Mitglied inaktiv
Hallo Vina, wollte mich eigentlich jetzt raushalten, aber da geht mir doch noch einiges arg gegen den Strich, was Du schreibst. Zitat: Gute Erziehung schadet in jedem Fall. Respektvolles Benehmen nicht. Warum schadet gute Erziehung? Ich setze gute Erziehung gleich mit liebevoll, respektvoll, verantwortungsvoll. So wird es jedenfalls bei uns gehandhabt. Wie definierst Du „gute Erziehung“, dass Du so ablehnend bist. Ich denke, bei Dir kommt „Erziehung“ gleich mit „erhobener Finger“, „ich sage, was passiert“, „solange Deine Füsse unter meinem Tisch sind, sage ich was passiert“ etc., oder Du hattest sehr strenge Eltern, z.B. wie Susanne. Heutzutage versucht sicher jeder nach Möglichkeit auf die Bedürfnisse seiner Kinder einzugehen, da brauche ich das „Nicht-Erziehen“ nicht. Meiner Meinung nach unterstütze ich mein Kind mehr und bereite es besser aufs Leben vor, wenn ich ihr trotz viel, viel Liebe Grenzen aufzeige und einen gewissen Rhythmus und Sicherheit vorgebe. Zitat: Er ist noch nicht schulpflichtig. Was dann kommt obliegt ihm. Sollte er sich für die Schule entscheiden….. Was ist das denn für eine Aussage? Da es Schulpflicht gibt, kann sich ein Kind meiner Meinung nach nicht für oder gegen die Schule entscheiden. Will er dann auch entscheiden, ob er Hausaufgaben macht oder nicht (ganz zu schweigen von den Verweisen und Einträgen, wenn er sie nicht macht, Abschlussprüfung etc.). Was machst du wenn er sich gegen alles entscheidet, keine Hausaufgaben macht, keine Prüfungen und somit keinen Schulabschluss vorweisen kann? Unsere Tochter wird sicher ganz normal auf die Schule gehen. Dennoch werde ich darauf achten, dass ihre Bedürfnisse erfüllt werden, aber eben am Nachmittag nach den Hausaufgaben. Es wäre nett, wenn nicht wieder so ellenlange Antworten kommen, da bekommt man ja Kopfweh, geht doch sicherlich auch etwas knapper. Liebe Grüsse, Daniela
Hallo, ich musste sehr über Deinen letzten Satz lachen, so geht es mir niämlich auch. Und wenn ich dann denke, dass Kinder so zugetextet werden, dann würde ich auch alles machen, nur damit ich meine Ruhe bekomme (kennt man das nicht von so ellenlangen beruflichen Besprechungen, an deren Ende man nachgibt, nur um endlich Ruhe zu haben) - aber das ist eine böse Unterstellung von mir. Vina schreibt allerdings gar nicth so ausführlich und ich kann mich mit ihren Aussagen deutlch besser identifizieren, wobei ich aus der Haut fahre, wenn mein Sohn am Tisch rülpst und ihm jedes Mal erkläre, dass ich es widerlich und keineswegs lustig finde! Funktioniert nicht. Wir rülpsen aber auch nicht am Tisch, also eigentlich sind wir ein gutes Vorbild. Ich finde es auch widerlich, wenn wir mit ungewaschenen Händen am Tisch sitzen nach Pippi-Machen oder Fußballspielen im Drekc, dabei haben wir bestimmt keinen Hygienefimmel (aber nachdem wir uns in einer gediegenen schwäbischen Beiz an handgeschabten Spätzle mal Salmonellen eingefangen haben, habe ich die Hygienemaßnahmen danach sehr verinnerlicht). Ich würde klipp und klar sagen, ich erziehe und ich finde Erziehung gut. insofern decken sich meine Überzeugungen nicht mit Vinas. Ich vermeide aber wenn es irgendwie geht, jede Maßregelung. Nein, ich finde es falsch, von einem Kind Bitte udn Danke einzufordern. Denn das sind Dinge die sollen aus Überzeugung kommen und ich bin überzeugt davon, hier nützt nur das Vorbild (in Kombination vielleicht auch, aber man achte mal auf all die unhöflichen Erwachsenen, die ihre Kinder beim Metzger vorführen "jetzt sag schön Danke für die Wurst"), ja meine Güte, wenn mein Kind sich nicht bedankt, tu ich es eben, ohne jeden Tamtam. Sie müssen auch nicht jedem die Hand geben und wenn sie Oma nicht gratulieren wollen, dann müssen sie damit leben, dass die Oma enttäuscht ist udn dsa auch kommuniziert - oder eben drüber steht und sagt, nächstes Jahr ist auch noch ein Jahr. Auch bei der Schule bin cih anderer Meinung: Ich bin für Schule und kein Freund der "freien aktiven Schule", wie ich sie mit vina kurz hier diskutierte. Das überzeugt mich nicht, eben wegen der schlechten Aussichten. Allerdings finde ich die Einmischung in die Schule von Eltern unerträglich. Ja, wenn mein Sohn - wie gestern - entscheidet er ist fertig mit den Hausaufgaben, obwohl ich ihm noch gezeigt habe, was fehlt, dann werde ich nicht darauf bestehen, dass er es fertig macht. Dann verlasse ich mich auf die Regulierung der Lehrerin. Meine Güte, in der Schule lernt man auch den Mut zur Lücke und wie man damit umgeht. Es ist nicht meine Aufgabe als Mutter meine Kinder durch die Hausaufgaben zu peitschen (und das wird unheimlich viel gemacht, was m.E. auch die Mutter-Kind-Beziehugn viel zu sehr belastet). Viele Erziehungsmuster erscheinen mir als "eingefahren" und "unreflektiert". Dazu gehört ganz besonders das anhalten zu Höflichkeit (Bitte, Danke, Grüßen, Handgeben, gratulieren etc.). Damit überschreitet man m.E. auch häufig die Intimsphäre des Kindes, die zu achten, ist aber schon wegen des Respekts vor der Unversehrtheit des Kindes unumgänglich! So, jetzt habe ich langatmig geantwortet. Grüße Tina
Hallo Tina, wie ich schon geschrieben habe, erziehe ich auch, mit viel, viel Liebe, aber auch mit dazugehöriger Konsequenz, Respekt und Verantwortlichkeit. Das Bitte und Danke lebe ich ihr vor, sie macht es, manchmal auch nicht. Ist auch nicht weiter schlimm. Ich versuche, sie nicht in aller Öffentlichkeit maßzuregeln, das wäre ihr gegenüber nicht fair, im Auto oder daheim sag ich ihr dann, was mir nicht gefallen hat. Wir haben ein sehr inniges Verhältnis zu meiner Mutter (Oma), von daher möchte ich schon, dass sie z.B. zum Geburtstag gratuliert, wobei meine Mutter das eher locker sieht "lass sie halt, ich bin die Oma und da darf sie das". Das Thema Hausaufgaben steht uns noch bevor (Julia wird im März 5 Jahre). Wie Du sehr treffend schreibst, werde auch ich sie nicht durch die Hausaufgaben peitschen. Wenn sie den ersten Verweis oder zusätzliche Aufgaben bekommt, denke ich das reguliert sich von selbst. Ich denke, EIN Erziehungsmuster auf Biegen und Brechen mit allen "Konsequenzen" durchzusetzen ist nicht der Idealfall. Von allem ein bißchen könnte den Alltag auflockern. Sogar ich als bekennende "Erzieherin" versuche manches in unser Zusammenleben miteinzubeziehen. Liebe Grüsse, Daniela
Hallo, danke für die Rückmeldung. Dann decken sich unsere Vorstellungen. Es spricht ja auch nie etwas dagegen, das Kind daran zu erinnern zu gratulieren. ABer eigentlich muss ich dazu nichts mehr schreiben, es ist schon so wie Du es auch schreibst, das passt auch sehr gut auf unser Verhalten. Grüße Tina
hallo, stichwort schule: wenn mein kind nicht zur schule will, liegt es an der schule. ist die schule gut, wird mein kind wie alle kinder, die nie unter zwang lernen mussten, voller freude dorthin gehen. das wird vina gemeint haben. klar gibt es eine schulpflicht. und wenn das kind gerne in die schule geht, ist das kein problem. wenn es nicht gern geht, müssen wir eine lösung finden. es liegt an den erwachsenen, eine situation zu schaffen in der das kind gern lernt. und diese situation des gerne-gehens werden wir unter allen umständen versuchen idealerweise herzustellen. also: gegebenenfalls andere schule. staatliche schule, privatschule, monte-schule, was weiß ich. wir wohnen in berlin, hier gibt es massig auswahl. gegen ihren willen stecken wir unsere kinder in keine schule, denn dann werden sie dort nichts lernen, dann ist das zeitverschwendung. das ist doch eigentlich nichts, was nichterzieher im besonderen beschäftigt. oder was macht ihr, wenn die schule eurer kinder schlecht ist, die lehrer schlecht, der unterricht nieveaulos, euer kind sich langweilt, bauchschmerzen bekommen muss, kopfschmerzen etc? das kann mir doch keiner erzählen, dass ihr eure kinder hinschickt und glaubt, ihr tut ihnen damit etwas gutes. zur definition von erziehung: ich mag das wort nicht. wenn wir nach ny125s duden-definition vorgehen, meinetwegen. wenn erziehen begleiten heißt, dann erziehe auch ich. und in diesem zusammenhang kann ich dann auch sagen: na gut, dann reden wir eben von demokratischer, freier, gleichberechtigter erziehung. aber das fällt für mich eben nicht unter das wort, sondern die autoritäre variante. das spielt doch aber eigentlich auch keine rolle, oder? wir wissen doch alle, was wir meinen. wo besteht da der weitergehende definitionsbedarf? lg miebop
den definitionsbedarf haben die nicht-erzieher selber in den raum geworfen. sie (speziell johanna) haben darauf gedrängt, sich auf eine einheitliche definition von erziehung zu einigen, damit man dieselben voraussetzungen bei der diskussion hat und über ein und dasselbe spricht. sie hat (wie andere nicht-erzieher) aber nur eine einzige definition zugelassen, nämlich die des autoritären, repektlosen und unterdrückenden umgangs mit dem kind. und das ist nicht meine definition von erziehung, das ist für mich allerhöchstens eine ausprägung von erziehung. also kann ich nicht umhin darauf hinzuweisen, dass man erziehung erst mal so verstehen muss wie die nicht-erzieher es tun, um das phänomen nicht-erziehung nachvollziehen zu können. you know?
ja, verstehe. für mich stellt sich die "wortklauberei" so dar: 1) ich kann nachvollziehen, dass nichterzieher sich von dem wort "erziehung" abgrenzen wollen und müssen. da muss ein schnitt gezogen werden, der die inhaltiche diskrepanz zwischen autoritärer und "nichterziehung" nachvollzieht. 1.1.) viele der nichterziehrer haben einen biographischen autoritären hintergrund, der mit "erziehung" gerechtfertigt, bzw. begründet wurde. ist doch klar, dass sie das gleiche wort nicht eins zu eins für eine komplett andere umgehensweise verwenden kann. insofern finde ich "nichterziehung" als a b g r e n z u n g vom autoritären erziehungsbegriff gar nicht so schlecht. 1.2.) beispiel: mein vater springt heute noch drauf an. erziehung hat für ihn was mit "ziehen" zu tun: das kind am arm packen und schütteln. weißt? 2) im grunde genommen geht es hier "nur" um eine ungenauigkeit in der sprache, die, das ist klar, gravierende verwirrungen in der verständigung auslöst. sprache reagiert in der sozialen gemeinschaft nun einmal zeitverzögert, wenn konflikte, bedingt durch solche ungenauigkeiten, auftauchen. in zehn oder fünfzig jahren, je nach relevanz, wird es neue begriffe geben, die dieser entwicklung gerecht werden. 3) bis dahin müssen wir uns mit provisorien behelfen. etwa indem man wie du von "begleitung" spricht. ist mühsam, aber letztlich nur eine frage der sprache und keine der ideologie. zur abwechslung finde ich das ganz entspannend. 4) gegen die (aktuellen) definitionsdiskussionen habe ich nur, dass sich manche "erzieher" -so scheint es mir- oft angegriffen fühlen und jetzt versuchen mithilfe von definition die "nichterzieher" von ihrem vermeintlich "hohen ross" herunterzuholen. und da finde ich es nicht mehr sinnvoll, denn wörter haben schließlich die bedeutung, die man ihnen in der sozialen gemeinschaft gibt -durch den gebrauch. also kann ich von "nichterziehung" sprechen und sie inhaltlich durch meine handlungen mit der duden-definition füllen. ich kann auch wie du von "erziehung" sprechen und den liebe- und respektvollen umgang meinen. voraussetzung ist, dass dein gesprächsgegenüber von deiner interpretation weiß. und das, dachte ich, sei mittlerweile im forum gegeben. deswegen mein kommentar von wegen "ist da noch definitionsbedarf"? lg miebop ps: entschuldige bitte, juliasmommy, das wurde wieder länger...
ot
Hi, natürlich dürfen dir meine Antworten arg gegen den Strich gehen :-) Zitat Warum schadet gute Erziehung? Ich setze gute Erziehung gleich mit liebevoll, respektvoll, verantwortungsvoll. Zitatende Komisch... alles dreies hat bei mir nichts mit Erziehung zu tun ;-) Erziehen bedeutet jemand zu etwas hinziehen, verändern, verbessern. Bedeutet einer zieht und ein anderer ist ein Zögling. Erzieher -----} Zögling d.h. der Erzieher wirkt immer auf den Zögling ein, weiß welche Werte, Normen und Verhaltensweisen für ihn gut sind. Das kann er aber m.E. nicht wissen. Kinder werden sich anpassen und auch damit gut klar kommen, aber sie werden nachhaltig in ihrer Persönlichkeit gestört ... schau dich um! Da ist es für mein Dafürhalten egal, ob dieses gezielte Verändern mit "Liebe" und "Respekt" oder mit Schlägen passiert. Ergo schadet Erziehung in jedem Fall, ob gut oder schlecht - im Auge des Erziehers. Zitat Was ist das denn für eine Aussage? Da es Schulpflicht gibt, kann sich ein Kind meiner Meinung nach nicht für oder gegen die Schule entscheiden. Zitatende Warum soll das Kind das nicht tun können? Du wärst erstaunt, wie weitverbreitet diese Meinung in anderen Industrienationen ist. Hier leider nicht. Hier glauben die Leute immer man kommt von einem anderen Stern. Selbstverständlich lasse ich meinen Sohn selbst entscheiden, wo er, was, wann und mit wem lernen will. Das funktioniert mit 4 Jahren gut und wird auch mit 12 oder 8 Jahren funktionieren. Zitat Meiner Meinung nach unterstütze ich mein Kind mehr und bereite es besser aufs Leben vor, wenn ich ihr trotz viel, viel Liebe Grenzen aufzeige und einen gewissen Rhythmus und Sicherheit vorgebe. Zitatende Hmm... das glaube ich wiederrum nicht. Ich brauche keinen Rhythmus vorgeben, der hat sich bei uns immer von ganz allein eingestellt. Grenzen zeige ich - wie gesagt - nicht auf, sie existieren und machen sich auch bemerkbar, auch ohne mein Zutun. Sicherheit? Das habe ich nicht verstanden. In wie weit gibst du deinen Kindern Sicherheit, vor allem im Vergleich zum Nichterzieher? Ich zitiere hier gern noch mal EvB: Kinder wollen nicht auf das Leben vorbereitet werden, Kinder wollen leben. (Aus Zeit für Kinder) Finde ich nach wie vor treffend. Zitat Es wäre nett, wenn nicht wieder so ellenlange Antworten kommen, da bekommt man ja Kopfweh, geht doch sicherlich auch etwas knapper. Zitatende Nun gut, ich halte meine Antworten eigentllich meistens knapp. Ich hoffe, du hast bis hierher ohne Kopfweh durchgehalten. lg vina
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