Elternforum Rund um die Erziehung

was ist denn nun

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ein "nicht erzieher"? ich kann mir nicht vorstelen das man sein kind nicht "nicht- erziehen" kann. ich kenne antiautoritere-. autorietere-. und diplomatisch erziehng. ich hab schon oft kinder gesehen die für meinen geschmack einfach nur unerzogen sind. die alles bekommen und alles haben wollen. ich wurde aus einen mix von autoritär*also feste regeln* und diplomatisch*wenn wir auch gefragt worden sind was wir wollen erzogen* und es hat mir nicht geschadet. wenn meine eltern gesagt haben jetzt ist schluß dann war es halt so und es wurde nicht ewig oder besser gesagt 100 mal erklärt warum es so ist es war einfach so.


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diese Artikel habe ich jetzt auf www.unerzogen.de rauskopiert. Ist zwar etwas lang, aber wens wirklich interessiert, der liest sich es auch durch. “Na viel Spaß bei diesem Experiment!” Johanna, 09.11.2006 Ich sehe da nicht als “Experiment” :) Oder wenn, dann machen alle Eltern ein “Experiment” mit ihren Kindern. Keiner weiß, was dabei rauskommt. Es gibt keine Garantien, auch nicht für Erziehung! Was Nichterzieher machen (bzw. nicht machen), tun sie aus ethischen Gründen und weil es ihnen einleuchtet, dass man Kindern zu nichts zwingen darf. Nur verantwortungsvoll begleiten können wir. Wir tun das nicht, “um herauszufinden, ob so was klappen kann” (was für mich die Essenz des “Experiments” wäre). In diesem “Klappen” wäre auch enthalten, dass man eine gewisse Erwartungshaltung hat, dass das Kind so oder so wird. Gerade darum geht es eben nicht :) “Es geht einfach nicht ohne Erziehung!” Johanna, 06.11.2006 Dies war ein Beitrag in einem Erziehungsforum. Er ist Teil einer längeren Antwort auf Beispiele verschiedener Alltagssituationen, in denen angeblich nicht auf Erziehung verzichtet werden kann. Die Diskussion ging schon einige Tage und wir drehten uns im Kreis… Grundsätzlich kann man sagen, dass ihr euch im Kreis dreht, weil Nichterziehung eine ganze Lebensphilosophie ist und nicht einfach nur eine Erziehungsmethode. Nichterziehung besteht aus vielen Bereichen, die sich alle ergänzen und bereichern und unterstützen. Sie ist nicht “nur” Freiheit. Sie ist nicht “nur” Vertrauen. Sie ist nicht “nur” helfen. Sie ist nicht “nur” auffangen. Sie ist nicht “nur” gemeinsam erstellte Regeln. Sie ist nicht “nur” keine Regeln. Sie ist nicht “nur” natürliche Grenzen. Sie ist nicht “nur” Intention. Sie ist nicht “nur” Ernst nehmen. Sie ist nicht “nur” Konsens. Sie ist nicht “nur” vor Gefahren schützen. Sie ist nicht “nur” machen lassen. Sie ist nicht “nur” Bedürfnisse stillen. Sie ist nicht “nur” Bedürfnisse aller in Einklang bringen. Sie ist nicht “nur” die Mühe, die wir uns machen. Sie ist nicht “nur” der gesunde Menschenverstand. Sie ist nicht “nur” Selbstregulierung. Sie ist nicht “nur” lenken statt zwingen. Sie ist nicht “nur” Neins seitens des Kindes akzeptieren. Sie ist nicht “nur” keine Verbote. ... ... ... ... In unterschiedlichen Situationen greifen unterschiedliche Bereiche der Nichterziehung. Manchmal “wirkt” das gegenseitige Vertrauen. Manchmal wirkt das Auffangen, wenn was schief gegangen ist. Manchmal wirkt das Helfen. Manhcmal wirken Regeln, mit denen alle einverstanden sind. Manchmal wirkt Konsens. Manchmal wirkt, dass wir keine willkürlichen Regeln aufstellen. Manchmal wirkt der gesunde Menschenverstand. Manchmal greifen wir bei Gefahren ein. Manchmal erziehen wir aus versehen und es wirkt, dass wir uns entschuldigen. Manchmal wirkt die Intention und der Ton. Manchmal wirkt die Tatsache, dass das Kind frei entscheidet. Manchmal wirkt, dass wir einfach nur trösten. Manchmal wirkt, dass wir das Kind besonders ernst nehmen und auch Mal 10 Tage danach wieder auf einen Wunsch zurück kommen. Manchmal wirkt, dass wir unsere Bedürfnisse zurück stecken. Manchmal genau das Gegenteil. Manchmal wirkt eine negative Erfahrung außerhalb der Familie (eine natürliche Grenze!). ... Manchmal wirken viele Dinge auf ein Mal… Auf jeden Fall ist unsere Reaktion immer Situationsabhängig und meistens gehen wir verschiedene Möglichkenten systematisch durch: Eingreifen bei Gefahr! Immer ernst nehmen Ist es möglich, machen wir es Kollidieren die Bedürfnisse, finden wir raus, was dahinter steckt (nach einiger Zeit können die Kinder schon von vorne rein deutlich sagen, was los ist und man muss nicht Detektivarbeit leisten) Lösung finden, Kind in die Lösungsfindung einbeziehen (Lösung kann alles mögliche sein, womit alle einverstanden sind: würfeln, abstimmen, zurückstecken, mal ich mal du, mal würfeln mal abstimmen, Kompromiss, aufschreiben für später, andere Möglichkeit für das selbe finden, irgendwas verrücktes….. etc. etc. etc. wenn es wirklich nicht geht, freundlich bleiben und erklären wenn trotzdem traurig, trösten Lösung für die Zukunft finden Lösung in der Fantasie ausmalen (kleine Kinder) ... und bestimmt habe ich irgendwas vergessen… na ja, so ungefähr!!! Ihr dreht euch im Kreis, wenn ihr dann sagt: Aber was ist wenn… aha, ist also nur die Intention ! Dann sag ich: Nein, es geht um Kinder ernst nehmen! Aber was ist wenn… aha ja das geht aber nicht, wir haben 7 Kinder! Dann sag ich: ja, dann kann man demokratisch abstimmen oder würfeln! Aber was ist wenn… aha, das geht aber auch nicht, dann sind doch manche traurig! Dann sag ich: dann kann man aber die Enttäuschung der traurigen Kinder ernst nehmen und eventuell ausgleichen! Aber was ist wenn… ach, das geht nicht, sie müssen doch lernen, dass sie nicht immer alles in den Axxxxx geschoben kriegen! Dann sag ich: es gibt aber genügend natürliche Grenzen! Aber was ist wenn… ja, dann stirbt das Kind weil es aus dem Fenster gesprungen ist und die natürliche Grenze schneller war! Und das zweite Kind kriegt keinen Job! Dann sag ich: ja, aber es gibt doch noch den gesunden Menschenverstand, und außerdem kann ich es auffangen/retten! Und außerdem vertraut es mir, wenn ich warne. Aber was ist wenn es nicht vertraut… Dann sag ich: dann kann es noch retten! Aber was ist wenn… Dann erkläre ich wieder alles und dann kommen wieder “Aber was ist wenn…”-Sätze. Merkt ihr was? Das Problem ist, dass ihr einfach nicht davon überzeugt seid (und das ist euer gutes Recht – jeder so wie er es mag!), dass Kinder 1. Freiheit brauchen (ihr glaubt sie brauchen Grenzen). 2. gleichberechtigt sein sollten und ihre Wünsche als Bedürfnisse gesehen werden sollten, eben als genau so wichtig wie die der Erwachsenen, und wenn sie noch so unsinnig sind (wir reden hier von den Bedürfnissen, nicht von den Taten) 3. Erziehung nicht brauchen (ihr vertraut nicht auf Selbstregulierung, ihr glaubt nicht, dass Kinder gewisse Dinge einfach so gemacht hätten oder machen würden. Da schöpft ihr zwar aus “Daten” von erzogenen Kindern, aber egal) Ganz einfach! Da ihr einfach nicht von diesen Grundsätzen ausgeht, könnt ihr gar nicht kreativ genug werden, um selbst auf Lösungen für diverse Alltagssituationen zu kommen! Wir können es – nicht immer – aber allermeistens, und immer besser und wir bemühen uns (durch Lesen, informieren, in Mailinglisten sein, andere fragen, die das auch machen, ausprobieren…), es immer besser hinzukriegen. Ich kenne Nichterzieher, die 7 – sieben – Kinder haben!!! Deshalb bringt ihr jetzt Beispiele, in denen es doch “einfach nicht geht” ohne Erziehung oder “über dem Kopf des anderen hinweg zu entscheiden”. Und selbst bei Enttäuschung eines Kindes kommt ihr nicht unbedingt auf weitere Lösungen für die Zukunft (Bedürfnisse ernst nehmen und nächste Woche wirklich zum Spielzeugladen gehen) oder darauf, dass Nichterzieher manchmal halt einfach nur trösten können. So, das ist einfach das Problem. Wenn ihr von diesen Grundsätzen ausgehen würdet, dann würdet ihr auf Lösungen kommen! Dann wolltet ihr auf Lösungen kommen. Ihr würdet nicht anders können, und ihr wäret genau wie wir auch ein bisschen mitenttäuscht, wenn es wirklich Mal nicht klappt. Nicht immer, aber immer öfter, und je älter die Kinder werden, würden die ja auch immer mehr in Lösungsfindung integriert werden können. Wenn das Kind in Vergangenheit öfter Mal übergangen worden ist, weil es eben einfach nicht ging, wird es ein besonderes Interesse haben, sobald es das kann, in Lösungsfindung integriert zu werden und mit guten Vorschlägen zu kommen. Außerdem hat es das ja schon immer gelernt. Je älter es wird, desto einfacher wird es (statt in Erziehung: immer schwerer wegen Pubertät), weil es immer leichter sein wird, die Bedürfnisse ernst zu nehmen (das müsste auch in Erziehung so sein, leider wird das oft nicht praktiziert, weil man einfach den Jugendlichen immer noch in eine bestimmte Verhaltensweise oder Denkweise drücken möchte). Es wird besonders leicht, sobald die Kinder alleine sein können, denn dann sind sie viel selbständiger und nicht von unserer Anwesenheit abhängig (“du ‘musst’ jetzt einfach zum Einkaufen mitgehen…”). Glaubwürdigkeit und Vertrauen Johanna, 07.11.2006 Glaubt ihr, dass unsere [erzogenen] Kinder total nach einem enggestrickten Protokoll leben, nur weil wir am Tisch und nicht vor dem TV essen? Nur weil unsere Kinder eben gleichmaessig ins Bett gehen um gleichmaessig aufzustehen? Nein, wir glauben nur, dass ihr an Glaubwürdigkeit verliert, wenn ihr bei bestimmten Sachen sagt: “es geht so nicht”, “es muss so und so sein”, “das macht man so”, “wenn du x machst, passiert y”, “wenn du x machst, kriegst du 1 Punkt und bei 10 Punkten kriegst du Y” etc., somit euer Vertrauensverhältnis gestört wird und ihr immer mehr Erziehung braucht, um trotzdem akzeptables Verhalten seitens des Kindes hervorzurufen. Erziehung bis hin zu Zwang – für uns völlig inakzeptabel wegen der Menschrechte, die für uns auch für Kinder gelten. Es geht zwar bei Nichterziehung nicht nur um Vertrauen, aber ein großer Bestandteil davon ist Vertrauen. Wenn das Kind wahrhaftig vertraut, dann macht es bestimmte Dinge auch einfach so, weil es von Geburt an sozial ist und sich an unserer Kultur beteiligen will – etwa den TV-Konsum regulieren, am Erwachsenentisch mitessen wollen, Geld in Maßen ausgeben, Zähneputzen, vernünftig ins Bett gehen etc etc. Wenn das Vertrauen gebrochen wird, oder das Vertrauen seitens der Eltern einfach von vorne rein nicht richtig da ist (“du würdest bestimmt eh nicht Zähne putzen, daher zwinge/manipuliere ich dich”), dann kann das natürlich nicht funktionieren."


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Jetzt lese ich schon seit Wochen hier über Thema Erziehung-Nicht-Erziehung mit, habe selbst zwar noch keinen Kommentar dazu abgegeben, aber jetzt muß ich doch mal was loswerden. Ich bewundere dich, wie hartnäckig du ständig ellenlang alles wieder von vorne erklärst:-)) Ich weiß, du kopierst einiges raus, aber trotzdem... ich weiß, epddwnb, mußte aber mal raus LG, Tina


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Ich würde Dich gerne mal in ein paar Jahren, wenn Du selber Kinder hast, hören, ob Deine Theorien, die Du immer wieder in den Raum stellst, dann auch wirklich Bestand hat oder ob Du doch ein paar Korrekturen vornehmen mußt. Theorie ist nämlich oft ellenweit von Praxis entfernt, besonders bei Kindern. Auch ich mußte einiges revidieren, von dem ich früher sagte, das würde ich NIE machen.... Gruß, Sonja P.S. Nicht bös gemeint, aber man muß das alles einfach selber erleben, um richtig mitreden zu können. Du redest mir oft zuviel nach den anderen oder eben nur aus Büchern.


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Auch ich mußte einiges revidieren, von dem ich früher sagte, das würde ich NIE machen.... da muss ich dir recht geben. das war bei mir auch so. es gibt nicht viele dinge im leben, die man erlebt haben muss um über sie fundiert zu sprechen - kinder aufziehen gehört allerdings dazu. susanne, bist du schon in der übungsphase für ein baby? oder lässt du dir noch zeit? wenn das zu indiskret ist, ignoriere meine frage einfach. bin nur neugierig.


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Hallo, da muß ich widersprechen! Es gibt wohl keinen blöderen Satz als "Da kannst du ja gar nicht mitreden, DU hast ja keine Kinder!" Kindererziehungs-Erfahrung bekommt man nicht mit der Geburt als Zertifikat und Erfahrungen sammeln muß man bei jeder Art von Tätigkeit (inkl. entsprechender Revidierungen). Ich kenne eine einzige Person, mit der ich in Erziehungsfragen weitgehend übereinstimme - und diese hat keine Kinder (aber viel Erfahrung mit fremden Kindern), wohingegen ich bei den wenigen Müttern in meiner Umgebung oft nur mit dem Kopf schütteln kann ... LG ... Marion


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na gut, vielleicht war das zu allgemein. aber ich für mich kann sagen, dass es exakt so war. alles war völlig anders, als ich mutter wurde. vieles, was ich mir nie vorstellen konnte, habe ich gemacht - und umgekehrt. in vieles konnte ich mich hineindenken. aber wie es sich anfühlt, kinder zu haben, das konnte ich vorher nur schwer nachempfinden. nur ein beispiel: ich dachte, ich könnte problemlos nach einem jahr wieder arbeiten gehen, mit tagesmutter und so. als der kleine wurm auf der welt war, war das eine absurde vorstellung und ich habe meine elternzeit verlängert. so ging es mir mit vielen sachen. deshalb trifft meine aussage auf mich absolut zu.


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aber einen gravierenden unterschied zwischen susanne und mir gibt es schon: ich habe mich, als ich kinderlos war, keinen deut in dieser intensität für kindererziehung und entwicklungspsychologie interessiert. von der existenz solcher foren im internet wusste ich schlichtweg nichts. das kam erst nach der geburt. insofern war ich unbelasteter als susanne. man könnte aber auch sagen: ich war uninformierter.