre mir ja auch schon geholfen. Weißt Du, ich gebe mir alle Mühe, meinen Sohn so zu akzeptieren wie er ist. Aber ich kann mich nicht zwingen, von Verhaltensweisen, die mich nunmal stören, begeistert zu sein. Wenn man das versucht, kriegen Kinder die widersprüchlichen Signale doch mit und das ist nicht gut. Ich würde z.B. gern endlich mal wieder in Ruhe essen. Das habe ich seit seiner Geburt nicht getan. Auch fände ich es praktisch, wenn ich nach dem Händewaschen ein trockenes Kind hätte (manchmal ist das Kind patschnass und das Badezimmer auch; er kann sich die Hände waschen, wenn ihm dann aber einfällt noch mit dem Wasser zu spielen, kann es schon mal zu einem Großschaden kommen). Ich finde es extrem nervig, wenn ich mit den Kindern losmöchte (und die Kinder auch) und dann hält uns so ein Zwischenfall auf. Vor allem weil es passieren kann, dass er während ich aufräume, schon den nächsten Schaden anrichtet. Es kostet wahnsinnig Zeit, das was er anrichtet in Ordnung zu bringen. Die Zeit fehlt dann woanders. Z.B. für Spielplatzbesuche oder für ruhiges Spielen nach dem Abendessen. Verhindern kann ich viele Schäden nur durch generelle Verbote (z.B. kein Kind darf mehr am Waschbecken spielen). Das möchte ich aber nicht. An seine Einsicht appellieren ("Auf dem Spielplatz kannst Du toben") bringt auch nur sehr kurzfristig was (d.h. wenn ich innerhalb von 2 Minuten abmarschbereit bin). Bisher bleibt mir nichts anderes übrig als mich mit dem Verhalten meines Sohnes abzufinden. Aber wenn ich wüsste, wie ich ihn dazu bringen kann, sich zu mäßigen, würde ich das tun. Da hätte nämlich nicht nur ich was von, sondern auch er. Gruß Linda


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... ein paar Überlegungen ein: Meine Jungs, jetzt 3 und 5, sind in der Hinsicht mal so, mal so. Mal drehen sie total auf und es "passiert" irgendein Chaos, einfach weil sie nicht aufpassen (meist wenn sie sich gegenseitig zum Quatschmachen anstacheln); mal passen sie auf und alles klappt gut, und sie sind auch selber stolz, das so gut hinzubekommen, z.B. beim Essen - Einschenken, Essen auftun etc. (besonders der "Grosse"). Meist klappt es jedoch ganz gut, weil in bestimmten Situationen bei uns klare Regeln gelten und sie wissen, dass diese auch eingehalten werden. Ich denke nicht, dass es "angeborenerweise" eine Geschlechtsfrage ist (bin gegenüber diesen "biologistischen Theorien" sehr kritisch, habe mich eine Zeitlang sehr viel damit beschäftigt), sondern habe dazu eher die Ansicht, dass vieles daran liegt, was man als Eltern durchgehen lässt bzw. wie konsequent, evtl. auch mal "streng" man ist. Und falls es einen Geschlechtsunterschied gibt, dann evtl. den, dass man bei Jungs u.U. besonders konsequent sein muss, damit sie nicht anfangen "rumzumackern" (sie sehen ja in ihrer Umgebung - ja, leider heute immer noch - , dass es teilweise normal ist, Frauen/Mütter nicht ernstzunehmen und sich über sie hinwegzusetzen!). Meine Beobachtung ist (z.B. auf dem Spielplatz etc.), dass viele Mütter gegenüber Jungs weniger konsequent sind - z.B. etwas sagen, aber dann doch dulden dass es nicht gemacht wird; oder sich beklagen, dass die Jungs UNordunung machen, sie aber nicht wirklich dazu bringen, diese auch aufzuräumen... Irgendwie gibt es da so eine Art wohlwollendes/augenzwinkerndes Dulden von bestimmten Verhaltensweisenn bei Jungs, während dieselben Mütter bei Mädchen strenger sind bzw. die Sachen automatisch von ihnen erwarten, ihnen nicht hinterher räumen usw. Ich finde das sehr befremdllich und bin deshalb gerade bei Dingen, die in Richtung "sich bedienen lassen", "Unordnung machen und nicht aufräumen, weil es macht ja jemand anders (Mutter, Schwester)" im Gegenteil besonders konsequent. Wie bei allen anderen Sachen erkläre ich, was und warum, und bestehe drauf. Ich brauch das nicht "künstlich" aufzusetzen (würde ich eh nict wollen, bin für Authentizität :-)), denn es ärgert mich wirklich, wenn jemand (z.B. halt mein Sohn) sich an den Tisch setzt , nichts macht und noch Forderungen stellt, dass ich ganz automatisch entgegne, er soll sich doch bitte das Gewünschte selber holen, bzw. (ja nach Situation) ihm schon aus Prinzip als letztem auftue und klarmache, dass er auf die Art nicht durchkommt. Das würde ich auch bei jemand anders aus dem Freundeskreis, Familie etc. machen. Manche Mütter springen dann aber und finden es womöglich noch süss oder wer weiss wie toll, was Sohnemann doch für ein "Temperament" hat und wie hungrig er ist... :-/ Das ist jetzt vllt überspitzt und ich meine jetzt nicht, dass es bei Euch so ist, sondern einfach, dass man generell manchmal unbewusst anders auf Jungs und Mädchen reagiert, anderes von ihnen erwartet bzw. toleriert - und die Kinder das spüren, da sie ja (wie Juul treffend schreibt) "kooperieren". Ich würde mal schauen, ob es in der Hinsicht Dinge gibt, die Ihr anders machen könntet...(?) Und auch die Vorbildwirkung finde ich wichtig - v.a. die von Papa! Wenn dieser immer alles fallen/liegen lässt (Anziehsachen oder sonstwas) und sich drauf verlässt dass Mami hinterherräumt, wird Sohni sich wahrscheinlich ebenso verhalten (wollen). Oder wenn Papi zwar mit wichtiger Miene irgendwas repairert etc., dann aber ein Chaos hinterlässt, für dessen Beseitigung er sich nicht mehr verantwortlich fühlt (denn das ist ja nicht mehr so "wichtig" und kann vom weiblichen Teil der Familie übernommen werden, nicht wahr ;-)?), dann wird das auch wohl auch nachgeahmt werden... Bei uns ist es so, dass mein Mann in der Hinsicht eher "pingelig" ist (ich bin etwas chaotischer, aber in der grundlegenden Sachen sind wir uns einig) und den Jungs von Anfang an beibringt, dass man eine Sache zu Ende macht und dann auch aufräumt, und dass man möglichst auch schon währenddessen dran denkt, nicht zuuu grosses Chaos anzurichten (z.B. die Situation im Bad, die Du beschreibst - dass man halt zusieht, nicht alls unter Wasser zu setzen). Oder dass sie mit einem bestimmten Verhalten sich um die Chance bringen, irgendwas Tolles zu tun - z.B. wird abends das KiZI aufgeräumt (evt. mit etwas Hilfe von uns) und wenn sie nicht rechtzeitig fertig sind, verpassen sie den Sandmann. OK, das ist jetzt nicht geschlechtspezifisch, aber hat was mit Mitdenken zu tun - und darum gehts halt auch, meiner Meinung nach. Ich finde viele Jungs denken einfach nicht mit - und nicht nur deshalb, weil es halt Kinder sind (das ist ja klar, dass man da auch nicht zuuu viel erwarten darf), oder weil sie nicht intelligent genug wären (das sind sie ja oftmals sehr wohl), sondern weil sie sich von Anfang drauf verlassen (können), dass sich immer jemand (Weibliches) findet - meist die Mami, evtl die Schwester falls vorhanden - , der/die es ihnen abnimmt. Und da gewöhnt man sich das Mitdenken bzw. KOnsequenzen-einplanen halt ab, bzw. lernt es erst gar nicht richtig. Sorry für das lange Posting; ich hoffe Du kannst mit meinen Überlegungen zumindest teilweise etwas anfangen (?)... Gruss, M.


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Hallo M., Danke, teilweise kann ich mit Deinen Überlegungen was anfangen. Ein schlechtes Vorbild ist keiner von uns. Besonders konsequent sind wir aber auch nicht (insbesondere mir widerstreben starre Regeln, ich setze eigentlich lieber nur Prinzipien fest und damit überfordere ich meine Kinder teilweise noch - ein Beispiel ist da das trockene Badezimmer: Am Anfang des Spiels gibt er sich noch Mühe, dann entgleist es, und er kann den Unterschied zwischen "nass" und "überschwemmt" schwer festmachen). Ich neige auch generell dazu, meinen Sohn zu überfordern, weil er "intellektuell sehr weit" ist und einen mit schlauen Fragen oder Schlussfolgerungen immer wieder überrascht. Er kann sehr gut im Voraus denken und planen und sich auch daran halten, darum fällt es mir schwer einzuschätzen, in welchen Situationen das nicht klappt. (z.B. gestern: Die Kinder wollten beide in den Kinderwagen, er schlug dann vor, dass wir würfeln und der Verlierer dann auf dem Rückweg darf - er war der Verlierer, stieg klaglos aufs Kiddie-Board, als auf dem Rückweg die Kleine zeterte weil sie nicht in den Kinderwagen durfte, bot er ihr an, dass sie auf seinem Schoß sitzen dürfe. Sowas bringt mich dann dazu, in anderen Situationen ähnliche Umsicht von ihm zu erwarten.). LG Linda


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... ich weiss auch manchmal nicht, ob ich nicht zuviel verlange, weil er halt auch sehr mitdenkend und umsichtig sein KANN - es aber oft auch nicht ist und ich dann u.U. nicht weiss, warum es gerade nicht geht. Aber meist bekommen wir es irgendwie heraus und klären die Situation... :-) Ich meinte auch nicht wirklich "starre" Regeln, sondern halt diese "Grundprinzipien" oder wie mans nennen mag, wo sie sich dran gewöhnen sollten, dass es ohne nicht funktioniert... Hast Du auch ähnliche Beobachtungen wie ich gemacht, was manche Mütter von Jungs angeht...? Auf jeden Fall alles Gute für Euch! Gruss, M.


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Ich habe keine grundsätzlichen Erfahrungen zum Unterschied wie Mütter ihre Jungs und Mädchen erziehen. Bei Südamerikanerinnen: Eindeutig ja, die Jungs werden verhätschelt und die Mädchen zum mithelfen erzogen. In unserem Kulturkreis kann ich das nicht beobachten. Ich habe nur den Eindruck, dass Jungs meist mehr Durchsetzungskraft seitens der Eltern benötigen. Mädchen machen oft einfach sofort was man ihnen sagt während Jungs erstmal nicht reagieren (und dann fehlt vielen Müttern die Konsequenz sich durchzusetzen, also lernt der Junge mit der Zeit, dass die Alte eh nur schwätzt). Mädchen sind von Natur aus kooperativer (sicher nicht alle aber in der Tendenz eindeutig), aber das kann auch wiederum mit dem ruhigeren Temperament zusammenhängen. Meine Tochter wird von mir z.B. nur selten zurückgehalten oder gebremst, daher hat sie dagegen deutlich weniger Widerstand während mein Sohn sich vielleicht auch leichter auflehnt weil er öfter gebremst wird. Es ist ja bekannt, das Mädchen z.B. in der Schule deutlich seltener auffallen und angepasster sind. Das ist nicht nur durch die Erziehung bedingt sondern sie neigen tatsächlich eher zur Kooperation. Was mir aber immer auffällt: Mädchen werden in eine Püppchen-Rolle gezwängt. Es gibt schrecklich viele Klamotten in weiß und Pastell-Tönen. Da kann mir keiner erzählen, dass die Mädchen so oft im Matsch buddeln wie die Jungs. Meine Tochter wird meist für einen Jungen gehalten (sie hat noch wenig Haare und trägt die dunklen Hosen ihres Bruders, da helfen auch die rosa Schuhe nix).


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"Ich würde z.B. gern endlich mal wieder in Ruhe essen. Das habe ich seit seiner Geburt nicht getan." Hey, ich hab nicht alle Einträge durchgelesen, bin aber hierbei hängengeblieben. Ich kann sehr gut verstehen, dass Du gestresst bist, wenn Deine Grundbedürfnisse (ruhig essen) dermaßen auf der Strecke bleiben. Hast Du denn schonmal überlegt (ich hoffe, ich wiederhole hier keinen Vorschlag, da ich nicht alles durchlesen mag) einen Mama-Tag pro Woche einzurichten, bei dem alle z.B. sich beim Essen große Mühe geben, leise und nicht hektisch zu sein? Das könnte ja z.B. belohnt werden mit einem besonderen Nachtisch, einer Draufhau-Aktivität und natürlich einem Kindertag, an dem alles drunter und drüber gehen darf. Den Mama-Tag könnte man Schritt für Schritt erweitern - nach dem ruhigen Essen werden dann noch ordentlich die Hände gewachsen usw. usf. Wenn Du das Deinem Sohn so erklärst wie uns - dass Du einfach mal eine ruhige Minute brauchst in der Du abschalten kannst - dann wird er Dir sicherlich helfen wollen - und mit viel Mühe könnte er es doch schaffen, zeitweise ruhiger zu werden, oder?


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Hallo, man könnte jetzt 100 tolle Tipps geben, aber die Wahrheit ist, dass sie nicht funktionieren werden. Und zwar, weil mit Deinem Sohn alles normal und in Ordnung ist. Ich habe dieselbe Konstellaton zu Hause: "Richtiges" Mädchen und "rabaukigen" Jungen. Die Feinmotorik von Jungs entwickelt sich später. Es hilft wohl, wenn sie viel basteln (mit der Schere ausschneiden) und malen, das ist angeblich auch als Schulvorbereitung wichtig, weil sie dann eine einigermaßen gute Feinmotorik zum Schreibenlernen brauchen. Es ist gut, wenn Du das mit ihm übst - es wird aber Nässe und Schmutz bei seinen Aktionen jetzt nicht verhindern. Die typische Wildheit, das Impulsive, das Matschen, das Chaos - nicht alle Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen sind anerzogen, viele sind tatsächlich angeboren (kluge Experten sagen: 50 Prozent). Jungs haben schon im Mutterleib Testosteron abbekommen, ihr Gehirn ist von Geburt an daher bereits anders strukturiert und aufgebaut. Sie lieben Dinge, die sich bewegen (Autos) und spielen oft lauter, heftiger und schmutziger, es darf auch gern mal was umfallen, kaputt gehen, runterknallen usw. - da soll richtig Action sein. Man kann diese Unterschiede nicht wegtrainieren oder umerziehen, und das will man ja auch nicht wirklich. Klar gibt's auch grobmotorische Mädels und sanfte, geschickte Jungs. Es geht hier ja auch nur um Tendenzen und statistische Häufungen. Ich würd' jetzt mal ganz frech und blasphemisch sagen: Du musst schlicht damit leben, dass Dein Sohnemann so ist, wie er ist. Nicht sehr hilfreich, aber real, eh? Liebe Grüße, Hexe


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Kinder sind nunmal unterschiedlich. Und das eine Kind hat die Charaktereigenschaften, die das andere Kind nicht hat. Und Jungs sind nunmal nicht Mädchen. Mein Sohn war sehr ruhig (bis auf "leichte" aussetzer *G*), obwohl ich ihn nicht "mädelhaft" erzogen habe. Das hat sich mit KiGa-Eintritt geändert! Dein Sohn ist noch in einem Alter, in dem er Deine Erwartungen erfüllt. Ob positiv oder negativ. Wenn Du erwartest daß er Mist macht, macht er das auch. Und er merkt sicher genau, daß Du "vergleichst". Das überfordert ihn. Deine Tochter kann sich charakterlich auch noch ändern, sie ist noch sehr klein ;-)


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Hallo Linda, du schreibst "Aber so ist er halt nunmal" und genau das solltest du dir irgendwo ganz groß aufhängen!!! Ich weiß wie du die Überschrift meinst, dennoch wirst du es nicht schaffen "deinen Sohn zu deiner Tochter zu erziehen"!!! Ich habe 2 Jungs (3 Jahre und 5 Jahre) und beide sind total unterschiedlich. Einige Dinge erkenne ich bei dem anderen wieder aber ansonsten sind sie eigenständige Persönlichkeiten. Es liegt auch nicht an Junge oder Mädchen sondern einfach an dem Temperament des jeweiligen Kindes. Die Tochter einer Freundin ist genauso "rüppelhaft" wie mein Kleiner und schafft es immer wieder sich die größten Verletzungen zu zuziehen!!! Akzeptiere die "Schusseligkeit" deines Kindes, was nicht heißt das du ihn im Bad rumpanschen lassen sollst. Sitzt er am Tisch und brüllt "Mama bring mir dies oder das" schicke ihn alleine los ansonsten bekommt er es nicht. Mit 3,5 Jahren kann man schon etwas mithelfen. Das macht mein Kleiner auch. Es hört sich schon fast an als würde er zum Pascha werden ... sorry. Ich lese gerade das er es nicht schafft seinen Dreck selbst wegzuräumen. Wieso nicht??? Du musst ihm schon dabei helfen, das ist klar. Er wird es auch nicht 100%ig machen aber wenn du das durchziehst und auch darauf bestehst wird er irgendwann schon etwas vorsichtiger sein. Und wenn nicht dann muß er eben jedesmal putzen!!! Bei mir Daheim läuft es nicht anders ab. Mein großer ist auch ein totaler Schussel und Träumer. ABER SO IST ER NUN MAL!!! Auch wenn es mich hin und wieder aufregt. Alles Gute und liebe Grüße von judomaja


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Nimm ihn wie er ist. Ich habe eher das umgekehrte Problem im Punkto Ordentlichkeit. Meiner ist total pingelig und jede Schubblade muss so zugemacht werden, wie es sich gehört. Ich dagegen lasse gerne 5e grade sein und so kommt es, dass wenn ich schnell mit ihm raus will, ich warten muss, weil er darauf besteht, dass alle Türen zugemacht werden, bevor man die Wohnung verlässt. Haustür und Wohungstür reicht nicht, nein, alle Türen müssen ordentlich zu sein, die Toilettentür, der Klodeckel muss unten sein...*seufz*. Take them as they are.


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Hallo judomaja, ich habe mich missverständlich ausgedrückt. Dieses ständige "Mama bring mir ..." ist kein Ausdruck von Pascha-Qualitäten sondern nur von Ungeduld. Durch sein Gerufe kriegt er nichts schneller als er es sonst bekäme, eher langsamer, da ich ihm ja noch antworte. Er ist einfach sehr ungeduldig, das ist "mit dem Alter" schon deutlich besser geworden. Selber holen ist noch nicht möglich, da alle Sachen in den oberen Küchenschränken sind, in den unteren nur ungefährderte Töpfe und Plastikschüsseln. Ich habe gar nichts dagegen, wenn sich meine Kinder schon mal an den Tisch setzen, da sie gar nichts helfen könnten. Sie helfen dann beim Abräumen und das klappt auch ohne Unfälle. Wenn er eine Pfütze auf dem Tisch verursacht, kann er die wegmachen. Dabei muss ich aber schon sehr aufpassen, dass nichts anderes umfällt, weil er seine Hände beim Wischen so ruckartig und mit voller Kraft bewegt. Ich habe keine Ahnung, wie man die Anspannung aus ihm rauskriegt, er hält Besteck, Stifte oder die Zahnpastatube auch immer mit voller Kraft in den Fingern, mit weniger Druck würden seine Bewegungen viel harmonischer und effektiver werden. Mit dem Fußboden ist es schon schwieriger und wenn er das ganze Bad überflutet hat, kann er das einfach nicht sauberkriegen (immer wieder wischen und Handtuch auswringen, gleichzeitig Töpfchen und Hocker vom Boden anheben und den Wickeltisch verschieben). Wenn er mir beim saubermachen hilft, dauert es nur noch länger und ich muss ihn ständig daran hindern aus dem Zimmer zu laufen (ihn zu ungeliebten Tätigkeiten motivieren klappt noch nicht besonders gut, auch wenn er es vorher verspricht). LG Linda


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Ich wäre auch verkrampft, wenn meine Mutter mir ständig subtil und unterschwellig signalisieren würde, daß meine (jüngere!!!!!) Schwester "besser" ist als ich. Überlege mal bitte: Was ist toll an Deinem Sohn? Und wenn er mal wieder etwas macht, was nicht so toll ist, dann führe Dir das vor Augen. Und: Natürlich dauert Putzen mit Kind länger als Putzen ohne Kind. Weil sie es noch lernen. Nur: Sie lernen es nicht, wenn sie nicht dürfen. Ich war früher mal Ausbilderin. Ablage mit Azubi hat drei Mal so lange gedauert wie Ablage ohne Azubi. Aber wie sollen sie es denn lernen, wenn ich sie nicht machen lasse? Gruß, Elisabeth.


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Hallo Elisabeth, Du hast Recht, da sprichst Du einen wunden Punkt an. Auf die Frage, wie man am besten damit umgeht, wenn ein Kind viel mehr Eigenschaften hat, die einen stören als das andere, habe ich leider bisher keine gute Antwort bekommen (nur so lapidare Aussagen wie "Wart erstmal ab, wenn Deine Tochter größer wird, wirst Du bei ihr auch automatisch mehr zu schimpfen haben.", die am Problem völlig vorbei laufen). Fakt ist, dass mein Mann und ich beide mit unserer Tochter besser zurecht kommen. Sie ist deutlich einfacher im Umgang und (bis auf ihre Wutanfälle) auch leichter zu "ertragen". Das kann man nicht wegdiskutieren und auch nicht vor den Kindern verstecken. Wir vergleichen die beiden nicht miteinander, aber natürlich merken sie, was gut ankommt und was nicht. Wir bemühen uns natürlich, die Kinder so zu nehmen wie sie sind (ich mehr, mein Mann weniger). Aber man kann nicht Dinge akzeptieren die einen stören. Das merken Kinder als missverständliche Signale. Das Mädchen ist kein "besseres" Kind als ihr Bruder, er hat mindestens genausoviele gute Eigenschaften wie sie (und keine Wutanfälle). Aber er bekommt geschätzte 70 % der familiären Aufmerksamkeit (20 % Tochter, 6 % Mann und 4 % ich). Das IST anstrengend. Es ist Fakt, dass es Dinge gibt, die seine jüngere Schwester besser kann als er. Sie ist ein feinmotorisches Talent und hat Geduld, er ist feinmotorisch mittelmäßig und hat keine Geduld. Das kann ich nicht ändern. Ich betone es nicht und vergleiche auch nicht. Es gibt auch jede Menge Dinge, die er besser kann (sowohl weil er älter ist, aber auch weil er grobmotorisch und analytisch viel früher dran war als sie), deswegen gibt es aber keinen Knatsch, sondern sie eifert ihm einfach hinterher (glücklicherweise haut und schubst sie mittlerweile auch zurück, da brauche ich keinen von beiden zu tadeln) bzw. hört zu wenn er die ganze Unterhaltung bestimmt. Wir versuchen, ihm möglichst viel positive und möglichst wenig negative Aufmerksamkeit zu geben. Das klappt ganz gut wenn wir rechtzeitig vorbeugen, d.h. ihn aktiv ins Gepräch einbinden, auf seine Wünsche sofort reagieren, etc. Aber das kann ja nicht immer die Lösung sein (es klappt auch leichter, wenn mein Mann zu Hause ist. Unter der Woche bin ich mit den Kindern allein und da kann ich nicht ständig ausschließlich für ihn da sein). Die Kleine ist halt so schön selbstreguliert, er braucht dagegen ständiges Feedback von der Umwelt (er kann aber auch mal eine Stunde lang in seinem Zimmer verschwinden und mit seinen Autos spielen, Konzentrationsprobleme hat er also nicht). Mein Sohn darf sehr gerne putzen. Er möchte aber nicht. Einen Trick gibt es ihn dazu zu bringen: Wenn ich ihn bitte, etwas sauber zu machen, weigert er sich normalerweise. Seine Schwester übernimmt das dann. Wenn ich sie dann lobe, kommt er sofort wieder an und putzt auch. Da ich mir dabei aber schäbig vorkomme, lobe ich sie nicht mehr. Dann putzt sie trotzdem und er schert sich nicht drum. Wenn ich mit ihm vereinbare, dass er von ihm verschuldete Sauereien wieder weg machen muss, muss ich ihn nachher zur Einhaltung nötigen (auch wenn der Vorschlag, dass er es wieder sauber macht, von ihm selbst kam). Es ist mir die Zeit nicht wert, meinen Sohn zum Aufwischen eines ganzen Badezimmers zu nötigen (ich brauche 10 Minuten. Wenn er es machen muss und ich solange an der Tür stehe und ihn nicht rauslasse, dauert es 30 - das kann es doch wohl nicht sein). Schlimmstenfalls muss er während ich putze still daneben sitzen. Das ist für ihn schon schwer genug. Er ist generell ein Kind, das nicht gern Dinge übt. Solange etwas nicht gut klappt, macht er es nicht. Plötzlich geht es dann gut und dann macht er es auch. Das war schon immer so und bisher war er trotzdem mit allem gut in der Zeit. Ich bemühe mich, diesen Wesenszug zu akzeptieren (fällt mir normalerweise leicht, wenn es bedeutet, dass ich deswegen irgendwas machen muss, natürlich nicht mehr so sehr). Schwierig das alles (und auch kein Dauerproblem, aber schon eins, was immer wieder aufflackert). LG Linda


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ich habe zwei Jungs und kann nur dazu sagen - die Zeiten ändern sich. Mein ruhiger kleiner Junge der immer lieb und anständig war wird jetzt mit fast 12 Jahren zu einem unverschämten Bengel (aber nur zu Hause wo er sich erprobt). Mein Kleiner unbändiger Rabauke wird mit fast 9 Jahren zu einem immer ruhigeren Jungen der Anweisungen besser akzeptiert. Kinder sollten sich zu Hause immer anderst benehmen als wenn sie woanderst sind - denn zu Hause testen sie verhaltensweisen die sie dann weil die Mutter ja einschreitet und erklärt warum das nicht geht nach drausen tragen und sich dort richtig verhalten. Ich habe KInder die ich zu Hause regelmäßig an die Wand klatschen könnte (nur im bildlichen Sinne) die aber die reinsten Engel sind wenn sie woanderst ohne mich sind. Das Gedulgige Mädchen wird irgendwann auch kein geduldiges Mädchen mehr sein wenn es immer mehr auf die Pupertät zugeht und schwieriger werden und dein ungebändigter Junge der schon viel ausprobiert hat im kleinen Alter wird ruhiger werden weil er mehr Verhaltensregeln bekommen hat denn so ist es bei mir - der große brauchte keine Verhaltensregeln weil er ein überanständiges Kind war wo jeder meinte das wäre ungerecht er probiert jetzt mit fast 12 was der kleine bereits mitg 3 Jahren getestet hat. Irgenwann kommt es. Also einfach akzeptieren wie es ist - seine Energie abbauen mit viel Bewegung und Sport und dann klappt es auch besser. Meine Jungs hatten heute noch wenig Bewegung und sind demenstprechend unruhig drauf - nacher gehen wir Radfahren und der Heimweg besteht nur darin Bergauf zu fahren - freu ich mich schon darauf. gruß Putzi


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ist vielleicht einfach typ frage. meiner ist jetzt fast 5 und ja er ist laut,ja er muss sich bewegen und ja manchmal ist geduld nicht seins. jedes kind ist anders und ich finde man sollte es auch lassen. ich finde wenn man sie mit wasser spielen läst dann muss man davon ausgehen das viellecht das bad unter wasser steht;-)


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Hallo Zwillingsmama, "ich finde wenn man sie mit wasser spielen läst dann muss man davon ausgehen das viellecht das bad unter wasser steht;-)" Wie schon weiter oben geschrieben: Was soll ich denn tun? Ich möchte meine Kinder nicht übermäßig einschränken, sie dürfen gerne tun was sie interessant finden, solange es mich nicht übermäßig belastet. Hier liegt aber schon das Hauptproblem. Die Kleine kann ich alles machen lassen, den Großen nicht. Ein Verbot aller Sachen, deren Folgen mir bei ihm nicht passen, wäre unfair gegenüber ihr. Ein Verbot, das sich lediglich auf ihn bezieht, wäre unfair gegenüber ihm und ist auch nicht durchsetzbar. Wenn ein Kind was spielt möchte das andere mitmachen. Wenn man die Einstellung hat "Man sollte das Kind so lassen wie es ist" kann man sich die Erziehung gleich sparen. Dass man durch ständiges Maßregeln nichts erreicht (eher im Gegenteil) ist mir auch klar, darum nehme ich mich da sehr zurück. Aber es muss doch Möglichkeiten geben, wie man dennoch das Ergebnis verbessern kann. Wenn mein Sohn absichtlich becherweise Wasser auf den Boden kippt, untersage ich ihm das und gut ist. Wenn er aber einfach dadurch, dass er volle Becher mit zu viel Schwung ins Waschbecken entleert, alles nass macht, muss es doch möglich sein, das Verlangsamen der Bewegung zu fördern (wozu werden schließlich viele Kinder in Ergotherapie o.ä. geschickt?, da muss es doch auch Tipps für Kinder geben, die keine Therapie sondern nur ein bisschen Übung brauchen). LG Linda


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ist wahrscheinlich das problem wenn man schreibt. wenn ich sage warum darf er nich sein wie er ist, geht es mir darum in erster linie das das kind vom typ her bleiben kann wie es ist. wenn du schreibst du möchtest ihn als mädchen erziehen. das hat bei mir nichts damit zu tun das ich die erziehung gleich lasse;-) wenn du sagst er schüttet mit absicht becherweise das wasser umher, nee das würde ich auch nicht dulden.aber sollte das badezimmer im eifer des spielens etwas leiden, ja dann finde ich es nicht so schlimm. ih habe noch nicht gehört das ein kind ergo bekommt weil es zu schwungvoll ist;-) ich denke ich würde es so machen das es ganz klare regeln gibt, an die sich zu halten ist, ansonsten ist zb projekt wasser im badezimmer für diesen tag gestrichen. macht die schwester es besser, darf sie weiter machen.


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Er ist ein Junge und obwohl man nicht alles und jedes damit "entschuldigen" soll, musst DU (!) lernen zu akzeptieren, dass er anders ist als ein Mädchen. Ganz davon abgesehen, dass er noch sehr klein ist und du - wie mir scheint - etwas viel von ihm erwartest, verhält er sich völlig normal. Nimm deinen Sohn in den Arm, freu dich, dass er ist, wie er ist. Mehr gibts dazu eigentlich nicht zu sagen, finde ich. Agnetha


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Hallo Agnetha, wenn man ihn in den Arm nehmen könnte, wäre das ja schon mal ein Fortschritt. Er möchte aufgefangen werden wenn er von Mauern springt. Oder in die Luft geworfen werden. Kuscheln ist nicht sein Ding. Mit ihm hat man einen körperlich anstrengenden Tagesablauf. Er stellt nebenbei pausenlos Fragen, also kommt man auch da nicht zur Ruhe. Die Mutter, die dann nicht genervt ist wenn er in einer unbeobachteten Minute irgendeinen Unfug angestellt hat, möchte ich sehen. Ich möchte gar nicht so sein, denn eine bedürfnislose Mutter ist für Kinder auch nicht gut. Ich möchte ihn ja gar nicht umkrempeln, sondern nur ein paar Kleinigkeiten verbessern (by the way: ich lasse meine Tochter auch nicht sein "wie sie ist". Wenn sie weil ihr was nicht passt sofort anfängt zu kreischen, kriegt sie trotzdem nicht bedingungslos was sie will.) Gruß Linda


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du lässt sie doch auch schreien und wütend sein, so wie sie eben ist;-) keine frage es ist anstrenegend und es wird bestimmt nicht weniger anstrengend wenn sie grösser werden. aber haben wir nicht alle früher dummes zeug gemacht, wo es nur ging?


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... nicht besonders hilfreich, finde ich. "Er ist wie er ist" - OK, als Mensch, als Person, ja. Aber das mit dem Jungen ist dann für mich schon etwas zu schubladenhaft. Ich kenne nämlich auch viele Mütter, die alles mögliche bei ihren Kindern tolerieren und eben mit diesem Kommentar krönen: "Naja, er ist halt ein Junge..." Und gar nicht erst VERSUCHEN, ihm beizubringe, dass er nicht immer der Nabel der Welt ist, nicht auf Kosten anderer handeln darf, auch mal Rücksicht nehmen muss... usw. Ich finde gut, dass Linda es eben doch versuchen will und nicht meint, das müsse so sein, nur weil er ein Junge ist. Bestimmte Sachen kann man trainieren (das mit dem Becher etc.), es hat auch viel mit Konzentration zu tun (z.B. mein Grosser, 5, ist zwar intelligent und relativ geschickt, kann aber nicht mehrere Sachen auf einmal machen - also lernen wir "erst das eine, dann das andere" - beides auf einmal wird dann mit der Zeit von selber klappen - hoffentlich ;-)). Und halt erklären, dass und warum man das Wasser nicht auf den Boden schüttet - macht ers doch (absichtlich oder weil er sich nicht bemüht), wird halt erstmal nicht mehr damit gespielt. UNd dass man danach aufräumt/aufwischt (mit Hilfe, nach Bedarf). Falls ich das falsch verstanden habe(?), sorry. Gruss, M.


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Hi! Laß ihn seine Schweinereien selber wegmachen, auch wenn es u.U. länger dauert. Er muß lernen, daß seine Aktionen Konsequenzen haben. Manche Kinder brauchen, bis sie die Motorik so weit kontrollieren können daß es paßt. Dein Sohn hat ein "überbordendes" Temperament, das ihm im Weg steht. Ich denke, er macht das (Glas umkippen etc) nicht mit Absicht? Kann sein, daß er "einfach" tollpatschig ist. Vielleicht hilft ihm Musik oder Hörspiel-CDs beim Runterkommen. (Wieso-weshalb-warum-CDs - Juniorausgabe - stillen auch den Wissensdurst zeitweise). Bei manchen Kindern ist es so, daß zu viel Toben draußen dann noch mehr aufdreht. Sie brauchen eher Ruhe, und jemanden, der beim "Runterkommen" hilft.


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zusammengefasst: dein Großer übertritt immer mal wieder eure Grenzen, was natürlicherweise Abwehrreatkionen in euch hervorruft. Deine Kleine weniger, da sie durch ihre euch positiv gelegenen Eigenschaften eure Grenzen kaum mal übertritt. Es geht hier eigentlich darum wie ihr eure Grenzen wahren könnt, sodass der Große diese nicht ständig übertritt. Habt ihr eure Grenzen schon einmal klar als Grenzen formuliert, als Ich-Botschaft (denn jeder empfindet anders und hat somit andere Grenzen)? "Ich möchte, dass das Bad trocken bleibt." Du kennst aber auch deine Kinder und kannst vorbeugen, indem du nur "Planschen in der Badewanne" erlaubst. Du kannst sicher auch Lösungen zusammen mit den Kindern suchen für Dinge, wo es Konflikte bei euch gibt. "Ich mag es nicht, wenn das xy nachher wz ist. Ich möchte, dass es uv bleibt." Wenn jeder wiedergibt wie er es gern hätte und was er gar nicht mag, könnt ihr allesamt sicher gute Kompromisse finden. Und dann fühlt sich jeder besser dabei. Jeder hat doch seine Grenzen, sowohl Erwachsener als auch Kinder, die jedes Gruppenmitglied respektieren (lernen) sollte und sicher auch gern respektiert, wenn gemeinsam Kompromisse erzielt wurden mit denen jeder gut leben kann. Sicher könnt ihr Feinmotorik üben...Mikado, Angelspielchen,...was könnte ihm Spaß machen und verleiht entsprechende Anreize? Welche Anreize lassen sich in den Alltag integrieren? LG


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Vielleicht sucht er auch nur Deine Aufmerksamkeit? Unternimm doch mal mit ihm alleine etwas, dann muss er keinen Mist anstellen, um von Dir wahrgenommen zu werden.


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Hallo Astrid, er braucht wahnsinnig viel Aufmerksamkeit. Er hat mich jeden Tag 30 Minuten für sich alleine, hin und wieder mal am Wochenende, meinen Mann öfter mal am Wochenende. Mehr ist nicht drin, wir sind beide berufstätig und die Kleine kann ja auch nicht ewig bei der Tagesmutter bleiben. Um "wahrgenommen" zu werden, braucht er nichts dummes anstellen. Er stellt am laufenden Band Fragen, diese werden immer sofort beantwortet (natürlich manchmal auch mit "Warte einen Moment, ich antworte Dir gleich", aber meistens ohne Vertröstung). LG Linda


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Hallo, zuerst einmal: Ich finde es toll, wie viele Gedanken Du Dir um den richtigen Umgang mit Deinen Kindern machst. Du versuchst wirklich, jedem Kind gerecht zu werden und alles richtig zu machen. Ich find's auch gut, wie Du auf die Diskussionsbeiträge hier eingehst, es ist nicht selbstverständlich, dass Ideen so aufgegriffen und ernsthaft überlegt werden. Viele posten ja hier, um sich ein wenig Luft zu machen, greifen Anregungen aber nicht wirklich auf, sondern lehnen alles ab. Ich finde, dass Du Dich vielleicht momentan zu sehr an der jetzigen Situation festbeißt. Versuche doch auch mal, innerlich einen Schritt zurückzutreten und das berühmte "große Ganze" zu sehen. Jetzt im Augenblick braucht Dein Sohn mehr Aufmerksamkeit als Deine Tochter. Das heißt aber keineswegs, dass dies auch in den kommenden Jahren so bleiben wird. Es kann auch wieder umgekehrt sein. Wir Eltern neigen sehr dazu, unsere Kinder zu statisch zu sehen. Du glaubst vielleicht, Dein Sohn sei auch grundsätzlich der anstrengendere. Kinder sind aber enorm beweglich in ihrer Entwicklung und verändern sich viel stärker, als wir es ihnen oft zutrauen oder glauben. Meine große Tochter ist schon 10, und ich kann gar nicht in wenigen Sätzen sagen, wie stark sie sich seit dem Kiga-Alter verändert und entwickelt hat - in ganz unerwartete (positive) Richtungen. Wenn man die extrem scheue, ängstliche, schüchterne Maus (die nichtmal mit der Erzieherin gesprochen hat) von damals neben das heutige Kind stellen würde, würde man sie für verschiedene Kinder halten. Ein weiteres Beispiel ist der Sohn meiner besten Freundin: Er war im Alter Deines Sohnes sehr wild und leider auch ziemlich aggressiv: Er riss Kinder übel an den Haaren, trat, zankte. Er war motorisch wirklich "grob" etc., obwohl er zugleich auch dünnhäutig, klug und sensibel ist. Seine Eltern haben - zumindest soweit ich das beurteilen kann - soweit alles richtig gemacht. Sie waren geduldig, konsequent, gelassen, nahmen sich Zeit für ihn etc. Noch bis zum 1. Schuljahr eckte der Junge oft sehr an, es gab Elterngespräche bei der Lehrerin etc. Der Junge ist inzwischen 9. Er ist im Fußballverein, ist null aggressiv, ist freundlich, kann auf andere (auch Erwachsene) sehr gut zugehen, ist ein gelassenes, selbstbewusstes und in sich ruhendes Kind. Er hat viel Sinn für Fairness und Gerechtigkeit und kann bei Streit unter anderen Kindern gut und mit ruhigen Argumenten vermitteln. Auch hier kann man den Wandel nicht wirklich in Worte fassen. Ich finde - ähnlich wie Hexhex in ihrem Posting - dass man nicht jedes problematische Verhalten rasch und mit schnellem Erfolg wegerziehen kann. Manche Dinge brauchen sehr viel Zeit, um sich gut zu entwickeln. Es sieht dann für uns so aus, als ändere sich lange nichts, aber das stimmt nicht. Wir sind heute oft zu ungeduldig - mit uns selbst und mit den Kindern. Was die Wasserspiele angeht, die Dich besonders nerven: Die würde ich schlicht verbieten. Bei uns gilt die Regel: Draußen darf nach Herzenslust gematscht und gespritzt werden - drinnen gibt es kein Spiel mit Wasser und auch beim Baden wird keine Überschwemmung veranstaltet, sonst wird das nächste Mal nur geduscht. Was die nervige Fragerei angeht, die hat mein Sohn (dreieinhalb) momentan auch drauf. Ernst gemeinte Fragen beantworte ich. Wenn ich merke, er will absichtlich nerven oder grinst frech dabei etc., gehe ich manchmal nicht darauf ein. Ich finde es aber nicht unnormal, dass die Kleinen ständig Aufmerksamkeit erzwingen möchten, ich denke, das tun sie alle. Momentan durchlebst Du eine anstrengende Zeit. Trotz allem wird auch die vorübergehen, wirst sehen. Verliere Dich nicht zu sehr in diesen anstrengenden Einzel-Situationen, auch sie werden vergehen. Versuche, Deinen Sohn nicht innerlich in eine Schublade zu stecken, das ist wichtig. Denke also nicht: "Er ist halt so und so, und so wird er auch immer bleiben." Damit drängt man das Kind unmerklich selbst in diese Rolle, die vielleicht gar nicht seine ist. Bleibe offen für positive Veränderungen bei ihm. Schau, welche Eigenschaften Du an ihm magst, lege ihn nicht auf den Stempel "anstrengend" fest. Liebe Grüße, Mimi


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und ich finde es kein schubladen denken, weil anscheinend ist es nun mal so das jungens lauter sind, dh nicht das mädchen nicht laut sein können. das jungens wilder sind. was ist daran verkehrt? ich finde man kann jungen und mädchen nicht miteinandervergleichen, wenn man das überhaupt tun sollte.


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Hallo, klar gibt es geschlechtsspezifische Unterschiede zwischen Jungs und Mädchen - rein statistisch gesehen. De facto ist es aber so, dass es natürlich auch sehr sanfte Jungs und sehr rabaukige Mädchen gibt. Ich habe auch einen Sohn und eine Tochter. Mein Sohn ist ein total in sich ruhender, auf andere Kinder ausgleichend wirkender Junge, sehr kontaktfreudig und aufgeschlossen, tobt gern herum, ist aber nicht ungeschickt, grobmotorisch oder rabaukig. Ich finde ihn gegen meine ältere Tochter die reinste Erholung, und das meine ich wirklich so. Sie ist mir gegenüber viel mehr auf Contra, stellt mehr an, riskiert mehr, macht mehr Chaos. Ich glaube, es geht hier nicht um ein Junge-Mädchen-Problem. Es geht darum, dass jedes Kind anders ist. Und dass jedes Kind so sein darf, wie es ist. Der Junge im Ausgangsposting ist halt anstrengend, aber er ist nicht ungewöhnlich, problematisch oder auffällig. Er ist wie viele Jungs (und Mädchen)... Ich seh's wie Mijou: Wasser-Orgien müssen zu Hause nicht sein, er kann sich lieber draußen austoben. Auch "wilde Kerle" können ein paar Regeln verkraften. Und auch ich glaube nicht, dass er nun immer so anstrengend sein wird, weil Kinder sich ständig verändern und weiter entwickeln. So ganz verstehe ich das Problem der Mutter mit diesem Jungen eh nicht, ich kann nix entdecken, was nicht der Norm entspricht. Elternsein ist nunmal stressig und erfordert Dauer-Einsatz. Grüße, A.


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Hallo Mijou, hallo Astrid, Ihr habt Recht, Kinder entwickeln sich enorm weiter (hat er ja schon, noch vor einem Jahr hatte man keine Minute Ruhe vor ihm solange er wach war, jetzt spielt er schon mal 30 Minuten völlig allein oder beide Kinder spielen zusammen). Ich rechne auch damit, dass es sich deutlich bessert wenn er 4 ist (weil Kinder sich erst ab ca. 4 Jahren in andere hineinversetzen können). Aber man muss ja nicht abwarten, wenn man vorher schon versuchen kann was zu verbessern. Allgemeine Verbote halte ich nicht für eine Lösung (zumal wir keinen Garten haben, d.h. draußen mit Wasser spielen ist immer nur mit organisatorischem Aufwand möglich, noch dazu wird der nahegelegene Wasserspielplatz gerade renoviert und ist daher geschlossen). Auch beim Essen möchte ich meinen Sohn nicht einschränken, er soll sich ja selbst nehmen und auch aus dem Glas und nicht der Schnabeltasse trinken. LG Linda


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nimm deinen Sohn wie er ist. Mein Sohn ist ähnlich. Wenn er in der Wanne ist, steht auch das Bad unter Wasser. Und, dann nimmt du halt nen Lappen und wischt es weg. Es sind eben Jungs. Und wenn es dich wirklich so dolle nervt, mußt du deinem Kind beibringen das er sein Chaos selber weg macht. Das heißt ihn auch mehrmals darauf hinweisen und dran bleiben. Am Anfang könnt ihr das ja gemeinsam machen. Das er seine Milch alleine ins Müsli tut, ist doch ganz toll. Jungs sind, find ich, einfach neugieriger. Stell doch eine Milchtüte auf den Tisch wo wenig Milch drin ist. Irgendwann muß er es ja mal lernen. lg


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Hallo Linda, bei uns ist die Geschwisterkonstellation andersherum, die ältere (4) ist das Mädchen und der kleine (2) ist der Junge. An Wildheit nehmen sie sich nicht viel, beide können wunderbar durch Unachtsamkeit im Spiel das Badezimmer unter Wasser setzen etc. Insgesamt pflegeleichter ist aber auf jeden Fall unser Sohn. Ich sehe da eher ein Problem mit einer gewissen "Schusseligkeit", die meine Tochter hat. Z.B. beim Essen ein Glas umwerfen, weil sie sich die Kartoffeln nehmen will etc. Meinem Sohn passiert so etwas aber deutlich seltener, er ist einfach umsichtiger, aber nicht bewußt oder gesteuert "er ist einfach so". Dabei ist sie feinmotorisch gut, aber verliert einfach das aus dem Blick, auf das sie sich gerade nicht konzentriert. Das gleiche Phänomen gibt es ja auch bei Erwachsenen, bei ihnen artet es halt nicht in eine Trockenlegung des Badezimmers aus. Ich selbst bin da auch ähnlich veranlagt wie meine Tochter (wenn mein Mann mich ärgern will, fragt er, ob es mich auch in geschickt gibt). Dabei bin ich geschickt, aber eben nur in den Dingen, auf die ich mich gerade konzentriere. Ich habe noch nicht versucht mich selbst dahin zu trainieren. natürlich schmeisse ich nicht so oft ein Glas um wie meine Tochter, aber wenn man meinen Eltern glaubt war ich als Kind genau so wie sie. Vielleicht neigt Dein Sohn auch zu einem solchen "Tunnelblick". Ich weiss, dass hilft trotzdem nicht beim Badputzen, aber diese unangenehmen Momente lassen sich mit einer solchen Einsicht (wenn es bei Deinem Sohn ähnlich ist) besser verkraften. Viele Grüße, Sabine


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ich nehm auch Tipps an ;-) Nee, im ernst. Meiner wird in wenigen Tagen 3 Jahre alt. Bei uns ist gerade das Thema "Wasser spielen" seht aktuell, weil auch der kleine Bruder (16 Monate) gern im Wasser patscht....daher musste ich sehr über deine Zeilen bezügl. des Bades schmunzeln. Ich sage: es sind Jungs. Die sind wilder, rein von Natur aus. Und wenn man schon beim Unsinn machen ist, kann man es gleich richtig machen und das ganze Bad fluten (hatte ich heut vormittag). Ich mach dann immer gemeinsam mit ihm sauber, Besen, Schrubber und Co ziehen ihn (gott-sei-dank) eh magisch an. So lernt er was (körperlich und auch geistig) und hat trotzdem Spaß. Ich hab gelernt, Schimpfen bringt nichts. Erklär ihm ruhig, daß er etwas ruhiger, sachter, etc spielen soll / etwas mehr aufpassen soll - ggf. zeig es ihm, führ seine Hand (bei der Milch einfach mit untem am Tetrapack festhalten). Ansonsten: Küchenrolle in die Hand drücken